Dahmat

  • Titus hatte gerade eine Glückssträhne! Oder Pechsträhne, je nach Ansichtssache. Aber trotz seines erzwungenen Aufenthaltes in Rom und der andauernden Hitze und der langsam aufkommenden Versorgungsknappheit auf den Märkten bekam er frische Ware. Soviel zum Glück. Wenn er sich die heutige Ware aber anschaute, dann war er nicht mehr ganz so sicher, ob das nicht doch eher ein Pech war. Aber man würde sehen, ob er für das Mädchen nicht noch einen ordentlichen Käufer fand.


    “QUIRITES! Bürger Roms! Auch heute trete ich wieder vor euch, um euch meine Ware zu präsentieren! Tretet her und seht sie euch an!“
    Seine Helfer brachten das syrische Mädchen nach vorne, damit das Publikum sie sich anschauen konnte.
    “Seht sie euch an! Kräftig und stolz wie sie ist, wartet sie nur auf einen Herrn, der sie zähmen kann! Noch ist sie auch nicht zu alt, um Kinder zu bekommen, sie ist gerade einmal 25! Fruchtbarkeit war immerhin bei Sklaven auch ein Verkaufsaspekt, manche wollten Sklaven auch züchten. Auch wenn die sich meistens dann 15jährige aussuchten, nicht 25jährige.
    “Sie spricht unsere Sprache fließend und hat ihrem letzten Herrn 15 Jahre lang treu gedient.


    Das Anfangsgebot liegt bei 500 Sesterzen!“


    Sim-Off:

    Die Auktion läuft bis Freitag, den 20.07.2012 um 19:59:59. Posts mit einem Zeitstempel ab einschließlich 20:00 und editierte Posts scheiden als Gebote aus.

  • Ein neuer Tag, ein neues Glück. Heute war wieder shoppen angesagt und da Aculeo allein war und sonst nix brauchte machte er einen Abstecher zum Sklaventreiber Tranquillus vorbei. Und siehe da...welch Zufall. Es wurde heute wieder etwas angeboten. .


    Abwartend nahm er einen Platz ein der ihn gut zum Potest blicken ließ und so wartete er ab.

  • Sie hasste es, hasste es abgrundtief. Unangenehme Erinnerungen kamen in ihr hoch, als sie dort oben auf dem Podest stand. Und sie hasste den Mann neben ihr, den alten Sklavenhändler, der sich an ihr bereichern wollte. Gott, wenn sie könnte, sie würde ihn eigenhändig erwürgen. Und die Frau ihres ehemaligen Herren noch dazu, denn nur wegen ihr war Dahmat nun hier.


    Der Gedanke an Flucht kam ihr gar nicht erst, denn das hatte ohnehin keinen Sinn. Sie war ja nicht erst seit gestern Sklavin, sie wusste was ihr alles passieren konnte, wenn sie sich nicht benahm. Und diese Handlungsunfähigkeit war es, die ihr wie in dicker Kloß im Halse steckte, an dem sie zu ersticken drohte.


    Ihrem neuen Herren würde sie es nicht leicht machen, ganz gewiss nicht. Dahmat war stolz, und das sah man ihr auch an. So einfach würde man ihr nichts aufzwingen können. Dabei war sie sich durchaus bewusst, dass sie es sich irgendwann auch noch anders überlegen konnte. Aber wie schlimm konnten die möglichen Strafen schon sein? Sie hatte in ihrem Leben schon genug davon einstecken müssen, damals als Kind, als sie sich geweigert hatte sich irgendwem zu beugen.


    Wütend blickte sie die Menschen an, die sie begutachteten wie ein Stück Vieh.

  • Auf dem Weg aus der Stadt ging es über den Markt, Wegzehrung, Wein, Brot, Käse, Schinken kaufte ich. Der Sklavenmarkt nicht weit davon entfernt. Tranquilus der Alte Sklavenhändler war wieder am Verkaufen. Etwas Kräftigeres als der letzte Knabe. Eine Sklavin, mit Feuer in den Augen. Das brauchte sie, falls sie mein Eigentum wurde. Die classis war ein Hort grober Jungs, da brauchte sie Durchsetzungsvermögen. 25 Jahre war nicht zu jung und nicht zu alt dafür. Verständigungsschwierigkeiten gab es auch keine.


    Ich trat näher an das Podest. " He.. du ...dreh dich. Kannst du kochen und nähen? " ich wandt mich an Tranquilus " Zeig mir ihre Zähne. Ist sie gesund?"

  • Ein anderer Interessant kam hinzu und begann sich nun wie bei einer Pferdeschau aufzuführen. Aculeo schmunzelte leicht. Er wusste dass es wichtig war wenn die Person welche ersteigert werden wollte gesund sein musste doch....


