Erstregistrierung der Bürgerschaft als Municeps

  • Um die gesamte Bürgerschaft erstmals als Municeps zu registrieren, hatte der Duumvir beschlossen, einen gesonderten Tag anzusetzen, an dem man sich als Municeps registrieren konnte. Am Eingang der Curia war das entsprechende Decretum Decurionum ausgehängt worden. Sämtliche Scribae des Municipiums, die Magistri Vici und das gesamte Hilfspersonal hatten im Sitzungssaal der Curia kleine Tische aufgeschlagen, an die die Einwohner der Stadt treten konnten, um ihr Bürgergeld zu zahlen, einen Eid zu leisten und sich dann einschreiben zu lassen. Nur diejenigen, die dann auf dieser Liste stehen würden, würden bei den kommenden Wahlen mit abstimmen dürfen!


    Crispus selbst und sein Amtskollege thronten dagegen an den beiden langen Enden des Sitzungssaales, sodass die Bürgereide in ihrer Anwesenheit geleistet wurden - und sie kümmerten sich natürlich auch persönlich (assistiert von ihren persönlichen Scribae) um einige ausgewählte zukünftige Municipes.

  • Nach seinem Dienst im Tempel fand sich auch Curio in der Curia ein, die immer noch voll von Menschen war. Sein Aedituus hatte ihn darauf hingewiesen, dass in diesen Tagen die Eintragungen für das Stadtbürgerrecht stattfanden. Die Aushänge hatte Curio zwar gesehen, sich aber nicht näher angeschaut. Nun konnte er also den ersten Schritt für seine kleine lokale Karriere tun und Municeps von Mogontiacum werden. Geduldig stellte er sich in eine Reihe vor dem Schreiber, der die Anmeldung annahm und wartete, bis er an der Reihe war.

  • Nicht nur der helvetische Discipulus nutzte diesen Tag zur Einschreibung in die Bürgerliste. Das Sippenoberhaupt der Söhne und Töchter Wolfriks war ebenfalls erschienen und hatte beinahe seine komplette Familie im Schlepptau. Sein Sohn war gleich hinter ihm. Und sie hatten sich ordentlich herausgeputzt, denn die Einschreibung als Municeps stellte einen bedeutenden Moment dar für jene Bewohner der Civitas, die zukünftig (auch weiterhin) am politischen Alltag der Stadt teilnehmen wollten. Und da Witjon letztlich zwar auf seinen Stand sehr viel Wert legte, jedoch nicht übermäßig arrogant wirken wollte, vermied er es voller Verachtung für andere 'geringwertigere' Bewohner Mogontiacums auf sein Recht zu pochen nicht warten zu müssen. Er stellte sich vielmehr ganz normal in die Reihe der Wartenden und übte sich in Geduld bis er aufgerufen wurde. Das war die nötige Portion Bodenhaftung, auf die Witjon auch nach langjähriger Mitgliedschaft zur Stadtelite große Stücke hielt.

  • Runa hatte sich einfach Witjon angeschlossen. Warten? Nein das machte ihr nichts aus im Gegenteil, so konnte sie Kontakt mit einigen Leute hier knüpfen. Mal ein Plausch außerhalb des Dunstkreises der Familie, ja das war doch mal eine Abwechslung.
    Sie plauderte auch schön fröhlich mit einem Mädchen, das ungefähr in ihrem Alter war. Man lernte sich kennen, erzählte über dies und das. Ja die Wartezeit würde wahrscheinlich für Runas Geschmack viel zu kurz ausfallen.

  • Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    Nicht nur der helvetische Discipulus nutzte diesen Tag zur Einschreibung in die Bürgerliste. Das Sippenoberhaupt der Söhne und Töchter Wolfriks war ebenfalls erschienen und hatte beinahe seine komplette Familie im Schlepptau. Sein Sohn war gleich hinter ihm. Und sie hatten sich ordentlich herausgeputzt, denn die Einschreibung als Municeps stellte einen bedeutenden Moment dar für jene Bewohner der Civitas, die zukünftig (auch weiterhin) am politischen Alltag der Stadt teilnehmen wollten. Und da Witjon letztlich zwar auf seinen Stand sehr viel Wert legte, jedoch nicht übermäßig arrogant wirken wollte, vermied er es voller Verachtung für andere 'geringwertigere' Bewohner Mogontiacums auf sein Recht zu pochen nicht warten zu müssen. Er stellte sich vielmehr ganz normal in die Reihe der Wartenden und übte sich in Geduld bis er aufgerufen wurde. Das war die nötige Portion Bodenhaftung, auf die Witjon auch nach langjähriger Mitgliedschaft zur Stadtelite große Stücke hielt.


