Fors Fortuna: Fröhliche Weihe des Tempels der Fortuna Fausta, Volksfest und große Lotterie!

  • "Audite, audite! Kommt alle zum großen Fortunafest in den lucullischen Gärten! Der Gardepräfekt Decimus Serapio weiht der Göttin einen wun-der-schönen Tempel und lädt alle Besucher, ob arm ob reich, ob frei ob unfrei zum Essen ein! Es gibt vergnügliche Spiele und spektakuläre Attraktionen! Dazu eine große Lotterie mit un-glaub-lichen Gewinnen! Audite, audite! Kommt alle zum großen Fortunafest in den lucullischen Gärten!" verkündeten die Ausrufer in den Strassen Roms.




    Was konnte ich besseres mit all meinem Reichtum anstellen - mal abgesehen davon, meine Soldaten zu bestechen – als Fortuna zu bestechen? Lange schon hatte ich vorgehabt, meiner Schutzpatronin einen Schrein zu bauen, aber dann kam ich zu dem Schluß: warum nicht gleich ein Tempel? In den lucullischen Gärten, nahe des Tiberufers, hatte ich schließlich einen heruntergekommenen ollen Schrein ausfindig gemacht und ihn nach den gebührenden Riten eilig zum Tempel ausbauen lassen.
    Ein kleiner Monopteros-Tempel mit freien Säulenzwischenräumen war es geworden. Unter dem steinernen Baldachin stand auf hohem Sockel die mamorne Statue der Schutzherrin: eine junge, amazonenhafte Fortuna war es, die, das Füllhorn im Arm, das Steuerruder in der Hand, den Mond im Haar, ungestüm vorwärtsstrebte, als würde sie sogleich über den Fluß hinwegschweben und von einem der sieben Hügel zum anderen springen wollen. Sie war, noch ganz frisch, mit bunt leuchtenden Farben bemalt. Im Sockel war eingemeißelt, dass ich, Faustus Decimus Serapio, Praefectus Praetorio, Sohn des Marcus Decimus Livianus (gewesener Legatus Legionis, Praefectus Urbi, Praetor) diesen Tempel der Fortuna Fausta zum Dank für ihren erfreulichen Beistand gestiftet hatte. Die Lettern waren golden ausgemalt. Und unter dem Dach zogen sich, rundrum die schönen Verse des Horaz entlang:


    Die Frage nach dem Morgen sei nicht gestellt; / nimm alle Tage ja als Gewinn, die dir
    Fortuna schenkt! Verachte nicht die / Freuden der Liebe, die Reigentänze,
    solange noch die Jugend dir blüht und fern / des Altern Launen stehn. An des Abends fest
    bestimmter Stunde suchen heißt's jetzt / leises Geflüster in Feld und Garten;
    zu raten gilt es Liebchens Versteck in dem / geheimen Winkel, wo sie verlockend lacht,
    ein Pfand zu rauben ihrem Arme / oder dem Finger, der kaum sich sträubet.




    Fortuna Fausta ~ die günstige/erfreuliche/holde Fortuna

  • Am Tag der Fors Fortuna war die große Einweihung. Der Tempel war mit Unmengen von Blumen geschmückt, in Vasen vor dem Kultbild, als Girlanden zwischen den Säulen, in Blumenschalen außenherum, als Kränze die später verteilt würden. Dicke Bienenwachskerzen brannten auf dem Sockel und verstömten einen süßen Duft.
    Auf den Wiesen und an den Wegen des Parks, waren schon am Vortag eine Menge Buden und Zelte aus dem Boden gesprossen. In der Nacht hatte es geregnet, aber als ich am frühen Morgen des Festtages mit all meinen Helfern und Begleitern auf das Gelände kam, schien bereits wieder die Sonne, und die Wassertropfen funkelten im grünen Gras. Ich wollte ein Volksfest, für alle, auch für die Sklaven, so wie es zu diesem Tag passte. Ausrufer waren in der Stadt unterwegs und verbreiteten überall:


    "Audite, audite! Kommt alle zum großen Fortunafest in den lucullischen Gärten! Der Gardepräfekt Decimus Serapio weiht der Göttin einen wun-der-schönen Tempel und lädt alle Besucher, ob arm ob reich, ob frei ob unfrei zum Essen ein! Es gibt vergnügliche Spiele und spektakuläre Attraktionen! Dazu eine große Lotterie mit un-glaub-lichen Gewinnen! Audite, audite! Kommt alle zum großen Fortunafest in den lucullischen Gärten!"


