[Vindonissa] Castra Aestiva Legionum Germaniae Superioris

  • [wrapIMG=left]http://farm4.staticflickr.com/…92536839_a0e0933070_n.jpg[/wrapIMG] Schon bevor die achte Legion als erster größerer Teil der südgermanischen Streitkräfte in Vindonissa eintraf war lange klar gewesen, dass das Castellum der Ala Prima in keinster Art und Weise auch nur einen Bruchteil der Streitkräfte beherbergen würde. Alleine das Praetorium würde den senatorischen Legaten zur Verfügung gestellt werden, der Rest der Legiones würde sich allerdings in einem Lager um das Castellum selbst einnisten.
    In einem neu ausgehobenen Lager, mit dessen Errichtung die Männer der achten Legion begannen nachdem sie eine Castra Aestiva für ihre eigene Legion angelegt und befestigt hatten. Natürlich gingen sie nicht davon aus hier längere Zeit zu campieren, weshalb man es auch beim Aushub von Wallanlagen und der Sicherung durch die mitgebrachten Valli beließ.


    Wenn die zweite Legion mit der Ala II und den anderen Truppenteilen normales Marschtempo halten würde, würde sie in gut sechs Tagen eintreffen, was ihnen bequem viel Zeit gab das Lager vorzubereiten und für die beiden Legionen und die angehängten Truppenteile den notwendigen Nachschub vorzubereiten.
    Die germanischen Söldner hatte man geflissentlich ausquartiert, sie lagerten ostwärts zwischen den Hügeln direkt an der Straße nach Clunia gelegen, etwa eine Stunde zu Fuß entfernt (ein Schelm, der dabei böses dachte). Ausgelagert wurden ebenfalls die Turmae, die losgelöst von der Truppe stetig ihre Positionen wechselten und vor allem die Augen aufhielten.. wirkliche Verteidigungsfunktionen würden den Reitern ohnehin nicht zukommen.


    Wie vom Legaten angefordert kam bald ein kleineres Kontingent einer Cohors Equitata um die gen Westen abziehende Cohors auszugleichen und bezog ihrer Eigenart wegen die leeren Ställe der Ala. Zwei Tage später wartete alles gespannt auf die restlichen Truppen.. auf Nachricht der rechts des Rhenus entlangmarschierenden Truppen aus Inferior... und vor allem auf Nachrichten südlich und östlich der Alpes.


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  • http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer11.png "Beim Mars' Hühneraugen, Junge!" , erscholl es laut hinter Vala, der sich gerade im Schweiße seines Angesichts in Schanzarbeiten versuchte, um das Lager der achten Legion provisorisch mit dem im Gelände anders liegenden Lager der zweiten zu verbinden, "Was tust du da?"
    "Ich... schanze?" , war Valas irritierte Antwort, und mit ebenso irritiertem Blick starrte er den Primus Pilus der achten Legion an, der am Rande des Grabens auf ihn herabblickte als hätte er gerade eine neue Sorte Mistkäfer entdeckt.
    "Und du hälst das für eine gute Idee?" , brummte der Primus Pilus verdrieslich und schickte die beiden Soldaten zu Valas linken und rechten mit einem eindringlichen Blick von dannen, damit er sich mit dem Kommandeur der Legio unter quasi-vier-Augen streiten konnte.
    "Natürlich halte ich das dafür!" , erwiderte Vala, steckte das Grabwerkzeug in den Morast und warf dem älteren Offizier einen kritischen Blick zu, "Warum sollte es das nicht sein? Ich zeige den Männern, dass ich mir nicht zu fein bin selbst anzupacken, zeige ihnen damit, dass ich mehr bin als nur eine schicke Rüstung mit beliebiger Füllung. Divus Iulius soll das in Iberia auch gemacht haben."
    "Divus Iulius ist Divus Iulius, Junge!" , schnaubte der Primus Pilus, "Und du bist im Bewusstsein von vielen nur ein x-beliebiger Plebeier... hart arbeitend, wohl wahr... aber ein Plebeier. Wärst du Centurio, wäre das etwas anderes... aber du führst diese verdammte Armee an. Also hast du dich in etwas zu verwandeln, zu dem die meisten Männer aufschauen können."
    " Du bist witzig, aufschauen..." , grollte Vala, "..die Männer werden bezahlt, sie bekommen Anteil an der Beute und wir haben verdammt nochmal genug auf dem Kasten um sie in eine Schlacht zu führen, die sie auch gewinnen können."
    "Falsch." , blaffte der Paccier und spießte Vala dabei verächtlich mit seinem Blick auf, "Ein satter Mann mit Geld in der Tasche und Aussicht auf noch mehr Geld für die Hure die er zu Hause sein Weib nennt desertiert nicht. Aber eine Schlacht gewinnt er nur, wenn er das Gefühl hat jemandem zu folgen der erhaben genug ist um auch in der hässlichen Fratze Krieg sein Gesicht zu behalten. Er braucht Inspiration, und genau dafür bist du da. Deine dreckverschmierte Visage im Graben inspiriert nicht, sie stößt ab, weil du im Dreck kriechst in dem sie auch kriechen... warum sollten sie dir folgen, du bist doch einer von ihnen? Wer führen will muss führen können. Und das tust du nicht im Dreck."
    "Eh..." , gab Vala sich ziemlich ausmanövriert, und rekapitulierte was man ihm in der Vergangenheit über das Führungswesen erzählt hatte, was genau das Gegenteil beinhaltete.
    "Jetzt komm raus aus dem Dreck, mach dich fein und tue wenigstens so als wärst du ein erhabener Feldherr. Setz dich auf dein Pferd und komm da nicht wieder runter bis der Krieg vorbei ist. Überlass die Drecksarbeit jenen, die dafür bezahlt werden. Weil du oben auf dem Pferd sitzt und deine Sache richtig machst sind sie unten im Dreck und machen IHRE Sache richtig. Und wenn du deine Sache so richtig richtig machst, werden nicht allzu viele von ihnen unten im Dreck liegen und gar nichts mehr machen." , befahl der Primus Pilus seinen vorgesetzten Offizier aus dem Graben, und beorderte gleich drauf drei Legionäre die gerade mit etwas vollkommen anderem beschäftigt waren in denselben zurück.
    "Achja..." , fügte er noch hinzu bevor Vala mit nachdenklichem Blick von dannen trottete, "Sempronius Blaesius ist mit seiner Ala abmarschfertig und wartet vor unserem Lager.. ich denke da ist ein letztes Wort fällig, oder so."
    "Muss ich den auch inspirieren?" , hakte Vala mit bissigem Tonfall nach.
    "Alle, Junge, alle." , gab der Primus Pilus reichlich trocken zurück und wandte sich daraufhin wieder seinen eigenen Aufgaben zu.