    Bescheidenheit war eine Zierde - aber ebenso Respekt. Und so wurde die erste Familie der Stadt auch sofort bemerkt und Crispus, der ja über der Halle thronte, beugte sich zu Marcellus herunter, der heute natürlich an seiner Seite eingesetzt war:


    "Marcellus - sei so gut und hole die Duccii direkt her. Ich werde ihren Eid persönlich abnehmen!"


    Die anderen Antragssteller mussten eine Weile warten - aber dafür hatte man sicher Verständnis!

  • Etwas abgehetzt erreichte auch Phelan den Sitzungssaal der Curia, wo die hiesigen Bürger heute die Möglichkeit bekamen sich nach der Vereidigung und der Zahlung des Bürgergeldes als Municipes eintragen zu lassen. Er war hier mit seiner Familie verabredet, wollte aber vorher noch in seinen Betrieben vorbei schauen und nach dem Rechten sehen, weshalb er etwas später als verabredet ankam. Seine germanisch-standartgemäß groß gewachsene Familie konnte er leicht ausmachen, standen sie doch nur weniger als ein Dutzend Köpfe weiter vorne in der Schlange. Mit freundlichen und entschuldigenden Worten gelang es ihm sich "vorzudrängeln" und zu seiner Familie aufzuschließen. Seiner Tochter strich er nur kurz über den Rücken als Begrüßung, um sie nicht bei ihren Gesprächen zu stören. Ihm tat gut daran zu sehen, dass sie versuchte Kontakte zu knüpfen und das vor allem zu Gleichaltrigen. "Heilsam Männer. Habe ich was verpasst?" grüßte er seinen Vetter und dessen Sohn und fragte er eher rhetorisch. Denn was wollte er schon groß verpasst haben.. sie standen in einer Reihe und warteten.

  • Der Auftritt der Duccii, dessen Familienoberhaupt Curio ja bereits an einem Abend vor einigen Tagen am Rande begegnet war. Die durchweg großgewachsenen Familienmitglieder, einige bärtig und der größte Teil modern und elegant gekleidet, stellten sie sich - was Curio durchaus positiv überraschte - wie jeder andere Bürger auch in die Reihe der Wartenden. Weniger überraschend war dann allerdings, dass sie als gößte und wichtigste Familie der Stadt ein paar Privilegien erhielten, wie die bevorzugte Behandlung bei der Registrierung. So wurden sie von einem Scriba der Stadt an den Wartenden vorbeigeführt und zu den Plätzen der Duumvirn gebracht. Curio schaute sich um. Keiner der Wartenden machte auch nur Anstalten, sich zu beschweren. Curio dachte sich, dass es dafür auch gute Gründe gab, schließlich hatten die Duccii einiges für die Stadt getan und hatten, nach der Ernennung einer der ihren zum senatorischen Stadtpatron ein unmittelbares Ohr in Rom. Allerdings würde sich nun die Wartezeit ob der schieren Größe der Familie für alle Wartenden verlängern.

  • Zitat

    Original von Decimus Duccius Verus
    "Heilsam Männer. Habe ich was verpasst?" grüßte er seinen Vetter und dessen Sohn und fragte er eher rhetorisch. Denn was wollte er schon groß verpasst haben.. sie standen in einer Reihe und warteten.


    "Moin und nö", beantwortete Audaod Phelans Frage mit einem Achselzucken. "Abwarten", sagte er weiter und fügte mit einem schiefen Grinsen hinzu: "Was zu trinken wär super gegen die Warterei."