    Oh ja, es gab viele Attraktionen! Zum einen waren da die langen Tafeln unter dem Bäumen, rasch zurechtgezimmert (und natürlich blumengeschmückt), an denen die Besucher von den tüchtigen Sklavinnen meiner Gens verpflegt wurden, mit leckeren überbackenen Fladenbroten und Bratwurst aus einer mobilen Garküche, mit Obst, Süßzeug, und tarraciensischem roten Landwein. Dann gab es die Spiele für groß und klein, wie zum Beispiel das Apfelschnappen, bei dem man, mit den Händen hinter dem Rücken, aus einem mit Wasser gefüllten Fass, mit dem Mund einen der darin schwimmenden Äpfel rausholen mußte. Oder das Strohsack-Duell, bei dem man auf einem (kniehohen) Querbalken stehend, sich gegenseitig mit den gefüllten Säcken runterschubsen mußte. Hufeisen werfen konnte man, und noch vieles mehr. All die Spiele wurden von unseren Sklaven betreut, und für die Siege bekam man von ihnen ein Los für die Lotterie: eine kleine Bronzetafel mit einer Nummer darauf.
    Eselreiten gab es für die Kinder. Die Mutigeren durften sich von meinem Leibsklaven Ravdushara eine Runde in meinem zweispännigen Streitwagen über die Wiese fahren lassen. Und später würden dann noch Gaukler, Tänzer und Musiker auftreten...

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    Klient - Decima Lucilla

  • Proximus und einige weitere Familienmitglieder des iulischen Gefolges begaben sich zu den lucullischen Gärten. Nachdem man dieses Fest beworben hatte, war er gespannt, was der neue Prätorianerpraefect so aus dem Boden gestampft hatte. Vielleicht ergab sich auch die Möglichkeit des ein oder anderen Gespräches.


    Angekommen schaute er sich um, wer den schon so auf dem Fest weilte.

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    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • In der iulischen Gesellschaft befand sich auch Iulius Dives, der für einige Tage mal wieder in der Hauptstadt des Imperiums war. Eigentlich war heute der Tag, an welchem er wieder zurück nach Ostia hatte reisen wollen, nachdem er vorgestern mit Senator Germanicus Sedulus und gestern mit Sergia Severa gesprochen hatte und damit getan hatte, wofür er hergereist war. Nachdem er jedoch hörte, dass ein Decimus Serapio Gardepräfekt geworden war und heute zu einem großen Fest einlud, kam der Iulier in seiner Neugier nicht umhin, sich seinem Onkel Proximus anzuschließen und jenem Fest einen Besuch abzustatten.


    Die ganze Zeit über kreiste dabei vor allem eine Frage in seinem Kopf: War es DER Decimus Serapio? Der Verwandte von Decimus Flavus? Der Bruder der Decima Seiana? Der Theaterliebhaber - beziehungsweise Liebhaber im Theater? Der war ja bei ihrem Aufeinandertreffen zumindest Tribun beim Scorpion gewesen. Da konnte es jetzt natürlich schon sein, dass genau der... Andererseits wäre er doch noch ganz schön jung für ein solches Amt (oder hatte der Eindruck im Theater getäuscht?) und Decimi gab es ja auch nicht gerade wenige. Allein schon wenn sich Dives an die vielen Theaterehrengäste zurück erinnerte... Die meisten Namen hatte er bereits an jenem Abend wieder vergessen gehabt. Zuviel war nach der Vorführung noch passiert.


    Und jetzt? Centho fehlte ihm! Bei dem hatte Dives das Gefühl, dass der Verständnis hätte. Lucius war sein nächster Verwandter, den er noch hatte und der hatte ihm bereits einmal mit einer starken Schulter zur Seite gestanden, als Dives nämlich vom Tod seines Vaters erfuhr. Das hatte eine Menge Vertrauen geschafft. Aber jetzt, wo der Senator sich zwangsläufig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, da konnte der ostiensische Decurio es sich auch gleich sparen den zu fragen. Der hätte sicherlich kaum genau gewusst, welcher Decimus Serapio nun der neue Praetorianerpraefectus wäre. Blieb Proximus, ein Onkel dritten Grades, der ihn zumeist mit 'Dives' anredete, was ja schon darauf hindeutete, dass die engere Verwandschaft irgendwo dort aufhörte. Aber Dives brauchte Gewissheit - mehr mit jedem Schritt, den sie vorankamen.


    "Der neue Praefectus... Ist der eigentlich mit Iulia Severas Decimus Meridius verwandt, weist du das?", fragte Dives schlussendlich seinen Onkel, als er es einfach nicht mehr aushielt. Er versuchte dabei möglichst unwichtig und beiläufig zu klingen, ganz so, als würde er einfach nur ein wenig Small-Talk machen wollen. Proximus war jetzt schließlich der Iulier, der am stärksten hier in der Öffentlichkeit stand, sodass er vielleicht die Frage beantworten könnte... hoffentlich.

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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Auch der Tiberier ließ sich bei der Einweihung des Tempels zu ehren der großartigen Fortuna in den Gärten des Lucullus blicken. Es konnte nie schaden der Göttin des Glücks seine Ehrerbietung zu erweisen. Das wusste wohl auch der neue Präfekt der Cohortes Praetoriae und konnte sich gleichsam beim Volk ein wenig beliebt machen. Bedauerlich, dass dies ein relativ offenes Fest war und somit sicherlich auch sehr viel Gesindel zu sehen sein würde.