  • Gewaschen, gestriegelt, in seiner ledernen Alltagsrüstung und mit dem ungeliebten Helm auf dem Kopf tat Vala sich immernoch recht schwer in der representativen Funktion eines Heerführers... waren alle Aufgaben delegiert (und die ihm untergebenen Offiziere reagierten allergisch auf jede Einmischung in ihre Aufgaben so sie nicht bei eklatant offensichtlichen Fehlern eintrat), hatte er kaum mehr zu tun als sich Berichte anzuhören und abzunicken, hier und dort einen kleinen Kommentar beizusteuern und ansonsten die gut geölte Maschinerie der achten Legion machen lassen. Er kam sie vor wie der Kutscher eines Wagens der von ganz alleine fuhr, und nur hin und wieder eine Kurskorrektur oder ein nettes Wort an die ziehenden Rindviecher brauchte.


    Das Lager für die folgende zweite Legion und die Ala Numidia waren bereits ausgehoben und durch weitere Wälle und Gräben mit dem Lager der achten Legion verbunden. Das Gelände hatte einen Strich durch die Rechnung eines großen kompakten Lagers gemacht, und Vala hatte sich zusammen mit seinem Stab für die laut einer gewissen macerischen Hintergrundstimme ziemlich römische Variante entschieden: einen Ausgangspunkt festlegen und von dort an improvisieren so gut es geht.
    Was jetzt dazu geführt hatte, dass das außerhalb der Stadt gelegene Lager der Ala Prima den Dreh und Angelpunkt einer ganzen Reihe nur von unten unübsichtlichen Wallanlagen wurde, in die sich in einigen Tagen mehr als zehntausend Männer und Frauen einmauern würden... und damit die Bevölkerung von Vindonissa vervierfachen.


    Auf seinem unbenannten Pferd (er trauerte immernoch der Tatsache hinterher, dass er Tyrfing in Rom gelassen hatte als er nach Aegyptus aufgebrochen war) übte Vala sich fürderhin den Soldaten durch das reine Zuschaustellen von Selbstsicherheit und Entschlossenheit sowas wie Zuversicht einzuflößen. Bei seinem Tribunat in der ersten Legion war das noch einfacher geworden, aber Vala hatte durch die verbalen Kopfnüsse des Paccius einsehen müssen, dass er in der Zeit als Sondergesandter in Aegyptus gewisse Verhaltensweisen angenommen hatte, die zwar für eine Inventur der Legio praktisch gewesen waren... für die Führung einer Armee allerdings recht unproduktiv. Unter anderem sorgte die achte Legion dafür, dass Vala sich eine recht wortkarge Art zulegte... von kleineren Ansprachen mal abgesehen lief es recht lakonisch ab (er hatte da die Art der Spartaner als sein persönliches Führungsideal erkannt und orientierte sich maßgeblich daran... die Umsetzung war allerdings noch etwas happig).
    Nein, zu einer bärbeissigen und wortkargen Führungstype wurde man nicht über Nacht.. und trotzdem gab es da gewisse Fortschritte (die selbst der Paccier durch weniger tiefen Groll zu würdigen wusste), wie zum Beispiel der folgende Dialog mit dem Praefectus Alae der Prima schließen ließ:
    "Praefectus."
    "Tribunus."
    "Soweit."
    "Alles klar."
    "Wird schwer."
    "Nicht zu schwer."
    "Plan?"
    "Einen. Mehrere. Vielleicht."
    "Na dann..."
    "Wir schaffen das."
    "Kein Zweifel. Viel Erfolg."
    "Danke. Vale, Duccius."
    "Vale bene, Sempronius."


    Es konnte so herrlich einfach sein.

  • http://farm2.staticflickr.com/…96603036_749a8ac97d_n.jpg Wie lange es heute schon regnete konnte kaum jemand wirklich benennen. Manche meinten es wären vielleicht drei bis vier Stunden, andere hatten schon seit dem Morgen nasse Klamotten, und wiederrum eine wachsende Anzahl an Soldaten und Offizieren meinte, es hätte schon immer geregnet und so etwas wie trockene Tage wären eine blanke Illusion gewesen und hätten nie wirklich existiert. Es wäre vielmehr ihr natürlicher Zustand nass und kalt bis auf die Knochen zu sein. Selbst Vala musste sich eingestehen, dass wenn es noch einen Tag weiterhin so eimerweise goß.. er würde es ebenfalls glauben.
    Sie hatten die Schanzarbeiten eingestellt als sich herausgestellt hatte, dass der Regen nicht einfach weiterziehen würde, sondern über ihnen stand wie eine von Salinator herbeigezauberte Legionenersäufungsmaschine. Den Rest des Tages hatte man damit verbracht alles so weit wie möglich vor den Sturzbächen in Sicherheit zu bringen und kleine Kanäle zu graben die das Regenwasser vom Lager in Richtung Arula leiten sollten.