    Womit er seinen Blick über die Wartenden schweifen ließ. Oha, hier und dort ließen sich hübsche junge Mädchen ausmachen. Audaod sah genauer hin. Die ein oder andere war ihm bekannt, Töchter von Bekannten und Freunden der Familie oder von Decuriones. "Andererseits hat das Warten auch etwas Gutes", raunte er Phelan zu und wies mit einem verhaltenen Nicken auf eine brünette Schönheit, die ein paar Schritte rechts vor ihnen in einer Schlange stand. Sie war die Tochter eines Fernhändlers, der unter anderem qualitativ hochwertige Pelze aus Germania Magna importierte und damit eine Menge Geld scheffelte.

  • Zitat

    Original von Iullus Helvetius Curio
    Der Auftritt der Duccii, dessen Familienoberhaupt Curio ja bereits an einem Abend vor einigen Tagen am Rande begegnet war. Die durchweg großgewachsenen Familienmitglieder, einige bärtig und der größte Teil modern und elegant gekleidet, stellten sie sich - was Curio durchaus positiv überraschte - wie jeder andere Bürger auch in die Reihe der Wartenden. Weniger überraschend war dann allerdings, dass sie als gößte und wichtigste Familie der Stadt ein paar Privilegien erhielten, wie die bevorzugte Behandlung bei der Registrierung. So wurden sie von einem Scriba der Stadt an den Wartenden vorbeigeführt und zu den Plätzen der Duumvirn gebracht. Curio schaute sich um. Keiner der Wartenden machte auch nur Anstalten, sich zu beschweren. Curio dachte sich, dass es dafür auch gute Gründe gab, schließlich hatten die Duccii einiges für die Stadt getan und hatten, nach der Ernennung einer der ihren zum senatorischen Stadtpatron ein unmittelbares Ohr in Rom. Allerdings würde sich nun die Wartezeit ob der schieren Größe der Familie für alle Wartenden verlängern.


    Sim-Off:

    Nur weil man SimOn warten muss, muss man das natürlich nicht automatisch SimOff auch :D


    Nachdem die Duccier an der Reihe gewesen waren, wurde auch wieder der "gemeine Pöbel" zugelassen. So kam auch Curio durch Zufall an den Duumvir persönlich:


    "Bist du nicht der Discipulus, der mir beim Drususfest assistiert hatte? Ein Schüler des... Apollo, oder?"


    erinnerte sich Crispus an das Gesicht - allerdings nicht an den Namen!

  • Sim-Off:

    Umso besser. =)


    Nachdem die Duccier ihre Eintragungen vollzogen hatten, setzte sich auch wieder die Reihe der einfachen Wartenden in Bewegung. Einer nach dem anderen trug sich in die Liste der Municipes und schließlich war auch Curio an der Reihe. Von einem der Scriba wurde er zum petronischen Duumvir geführt, der ihn offenbar wiedererkannte, dem jungen Helvetier aber keinen amen zuordnen konnte.


    Ja, so ist es, Duumvir Petronius. Meine Name ist Iullus Helvetius Curio.


    stellte er sich daher nochmal vor und bestätigte die


    Ich werde durch Aedituus Livianus Pythermon ausgebildet.


    Dann wartete er, welche Formalia er hier erfüllen musste. Schließlich war das hir Neuland für ihn, aber sicherich auch für die Verwaltung, die ja erst vor kurzem das Municipalbürgerrecht eingeführt hatte.

  • Marcellus Oheim hatte heute einen weiteren großen Tag und thronte wirklich wie ein kleiner Herrscher auf seinem Sessel. Stolz erfüllte den jungen Petronier als er den Oheim so sah und stolz war er auch darauf selber Vollbürger Mogontiacums. zu sein. Mogontiacum war einfach seine Stadt.
    "Mache ich sofort Onkel, bin schon unterwegs."
    Gesagt, getan, Marcellus flitzte zu der Gruppe der in der Menge wartenden Duccier um sie bevorzugt an den anderen Anstehenden vorbei zu führen. Nebenbei erkannte aus den Augenwinkel den jungen Mann der dem Oheim bei der Opferung behilflich gewesen war und grüsste ihn mit einem erkennbaren Nicken. Zu den Ducciern gewandt meinte er dann nur kurz:
    "Wenn ihr mir bitte folgen würdet, der Onkel wartet bereits auf euch."
    Nachdem ehe Teile der Duccier beim Oheim wohnten waren sie für Marcellus fast schon wie eine eigene Familie. Wenn die Duccier irgendwo dabei waren erlebte man immer irgendwelche verrückte Sachen oder konnte faszinierende Gespräche führen.