    Lepidus konnte sich irgendwie nicht so recht mit diesem ganzen überflüssigen Blumenschmuck anfreunden. "Blumen! Überall Blumen! Bis einem schlecht wurde...", redete er vor sich hin, wie es gern seine Art war. Gut, dass es wenigstens auch genug Landwein gab und der Rest des Erbes vom großen Licinius Lucullus, Bezwinger des Königreichs Pontos, konnte sich immerhin auch sehen lassen. Hübsche Baumalleen und grüne Wiesen ergaben ein prächtiges Ambiente. Das Schöne an Rom war, dass es überall etwas zu holen gab und nie langweilig wurde. Bei all den Terminen, die der Tiberier in letzter Zeit hatte, hätte er sich gern mal wieder einen Tag voller Müßiggang gewünscht, denn auch hier würden sicherlich wieder einige interessante Gesichter aufkreuzen, die seine Aufmerksamkeit verdienten.

  • In Begleitung meiner Sklavin Lamia und des Leibwächters erschien ich auf dem Fest. Schon von weitem drang aus den Niederungen des berühmten Gartens drangen die verschiedensten Geräusche an mein Ohr und vermischten sich zu einer Sinfonie eines Festes - Gesänge und Stimmgewirr, das Kreischen von Kindern die sich über irgendetwas freuten... Je näher ich kam, desto lauter wurde es und erinnerte immer mehr an das Gebrumm eines Bienenkorbes.
    Ich wand meinen Kopf in alle möglichen Richtungen, um soviel wie es nur ging aufeinmal erblicken zu können, doch weilte mein Auge nie länger auf einer Sache, da dies Fest fast überreich an Angeboten war.
    Da ich als erstes Fortuna meine Aufwartung machen wollte, gab ich dem Thrakier Butes den Befehl sich durch die Massen Richtung Tempel zu schieben.
    Lamia und ich trugen in Körben genug Blumen und Honig um Fortuna zu opfern und zu danken.

  • Innerlich mehr als aufgeregt und nach Außen eher nachdenklich wirkend, saß Romana bequem zwischen den Polstern. Nuha war angehalten die Vorhänge geschlossen zu lassen und es kam keine wirkliche Unterhaltung auf. Die Braunhaarige hatte es ihrer Sklavin immer noch nicht verziehen, dass sie von ihr so spät den wahren Grund ihrer Reise erfuhr. Auch wenn sie nun die Familie ihrer Mutter kennen lernen durfte und mehr als zufrieden damit war, wurmte es sie ungemein. Doch wollte sie sich heute ihre Stimmung davon nicht trüben lassen und als sie das Ziel erreichten, verschwand ihr Trübsinn und ein Lächeln erschien auf ihrem zarten Gesicht. Sie wusste nicht, was sie erwarten würde, war es das erste Fest dieser Art und durch die lauten Stimmen, die nun an ihr Ohr drangen, schlug auf einmal ihr Herz bis in den Hals.
    Als die Sänfte auf dem Boden zum Stehen kam und die Grauhaarige den Blick frei gab, hielt die Jüngere beeindruckt den Atem an. Die Übermacht von Blumen und Düften, die Farbenpracht und vor allem der Blick auf den Tempel überwältigten sie. Ihre hellblauen Augen begannen zu Leuchten, als sie unterstützt durch die Hand von Nuha, auf ihren Füßen zum stehen kam. Fast wie ein Ritual erklang ihr leises - wie seh ich aus? - während mit flinken Fingern ihre Begleiterin ihr Gewand ordnete und sie sich dabei bereits umsah.
    Zuerst wollte sie Fortuna huldigen und dafür wanderte ihr Blick über die unzähligen Buden auf der Suche nach einer unblutigen Opfergabe in Form von Blüten und Früchten.

  • Am Morgen schon hatte das wichtigste Ritual, die endgültige Consecratio des Tempels stattgefunden. Der alte Pontifex hatte das Gebäude damit endgültig aus unserer mundanen Welt heraus gelöst, es gehörte nun der Göttin Fortuna. Darauf folgte das Einweihungsopfer, bei dem eine ganze Schar weißer Lämmer ihr Leben lies.
    Mittlerweile aber war der Pontifex schon längst wieder abgezogen, der Mamorboden wieder weiß geschrubbt, und die ausgeweideten und zerlegten Lämmer brutzelten über dem Feuer und verbreiten einen köstlichen Geruch. Nur die Aeditui waren noch da, und die Tempelmusiker, die begleiteten mit den zarten Klängen ihrer Flöten und Lauten die Opferhandlungen der Besucher. Der Altar war schon ganz übersät von den vielen Gaben.