    Auch durch und um die Anordnungen an Zelten, die gleichzeitig Praetorium und Principia darstellten, zogen sich diese Kanäle... unmittelbar vor dem Zelt in dem Vala hausierte war ein solcher Winzkanal von alten Brettern überdeckt worden, die man einfach aus dem Lager der Ala requiriert hatte. Der momentane Kommandant der Legion selbst stand schon seit einiger Zeit unter dem Vordach des Zelts und gewöhnte sich erst langsam wieder an trockene Klamotten... ein Gefühl, das nicht allzu lange anhalten würde, schließlich musste er in unregelmäßigen Abständen draußen Präsenz zeigen und so tun, als würde ihm der Regen nichts anhaben können und er wäre einer von der ganz harten Sorte.
    Eigentlich ging ihm der Regen einfach nur auf den Sack.


    Genauso wie es ihm auf den Sack ging, dass er quasi in alle vier Himmelsrichtungen Späher ausgeschickt hatte, die entweder mit Verbündeten Kontakt aufnehmen oder den Gegner lokalisieren sollten, doch das einzige was er immer zurück bekam war: im Abstand von zwei Tagesreisen tat sich rein gar nichts. Weder im Nordwesten, wo die zweite Legion und die zweite Ala anmarschiert kommen sollten, noch im Nordosten, wo die nordgermanischen Truppen sich in Abusina mit den Reitern der anderen Ala Prima vereinigen sollten... noch vom Osten, wo irgendwo Salinators Schergen nahten.. oder auch nicht... noch vom Süden, wo die Legio Prima allein auf weiter Flur in einer Provinz hockte, die vom Feind kontrolliert wurde... und auch nicht im Westen, wo die Scubulerer sich am Raub der Münze Lugdunums versuchten.


    Was auch immer die da gerade alle taten, sie taten es ohne ihn.. und offensichtlich auch nicht in aller Eile. Das Gefühl, dass man ihn in der Luft hängen ließ, in der Mitte allen Geschehens und doch vollkommen abgeschnitten, fasste Sirius in nervenaufreibender Regelmäßigkeit klagend zusammen: "LAAAAAAAAAAAAAAAAAAANGWEILIG."


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  • http://farm4.staticflickr.com/…56831043_c181ca4eb0_n.jpg Die Götter hatten einen für Sterbliche absolut unverständlichen Sinn für Humor. War ihnen vor kurzer Zeit noch der Regen in durch die Klamotten geströmt und an den angespannten Körpern hinabgelaufen, war es nun der Schweiß der aus ihren glühenden Leibern strömte. Nur einen wolkenverhangenen Tag hatte man ihnen seit den Sturzbächen gegönnt, da kroch die Sonne mit solcher Macht über die fernen Hügel, dass die Erinnerung an die nassen Tage verdunstete wie das Wasser in den vielen kleinen Teichen die sich im Lager gebildet hatten. Kämpften die einen noch mit Schnupfen und kleineren Erkältungen weil sie sich nicht schnell genug aus den nassen Klamotten geschält hatten, oder einfach keine trockenen mehr zum Wechseln hatten, lagen die ersten schon mit Brand und Stich der Sonne flach. Die zweite Legion hatte sich immer noch nicht gezeigt, und die Spannung weil es weder vor noch zurück ging stieg den Männern langsam zu Kopf.. die Zahl der Vergehen in der Legion gegen Disziplin und Ordnung stieg langsam... aber sie stieg. Die Zeit die Vala damit verschwendete am frühen Morgen Auspeitschungen beizuwohnen wollte er nicht mehr beziffern.. es wäre ihm wohl zu viel gewesen.
    Als es schließlich einen abgestochenen Legionär aufgrund eines verlorenen Würfelspiels gab, war das ganze nicht mehr mit den üblichen Strafen zu handhaben. Von einen auf den anderen Tag nahm Vala die nervöse Armee in den Schwitzkasten und verdreifachte die Trainingseinheiten für jede Kohorte, jede Centurie und jeden Mann, bis die Männer Abends auf ihre Lager fielen und bis zum Morgenappell nicht mehr aufstanden. Das sorgte zwar dafür, dass er eine konstant erschöpfte Legion befehligte... aber müde Männer waren ihm im Moment allemal lieber als geschwätzige die sich beim Warten auf die zweite Legion die Beine in den Bauch standen und deren Gedanken dabei zunehmend dumme Wege beschritten. Sollte sich etwas von Osten her nähern würde er es wohl in zwei Tagen Entfernung erfahren, und konnte den Männern immernoch einen Tag Rast anbieten bevor es richtig los ging... so hatte er zumindest einen Großteil Männer unter sich die einfach zu müde waren um Dummheiten anzustellen.


    Und die zu müde waren, als dass sie sich großartig den Kopf darüber zerbrechen konnten was sie eigentlich bis zum Erbrechen probten: den Kampf gegen römische Legionen.


    So wurden Stunde um Stunde und Tag für Tag Testudos auseinander gekloppt, mit Scorpiones Löcher in Formationen von Baumstümpfen geschossen und nicht zuletzt traten ganze Cohortes in verschiedensten Formen gegeneinander an.
    Vala und sein Stab gingen davon aus, dass man den Gegner nur im besten Fall auf flachem Gelände treffen würde, wo die Cohortenaufstellung ihre Stärke entfalten konnte. In den Alpes oder ihren Ausläufern würde es wohl kaum genug Raum für eine derartige Flächenschlacht geben, weshalb sie auch immer wieder die Cohortes aufbrachen um in kleineren taktischen Einheiten Manöver durchzuführen,.. auch das alte Manipel fand sich dabei immer wieder, immerhin waren solche Einheiten im unwegsamen Gelände zwischen Geröllhalde und Moorflecken noch am einfachsten zu bewegen.