  • Nachdem die Duccier abgehandelt waren kam auch wieder der Jüngling heran an den er sich noch erinnern konnte. Und nachdem er sich vorgestellt hatte wusste er auch dessen Namen. Iulius Helvetius Curio, so hieß er also. Der Typ gefiel Marcellus irgendwie, besonnen für sein Alter und eine sehr ruhige Art. Hätte Marcellus gewusst das Curio auch Verbindungen zu seiner geliebten Alpina hatte und was der gerade passierte er wäre vor Scham im Boden versunken.


    Marcellus war wirklich kein böser Mensch und der Schmerz und Kummer um den Verlust seiner Liebe zu Alpina rumorte tief in ihm. Es hatte bereits begonnen ihn zu verändern. Alpina war die Liebe seines Lebens und was sollte schon nachkommen, pah Weiber eben eine wie andere nur für das eine gut. Das Leben schreibt sein eigenes Drehbuch und für jeden Darsteller steht ein spezielles bereit. Marcellus würde sicherlich Karriere machen, aber er hatte sich verändert, denn der unbefangene manchmal auch lustige Marcellus war weg und etwas Kaltes und Berechnendes hatte von ihm Besitz ergriffen.

  • Am Tag der Eintragungen für die Municeps hatte auch Vespa zusammen mit den anderen Offizieren der Legio II Germanica, zumindest mit denen, die sich auch als Municeps eintragen lassen wollten, Ausgang bekommen, um sich eintragen zu lassen. So standen auch so in einer der Reihen und warteten. Während sich seine Kammeraden an den schönen jungen Frauen der Civitas satt gafften und sich schon fast prahlend zur Schau stellten (sie hatten ihre normalen Uniformen an, da sie anschließend wieder zum Dienst antreten mussten), blieb Vespa gewohnt ruhig und kümmerte sich nicht um derlei Scherereien. Nach einiger Zeit fiel ihm auf, dass es in der Reihe neben ihnen größere Bewegung gab. Mehrere hochgewachsene, langhaarige und bärtige (mit Ausnahme der jungen Frau) Bürger wurden vorgelassen. Man brauchte nun wirklich keine Erklärung um zu wissen, dass es sich dabei um die Duccier handelte, welche in der Stadt aufgrund ihrer Positionen und ihres mittlerweile erwirtschafteten Wohlstands bekannt waren. Für Vespa war es absolut unverständlich, wie es eine germanische Familie so weit bringen konnte. Aus Barbaren wurden romanisierte Bürger einer Civitas, die nun auch höhere Ämter bekleideten, sogar vereinzelt dem Ordo angehörten und zu dem auch noch einen Verwandten hatten, der dem Senat in Rom angehörte? Er erinnerte sich an die Parade zum Einzug des neuen Kaisers Palma, nachdem sie als Angehöriger der Rebellenarmee den Usurpator Vescularius Salinator gestürzt hatten. Dieser Duccier, aufgrund seiner damaligen Verfassung erinnerte er sich nicht mehr genau an den Namen, hatte er doch nicht wirklich alles hören können, aber es war irgendwas mit Vala, gehörte dem Kommandostab an und hatte aufgrunddessen einige Auszeichnungen erhalten. Eine Schande für das römische Reich, dass es Barbaren bis in die höchsten Reihen der römischen Politik schafften und immer mehr ansehen genossen. Die Zeit, in der sich Vespa mit dem Gedanken von barbarischstammigen "römischen" Bürgern anfreunden konnte, war noch lange nicht gekommen und würde vermutlich auch nie kommen. Verachtend beobachtete er, wie sie schlichtweg einfach an den anderen Bürgern vorbeigeführt wurden, um nicht länger warten zu müssen, was den übrigen auch nichts auszumachen schien! Eine Farce des Lebens..
    Der Decurio und seine Offizierskammeraden waren noch lange nicht an der Reihe und er rechnete auch nicht damit, dass sie bevorzugt wurden. Somit blieb ihm nichts anderes übrig als mit verschränkten Armen zu warten, bis er an der Reihe war.