    Ich selbst lehnte gerade an einer der Tempelsäulen, und lies meinen Blick langsam über das bunte Treiben schweifen. Die Menschen waren fröhlich, bummelten zwischen den Buden herum, ließen sich von unseren Sklavinnen bewirten oder wagten sich an die Spiele. Es waren viele einfache Leute gekommen, viele Kinder waren unterwegs, sie rannten herum und trieben Schabernack. Die Sonne schien mir ins Gesicht, der Mamor war blendenweiß, und überall leuchten die Blumen in all ihrer Farbenpracht. Es war ein schönes Bild, gerade dafür geeignet, das Gemüt hoch emporzuheben und alle dunklen Gedanken zu vertreiben. Aber es schien mir, wie ich da so stand, ein wenig... unwirklich, ich vermochte nicht so recht zu spüren, dass all dies um mich herum körperlich und greifbar war... es war einfach zu verschieden von den dunklen Gewölben der Castra und den unschönen Dingen die dort geschehen mußten. Dazu kam noch das letzte Desaster, was mir noch immer schwer im Magen lag.
    So lehnte ich also, nicht so recht heiter aber auch nicht unzufrieden, an der Säule. Neben mir stand Rhea, unsere gute Vilica, die das ganze hier nach meinen Wünschen auf die Beine gestellt hatte, etwas abseits hielten sich meine Leibwächter. Ich verfolgte mit den Augen eine der vielen Helferinnen, die sich mit einem großen Korb zwischen den Menschen bewegte. Sie war, wie sie alle, als Fortunadienerin verkleidet, als guter Genius in sie luftig umwallenden hellen Gewändern (aber nicht zu freizügig, denn war ja Fors Fortuna, nicht die Floralia), und mit Kronen aus Blüten und Kornähren auf dem langen offenen Haar. Einige von ihnen verteilten Speisen aus ihren Körben, andere schenkten Wein in glasierten Tonbechern aus (die natürlich auch zum mitnehmen waren). FORS FORTUNA DCCCLXII A.U.C. stand auf den Bechern geschrieben. Und das Mädchen, das ich eben betrachtete, gehörte zu jenen, die die ankommenden Besucher des Festes mit Blumenkränzen versorgte. Sie stand an einem der großen Zugangswege, und verteilte die bunten Gewinde an jung und alt, groß und klein, froh und griesgrämig... einfach an alle. :D


    Sich bekränzen hieß ja, sich für Fortuna zu schmücken, um ihr auf ihrem Fest zu huldigen... an ihrem Feiertag, der sich von den gewöhnlichen Tagen eben dadurch unterschied, dass die Pflicht in den Hintergrund trat, die Sitten etwas freier wurden, die Sklaven genau wie die Freien feierten, und auch gestandene Männer sich bekränzten... bevor morgen wieder alles seinen gewohnten Gang gehen würde.
    Auch mir hatte der gute Genius schon einen Kranz verpasst, einen aus tiefblauen Glockenblumen. Ansonsten trug ich – man sollte schon sehen wer ich war - angedeutet Rüstung, einen leichten Harnisch aus gehärtetem Leder, kunstvoll beschlagen, über einem Subarmalium mit schnittigen Schuppen. Nicht zu prunkvoll, denn es war ja ein volksnahes Volksfest, aber schneidig. Ausserdem hatte ich meine Armillae angesteckt.
    "Wie sieht das Programm aus?" erkundigte ich mich bei Rhea.


    [Blockierte Grafik: http://img853.imageshack.us/img853/2552/rheavilica.jpg| Rhea, Vilica


    "Erst einmal ist Zeit zu opfern und für die Spiele. Zwischendurch gibt es Auftritte der Schausteller. Ich habe unter anderem eine großartige Tänzerin engagiert, und, genau wie du wolltest, einen der mit kleinen Hunden Kunststücke macht."
    "Sehr gut. Das gefällt immer." Mir jedenfalls.
    "Dann die große Verlosung, und wenn es dunkel wird ein Feuerspektakel. Einige Vigilen werden sich das auch ansehen, für alle Fälle. Du wirst nur für die Verlosung gebraucht, Herr."
    "Ich sehe du hast an alles gedacht."
    Damit war ich frei zu tun was ich wollte. Ich überlegte, dass es ganz gut wäre, für mein Bild in der Öffentlichkeit, wenn ich mit irgendeinem hübschen Mädchen über das Fest spazieren würde... meine Alibifreundin weilte ja noch immer in Ägypten (hoffentlich spionierte sie fleißig für mich). Schon auf den ersten Blick sah ich, von meiner erhöhten Position aus, viele Mädchen, mit denen man sicher wunderbar herumspazieren könnte, eine hübscher als die andere. Aber irgendwie konnte ich mich dann doch nicht dazu entscheiden, und blieb weiter da stehen wo ich war...

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    Klient - Decima Lucilla

  • Durch ihr Talent, die Dinge in ihrer Gesamtheit zu sehen, war es nicht leicht Romana zufrieden zu stellen. Ihre Vorstellung von der Opfergabe war schlecht mit dem Original zu vereinbaren und immer wieder gab es deshalb Diskussionen mit Nuha. Die Ältere bestand darauf ein Füllhorn zu erwerben und mit weißen Blüten und blauen Trauben zu bestücken, die Jüngere war für blaue Blüten und gemischtem Obst. Selbst über die Größe des geschwungenen Hornes gab es Streit, schließlich einigten sie sich auf eines der größeren und die Grauhaarige trug es. Auch hatte sich die Braunhaarige durchgesetzt und die Füllung wurde gemäß ihren Wünschen zusammen gestellt.
    Nun galt es noch bis zum Tempel zu gelangen, ohne sich aus den Augen zu verlieren. Die Vielfalt der Angebote ließ Romana verweilen und ständig wurde sie angesprochen und abgelenkt. Schlußendlich trug sie, passend zu ihren hellblauen Augen, einen Kranz aus Anchusa azurea und war froh, das Ziel unbeschadet erreicht zu haben, als sie zwischen den Säulen hindurch ins Innere trat.

