• Der alte Besprechungsraum der Vexillatio war auf Vordermann gebracht worden und Dragonum sass bereits mit zweien seiner Tribune hier und sortierte seine vorbereiteten Unterlagen ... hoffentlich würden die Zivilisten ihre Rolle verstehen ohne das er extra den Kaiser einspannen musste, Dragonum hasste es wenn jemandem sein eigenes Wort nicht genug war ...


    Der Besprechungsraum verfügte über einen grossen Tisch und eine noch grössere Wandkarte die Sowohl Ostia und Portus als auch einiges des umliegenden Landes zeigte ...

  • Vom Tor der Castra gelangte denn also die halbe Stadtführung Ostias - die andere Hälfte (also: Duumvir Cassius) war ja nicht eingeladen worden - in den Besprechungsraum des Gebäudes. Nachdem sie allesamt eingetreten waren und sich kurz umgeblickt hatten, wer sonst noch alles hier war, begrüßte Dives, der ganz in duumvirischer Manier den Kopf des Trios bildete, zunächst den Praefecten:


    "Salve Praefecte!", meinte er und deutete ein kleines Nicken zum Zeichen der Ehrerweisung an.
    "Ich danke dir für deine Einladung.", setzte er sodann hinzu, denn scheinbar war diese Geste gegenüber einem Duumvir, dem höchsten Beamten der Civitas, ja keine unbedingte Selbstverständlichkeit. Andernfalls wäre schließlich sicherlich auch Cassius in den 'Genuss' einer dieser einladenden Nachrichten gekommen...


    | Nero Sulpicius Cornuntus
    HAFENVERWALTER - PORTUS ROMAE


    "Praefetus Classis.", grüßte anschließend auch der Sulpicier die ranghöchste Person im Raum und nickte ebenfalls kurz. Dass seine Worte etwas mehr militärischen Charakter hatten, war wohl dem vielen Kontakt mit den Soldaten der Classis geschultet. Aber was sollte er tun? Er war der Hafenverwalter der ostiensischen Häfen im Allgemeinen und der des Portus Romae im Speziellen. Da konnte er dem Militär derzeit wohl kaum wirksam aus dem Weg gehen...


    | Aglaopes
    MEDICUS ET SCRIBA PERSONALIS, NOMENCLATOR ET PAEDAGOGUS A.D. - MARCUS IULIUS DIVES


    Der alte Sklave blieb stumm im Schatten seines Herrn stehen und blickte zumindest während der Begrüßungsrunde schlicht nach unten. Mehr als die Ausstrahlung seiner Unterwürfigkeit wurde wohl auch vorerst nicht von ihm erwartet...

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    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Dragonum sah auf und begrüßte die neu eingetroffenen "Gäste" ...


    "Ah die Vertreter Ostias, sehr gut. Nun warten wir nur noch kurz auf den Tribun Fabius Torquatus und auf meinen Adjutanten! Beide dürften aber auch in Kürze eintreffen!"


    Die beiden mussten schließlich auch noch andere Dinge erledigen, wobei das natürlich hauptsächlich auf Massa zutraf der Fabier hatte ja bisher seine konkrete Aufgabe noch nicht übernommen ...

  • Die Ausbildung hatte einige Änderungen erfahren. Der Kampf an Land gestaltete sich vollkommen anders als auf dem Schiff. Die Aufgaben in Ostia waren dazu etwas vielfältiger. Die Versorgung der Besatzung des Marschlagers war wichtig. Dem musste Rechnung getragen werden. Die Zeit drückte, die Besprechung stand an.


    " Salve Praefect." mit militärischen Gruß betrat ich den Besprechungsraum. " Salve Duumvir Iulius, Hafenverwalter Sulpicius." Die wichtigsten Vertreter waren anwesend. Mehr Zivilisten waren nicht nötig. Der Duumvir konnte alle Belange in der Curia bekannt geben. Der Hafenverwalter arbeitete auf eigene Kappe. Mal sehen wo ihnen die caligae drückte. Über unser Eintreffen waren sie von anfang an nicht begeistert.