    600 Sesterzen....er hob den Arm und rief laut und deutlich das erste Gebot.


    Mehr wollte er im Moment nicht tun auch wenn ihn die Frau interessierte. Ob er diesmal aufmerksamer sein würde als bei der letzten Auktion würde man schon sehen.

  • Ob sie nähen und kochen konnte? Am liebsten hätte sie diesem Kerl seine Frage in den Rachen gestopft damit er daran erstickte. Stattdessen biss sie sich auf die Lippe und nickte nur grimmig. Wenn sie irgendwer für Hausarbeiten einteilen würde... Ein Schauer rieselte über ihren Rücken.


    Gesund? Natürlich war sie gesund. Ihr Herr hatte sie gut behandelt. Dieser verflixte Mistkerl, wagte es einfach zu sterben und sie dem hier auszusetzen.


    Stocksteif stand sie da und musste zusehen wie um sie gefeilscht wurde.

  • " He du sollst dich drehen und was hast du bisher an Arbeiten verrichtet?" sagte ich schroffer. Ihr grimmiges Kopfnicken würde mich nicht davon abhalten sie durch das halbe Imperium zu schleifen. An die angenehmen Seiten dachte ich weniger, vordergründig brauchte ich eine Arbeitskraft. Kräftig genug war sie.


    Einer hatte sein Gebot abgegeben. War er nicht bei der letzten Versteigerung mit von der Partie? Um klar zu machen, dass er nicht der einzige Interessent war bot ich mit.


    "650 Sesterzen"

  • Aculeo trat nun direkt ans Podium und blickte fragend die Frau an.


    Wie ist dein Name? Und woher stammst du? Ob sie nun Kochen, Nähen oder sonstige Hausarbeit verrichten konnte war ihm recht schnurz.


    650 Sesterzen kam es von anderer Seite her und Aculeo unterdrückte den Drang sofort zu erhöhen. Zuerst wollte er wissen mit wem er es zu tun hatte.

  • Dahmat warf dem Typen, der sie angesprochen hatte, einen giftigen Blick zu, tat dann aber trotzdem was er von ihr verlangte. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt, und man sah ihr durchaus an, was sie von dieser ganzen Sache hier hielt.


    "Ich habe meistens im Haus gearbeitet." Ihre Stimme klang zwar ruhig, doch ihre angespannte Körpersprache verrieten ihren inneren Aufruhr. "Kochen, putzen..." Wie sie diese Aufgaben immer gehasst hatte. "Ich habe Einkäufe und Botengänge erledigt." Eigentlich müsste dieser Mann ja wohl wissen, was eine Haussklavin so alles tat. Dass sie außerdem die Konkubine ihres vorigen Herren gewesen war ließ sie unerwähnt, ebenso wie einige andere Details, die niemanden etwas angingen. Treu bis über den Tod hinaus.


    Ein anderer mischte sich ein und wurde von ihr misstrauisch beäugt. "Dahmat", antwortete sie. "Ich stamme aus Syrien." Letzteres hatte der Sklavenhändler schon erwähnt, aber sie befürchtete, dass sie, wenn sie nicht bald jemand mitnahm, und sie war sich noch nicht so ganz sicher ob ihr das lieber war als zu bleiben oder nicht, würde sie dieselben Fragen immer und immer wieder beantworten müssen. Geduld war nicht gerade ihre Stärke.

  • Syrien...war es Zufall oder Schicksal. Aculeo verdrängte den Gedanken der ihn wie der Blitz traf und blickte leicht irritiert die Frau an. Sie schien ihm etwas unruhig, nervös. Dabei hatte sie sicher keiner Verplchtung nachzukommen und alle Zeit der Welt :D
    Dahmat. Ich bin mir nicht sicher aber irgendwie.....gefällst du mir. Er blickte zum Sklavenhändler und gab sein Gebot ab, laut genug um von den anderen Anwesenden gehört zu werden.


    800 Sesterzen

  • Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, als sie diese Bemerkung hörte. Dahmat war ausnahmsweise einmal unschlüssig was sie darüber denken sollte. Eine Möglichkeit war, dass sie sich gar nicht wunderte. Sie wusste, dass sie nicht gerade hässlich war, und war sich auch ihrer Präsenz bewusst. Vielmehr hätte sie beleidigt sein können, dass der Mann sich nicht sicher war ob sie ihm nun gefiel oder nicht. Und die andere Möglichkeit... Wut darüber, dass sie wie ein Lustobjekt fühlte. Und was konnte sie dagegen tun? Absolut gar nichts.