  • Zitat

    "Der neue Praefectus... Ist der eigentlich mit Iulia Severas Decimus Meridius verwandt, weist du das?",


    Hmm, Proximus überlegte kurz. Sie sind entfernte Verwandte gab er zurück, da er den genauen Verwandtschaftsgrad nicht direkt wusste.


    Schon wurden sie mit Blumen und Wein "bestückt" und begaben sich auch in weiter in Richtung des Tempels. Dieser war schon von einer Vilzahl schön gekleideter Frauen geschmückt.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Ein stürmisches 'Sicher?' lag Dives sofort nach der Antwort seines Onkels auf der Zunge, aber er konnte sich gerade noch beherrschen. Nicht dass Proximus am Ende noch darauf kam, dass die Antwort für seinen Neffen vergleichsweise bedeutungsvoll war! Aber bevor nun ein unangenehmes Schweigen ausbrach, weil Dives gedanklich viel zu sehr damit beschäftigt war, ob das jetzt tatsächlich hieße, dass DER Decimus Serapio nun Praetorianerpraefectus war, wurde die iulische Gruppe auch schon von einigen Fortunadienerinnen begrüßt. Das riss den Iulier wieder ein bisschen aus seinen Gedanken und während er plötzlich überall solche Dienerinnen der Glücksgöttin erblickte und sich fragte, wieviele es von denen überhaupt in Roma gab und ob diese hier also vielleicht einfach nur verkleidet waren, da wurde ihm auch schon freudestrahlend ein Blumenkranz auch den Kopf gesetzt. Die weißen und dunkelblauen Farbtupfer im saftigen Grün passten auch wunderbar zur weißen Tunika und der dunkelblauen Toga mit blau-weißem Saum im Wellenmuster. Nur was genau das für Blumen waren, vermochte Dives mit seinem Hochschielen nicht zu erkennen, aber gut. Höflich lächelnd bedankte er sich, während auch die anderen Iulier bekränzt wurden.


    Dann ging es weiter und... WOW, war das ein Anblick! Überall die Buden und Zelte, die vielen, vielen Leute und: Blumen, wohin das Auge sah! Alles sah einfach großartig aus, so bunt und prächtig, absolut genial! Selbst der Tempel, zu dem Dives bei diesen vielen Eindrücken erstmal nur flüchtig blickte, war mit Blumen dekoriert... und nicht zuletzt ja auch der Iulier selbst! Er schielte noch einmal auf seinen tollen Kranz und ein euphorisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Die Gruppe bewegte sich in Richtung des Tempels, wo sie etwas opfern würden und dann, dann wollte Dives etwas erleben!!
    "Wow, ist das toll hier! Ist es nicht großartig!? Schau mal da drüben! Da gibts sogar Apfelschnappen!", kommentierte Dives begeistert auf ihrem Weg. Er war ja nun schon zwanzig und würde bald einundzwanzig werden, aber den Spaß würde er sich dennoch keinesfalls entgehen lassen! Fehlte nur noch ein passender Gegner. Der Iulier schaute sich im Weitergehen ein wenig um - oder vielmehr versuchte er das. Bei so vielen Leuten war das nicht gerade leicht. Ein paar Mal streifte sein Blick daraufhin erneut den neuen Tempel, bevor... der Blick an jenem kleben blieb. War das da... der bekränzte Mann an der Tempelsäule... der aussah wie ein chicer Soldat in chicer Uniform... der aussah wie Decimus Serapio... Decimus Serapio? Die Sonne blendete etwas. Dives schirmte seine Augen mit der rechten Hand etwas ab. Sicher konnte er es noch immer nicht sagen, aber es bestand zumindest die Möglichkeit, dass er es war. Eine Frau stand neben ihm und er unterhielt sich mit ihr. War Serapio verheiratet? Das könnte er jetzt seinen Onkel Proximus nicht auch noch fragen. Dann würde der nämlich bestimmt Verdacht schöpfen. Aber wie die Frau eines Praetorianertribuns sah die ja nicht aus... und erst recht nicht wie die Frau eines Praefectus Praetorio! War es vielleicht doch jemand anderes als Serapio?