  • In makelloser Offiziersuniform gekleidet, betrat Cnaeus die Castra, die einst von den städtischen Vigiles genutzt worden war. Der Tribun betrat diesen Teil der Stadt zum ersten Mal, denn bisher hatte er sich immer im Marschlager aufgehalten. Umso wohliger war dem Fabier, als er den trockenen und sauberen Besprechungsraum betrat, der im Gegensatz zu den schäbigen Zelten doch etwas Bequemlichkeit bot. Zuerst wandte sich Torquatus an seinen Präfekten... "Salve, Praefectus" ..., ehe er die städtischen Beamten mit einem Nicken grüßte. Wer genau die Beamten nun waren, würde man ihm früher oder später sicher mitteilen, sodass er erst einmal Platz nahm und abwartend in die Runde blickte.

  • Die kleine civile Abordnung nahm die Worte des Praefecten zur Kenntnis und platzierte sich an ihnen angemessen erscheinenden Plätzen am Tisch. Während der Sklave laut- und bewegungslos die Szenerie beobachtete, nutzten Dives und Cornuntus den Augenblick für einen kurzen, belanglosen Plausch. Beide schliefen derzeit nicht sonderlich viel, die Schwester des Sulpiciers betete praktisch ununterbrochen, seitdem sie erfahren hatte, dass ein ihr nahestehender Cousin wohl in die Schlacht ziehen würde und und und...
    Und dann trat der Mann ein, dem Dives mittlerweile nun doch schon eine ganze Zeit lang nicht unerfolgreich aus dem Weg gegangen war: Decimus Massa. Er hatte befürchtet, dass er hier auch auf jenen treffen würde. Der Iulier rang sich ein höfliches Lächeln ab.


    "Salve Centurio Decimus.", erwiderte er in gleicher Weise die Begrüßung, die ihm zuvor zuteil wurde. Dabei blickte er dem Adjutant des Praefectus einmal kurz in die Augen und wandte seinen Blick sogleich wieder ab. Die Gegenwart Massas war ihm... irgendwie unangenehm. Dabei konnte er noch nicht einmal genau sagen, was ihn eigentlich störte oder was für ein Problem er mit dem Decimer hatte. Doch definitiv würde er derzeit eine doppelt so lange Unterredung mit dem Praefectus Classis, der ihm so übermäßig sympatisch nun wirklich nicht war, einer Besprechung in Anwesenheit Massas eindeutig vorziehen. Hauptsache der Decimer blieb auf Abstand und käme nicht auf die 'glorreiche' Idee sich zu ihnen zu gesellen...


    | Nero Sulpicius Cornuntus
    HAFENVERWALTER - PORTUS ROMAE


    "Salve Centurio!", grüßte der Hafenverwalter sodann den Decimus. Im Gegensatz zum Duumvir erfreute ihn der Anblick des Centurios doch eher. Der Mann hatte ihn schließlich gelobt, was sich Cornuntus gut gemerkt hatte, und machte auch ansonsten stets einen engagierten, guten Eindruck auf den Sulpicier.
    So hob er zum Gruße sogar noch freundschaftlich die Hand und spielte für einen kurzen Moment gar mit dem Gedanken ihn in die civile Gruppe einzuladen. Letzteres verwarf er natürlich auch sogleich wieder, da die Wahrscheinlichkeit eh nicht sonderlich hoch wäre, dass Massa das Angebot annehmen würde. Immerhin gehörte der Adjutant ja zu seinem Praefectus!


    Bis auch der Tribun, von dem der Octavier gesprochen hatte, eintreffen würde, unterhielten sich die beiden civilen Männer erst einmal weiter über dies und das. Insbesondere der Iulier, der sich mit irgendwelchen unterschiedlichen Militäruniformen nicht im geringsten auskannte, registrierte also auch in keinster Weise das Eintreffen des Fabiers und man erzählte fleißig weiter. Immerhin, so die divitische Meinung, war nicht nur der Praefectus als derzeit höchster Militär in der Civitas eine Person, die jeder Anwesende zu kennen hätte, sondern er ging auch davon aus, dass zumindest die Führung der Classis auch wusste, wer die höchsten civilen Männer - respektive: der höchste civile Mann - Ostias wäre/n!

