Consilium Bellicum

  • Wieder einmal war der Besprechungsraum in der Regia vorbereitet worden. Diesmal jedoch nicht nur für deutlich mehr Personen. Neben Offizieren und Kommandeuren aus Germania Superior würden nun auch Männer aus Inferior anwesend sein. Die Stühle, die gewöhnlich um den langen Eichentisch herum standen, waren entfernt worden. Der Grund dafür war simpel. Es konnten mehr Männer um den Tisch stehen als sitzen. In der Mitte war eine große Karte ausgebreitet worden.



  • Primus betrat den Raum zu welchem ihn der Miles geführt hatte. Er war der Erste. Langsam nahm er seinen Helm ab und legte ihn auf einem der seitlich stehenden Tische. Dann trat an den Tisch auf welchem eine große Karte ausgebreitet war. Interessiert betrachtete er die einzelnen Positionen der Karte. Ihm fielen die vielen Verbandswimpel auf. Standen diese alle auf Seiten der,...ja,...was waren sie nun?...Rebellen?
    Er war so vertieft in das Studium der offensichtlich neu angefertigten Karte, daß er nur am Rande mitbekam, daß sich die Türe öffnete...

  • Der Raum füllte sich zunehmend. Selten blieb die Tür lange geschlossen, und als sie sich wieder einmal öffnete, trat der Legatus der Legio Secunda über die Schwelle. Mit einem Blick erfasste er die Runde, bevor er grüßte. "Salvete, die Herren."


    Offensichtlich würde die Veranstaltung im Stehen abgehalten werden - ein Umstand, der Menecrates sehr gelegen kam, weil sein Rücken nach längerem Sitzen immer häufiger revoltierte. Bereits bei seinem Eintreten hatte er Primus erkannt, nun trat er zu ihm.


    "Salve Primus, ich wollte kaum glauben, als ich erfahren habe, dass du ebenfalls geladen bist." Ein sachtes Lächeln legte sich auf sein Gesicht. "Und ich zerbreche mir den Kopf, warum du große Teile deiner Einheit nach Mogontiacum verlegen solltest."

  • Inzwischen trafen verschiedene andere Kommandeure ein und der Raum füllte sich langsam. Es waren vorallem Truppen von verschiedenen Auxiliareinheiten aus Germania Superior, aber auch eine Hand voll Männer aus Inferior.


    Dann betraten auch Modestus und Flaminius Cilo, begleitet von einer Hand voll Offiziere den Raum. Modestus nickte den den bereits anwesenden Kommandeuren als informelle Begrüßung kurz zu und begab sich dann mit Flaminius Cilo an die Mitte des langen Tisches, wo die Karte lag. Sie wechselten noch ruhig einige Worte, bis Flaminius Cilo dann zum rechten Tischende ging, wo sich die meisten Offiziere aus Germania Inferior versammelt hatten. Inzwischen wandte sich Modestus den beiden Kommandeuren der Ala I Thracum und der Ala I Scubulorum zu, um aus erster Hand zu erfahren, wie ihre Einheiten vorangekommen waren, bevor er mit der offiziellen Begrüßung die Besprechung beginnen würde.

  • Im Rattenschwanz des Legatus war auch dessen frisch ernannter laticlavischer Tribun, der sich am vergangenen Tag nicht maßvoll darüber geärgert hatte, dass seine Rüstung sich in Rom befand, die er sich für sein Tribunat bei der Ersten anfertigen hatte lassen. Wer hätte auch ahnen können, dass ihm ein Ursupator samt Bürgerkrieg einen Strich durch die Rechnung machen würde? Eine Toga wollte er auch nicht anziehen, schließlich ging es hier um das Militär, und nachdem ihm einer der anderen Militärs gesteckt hatte, dass es blanke Aufschneiderei war zu einer einfachen Sitzung im Palast des Statthalters in Rüstung zu erscheinen, hatte er sich für eine schlichte Toga entschieden, die zwar seinen Stand als Angehöriger des Ordo Senatorius ausdrückte.. mehr aber auch nicht.