    Mist! Marcus-guck-in-die-Luft rempelte eine Frau (Octavia Nasica) an, die einen Korb trug. Was da wohl drinne war?
    "Oh, entschuldige. Das wollte ich nicht.", versicherte der Iulier. Dann sah er, dass sie natürlich - denn ein Unglück kam bekanntlich selten allein - auch noch einen Leibwächter bei sich hatte. Ehe es hier also nun irgendeinen größeren Ärger gab, denn arm schien sie folglich nicht gerade zu sein, blieb Dives bei der Frau stehen.
    "Es ist doch hoffentlich nichts kaputt gegangen, oder?", erkundigte er sich besorgt und mit entschuldigendem Blick bei der Unbekannten.
    "Ich bin übrigens Iulius Dives. Wir wollen gerade zum Tempel der..." Er stockte. Die Leute, auf die er eben noch gemeint hatte hinter sich zu zeigen, waren plötzlich verschwunden. Stattdessen gingen dort jetzt irgendwelche Fremden lang. Wahrscheinlich hatten die anderen Iulier nicht bemerkt, dass Dives aufgehalten wurde - beziehungsweise eigentlich ja gerade selber aufhielt.

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  • Lachend den herumtollenden Kindern ausweichend und mich an dem schönen Feste freuend, schlenderte ich den kleinen Weg hinauf zu dem Tempel. Ein hübsch zurechtgemachtes Mädchen hatte mir einen Kranz aus weißen Blüten gewunden auf mein Haupt gesetzt - Sogar Lamia hatte einen erhalten.
    Ich war froh die morgendliche Weihung des Tempels mit der Opferung nicht mitbekommen zu haben. Sobald ich Blut erblickte wurde mir schwummerig vor Augen. Deswegen hatte ich es bisher immer vermieden an solchen Opferungen teilzunehmen.


    Mehr auf den Weg achtend als auf meine Umgebung wurde ich plötzlich angerempelt. Wäre Butes nicht zur Stelle gewesen, hätte mein Hinterteil Bekanntschaft mit dem Boden gemacht, doch so griff mein Leibwächter beherzt zu und schützte mich vor einem peinlichen Sturz.
    Ich wollte den Kerl schon wütend anfahren, ob er keine Augen im Kopf hätte, als dieser sich schon wortreich entschuldigte.
    Es ist nichts passiert und ich bin ja nicht aus Glas. Mit einem schnellen Blick in den Korb vergewisserte ich mich, das die Honigbecher keinen Sprung erhalten hatten - Alles war noch so, wie es sein sollte. Nein, nichts ging kaputt. Fortuna ist mit uns. Iulius Dives... Bei dem Namen klingelte etwas, doch wußte ich ihn nicht einzuordnen.
    Wie es die Höflichkeit verlangte, stellte ich mich nun ebenfalls vor. Ich bin Octavia Nasica, Filia von Gaius Octavius Victor... Ich spürte wie sich ein leichtes Lächeln auf mein Gesicht stahl. Ich wollte auch gerade zum neuen Tempel und Fortuna den Honig und die Blumen bringen. Wenn du möchtest, kannst du uns ... Ich deutete auf den Thraker Butes und Lamia, mich mit einschliessend in die Bewegung begleiten.

  • Erleichtert atmete der Iulier auf. Zum Glück nichts passiert! Fortuna sei Dank. Als die junge Frau meinte, dass sie nicht aus Glas sei, versuchte sich Dives in einem zaghaften Lächeln. Während sie dann nachzuschauen begann, ob auch in ihrem Korb nichts kaputt gegangen war, begann sich ein innerlicher Drang im Iulier aufzubauen. Er wollte wissen, wer der Mann war, der da an der Tempelsäule lehnte, wollte wissen, ob ER es war! Aber er konnte sich hier ja jetzt nicht einfach mal uninteressiert wegdrehen und stattdessen der Identität des Soldaten auf die Spur gehen...
    "Fortuna ist mit uns.", wiederholte Dives belanglos. Er wollte wieder los, verdammt! Wäre sie wirklich mit ihm, dann hätte die Göttin des gelenkten Zufalls ihn gegen Decimus Serapio stolpern lassen und nicht gegen... gegen wen eigentlich? Die Frage klärte sich sogleich auf. Octavia Nasica also. Hm, so auffällig fand der Iulier ihre Nase garnicht. Ohne Zweifel war sie schön und passte auch vortrefflich in ihr engelhaftes Gesicht, aber Nasica... nunja. Der Gedanke wurde auch schnell von einem anderen Detail vertrieben: Sie war die Tochter von Octavius Victor! Etwas ungläubig starrte Dives sie an und überhörte schlicht, was sie anschließend noch sagte. Vielmehr betrachtete er sie genauer: Braune Augen, mittlere Größe und eine zweckmäßige Aufmachung - ganz der Octavius Victor, den der Iulier seinen Onkel nennen konnte.
    "Du meinst Gaius Octavius Victor, den Senator und ehemaligen Praefectus Urbi?", fragte er versichernd nach, wartete jedoch nicht erst auf eine Antwort:
    "Er ist mein Onkel... ähm... zweiten Grades, das heißt, dass du dann... ähh... meine Cousine zweiten Grades sein müsstest!", stellte er euphorisch fest. Man, wie klein die Welt doch manchmal war! Da musste er auf so ein großes Fest gehen, um eine Cousine zu treffen... Wahnsinn!
    "Ich wusste garnicht, dass Onkel Gaius noch eine Tochter hat... Ich wusste garnicht, dass er überhaupt Kinder hat, hehe. Aber sag, Nasica, wo hat er so eine Schönheit die ganze Zeit versteckt gehalten?", wollte Dives dann aber wissen. Und vor allem: Warum? Mit ihrem Aussehen und als Tochter von Victor wäre sie doch sicherlich eine klasse Partie für jedermann, oder etwa nicht? Jedermann... Dives? ... Serapio? ... Serapio! Er wollte nachsehen, ob ER es war!
    "Darf ich euch ein Stück begleiten?", fragte der Iulier sogleich. Man musste ja nicht alles im Stehen bereden. Und außerdem hätte er dann auch die Möglichkeit nochmal genauer zu diesem Typ im/am Tempel zu spähen...