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  • Dragonum erwiederte die Grüße seiner Offiziere und erhob sich nachdem die beiden schließlich Platz genommen hatten ...


    "Gut, da wir nun komplett sind, denke ich das wir anfangen sollten! ... Vielleicht stelle ich die Herren kurz nocheinmal einander vor ..."


    Dragonum hatte durchaus bemerkt das der Fabier die Civilisten kaum wargenommen hatte, geschweige denn sie ihrer Position entsprechend begrüsst hatte. Was genau bemerkt recht ungewöhnlich war wenn man bedachte das der Fabier bis vor kurzem selbst noch Zivilist gewesen war ...


    "Dies ist Cnaeus Fabius Torquatus, Tribunus Classis der Misenennsischen Flotte und die beiden Herren hier drüben sind Marcus Iulius Dives, Duumvir von Ostia und Nero Sulpicius Cornuntus, der Hafenverwalter!"


    Nun nahm der grauhaarige Veteran wieder Platz und deutete auf die Wandkarte ...


    "Wir alle wissen warum wir hier sind! Die Streitkräfte der germanischen Rebellen werden die Alpen bald überquert haben um sich an Rom und seinen treuen Bürgern zu vergehen! Und wir werden uns dem in den Weg stellen! ... Soweit so gut, doch der Hauptanlass dieser Besprechung ist die Stadt Ostia und ihre Rolle im kommenden Krieg!"


    Dragonum sah hinüber zur zivilen Fraktion ...


    "Die Stadt muss beschützt werden und auch trotz des Krieges müssen Recht und Ordnung im Auge behalten werden! Genauso wie die Interessen und Nöte der Bevölkerung!"


    Nun ging der Blick zu den Offizieren ...


    "Aber, Ostia muss auch weiterhin eine Rückzugsoption für die Classis bleiben, sowie eine Möglichkeit schnellstmöglich ein etwaiges Heer nach Gallien oder Hispania überzusetzen ... sollte das nötig werden!"


    Nun kam die Spannungspause und Dragonum blickte allgemein in die Runde ...


    "Wir besprechen heute also die Zukunft der Stadt Ostia! Beginnen wir am besten mit dem zivilen Teil ... Duumvir Iulius, was ist aus deiner Sicht besonders wichtig?"

  • Ach, das war der Fabius! Na, das war ja gut zu wissen... Mit einem aufgesetzten Höflichkeitslächeln und einem leichten Nicken begrüßte er jenen stumm. Natürlich und ganz bestimmt hätte er sich auch zu einem nicht minder aufgesetzt-freundlichen 'Salve' hinreißen lassen, wenn, ja wenn er damit nicht die Worte des Praefectus hätte unterbrechen müssen. Da er das aber in keinster Weise verantworten könnte, sagte er also nichts... bis er dazu aufgefordert wurde:


    "Nun, also ich denke, dass die Nachricht vom in Brand gesteckten Getreidespeicher in Roma hier allen zu Ohren gekommen sein dürfte, oder?", fragte er rhetorisch, denn natürlich würde so ein Reichspraefect darüber sicherlich Bescheid wissen. Immerhin hatte er sich ja wohl auch mit dem Kommandeur des Urbaner, die ja aus Ostia ausgezogen waren, abgesprochen, vermutete Dives.
    "Ich will stark hoffen, dass die Classis, die nunmehr die einzigen Militärs in der Civitas sind, soetwas in Ostia nicht geschehen lassen. Wir brauchen folglich einen guten Schutz an den Toren der Stadt, wie gleichwohl einen besonderen Schutz unserer Getreidespeicher. Ostia ist deutlich kleiner und übersichtlicher als Roma, sodass ich stark hoffe, dass hier soetwas im Zweifelsfall verhindert werden kann...", äußerste sich der Duumvir zu der Frage. Ja, die Tore und die Getreidespeicher waren wohl die besonders wichtigen Punkte, wenngleich sich sicherlich auch noch dieser oder jene andere Punkt finden ließe...