    Die germanischen Söldner, deren Lager sich zwei Stunden entfernt befand, taten ähnliches... wobei es ihnen umso mehr passte, dass sie den Kampf gegen römische Legionen suchen durften, da darin mehr Ehre und vor allem mehr Beute zu erwarten war als darin Heerschaften von verfeindeten Stämmen zu schlagen. Dabei ging es weithin hörbar sehr viel heftiger zu als bei den Manövern der römischen Legion, und Vala durfte sich schon am ersten Abend anhören, dass sich gleich sechs seiner Söldner gegenseitig im Eifer des vorgetäuschten Gefechts massakriert hatten. Einschreiten konnte er nicht wirklich, immerhin wollte er den Kampfeswillen seiner Söldner nicht bremsen.. gegen seine römischen Soldaten antreten lassen wollte er sie auch nicht um Spannungen in seiner Truppe zu vermeiden.. also ließ er sie einfach weitermachen, und hoffte einfach darauf, dass die zweite Legion in Bälde eintreffen würde bevor sich seine Söldnertruppe selbst aufgerieben hatte.
    Oder, was Vala auf seinem Pferd in den Sinn kam als er sich erneut den Schweiß von der Stirn wischte während er wieder einmal dabei zusah wie eine Schildkrötenformation unter den hölzernen Angriffen der Kameraden niederging, bevor die Sonne sie alle verdampfen ließ und Salinators Truppen nur noch durch ihre Nebel marschierten.


    Bildquelle

  • Nach einer endlos scheinenden Anzahl an Tagen, in denen ihre Kolonne sich durch das Land fräste, kam das erste Zwischenziel ihrer Reise in greifbare Nähe. Sextus beneidete Vala darum, schon vorausgereist zu sein und etwas Nützliches getan zu haben, anstatt mit dieser stinkenden Masse an Männern in langsamen Trott voranzurollen, Meile um Meile um Meile. Und so übernahm er auch nur zu gerne die Aufgabe, mit der Vorhut vorauszureiten und im Lager die Ankunft des Heeres anzukündigen.


    Und so saß er auf dem braunen, struppeligen Etwas, das er kurzerhand Lupa genannt hatte. Das Pferd war die häßlichste, kaltherzigste und bockigste Hure, die er je kennen gelernt hatte, und es würde ihm nicht einen Augenblick lang leid tun, sie zu verlassen. Aber noch war sein Ritt nicht zu Ende.
    Und so stieß er dem Tier die Fersen in die Flanken, um es zu einer etwas erhöhten (und damit unbequemeren) Gangart anzutreiben, zusammen mit der Schar Männer, die ihn begleiteten. Schon nach wenigen Minuten war der Abstand zum Hauptheer groß genug, um kurz wahrhaftig frische Luft zu riechen und nicht den Gestank von tausenden von Männern, Rüstungen und mit Öl eingeriebenen Schwertern.


    Allerdings währte der Augenblick nicht so lang, als dass er wirklich angenehm werden hätte können. Davon abgesehen, dass dies unter Berücksichtigung der Lupa unter ihm auch nicht wirklich möglich war, denn das Tier gab sich gerade wieder alle Mühe, ihn zu entmannen, kam nach etwas über einer Stunde das errichtete Lager und erste Zwischenziel ihrer Reise auch schon in Sicht.
    Sextus gab Zeichen, dass sie langsamer werden sollten, und gemächlich trabten sie auf den Zugang zum Lager zu. “Wo ist Tribun Duccius?“ erkundigte sich Sextus bei den Wachsoldaten. Allerdings wurde ihm mitgeteilt, dass der Duccier gerade selbst nicht im Lager verweilte, sondern auf Patrouille in Richtung Süden geritten war.* Der Glückspilz.
    “Gut, dann die Ranghöchsten Legionäre oder wer hier sonst das Sagen hat. Die Legionen werden in weniger als drei Stunden hier eintreffen, und ich erwarte sämtliche Späherberichte und Kundschafterauskünfte im Besprechungsraum der Legaten.“
    Die Soldaten grüßten, um dem Befehl nachzukommen, während Sextus sein Pferd schon ins Lager lenkte. Der Duccius hatte ganze Arbeit geleistet. Wenn er auch schon ordentliche Aufklärung betrieben hatte, konnte das hier sehr schnell weitergehen.


    Sim-Off:

    * In Absprache mit dem Spieler


    Ich hab hier shconmal parallel weitergemacht, damit wir endlich wieder etwas Schwung in die Sache bekommen und zügig weitermachen können. Ich würde gerne möglichst rasch weiter gen Süden auch aufbrechen und zur Legio I aufschließen.

  • Nach Abbruch des vorerst letzten Marschlagers musste sie noch gute acht Stunden marschieren, bevor der Heerteil mitsamt Secunda in Vindonissa eintraf. Bei der Castra war bereits ein Lager zur provisorischen Aufnahme der Truppenteile errichtet worden, was die Soldaten, denen sechs Tage Fußmarsch und die Errichtung diverser Marschlager in den Knochen steckten, mit Freude registrierten. Jetzt hieß es nur noch, Zelte errichten, Tiere versorgen, Essen zubereiten und fassen, und für den Legaten, der sich um all das nicht persönlich kümmern musste, einer Besprechung der Kommandeure entgegensehen. Victor als seinen Stellvertreter plante er mitzunehmen.


    Um den Aufbau seines Zeltes kümmerten sich Knechte und eigens dafür eingeteilte Legionäre selbstständig. Um Essen, Kleidung und Einrichtung sorgte sich neuerdings Taira, die noch Anleitung benötigte.


    "Ich esse in ca. zwei Stunden. Bett und Toilette sollten bis dahin ebenfalls vorbereitet sein. Zum Tragen der Truhen hol dir einen der Knechte.
    Victor, ich möchte sofort zum Kommandozelt. Die Körperpflege muss in Kriegszeiten stets zurückstehen. Gewöhne dich schon einmal dran."


    Er sprach ohne einen Absatz zu machen. Allerdings wanderte sein Blick zu seinem Neffen, als er thematisch von Taira zu ihm wechselte. Im Augenwinkel bemerkte er, wie in üblicher Routine die einzelnen Contubernia ihre Wagen abluden und nach vorgegebenem Muster das Zeltlager errichteten.