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  • Vergnügt über sein zweifelndes Gesicht lachte ich auf und
    strich ich mir eine der kunstvoll arangierten Locken aus dem Gesicht, die sich gelöst hatte. Ähm... ich wüßte nicht das es einen anderen Gaius Octavius Victor gibt. Also denke ich, ist er es. Zumindest ist mein Vater Senator und war einst Praefectus Urbi. Unverkennbar schwang der stolz auf meinen Vater in der Stimme mit. Wie es scheint, hat Fortuna unseren Zusammenstoß gelenkt, damit ich einen Teil der Familia kennenlerne...Cousin Dives. Ich kostet das Wort Cousin - es gefiel mir.
    Oh... ich habe noch einen älteren Bruder. Er kam gerade von seiner Bildungsreise hierher nach Rom.
    Mutter und Vater ließen sich kurz nach meiner Geburt scheiden und ich wuchs in Pisae bei meiner Mutter auf.
    Klärte ich Dives auf. Ich wußte das mein Pappili nicht damit hausieren ging einst verheiratet gewesen zu sein. Wobei ich mich insgeheim fragte, wieso mein Vater nicht erneut geheiratet hatte. Ob es immer noch die Sache war, weswegen Mama und Papa sich getrennt hatten? Zwar versuchte Victor sooft es ging sowohl mit Gracchus wie mit mir Zeit zu verbringen, doch war er eher mit seinem Amt verheiratet und brauchte wohl deswegen keine Frau an seiner Seite.
    Und du? Woher kommst du? Während ich so redete, schritten Dives und ich den gewundene Pfad zu dem kleinen Tempel entlang. Man konnte einige Personen im inneren erkennen, doch um wen es sich handelte, konnte ich nicht ausmachen. Als ob ich auch jemanden erkannt hätte - in Rom war mir bis auf meinen Vater und meinen Bruder keine Menschenseele bekannt.

  • Die kleine Gruppe, bestehend aus Helvetia Crispina, Appius Decimus Massa und Decima Stella erschien am Rande des Festplatzes.
    Stella wußte zwar, das Serapio ein Fest geplant hatte, doch das es diese Ausmaße angenommen hatte, damit hatte das junge Mädel nicht gerechnet.
    So stand sie, nachdem Masse ihr geholfen hatte, neben der Sänfte und bekam den Mund nicht zu. Das ist.... mir fehlen die Worte. Ich wußte gar nicht, das Serapio so reich ist. Ihn muß Fortuna wirklich geküßt haben. Das Mädel wußte nicht, wohin es ihre grauen zuerst wenden sollte. Es war... überwältigend.

  • " Nicht nur einmal..." murmelte ich und lächelte in mich hinein. Er verstand etwas von Kunst, hatte eine Ader für Schönheit, mochte es pompös. Was mir wiederum fehlte. Keine der Musen hatte mich geküsst. Das pompöse gestand ich anderen zu, selber für mich kam es nicht in Frage. Ich war eher ein stiller Genießer. Einzig der Begriff Schönheit war mir nicht fremd. Jeder hatte seine eigene Definition dafür. Ich denke, dass meine im vernünftigen Rahmen liegt.


    Was Faustus aufgefahren hatte, passte zu ihm. Anderes hätte ich nicht erwartet. Der Tempel mit Blumenengagements ausgeschmückt. Alles leicht und beschwingt. Seine Festlichkeit wurde gut besucht und der Zustrom hörte nicht auf. Eine Vielzahl von Verkaufsständen. Die jungen Frauen mit ihren Körben. Eine kaschte ich mir, orderte hinter dem Rücken der zwei jungen Damen einen Becher Wein zur Stärkung meiner Nerven. Ich konnte mich gut an die Tage mit Stella erinnern. Gleich ging die Hetzerei los. " Verloren geht ihr auf keinen Fall. Die Sklaven unserer Gens sind hier überall verteilt. " Faustus hatte wirklich alles aufgeboten. Ja, wirklich alles. Es blieb nicht aus und ein Kranz zierte meinen Kopf. Ich nahm es hin, es war für einen guten Zweck. Außerdem war ich Fortuna noch etwas schuldig. " Ich würde zuerst zum Tempel wollen. Was habt ihr beiden vor?" Meine Blicke gingen über die Menge an Menschen. Bekannte Gesichter? Schwer in der Masse eins zu finden, wenn man nicht unbedingt nach einem bestimmten suchte. Suchte ich wirklich nicht nach einem bestimmten?