    "Und ich will offen bekennen, dass ich mich mti dem Kriegshandwerk nicht gut auskenne. Drum: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für einen Angriff von See?", fügte er noch an. Mitunter hatten der Praefect und/oder sein Stab diesbezüglich ja mehr Informationen. Im Fall der Fälle nützte eine gute Verteidigung der Tore natürlich nichts, wenn ein Angriff von See käme. Wie vielleicht dem einen oder anderen Anwesenden bekannt wäre, hatte bereits Gaius Marius im Bürgerkrieg gegen Sulla die Civitas Ostia bereits einmal erobert und geplündert. Dives hatte nicht vor, dass ausgerechnet in seiner Amtszeit wieder eine Eroberung Ostias im Zuge eines Bürgerkrieges stattfände!

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  • Dragonum nickte, also ging es hauptsächlich um den Schutz der Stadt ... das lag selbstverständlich auch in seinem Interesse ...


    "Da brauchst du dir keine Sorgen machen Duumvir. Tribunus Fabius hier wird nach unserem Abzug in Ostia verweilen und sich sowohl um das Marschlager als auch um die Stadt selbst kümmern! Er wird auch fortan euer Ansprechpartner sein. Und was eure Getreidespeicher angeht, bin ich sicher das wir eine solch peinliche Panne sicher vermeiden können!"


    Dragonum sah zu seinen Offizieren herrüber ...


    "Besteht die Gefahr das Schiffe aus Germanien ins Mittelmeer kommen könnten? Oder eventuell eine der Flussflotten?"


    immerhin war der germanische Flottenteil verschwindend gering verglichen mit Italias Flotten ...

  • Aus dem Hintergrund beobachtete ich den Iulius. Er gab sich sehr überheblich und trat gerade in ein großes Fettnäpfchen. Hielt er uns für unfähig die Ordnung in Ostia aufrecht zu erhalten? Der Praefect hatte die Ruhe weg. Auf seine Frage machte ich mich bemerkbar. " Wir haben patrouillierende Schiffsverbände im Norden, Misenum mit einem Kontingent im Süden. Über die offene See, bei den Wetterbedingungen, schafft es keine Flussliburne." Vor dem Zusammentreffen hatte mir ein Nauta eine Tabula übergeben. Erfreuliche Nachrichten." Ich hoffe die Speicher sind bereit Getreide aufzunehmen. Ein Konvoi Getreideschiffe aus Hispania wird von Schiffen der classis begleitet und trifft in den 2 oder 3 Tagen in Ostia ein." Eine Nachricht, die überaus wichtig war. Trafen die Schiffe hier ein, entspannte das die Lage um einiges. Das Zugpferd für die unverhoffte Lieferung aus Hispania war der neue Praefectus Praetorio Decimus.