  • Gut! Menecrates machte ein klare Ansage was er jetzt von Taira erwartete. Zwei Stunden ...
    Als Menecrates seine Aufmerksamkeit Victor zuwand, huschte Taira davon. Als sie die Gruppe der ... nunja ... herumlungernden Sklaven Menecrates' erreichte, klatschte sie in die Hände und sagte: "Auf auf! Es gibt zu tun! Ladet das Mobiliar von den Wagen ab! Und dann baust Du, Du und Du das Mobiliar auf und der Rest lädt weiter ab! Seht zu, dass ihr alles in das Zelt bringt, bevor die Zeltwände aufgezogen sind! Die Zeltbauer stellen schon die Stangen auf! Also ... wieso steht ihr noch rum? Hurtig!" Ohne Widerspruch zuzulassen hatte sie bei dieser Gelegenheit gleich einen der freien Knechte mit eingeteilt. Aber das war ja Menecrates Wille.
    Dann wand sich Taira an zwei der Sklavinnen: "Ihr besorgt Wasser! Merkt Euch, wo der Brunnen oder die Zisterne ist, nachher sollen es alle wissen! Ihr zwei" damit richtete sie sich an die nächsten, "kümmert Euch um die Lebensmittel und Du," damit war die Fünfte im Bunde gemeint, "findest die Lagerküche und holst frisches Obst, Huhn oder was immer Du an frischen Lebensmitteln bekommen kannst! Und spute Dich! Heh!" rief sie noch der loslaufenden Sklavin nach, "Du solltest noch einen Korb mitnehmen!"
    Nachdem sie das Räderwerk der Arbeiten in Gang gesetzt hatte , atmete Taira erstmal tief durch. Sie war beeindruckt von sich. Das klappte ja! Puh ... Die letzten Tage hatten Taira einiges abverlangt. Nicht körperlich. Eine ganz ähnliche Strecke war sie ja schon einmal gelaufen. Aber mental. Sie hatte sich die Führungsposition in der Gruppe der Sklaven erarbeitet. Und die wollte sie sich in den Augen der anderen verdienen, und nicht nur Dank Menecrates Weisung diese Rolle ausfüllen.


    Während sie sich selbst das Dreibein für den Kupferkessel nahm, wand Taira sich an die letzte, sechste Sklavin, die als die beste Köchin in Menecrates Haushalt bekannt war. Natürlich erst gleich nach Morrigan! Was die jetzt wohl machte? Egal ... hier war Tairas Aufmerksamkeit gefordert! "Los, schnapp Dir den Kessel und dann leg los. Ich hole gleich noch das Feuerholz. Menecrates will in zwei Stunden essen! Nichtmal zwei Stunden ..."

  • Nachdem man nun Lager der Ala I Scubulorum in Vindonissa angekommen war, wollte Modestus ohne Umwege direkt zum Praetorium reiten. Dort würde der Duccier sicher alles für ihn vorbereitet haben. Ein Großteil seiner Leibwache drehte jedoch wie befohlen ab und machte sich auf die Suche nach ihrem Lagerplatz, der außerhalb der Castra lag. Nur noch eine Turma und eine Hand voll Stabsoffiziere, die keine anderen Aufgaben erhalten hatten, folgten ihm noch. Um die Einquartierung der Soldaten brauchte sich Modestus nicht kümmern. Das würden die Kommandeure und Offiziere schon selbst erledigen. Er musste sich um den Fortgang des Feldzugs kümmern. Hoffentlich waren mittlerweile neue Nachrichten aus Italia oder Raetia eingetroffen. Selbst schlechte Nachrichten waren besser als keine Nachrichten, da man wenigstens so wusste woran man war. Wer wollte schon blindlings in eine Falle laufen?


    Modestus hatte zwar das Lager der Ala I Scubulorum noch nie betreten, aber die Lager waren sowieso alle gleich angelegt, sodass er das Praetorium gleich fand. Vor dem Praetorium stieg er ab und reichte seine Zügel einem Soldaten. Gefolgt von zwei Stabsoffizieren betrat er dann das Gebäude. Dort wandte er sich an den nächstbesten Offizier und fragte nach dem Duccier, doch wie man ihm mitteilte, war dieser im Moment auf Patrouille. Er lies sich daraufhin zu dem Besprechungsraum bringen, in dem der Aurlier, der voraus geritten war, alles hatte vorbereiten lassen.


    "Salve, Tribunus Laticlavus. Hast du dich schon mit den Berichten vertraut gemacht? Wie sieht es aus?"

  • Im Grunde war Sextus mehr nach einem Bad als nach einer Besprechung, allerdings war er sich sicher, dass selbiges angesichts der Umstände ein ebensolcher Luxus wäre wie ein kompletter Tag in den Thermen und der Notwendigkeit absolut nicht angepasst. Dennoch erinnerte er sich nicht daran, jemals so verschwitzt und eingestaubt unterwegs gewesen zu sein wie in den letzten Tagen. Was daran so heldenhaft sein sollte, wie es in den glorreichen Geschichten immer angepriesen wurde, verstand er wirklich nicht. Sobald ein Lager abends aufgebrochen wurde, bestand sein erster Gedankengang üblicherweise darin, einen geeigneten Ort für die Aushebung einer Latrine zu sichten und einen entsprechenden Befehl zu geben. Eine Armee von mehreren Legionen und Alen war nämlich vor allem eines: Ein riesiger Produzent menschlicher und tierischer Ausscheidungen. Und wenn sie eine Sache nun wahrhaftig zu vermeiden hatten, dann war es Krankheit. Nach dem Sieg konnten alle Männer vorbehaltslos gerne tot umfallen, wenn es nach ihm ginge. Er hatte da keinerlei falsche Pietät. Allerdings erst nach einem Sieg und nicht schon vorher.