    Dahmat wagte es sich vorzubeugen und zu entgegnen: Dann bin ich ja froh, wenn ich Euch gefalle. Mein Leben hat endlich einen Sinn. Ob diese Frechheit eine gute oder schlechte Idee gewesen war würde sie noch herausfinden. Nicht, dass sie Angst vor Konsequenzen hätte. Sie war schon oft genug bestraft worden, sie war abgehärtet. Und stolz. Ihr Stolz half ihr durch die meisten Dinge hindurch.

  • Wusst ich's doch dass ich jemanden eine Freude bereiten kann. Und wenn es nur eine Sklavin ist dessen Leben ich sinnvoll mache...ohne sie putzen schicken zu müssen. Ich bin wirklich stolz auf mich entgegnete Aculeo knochentrocken. Hin und wieder traf solch süffisante Bemerkung schlimmer als eine Ohrfeige.


    Ob die 800 gerechtfertigt waren die er geboten hatte würde sich herausstellen. Zumindest würde sich die Frau gut als Hausdrache machen...nur...das würde wiederrum den gesellschaftlichen Status schmälern wenn man so ein Weib an der Seite hätte...oder ein paar Schritte hinter sich. Aculeo seufzte. Warum waren Frauen immer so undankbar.

  • Ein wenig Wehmut erfasste Dahmat, die sonst immer so hart wie Stein wirkte. Und dann überzog der Anflug eines sarkastischen Lächelns ihren Mund, aber nur kurz. Mein Herr, Ihr seid ein Geschenk der Götter an uns arme Sklaven. Ja, so mochte sie das.


    Erwartete er, dass sie seine Bemerkung treffen würde? Wenn ja, dann tat es ihr herzlichst überhaupt nicht leid. Um sie verbal aus der Fassung zu bringen, dazu gehörte schon einiges. Und vorher würde sie auch ordentlich austeilen, da kannte sie nichts.

  • Dann solltest du zu den Göttern beten, oder mich nicht beißen wollen. So wirst du keinen Blumentopf gewinnen oder die Freiheit erlangen. Schliesslich hängt viel davon ab wie du dich benimmst. Aber..was rede ich da...schliesslich ist ja noch Zeit bis endgültig feststeht welcher arme Tropf dich mit nach Hause nehmen darf.


    Apropo arm....ich werde dich mal stehen lassen damit auch auch andere zu der Gelegenheit kommen dich zu beschauen. Die Zähne sind zumindest in Ordnung sprach Aculeo, verschränkte die Arme vor der Brust und trat nun wieder ein paar Schritte zurück. Wer weiß was der Frau sonst noch einfallen würde ausser verbale Nadelstiche

  • Ich werde Euch schon nicht beißen, keine Sorge. Wenn sie ihm etwas hätte tun wollen, dann hätte sie es anders getan, und zwar so, dass er es sein Leben lang nicht vergessen würde.


    Freiheit, so ein Unsinn. Wo sollte sie schon hin? Sie fühlte sich im Römischen Reich nicht zuhause, und auch ihre ursprüngliche Heimat war keine Zuflucht für sie, immerhin hatte sie Syrien als kleines Mädchen verlassen und war niemals wieder zurückgekehrt. Eine heimatlose Seele also.


    Freiheit hatte ihr zumindest in den letzten Jahren nicht sehr viel bedeutet, weil sie ohnehin beinahe tun und lassen konnte was sie wollte. sie war mit ihrem Platz an der Seite ihren Herren mehr als zufrieden gewesen, und hätte er sie freigelassen, sie wäre trotzdem bei ihm geblieben. Es war nicht nur Loyalität, was sie an ihn gebunden hatte, sondern auch eine merkwürdige Art von Freundschaft und etwas, das man auch, wenn man beide Augen zudrückte, eventuell als Liebe bezeichnen konnte.


    Oh ja, der arme Mensch, der sie sich aufhalsen würde. Er konnte Dahmat jetzt schon leid tun. Es gab nur wenige Personen, die sie akzeptierte, und das musste auch erst erarbeitet werden.


    Aber wenn sie ehrlich sein sollte genoss sie dieses kleine stichelende Streitgespräch mit diesem Mann. Nicht so unverschämt wie der andere Kerl. Und trotzdem, sie mochte seine Art beinahe. So etwas war sie gewohnt, damit konnte sie umgehen. Sie konnte sich sogar beinahe vorstellen, dass sie sich mit diesem Mann irgendwie würde arrangieren können. Aber die Blöße, das zu zeigen, gab sie sich nicht.

  • Mit verschränkten Armen sah ich sie an. Nahm ihre Antwort zur Notiz. Der erste Bieter meldete sich wieder, bot 800 Sesterzen.


    Ginsend hörte ich ihren Wortspielereien und Höflichkeiten zu, die sie untereinander austauschten. Man, hatte die Haare auf ihren gesunden Zähnen. Mir war das egal. Wollte sie nicht, bekamen die Legionäre was zum unterhalten.