  • Alpina musste alle Kraft zusammennehmen, um den Weg in die Curia anzutreten. Sie wusste, dass sie Petronius Crispus gegenübertreten musste. Er hatte Marcellus dazu gebracht, die Liebesbeziehung zu ihr zu beenden. Doch Alpina wollte nicht noch deutlicher Bürger zweiter Wahl in Mogontiacum sein. Sie musste sich schon aus Rücksicht auf ihre Taberna Medica die bestmöglichen Bedingungen sichern. Vermutlich würde ihr der Status als Municeps wirtschaftlche Vorteile bringen, also blieb nur der Weg in die Curia.
    Sie betrat das Gebäude und stellte sich in der Schlange der Wartenden hinter einem Mann an, der offensichtlich Soldat war. Was Alpina nur ahnen konnte war, dass Marcellus nur wenige Schritte von ihr entfernt war. Natürlich war er als Scriba seines Oheims mit der Registrierung beschäftigt. Als sie seine Stimme auf dem Gang des Verwaltungstraktes hörte, versetzte es ihr einen Stich in die Magengrube. Ihr Herz begann zu rasen und die schmerzende Leere in ihrem Unterleib begann sie an den Verlust ihrer Liebe zu erinnern. Sie lehnte sich an die Wand, um nicht den Halt zu verlieren und versuchte sich hinter dem breiten Rücken des Sodaten zu verstecken.

  • Zitat

    Original von Titus Petronius Marcellus
    Marcellus flitzte zu der Gruppe der in der Menge wartenden Duccier um sie bevorzugt an den anderen Anstehenden vorbei zu führen. Nebenbei erkannte aus den Augenwinkel den jungen Mann der dem Oheim bei der Opferung behilflich gewesen war und grüsste ihn mit einem erkennbaren Nicken. Zu den Ducciern gewandt meinte er dann nur kurz:
    "Wenn ihr mir bitte folgen würdet, der Onkel wartet bereits auf euch."
    Nachdem ehe Teile der Duccier beim Oheim wohnten waren sie für Marcellus fast schon wie eine eigene Familie. Wenn die Duccier irgendwo dabei waren erlebte man immer irgendwelche verrückte Sachen oder konnte faszinierende Gespräche führen.


    Der Onkel? Das klang ja fast schon spöttisch, wie Marcellus da über den Duumvir sprach. Und das in aller Öffentlichkeit. Witjon wechselte einen irritierten Blick mit Phelan und Audaod, wandte sich dann jedoch bereitwillig Marcellus zu, um diesem zu folgen: "Vielen Dank", sagte er höflich und ging dem Scriba Personalis des Duumvirs hinterher.


    Beim Marcus Petronius Crispus angekommen, begrüßte Witjon den höchsten Würdenträger der Stadt ordnungsgemäß: "Sei gegrüßt, Duumvir Petronius. Ich führe heute meine Familie vor dich, um sie in die Bürgerlisten eintragen zu lassen." Das war natürlich offensichtlich, aber ein bisschen Dampfplauderei machte sich vor einer solchen Menschenansammlung immer gut. "Ich bitte um die Prüfung der Voraussetzungen", sagte er anschließend in weiterhin etwas förmlichem Ton. Er wollte nicht so wirken als nutze er seine verwandtschaftlichen Beziehungen zum Duumvir für eine bevorzugte Behandlung. Schließlich genügte dazu bereits sein Ritterstand und seine machtpolitische Stellung innerhalb der städtischen Hierarchie.

  • Marcellus war wie immer überall um seinen Oheim zu entlasten. Trotz der Entscheidung gegen seine große Liebe war dem Oheim treu verbunden und mochte den alten mann einfach. So war es für Marcellus selbstverständlich alles notwendige zu tun um den Oheim gut aussehen zu lassen.