  • Ohne eine Miene zu verziehen hörte sich der Iulier an, was der Praefect da sagte. Der Tribunus Fabius, von dem Dives in der kurzen Zeit bisher nicht den besten Eindruck gewonnen hatte, sollte also zukünftig sein Ansprechpartner in militärischen Fragen sein. Auf die Idee, dass er mit seinen Worten und seiner Mimik mitunter auch überheblich wirken mochte, kam der Duumvir nicht, wenngleich es objektiv betrachtet alles andere als ausgeschlossen war, dass er seine Unsicherheit in dieser Situation - als militärische tabula rasa, die einem Reichpraefecten und dessen Kommandostab Contra geben musste - auf diese Weise überspielte. Doch darüber machte sich der junge Iulius just in diesem Augenblick am wenigsten einen Kopf. Vielmehr nickte er zustimmend, dass Ostia derart peinliche Pannen wie in Roma hoffentlich erspart blieben.
    Dann versuchte er den militärischen Ausführungen Massas zu folgen, die weniger militärisch klangen als zunächst befürchtet. Der sprach von schützenden Verbänden im Norden und Süden, womit nur der Weg über die offene See, über Westen, bliebe. Genaugenommen müsste man wohl etwas 'schräger' denken, da das nächste größere Gewässer im Norden Ostias nach dem Tiber wohl eher der Lacus Sabatinus und kein Meer wäre, doch fiel das wohl in die Kategorie 'Beamten-Klugscheißerei', weshalb sich der Iulier einen Kommentar dazu gekonnt verkniff. Er hatte eh keine Lust groß mit Massa ins Gespräch zu kommen, was er dazu ja zwangsläufig hätte tun müssen. Und so rang sich Dives auch zu der durchaus guten Nachricht des decimischen Centurios lediglich ein einfaches Lächeln ab und blieb stumm.


    | Nero Sulpicius Cornuntus
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    "Selbstredend sind unsere Speicher bereit Korn aufzunehmen... jederzeit!", antwortete der Sulpicier sodann und hoffte, dass man ihn da jetzt nicht allzu wörtlich nahm. Er hatte tagsüber teils schon genug Stress und brauchte ja auch irgendwann mal ein wenig Zeit zum Ausruhen und Schlafen. Doch so ganz genau genommen - und da auch er ein Civilist war, beherrschte er das mit dem Genaunehmen auch mitunter nicht schlecht - war das ja auch gar nicht sein Zuständigkeitsgebiet. Da fiel ihm auf: Wo war eigentlich der Procurator Annonae Germanicus, in dessen Ressort das nämlich eigentlich viel eher gehörte? - Aber gut, der Cassius fehlte ja auch...

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  • Dragonum nickte, das mit dem Korn war eine gute Nachricht und er konnte sich schon denken woher der Wind in dieser Geschichte blies ...


    "Tribunus Fabius? Irgendwelche Anregungen für die zivile Verwaltung? Oder Zu deinen Plänen für Ostia?!"

  • Bisher hatte sich der Fabier dezent zurückgehalten, war jedoch hellwach, als der Praefectus das Wort an ihn übergab. Cnaeus nickte einvernehmlich und setzte dann zur Antwort an. "Wie bereits erwähnt worden ist, wird es Ostias wichtigste Aufgabe sein, weiterhin als sichere Anlaufstelle für Getreidelieferungen aus den africanischen Provinzen zu fungieren. Wenn die Schlacht im Norden ausgetragen wird, muss die Bevölkerung - vor allem auch in der Hauptstadt - bei Laune gehalten werden, sodass der Zuspruch zum Kaiser nicht ins Wanken gerät. Ich werde mich diesbezüglich noch in einer der weiteren Sitzungen mit der hiesigen Stadtverwaltung über die präzisere Planung unterhalten", wiederholte Cnaeus aus Gründen der Übersichtlichkeit noch einmal das, was bereits mehr oder weniger festgestellt worden war. "Vielleicht sollte die Stadtverwaltung noch erfahren, wie viele Soldaten in Ostia zurückbleiben?", erinnerte der Tribun seinen Präfekten zuletzt noch, denn diese Zahl hatte der Octavier dem Fabier bisher ebenfalls vorenthalten.

  • Dives nickte auf die Äußerung hin, dass Ostia sichere Anlaufstelle für die Getreidelieferungen bleiben müsste. Was die Laune der Bevölkerung betraf - gerade der stadtrömischen - hatte er eine ganz eigene Meinung dazu: Es hieß 'Brot und Spiele' und nicht 'Brot ohne Spiele'! Als Mitglied der blauen Factio wusste der Iulier selbstredend, dass auf diesem Gebiet nicht erst seit Kriegsbeginn Flaute herrschte. Es hatte ja nicht einmal zum Amtsantritt des Fettsacks Wagenrennen gegeben! Ganz klar: Der Vescularier war ein Spielemuffel... Und hier in Ostia hatte man eben nur ein einfaches Theater, das weder für Gladiatorenkämpfe ausgelegt war, noch für Naumachien oder ähnliches. Und einen Circus gab es hier auch nicht. Hier konnte man de facto nur hauptsächlich mit Brot die Stimmung oben halten.