    Das Gebot von 800 Sesterzen stand. Ich war am überlegen. Das war fiel für diese Harpyie. Nichts überstürzen sagte ich mir, wird es nichts, in Ostia war auch ein Sklavenmarkt. Wartend blieb ich stehen.

  • [Blockierte Grafik: http://img337.imageshack.us/img337/1619/ravdushara.jpg] | Ravdushara


    Das war ein Leben! Von zwei grimmigen Leibwächtern flankiert, spazierte Ravdushara über die Märkte. In edlem Gewand, mit selbstgewisser Haltung und gutgefüllter Börse war er von einem wohlhabenden Bürger nicht zu unterscheiden, und dabei hätte er, zur Zeit jedenfalls, gar nicht mit einem hergelaufenen Bürger tauschen wollen. Er hatte das Ohr des Prätorianerpräfekten, und in seine Tasche flossen allerlei Bestechungs- und Gut-Wetter-mach- und Termin-arrangier-Gelder, ganz zu schweigen davon dass er sich unbehelligt am Vermögen seines Herrn bereichern konnte. Zum Beispiel wenn er, wie heute, schöne neue Dinge für ihn einkaufte. Da hieß es einfach den Preis ein wenig nach oben korrigieren und die Differenz einstreichen.
    Mit geübtem Blick taxierte der nabatäische Sklave die syrische Sklavin auf dem Verkaufspodest und befand, dass sie eine von denen war, die sich übertrieben stolz gaben. Das Geplänkel mit dem Interessenten ließ ihn ausserdem vermuten, dass sie zu der Gruppe Sklavinnen gehörte, die sich nach dem Kauf sogleich an ihren Herrn ranschmissen. Attraktiv war sie, lebhaft, und schien wenig verbraucht. Schwere Arbeit hatte sie wohl nicht zu leisten gehabt. Alles in allem fand Ravdushara sie geeignet für das was sein Herr ihm aufgetragen hatte. Er trat näher und gab ein Gebot ab:
    "Eintausend Sesterzen!"
    Und da war ja auch Decimus Massa. Respektvoll grüßte ihn Ravdushara. "Salve Dominus. Was für ein schöner Tag heute."
    Zum Podest hinauf stellte er dann eine Frage, eine seiner Erfahrung nach entscheidende (wenn auch meist Quell der Unwahrheit) Frage an seine Standesgenossin:
    "Was ist der Grund für deinen Verkauf, Syrierin?"




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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Mit ihm hätte ich am wenigsten gerechnet. Herausgeputzt, so wie es seine Art war. Zwei Leibwächter und sein Geldbörse war garantiert bis zum Rand gefüllt. Das bestätigte sich nach seinem Gebot für die Syrierin.
    " Salve Ravdushara, ein sehr schöner Tag." Wir hatten keine Befindlichkeiten miteinander, also grüßte ich ohne Groll. Ich trat näher an ihn heran. " Was willst du beziehungsweise Serapio mit der Syrierin. Weiß er damit was anzufangen? " grinsend zwinkerte ich Ravdushara zu. Für mich hatte sich der Kauf erledigt. 1000 Sesterzen überbot ich auf keinen Fall. Das war mir ein zu hohes Risiko. Obwohl, ich wartete ab , was sie zur Frage Ravdushara's zu äußern hatte.

  • Die waren ja beinahe wie die Geier. Sie selbst war aber auch nicht besser gewesen, auch sie hatte schon auf der anderen Seite gestanden.


    Auch der dritte Interessent wurde mit einem giftigen Blick bedacht, ehe Dahmat ihm antwortete. Ich bin hier, weil mein letzter Herr verstorben ist. Ein zynisches Lächeln umspielte ihre Lippen. Und seine Witwe hielt nicht besonders viel von mir. Sie nutzte ihre Chance mich so schnell wie möglich loszuwerden. Diese Antipathie hatte auf Gegenseitigkeit beruht. Zu Dahmats Glück war sie schon länger an der Seite ihres Vorbesitzers gewesen als dessen Frau, sie waren praktisch miteinander aufgewachsen, und er hatte stets große Stücke auf sie gehalten. Seine Frau war schon immer krankhaft eifersüchtig gewesen.

  • Zwei Frauen, Eifersucht. Die eine saß am längeren Hebel...DAS war der Nachteil an Frauen. Mir kribbelte es in den Fingern. 1000 Sesterzen....vielleicht störrisch wie ein Esel. Auf den Mund gefallen war sie nicht, das hatte sie bewiesen. Ravdushara! Warum hast du 1000 Sesterzen geboten? Das wollte nicht in meinen Kopf.

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