    Und so musste das Bad ebenso warten wie jeglicher anderer Luxus und schon fast vergessene Annehmlichkeiten, während Sextus sich die Berichte genauestens durchsah und sich von dem einen oder anderen Kundschafter auch Bericht erstatten ließ, während er auf das Eintreffen des Hauptheeres wartete.
    Vielleicht etwas später als von ihm vorausgesagt traf selbiges dann auch tatsächlich ein, kündigte sich schon durch eine Staubwolke auf der Straße in sommerlicher Hitze von weitem an. Sextus ordnete die Tabulae wieder fein säuberlich auf den Tisch, wo der Annaeer sie sich dann anschauen konnte, wenn er wollte. Bislang war Sextus ohnehin nur eine schlechtere Geisel und wurde ebenso behandelt. Der Zustand würde sich wohl auch erst ändern, wenn sie Mantua und die Legio I erreichten (was ein weiterer Grund war, diesen Feldzug zu beschleunigen, neben der mangelnden Hygienemöglichkeiten). An irgendwelche wahrhaft wichtigen Befehle oder gar ein Vertrauensverhältnis war nicht zu denken, zumal Sextus letzteres auch von seiner Seite inzwischen ablehnte. Der Annaeer hatte seine Abneigung zu explizit nach Außen zur Schau getragen, dazu noch seine charakterlichen Schwächen und fehlende pietas, so dass Sextus da mehr den Wunsch nach Abstand hegte als den Wunsch, den Mann auszunutzen. Das war die damit verbundene Mühe nicht wert.


    “Ja, habe ich, Legatus Augusti pro Praetore Germaniae“, erwiderte Sextus, wobei seine Stimme keine Rückschlüsse auf den in den Worten enthaltenen Spott zuließ. Dazu war Sextus ein zu geübter Schauspieler und schon zu lange in der Politik tätig. Dennoch registrierte er in Gedanken natürlich die Albernheit der vollständig ausgesprochenen Titel anstatt deren Vereinfachung und gegebenenfalls des Namens. “Sollte ich mit einer eventuellen Berichterstattung hierüber aber nicht besser warten, bis auch Legat Claudius und weitere Teile des Stabes eingetroffen sind?“ Sextus hörte sich selbst so gerne nun auch wieder nicht reden, dass er alles doppelt sagen musste, zumal die Ankunft des Claudiers auch nur im Bereich einer Stunde liegen sollte, sofern dieser dem sicherlich gleichermaßen vorhandenem Wunsch nach einem Bad nicht eher entsprach als der Aurelier.

  • Als auch die Ala II endlich angekommen war begannen die Befehle, Pferde versorgen, Schlafplatz errichten Ausrüstung reinigen, Verpflegen, in Bereitschaft bleiben usw.
    Während die Ala sowie alle anderen Soldaten umherwusselten und ihre Befehle ausführten begaben sich Romanus und sein Vetter in den Besprechungsraum. Da auch Sie keine Zeit für Hygiene hatten klopften sie sich nur ab und befreiten sich so gut es ging vom Staub!


    Im Besprechungsraum angekommen meldete Paulus Atius Scarpus die Ala II an gab schnell den Zustand durch und wartete dann auf den Rest des Stabes.
    In seinem Hintergrund immer der Prätorianer in seiner Uniform, da Romanus nicht wusste wie man auf ihn Reagieren würde hatte er auch vor im Hintergrund zu bleiben und erst dann zu reden wenn er gefragt wurde! Alles andere überließ er seinem Vetter*.


    Sim-Off:

    Mein Vetter ist gerade im RL sehr beschäftigt deshalb schreib in ein wenig für ihn mit aber auch ich habe momentan sehr wenig Zeit und versuche mich sehr kurz zu halten.

  • Äußerlich darum bemüht keine Spur von Anstrengung zu zeigen kam Corvinus an der Spitze seiner Centurie auch im Lager an. Er war mehr als erleichtert... er brauchte dringend einen Tag Ruhe noch besser zwei drei.
    Inzwischen war es ein eingespielter Vorgang der hier sogar noch erleichtert war da keine Gräben ausgehoben werden mussten usw. und die Zelte der Centurie standen im Nu.


    Corvinus holte seinen Optio und den Optio ad Spem ran.
    Den Optio schickte er los damit dieser rausbekam ob sie zu irgendwelchen Wachdiensten eingeteilt waren. Den ad Spem schickte er los den Männern zu sagen sie sollten sich bereit halten aber die Erlaubnis sich was zu Essen zu machen.
    Er selber ging danach direkt in sein Zelt und ließ sich auf die Pritsche fallen.... nur 5 Minuten die Augen zu machen und ausruhen.... hoffentlich würde keiner mehr.... Ferox vielleicht..... mal reden.....*schnarchen*

  • Das erwartete Kommandozelt erwies sich als Gebäude, das inmitten der Castra stand. Eigentlich hätte sich das Menecrates denken können, denn es bot sich an, die bestehenden Räumlichkeiten zu nutzen. Er ließ sich das für die Besprechung vorgesehene Zimmer zeigen und schaute beim Herantraten den davorstehenden Wachsoldaten an. Er war hier, um sich zu informieren, wann für wen welche Besprechung geplant war. Während dem Marsch kam es zu keinerlei Kommunikation zwischen ihm und dem Feldherrn.

  • Zitat

    Original von Sextus Aurelius Lupus
    ...“Ja, habe ich, Legatus Augusti pro Praetore Germaniae“...
    “Sollte ich mit einer eventuellen Berichterstattung hierüber aber nicht besser warten, bis auch Legat Claudius und weitere Teile des Stabes eingetroffen sind?“...


    Modestus wollte dem Aurelier gerade antworten, als der besagte Legionslegat den Raum betrat, fast so als hätte man ihn gerufen. Von daher sagte Modestus zunächst nichts und wandte sich dem Claudier zu.


    "Salve, Legatus Legionis. Wir haben gerade von dir gesprochen. Wird dein neuer Tribun ebenfalls kommen?"


    sagte Modestus und begrüßte den Claudier auf freundliche Art und Weise. Die Frage nach dem Tribun war ebenso in freundlichem Tonfall gestellt, denn er hatte den Mann noch nicht gesehen und wollte sich ein Bild von ihm machen. Er hatte nur am Rande gehört, dass der Claudier einen Verwandten von sich auf den Posten gesetzt hatte, anstelle des bisherigen, wohl weitaus erfahreneren Amtsinhabers. Wobei Modestus diese Entscheidung nicht wirklich übel nahm. Er hatte schließlich selbst ähnliche Entscheidungen getroffen. Und dies war eine einmalige Gelegenheit. Allerdings wollte er den Mann doch einmal zu Gesicht bekommen. Dann wandte er sich jedoch wieder dem Aurelier zu. Der eine in der vertrauten Uniform der Hilfstruppen. Und der andere Mann in der schwarzen Uniform der Praetorianer. Modestus zog eine Augenbraue hoch.