    Doch plötzlich sah er in der Menge jemanden der dafür sorgte, dass sich sein Herz zusammenzog und er meinte es zerspringen zu hören. Alpina. Alpina war tatsächlcih gekommen um sich ebenfalls als Bürger eintragen zu lassen. Und er spürte dass er sie immer noch liebte mit jedem Nerv seines Körpers und mit jedem teil seiner unsterblichen Seele. So schlich er sich von seinem Posten und gelangte unbemerkt in den Rücken der wartenden Alpina. Leise flüsterte er ihr zu:


    "Wenn die Götter mir ein Geschenk machen könnten dann würde ich meine unsterbliche Seele für dich aufgeben. Denn ich liebe dich so sehr. Du warst und bist mein Herz, mein guter Geist. Und ich liebe dich noch immer, möge der Befehl des Onkels da sein oder nicht. Nie werde ich dich vergessen meine herrliche Göttin."

  • Wie ein Blitz fuhren Marcellus Worte in Alpinas Seele. Das aufkommende Gefühl schnürte ihr die Kehle zu und sie wäre am liebsten auf der Stelle zu Staub zerfallen. Wie gerne hätte sie sich umgedreht und wäre Marcellus um den Hals gefallen. Wie gerne hätte sie ihn hier vor allen Menschen geküsst und ihm für die Schönheit seiner Worte gedankt. Die Brust schien vom Hämmern ihres Herzens zerbersten zu wollen, die Tränen sammelten sich in ihren Augen und ihre Hände zitterten wie Blätter im Wind.
    Zu gerne hätte sie ihm von ihrem gemeinsamen Kind erzählt, dessen Mörderin sie geworden war. Sie wollte herausschreien, wie sehr sie unter dem Verlust litt. Unter dem Verlust seiner Nähe und dem Verlust ihres Kindes. Doch ihr war klar, dass sie sich nichts anmerken lassen durfte. Mit keiner Faser ihres Körpers wollte sie zeigen, wie sehr sie die Worte des Petroniers aufwühlten.
    Also blieb sie stocksteif stehen, den Blick zu Boden gerichtet. Sie schwieg - sie litt.

  • Es waren schon ettliche Momente vergangen, aber wirklich vorwärts ware die Gruppe von Offizieren der Legio II noch nicht gekommen. Auch die Schlange, in der sie sich befanden, wurde immer länger, wie die Liste der Menschen, die den Vibier nervten. Hinter ihm spielte sich irgendeine Szene ab. Einer der zuständigen Assistenten hatte wohl seine Aufgaben hier für kurze Zeit schlichtweg vergessen und war zu ihrer Schlange geeilt. Immer noch mit verschränkten Armen drehte er sich leicht und warf einen schon leicht abschätzigen Blick über seine Schulter als das gefühlsduselige Gesülze des Jünglings an seine Ohren drang. Für solch Schwärmereien konnte Vespa schon kein Verständnis aufbringen, aber wofür er erst recht kein Verständnis aufbringen konnte war die Vernachlässigung seiner Pflichten wegen irgendwelcher Liebeleien. Diese hatten dem Jungen wohl den Kopf vernebelt. Solche Typen kannte der Decurio ganz genau, hatte er doch schon einige Sensibelchen in seiner Ausbildung gehabt, die schon nach wenigen Tagen dem "Druck" nicht mehr standhalten konnten. Je mehr schnulziges Gelaber über die Lippen des Jungen kam, desto mehr drehte sich Vespa um und konnte folglich nun auch die Frau sehen, an die diese Gefühlsduselei gerichtet war. Sie schien gar nicht so erpicht darauf zu sein, was der Bursche ihr da verklickerte, sie fühlte sich sichtlich unwohl, sie vermied es ihm in die Augen zu sehen. Während die anderen Offiziere zu sehr damit beschäftigt waren anderen Frauen hinterherzugaffen, drehte er sich nun vollständig um und fragte nüchtern "Gibt es hier ein Problem?" Dabei ging es ihm im Wesentlichen nicht um die Frau, sondern viel mehr darum, dass dieser törichte Bursche endlich seine Klappe hielt und seinen Pflichten weiter nachging, sodass sie diese ohnehin schon langwierige Prozedur endlich hinter sich bringen konnten.