  • Aulus Iunius Seneca und Iunia Diademata kamen von einem kleinen Dankesopfer für Merkur zu den lucullischen Gärten. Es war schon viel los und überall waren Menschen dabei zu essen und zu feiern.


    "Wahnsinn, was hier los ist!" Begeistert deutete Diademata auf einen Streitwagen, der gerade über die Wiese sauste. "Schau nur, Aulus, da kann man sogar in einem Streitwagen fahren!"


    Überall kündigten Ausrufer die verschiedensten Attraktionen und Spiele an.
    "Lass uns irgendwo mitmachen, damit wir auch so ein Los bekommen." Erwartungsfroh blickte die Iunia zu den Strohsack-Duellen und dann zu Seneca. "Wie gut schlägst du dich mit einem Strohsack?"

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    Crispina entfuhr ein entgeistertes:
    "Du kriegst die Tunika nicht voll...", als sie die Ausmaße des Festes sah nachdem auch sie, diesmal ohne Hilfe ausgestiegen war.


    Die Frage von Massa stand noch im Raum und Crispina antwortete noch immer überwältigt.


    "Ich... Ich weiß nicht... es gibt soviel zu sehen... was meinst du Stella?"

  • Einer Säule gleich stand Romana zwischen diesen und hielt den Atem an. Der kleine Tempel war äußerlich bereits eine Harmonie aus Kunst und Architektur. Was sie danach im Inneren vorfand, entsprach ganz dem Geschmack der Braunhaarigen und am liebsten hätte sie das Gesehene sofort es in einer Zeichnung für sich festgehalten. Mit funkelnden Blicken umrundete sie die Konturen des steinernen Baldachins, zog danach fasziniert die Silhouette der Statue von Fortuna nach. Sie wirkte so jung und ihre Dynamik ging sofort und sichtbar auf die mädchenhafte Erscheinung Romanas über, die sich zu straffen begann und gleichzeitig Nuha das Füllhorn abnahm. Die Augen unter das Dach gelenkt, las sie tonlos und mit Bedacht die Verse von Horaz. Dabei begann sie sich langsam auf der Stelle zu drehen, wirkte zwischen den Säulen selbst wie ein Abbild der jugendlichen Schutzherrin. Leicht benommen von der Drehung, den Eindrücken und vor allen den Düften der unzählingen Blüten wandelte sie langsam und in kleinen Schritten über den weißen Marmorboden auf die bunt bemalt Statuette zu. Kurz vor Erreichen blieb sie, vor Staunen leise schnaufend stehen und las. Dieses Mal jedoch leise und hörbar, ohne sich zu rühren die golden ausgemalten Lettern. Selbst wenn die Anwesenden sie angestoßen, angesprochen oder weggedrängt hätten, sie war ganz in sich gekehrt und von Stolz erfüllt durch den Wortlaut der Inschrift. Ging es doch dabei um den Cousin ihrer verstorbenen Mutter und auch wenn sie nicht dieser Gens angehörte, fühlte sie sich doch mit ihrem Herzen derer verbunden.
    Wenige Wimpernschläge später, zurück im Tempel mit all seinen Geräuschen und Besuchern, übergab sie ihr getragenes Füllhorn der eigentlichen Bestimmung, verbunden mit leise gemurmelten Worten der Verehrung.

  • Zitat

    Original von Iunia Diademata
    ...


    Seneca blickte sich um, da hatte sein Praefectus ja ordentlich was aufgefahren, das gefiel dem Volk sicherlich, und auch seine eigene Position würde sich dadurch sicherlich festigen. Aber genug der politischen Planspielen, sie waren hier um etwas Spaß zu haben und die Freizeit zu genießen, Seneca blickte zu den Streitwagen, und konnte sich dennoch den Gedanken nicht verkneifen dass er froh war, dass er wohl nie mit den bewaffneten Wagen der Parther in Berührung kommen würde. Wieder schob er es beiseite, den Soldaten in sich würde er wohl nie ganz ignorieren können.
    "Warum fährst du nicht eine Runde mit dem Wagen?", fragte Seneca grinsend und wurde kurz darauf schon auf die Strohsäcke aufmerksam gemacht, wer weiß, vielleicht waren Prätorianer ja gar nicht zugelassen, schließlich würden sie wohl auch mit einem Strohsack noch so einiges anstellen können..
    "Ich weiß nicht, ganz gut schätze ich.", wiegelte Seneca bescheiden ab, man musste ja nicht immer raushängen lassen zu welcher Truppe man gehörte, auch wenn es doch gelegentlich Eindruck machte, aber erstmal beobachtete Seneca das Fest, die Leute, die aufgemachten Damen, die spielenden Kinder und natürlich auch die Herren, welche alle potenzielle Gegner bei einem möglichen Strohsack-Duell wären..

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