    Der Schocker sollte aber erst noch kommen: Da lud sich dieser Fabius doch tatsächlich mal ganz keck selbst zu einer der nächsten Sitzungen des Ordo Decurionum ein, oder was?! So zumindest hörte sich dies in den Ohren des Iuliers an, denn wie in Roma die Consuln selten ohne Einbeziehung des Senats arbeiteten, handelte auch ein ostiensischer Duumvir in vielen Dingen - und gerade in den wichtigen, diskussionsbedürftigen - auf Grundlage der Meinung der gesamten Curie. Ohne Frage hätte der Duumvir den Fabier, nachdem er ja nun wusste, dass jener Ansprechpartner nach Abzug des Hauptteils der Truppen wäre, zu einer der folgenden Sitzungen eingeladen... Aber das...
    Hinter einem höflichen Lächeln verbarg Dives, dass er gelinde gesagt not amused war über dieses Verhalten. - Keine gute Basis für einen angemessene Zusammenarbeit, die, wie das Wort schon sagte, zusammen und auf Augenhöhe stattfinden würde und ganz sicherlich nicht von oben herab diktiert werden könnte... zumindest nicht folgenlos...

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  • Dragonum legte kurz die Stirn in Falten und sah zu Massa herrüber ... wie würde er das jetzt am geschicktesten "verpacken" ...


    "Da die Anforderungen an einen "Stadtwächter" weit niedriger sind als die an einen Legionär, werden zum einen sämtliche Tirones hier bleiben, als auch zwei weitere Centurien erfahrener Infanterie! Ich denke das sollte die Anforderungen Ostias mit Leichtigkeit abdecken!"

  • Cnaeus nickte zustimmend. Als neuer Tribun hätte er ohnehin nicht die Möglichkeit gehabt, die Entscheidungen des Präfekten anzuzweifeln. Abgesehen davon gab es in diesem Fall auch keinen Anlass. Unter dem Gesichtspunkt, dass die wichtige Schlacht nicht in Ostia, sondern im Norden geschlagen wurde, waren die Tirones und zwei Centurien mehr als ausreichend.


    Nachdem auch dieser Punkt geklärt war, blickte der Fabier wieder zur städtischen Prominenz. Dass er den amtieren Duumvir mit seinen Worten verärgert hatte, war für den Tribun im Moment noch nicht ersichtlich. Feingefühl und Einschätzungsvermögen hatte er während seiner Arbeit in der Kanzlei zwar sehr wohl kennen gelernt und erlernt, nichtsdestotrotz hatte er bisher zu wenig Kontakt mit städtischen Magistraten gehabt, als dass er diese oder deren Anspruch auf Unabhängigkeit einschätzen konnte.

  • So unlieb dem Iulier die Anwesenheit der Classis in Ostia auch sein mochte, hatte er bei den Worten des Praefecten zunächst doch wirklich einen Moment lang ein wenig Angst um die schöne Civitas. Nur Tirones würden schließlich wohl kaum das verhindern können, was die Urbaner in Roma schon nicht zu verhindern vermocht hatten... Doch mit den zwei weiteren Centurien erfahrener Infanterie würde das hoffentlich anders aussehen. Dennoch stellte sich dem Civilist stante pede eine Frage, die er, nachdem sich sonst scheinbar niemand dazu äußern wollte, sodann auch einfach stellte:
    "Gehe ich dann richtig in der Annahme, Praefectus, dass das Marschlager dann entsprechend aufgelöst wird und die hier verbleibenden Truppenteile dann in dieser Castra unterkommen werden?", erkundigte er sich vorsichtig und mit der Anrede als Praefect auch möglichst höflich. Immerhin war er ja weder etwas gefragt, noch sonst zum Reden aufgefordert worden und wie das normal so bei den Militärs und ihren Besprechungen lief, entzog sich Dives' Kenntnis.