    [SIZE=7]Edit: Rechtschreibfehler.[/SIZE]

  • 'Laaaaaaaaaaaaaaangweilig.', gähnte einer der anwesenden Legionsuffze während sie sich die Beine in den Bauch standen um sich als Bürger der Stadt registrieren zu lassen. Natürlich geschah das ganze klar nach hierarchischen Gesichtspunkten: die Optiones und Decuriones der Legio warteten am längsten, während die Tribunes nicht einmal eine Minute anwesend gewesen waren. Die Centuriones standen irgendwo weiter vorne... und im Castellum tanzten die Miletes wohl auf den Tischen, wenn die Katzen schon aus dem Haus waren.


    Den Sinn ihrer Anwesenheit ergriffen nicht alle Soldaten, war es zuvor und in vielen Legionsstandorten doch immer so gewesen, dass die Soldaten samt Offizieren quasi eine eigene Stadt in ihrem Castellum bildeten und mit den Geschehnissen und der Verwaltung der Canabae oder der Stadt wenig bis garnix zu tun hatten. Nur bei Überschwemmungen und anderen Naturkatastrophen zog man gemeinsam am Strang.
    Hier in Mogontiacum war das offensichtlich neuerdings anders, weshalb sie nun hier standen... im Pulk zu einigen dutzend, die sich immer wieder mit anderen Dutzenden aus dem Lager abwechselten.


    Sönke, durch mit allem Optimismus als 'begrenzt' zu bezeichnenden Intellekt, hatte sich garnicht erst die Mühe gemacht verstehen zu wollen warum sie nun hier waren. Er hatte, nachdem seine überraschende Rück-Beförderung zum Optio bekannt geworden war, die direkte Order sowohl aus der Principia (schlauere Uffze munkelten, dass man sich dort dadurch größeren Einfluss in der Civitas erhoffte) als auch aus der Villa Duccia (wo man diesen wohl schon hatte) bekommen sich zum Bürger registrieren zu lassen... was er als einfacher Legionär nicht gekonnt hatte. Als braver und unkritischer, aber durchaus mürrischer Befehlsvollzieher stand Sönke hier also nun und vertrieb sich die Wartezeit mit sinnlosen Geschwätz mit seinen Mit-Uffzen oder einfach nur mit stoischem Schweigen.


    In einen Moment dieses Schweigens klangen irgendwelche in der Schlange gesprochenen Worte. Natürlich wurde überall geredet, aber das was an den Worten auffallend war, war die Art und Weise _wie_ sie gesprochen wurden. Viel hatte Sönke nicht mitbekommen, aber seine inneren Lauscher hatten das Wort 'Problem' aufgeschnappt ohne dass sich das Hirn die Mühe machen musste es wirklich zu ergreifen. Dass neben ihm der eine oder andere Kamerad die Lauscher zu spitzen schien, bewies ihm, dass er sich nicht verhört hatte... und alsbald war auch herausgefunden woher die Worte kamen. Wenig hinter ihm hatte sich ein Soldat, offensichtlich einer von der Reiterei, ergo wohl Decurio, zu einem Pärchen umgedreht.. und wohl nicht nur Sönke bildete sich ein, dass eine gewisse Anspannung in der Luft lag.
    Auch Sönke, als erfahrener Kneipenschläger, musste nicht lange nachdenken um die übliche Handlungsweise aufzuzeigen: die Schultern wurden gestrafft und man nahm wortlos hinter dem Decurio Aufstellung um eben den Eindruck zu machen den ein Haufen von breitschultrigen und stumm dreinblickenden Soldaten so machte. :D

  • Ihr Vater wurde nur mit einem kurzen aber freudigen Nicke begrüßt und schon setzte sie ihre Unterhaltung fort. Aber als wenn sie es geahnt hatte... schon wurde ihre Unterhaltung je unterbrochen, sie wurde an den Wartenden vorbei zum Tisch des Duumvir Petronius gebracht. Runa war das mehr als nur peinlich, denn sie war diese Vorzugsbehandlung nicht gewohnt, so nickte sie den Leuten, an welche sie vorbei musste entschuldigend zu. Und stellte sich dann neben ihren Vater und wartete auf das was da nun kommen würde.

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