    "Salvete, ihr attischen Decurionen. Hast du dich entschlossen dich unserer gerechten Sache anzuschließen, Decurio Atius Romanus?"


    sagte Modestus und begrüßte nun seinen Klienten und dessen Verwandten, die ebenfalls im Raum waren. Dann endlich sah er zu dem Aurelier und nickte ihm kurz zu. Er hatte recht. Eigentlich hatte eine kurze Einführung in die Situation von dem Aurelier haben wollen. Zwei, drei Sätze wo der Feind sich befand, ohne erst auf den gesamten Stab warten zu müssen. Aber mittlerweile waren sowieso schon der Großteil hier, da konnte man auch auf die restlichen Männer warten.

  • Die erste Etappe war gemeistert und Regulus fühlte wie der Schweiß ihm die Stirn hinablief. Die letzten Meter hatten ihn dann doch noch etwas zu schaffen gemacht, weshalb er froh sein konnte, endlich im Lager eingetroffen zu sein. Hier war zum größten Teil schon alles vorbereitet. Regulus und seine Kameraden machten sich vorerst daran die Zelte aufzurichten und sich um Essen und und die eigene Ausrüstung zu kümmern. Bisher schien alles ganz ruhig und Regulus blieb mit den anderen Legionären auf abruf. Gut möglich, dass sie für die Wache oder andere Dienste eingeteilt würden. Bis dahin blieb Zeit für den einfachen Soldaten darüber zu sprekulieren, was wohl die großen Männer an der Spitze der Armee in diesen Stunden entscheiden würden und wann es zum ersten Feindkontakt kommen würde.

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus



    ...."Salvete, ihr attischen Decurionen. Hast du dich entschlossen dich unserer gerechten Sache anzuschließen, Decurio Atius Romanus?"
    ......


    Romanus grüßte die Leute die nach ihm den Raum betraten bis er von Modestus angesprochen wurde, er trat vor seinen Cousin damit jeder im Raum ihn sah:


    Salve Legatus, meine Aufgabe als Prätorianer ist es den Kaiser zu beschützen, und darauf habe ich einen Schwur abgelegt! Auch wenn der Kaiser nicht mehr am Leben ist, muss diese Feigheit und Hinterhältigkeit bestraft werden! Als ein Mann alleine kann ich nichts anrichten aber als Teil dieses Heeres schon Ich komm alleine nicht weiter und du kannst jeden Schwertarm gebrauchen!


    Also: JA ICH SCHLIEßE MICH EURER SACHE AN


    Dann trat Romanus wieder ein wenig in Hintergrund denn es gab weitaus wichtigeres zu besprechen als Romanus seine Ziele.

  • Die Tür tat sich auf und es ergab sich nach der Ungewissheit wie selbstverständlich, dass der Legat zur anberaumten Besprechung hinzutrat. Er wurde auch sogleich vom Statthalter, der nunmehr als Feldherr fungierte, begrüßt - freundlich und ohne Anspannung trotz der Situation. Sie brauchten überlegtes, emotionsfreies Taktieren, Kalkül und Voraussicht, eine gute Planung und die anschließende Umsetzung. Anspannung, Verkrampfung oder gar Zwist brauchten sie nicht.


    Menecrates schob die Gedanken zur Seite und grüßte den Annaeer zurück. "Salve Legatus, Feldherr!" Er nickte, bevor er weitersprach. "Ja, mein neuer Tribun begleitet mich." Er drehte etwas den Körper, sodass die Sicht auf Victor frei wurde. "Ich möchte vorstellen: Tribunus Laticlavius Lucius Claudius Victor, mein Neffe." Menecrates wartete, bis ein Kopfnicken oder ähnliches erfolgte, dann sprach er weiter. "Victor, das ist unser Feldherr, Kaeso Annaeus Modestus."


    Sim-Off:

    Der Spieler hinter Victor ist aktuell sehr begrenzt in seiner Möglichkeit, ins Internet zu gelangen, bemüht sich aber um Anschluss.

  • Victor trat neben seinen Onkel und nickte kurz.
    Seine Miene spiegelte rein garnichts wider. Weder die herablassende Arroganz eines Patriziers gegenüber einem plebäischem Aufsteiger, noch servile Anbiederung.
    Er kannte den Annaer nicht und machte durch seine Körperhaltung deutlich, daß er 100% zu seinem Onkel und dessen Sache stand.
    Er hob die Rechte zum Gruß, kraftvoll, aber nicht übertrieben militärisch.
    Ich grüße dich Legatus,...Feldherr,...Annaeus Modestus. Ich fühle mich geehrt der glorreichen Legio Secunda und ihrem Kampf für die gerechte Sache dienen zu dürfen!
    Die Frage ob er mit dem Annaer etwas anfangen konnte würde sich zweifelsohne gleich zeigen. Er beneidete den Mann nicht um seine Aufgabe...soviel war sicher.


    Sim-Off:

    Bin bis zum 13.08. offline!