    | Nero Sulpicius Cornuntus
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    Die sich bietende Gelegenheit der civilen Frage nutzte sodann auch der Sulpicier, denn es stand bei einem Abzug der Truppen ja nicht nur im Raum, inwiefern damit wieder civiler Grund und Boden, städtisches Land, auch wirklich wieder civil genutzt werden könnte, sondern...
    "Ich nehme an, dass Portus Augusti und vor allem der Portus Traiani felicis weiterhin größtenteils für militärische Zwecke benötigt werden?", erkundigte sich Cornuntus und seine Stimme verriet, dass er eigentlich schon mit einen 'Ja' rechnete. Immerhin hatte er den Praefect so verstanden, dass der mit Infanterie in den Norden losziehen wollte und die Flotte hier benötigte, um notfalls Truppen oder Truppenteile schnell verlegen zu können. Dennoch wollte er... zumindest die Frage gestellt haben. Die Klagen aus dem Stadtteil Marinae südlich vom Stadtkern Ostias mehrten sich nämlich. Der Portus Marinae war als drittgrößter Hafen (drittgrößter mit großem Abstand zu den beiden größten wohlbemerkt) nämlich mit dem aktuellen Andrang komplett überlastet und schlichtweg überfordert.

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  • Dragonum sah den Duumvir etwas verwundert an, hatte er denn diese Frage nicht schon zuvor beantwortet? er wusste es selbst nicht mehr ... also "wiederholte" er die Antwort ...


    "Nein, das Marschlager bleibt wo es ist, sollte die Classis sich zurückziehen müssen bzw. siegreich zurückkehren ... wird es ja schließlich wieder gebraucht!"


    Dann war auch schon der Sulpicier mit einer weiteren Frage an der Reihe, allerdings lies sich diese für Dragonum einfacher mit positiver Tendenz beantworten ...


    "Ich denke das, sobald die Classis ausrückt, wir das ein oder andere Schiff nach Misenum zurücksenden können! .. Centurio Decimus? Was glaubst du wieviele Schiffe wir entbehren können ohne unseren Beweglichkeitsvorteil mit der Flotte zu verlieren?"

  • Da wollte uns jemand ganz schnell wieder los werden. Hatte er Angst, dass Ostia in Kriegshandlungen verwickelt werden könnte? Von der Wichtigkeit der Stadt und seines Hafens ausgehend, würde keine der Kriegsparteien eine Plünderung der Stadt veranlassen. Sie verlor ihr Gesicht und ihre Glaubwürdigkeit der gerechten Sache zu dienen. Roms Bevölkerung würde darauf sehr empfindlich reagieren. Für Wach und Polizeidienste waren wir gut genug, aha.


    " Zwei Schiffe für eine Cohorte. Für die gesamte Legion wären das zehn Triremen, das Flaggschiff (Hexere) dazu. Die 20 schweren und mittleren Liburnen bilden einen Kampfverband und können im Süden im Mare Sculum, Mare Ionium Patrouillenfahrten übernehmen. Falls sich die ägyptische Flotte auf den Weg nach Italia machen sollte und unser Verband, der im Mare Ionium und Mare Nostrum operiert, sie nicht aufhalten kann. Die Meerenge bei Messana und Rhegium ist dabei ein strategisch wichtiger Punkt. Rhegium ist die einzige Stadt im Süden, die einen ausgebauten Hafen besitzt. Gut zur Aufnahme unserer Schiffe, um die Vorräte aufzustocken. Das wäre mein Vorschlag. Aus dem Norden und Westen haben wir nichts zu erwarten. Können wir also vernachlässigen."


    Die 10 Begleitschiffe hatte ich nicht mit einbezogen, die liefen außerhalb dieser Planungen und hatten mit der Hafenbelegung das wenigste zu tun.

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