  • Fast wie herbeigerufen kam der Claudier auch schon zur Tür herein und machte damit eine Antwort auf die Frage obsolet. Ihm hinterhergedackelt kam auch sein pathetisch daherredender Neffe. (Wenn glorreich gleichbedeutend war mit 'Haufen Kerle, deren Körperausdünstungen man schon über Meilen riechen kann' , konnte Sextus zustimmen, ansonsten eher weniger. Und um die Gerechtigkeit der Sache wusste er hier wohl am ehesten Bescheid und würde sich hüten, dazu etwas zu sagen.)
    Auch die beiden Atier kamen hereingedackelt, wobei sich Sextus ernsthaft fragte, was einfache Decuriones hier machten. Sicher, die Ala war ihres Anführers verlustig, wenngleich der Verlust für Sextus nicht wirklich schlimm war, allerdings war der Mann wenigstens Ritter des Reiches gewesen, während die beiden Atier... Sextus wäre schon froh, wenn die beiden lesen könnten. Die Vorzüge einer adäquaten Bildung – der Hauptgrund, warum jedweder höhere Posten nur an Leute im entsprechenden Rang vergeben wurde – konnten die beiden nicht im ausreichenden Maße erfahren haben, so dass ihre Anwesenheit Sextus eher exotisch und vor allen Dingen überflüssig anmutete. Aber das war Entscheidung des Annaeers, der ja schon in der Vergangenheit mit seinen Entscheidungen nicht das beste Bild von sich gezeichnet hatte. Auch die Frage lieferte ihren Teil dazu bei, ebenso wie die halb gebrüllte Antwort.
    Was hätte er auch sagen sollen? Nein? Dann hätte er meinen Pugio eine Sekunde später zwischen den Rippen gehabt, schon aus Prinzip. Wortbruch ist nur dann angebracht, wenn man es sich leisten kann, dachte er sarkastisch, ließ sich aber nach außen hin rein gar nichts von seinen Gedankengängen anmerken.


    Sextus wartete also die Begrüßungsorgie ab. Als dann auch die restlichen Teile des Stabes dazugekommen waren, begann er mit einer Zusammenfassung der Berichte.
    “Tribunus Duccius befindet sich derzeit auf Patrouille. Er hat Kundschafter ausgesandt, vor allen Dingen Richtung Süden und Südosten, um möglichen Widerstand frühzeitig zu bemerken. Bislang gestaltet sich die Lage so, dass die Wege zu den Alpes noch frei sind. Raetia verhält sich abstimmungsgemäß ruhig, auch die Gallier in unmittelbarer Nähe zu den Alpes zeigen keine kriegerischen Tendenzen.
    Aus Augusta Vindelicum kamen zwei Boten an, dass auch dort das Heer das Lager inzwischen erreicht hat und ebenso Kundschafter ausgeschickt hat. Ihre Berichte, was den Süden angeht, decken sich mit unseren. Auch im Osten trafen sie auf keinen Widerstand. Gerüchteweise sollen sich Teile der Legiones der fünfundzwanzigsten und dreiunddreißigsten im Osten versammelt haben. Ihr Ziel war allerdings nicht so klar herauszubekommen, jedoch sollte klar sein, dass dieser Heerverband wohl gegen uns marschieren wird. Es ist nur die Frage, wohin sie marschieren. Sollten sie erst in den Norden kommen, haben wir die Berge schon lange hinter uns gebracht, wenn wir sofort weitermarschieren und hier nicht erst Wurzeln schlagen. Und sollten sie sich direkt nach Italia aufmachen, gebietet die Lage und die angedachte Vereinigung mit der ersten Legion ebenfalls einen zeitigen Aufbruch, ehe sie Legat Aurelius einkesseln können.“

    Sextus war sich nicht bei vielen Dingen sicher, aber dass es eine sehr schlechte Idee war, hier in Vindonissa mehr Zeit als nötig zu vertrödeln, da war er ganz sicher. Nur war er hier leider an den Annaeer gefesselt, der bislang eine doch sehr bemerkenswerte Gemütlichkeit und Unbesonnenheit an den Tag gelegt hatte, so dass Sextus kaum Hoffnung hegte, dass es hierbei anders sein würde.

  • "Ihr wollt mich doch verarschen!" , hatte Vala laut geflucht, als ihm und seiner Eskorte auf dem Weg zurück von Cambodunum zwei Reiter seiner eigenen Legion entgegengekommen waren und ihm mitteilten, dass sich die Secunda tatsächlich gen Süden bequemt hatte. Hatten sie ihn tagelang im Unklaren gelassen, ob die zweite Legion sich nicht den Fuß verknackst hatte oder im Rhenus versunken war, so kam diese Nachricht doch äußerst überraschend.. und gleich unangenehm wie angenehm.
    Unangenehm deshalb, weil sie genau dann aus dem Nichts auftauchte, als Vala sich in Cambodunum mit dem untergermanischen Statthalter und seinem Legaten getroffen hatte (deren Eskorte die seine um das zwanzigfache überstieg), und ihnen nicht mehr hatte präsentieren können als absolute Ahnungslosigkeit, wann denn das obergermanische Heer auftauchen würde. Kaum hatte Vala sich auf den Rückweg nach Vindonissa gemacht, da waren ihm die beiden atemlosen Reiter auf noch atemloseren Pferden entgegen gekommen und hatten ihm davon erzählt, dass die zweite Legion nur noch wenig mehr als einen Tag entfernt sei. Er hatte die beiden Männer zähneknirschend gleich durch zwei aus seiner eigenen Kohorte austauschen lassen und sie hinter den untergermanischen Offizieren hergeschickt, in der Hoffnung sie noch früh genug zu erwischen.
    Für ihn selbst hatte die Rückreise von seiner 'Patrouille', wie er seine Absenz von der Truppe hatte offiziell erklären lassen, nun eine vollkommen neue Dringlichkeit... und als er in Vindonissa ankam, sah er kaum anders aus als ein vollkommen zugestaubter, verschwitzter und vor allem ausgelaugter Bote... in der Rüstung eines hohen Stabsoffiziers.


    Dementsprechend mit klebenden Haaren, nach Schweiß, Pferd und Leder stinkend stürmte er in das Praetorium und ließ sich eilends in das Besprechungszimmer bringen, in dem sich sämtliche Offiziere wohl schon eingefunden hatten... und der Aurelier anscheinend gerade die letzten Lageberichte dozierte. Das verschaffte Vala Zeit einmal tief durchzuatmen und sich einen Becher Wasser zu organisieren, bevor er dem Feldherrn die Gelegenheit gab ihn adäquat zu bemerken und in das Geschehen einzubinden..

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