    In den Gesprächen vor dieser Sitzung hatte er schon Gelegenheit gehabt einige der Kommandeure kennen zu lernen, doch hier in diesem Raum zeigte sich mehr als eine handvoll neue Gesichter. Um sich nicht gleich aufzudrängeln und dem Legaten nicht in das Wort zu fallen überließ er es diesem ihn vorzustellen, so er es für notwendig befand. Sonst würde er das ganze einfach nach der Sitzung übernehmen müssen.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Bereits bei seinem Eintreten hatte er Primus erkannt, nun trat er zu ihm.
    "Salve Primus, ich wollte kaum glauben, als ich erfahren habe, dass du ebenfalls geladen bist." Ein sachtes Lächeln legte sich auf sein Gesicht. "Und ich zerbreche mir den Kopf, warum du große Teile deiner Einheit nach Mogontiacum verlegen solltest."


    Primus wandte sich dem Claudier zu. Ein leichtes Grinsen überflog seine Mundwinkel.
    Salve Claudius,...nun,...ich bin nicht weniger überrascht...
    Er wandte sich dem inzwischen eingetroffenen LAPP und seinen ihm auf den Schritt folgenden Kommandeuren zu, nickte ebenfalls grüßend und murmelte, ...sieh an, die beiden Kollegen derThrakum und Scubulorum sidn wieder einmal so nah am LAPP, daß sie beinah als Körperteile des Annaers durchgehen könnten.
    Wieder überflog ein leichtes, diesmal jedoch melancholischen Lächeln seine Züge. ...wer weiß Claudius?...vielleicht wird die Ala II Numidia aufgelöst und den Beiden übertragen?
    Sicherlich hatte der LAPP Pläne mit der ALA II Numidia. Er wähnte sich ja als großen Feldherrn. Dazu war es sein gutes Recht Einheiten zusammenzulegen, Kommandeure auszutauschen...ein Gefühl der Müdigkeit machte sich in ihm breit, er war es einfach satt zwischen den Stühlen zu stehen. Doch wollte er die Wiedersehensfreude mit Claudius nicht damit belasten. Er wußte den Claudier an seiner Seite.
    ...ach...hat es mit dem Quartier geklappt?...Nach dem Befehl mit meiner Einheit hierher zu kommen und der kurzen Zeit zu seiner Umsetzung war es nicht möglich groß zu planen.
    Indeß kam ein Mann in den Raum den er noch nicht kannte.
    Langhaarig, bärtig mit einer für die Gegend unüblichen Hautfärbung.
    Ein neuer Stern am Himmel des Annaeus Modestus?

  • Die Rüstung, die Sextus auf der Reise von Mantua nach Germania getragen hatte, war für dieses Treffen eigentlich alles andere als hinreichend für seinen Geschmack. Als Kommandant der Ehrengarde sollte er seiner Meinung nach mehr hermachen als ein einfacher Soldat. Allerdings war in der Kürze der Zeit kein Schmied zu finden, der ihm ein Einzelstück in hinreichender Qualität hätte fertigen und anpassen können. So also war für Normalsterbliche Sextus Aufzug zwar immer noch standesgemäß, für seine persönlichen Vorstellungen aber nur leidlich ausreichend, als er mit seinem Begleiter die Regia des Statthalters betrat, nachdem ihm der genaue Termin der Zusammenkunft nun genannt worden war.
    Offenbar gehörten sie zu den letzten eintreffenden, was Sextus aber nicht weiter störte. So ergab sich für den Claudius schon keine Gelegenheit, persönlicher Antipathie Ausdruck zu verleihen, und man konnte sich sogleich auf das Wesentliche konzentrieren.
    “Salvete, die Herren“, grüßte Sextus in die Runde, in der er außer dem Legaten, Duccius und Claudius niemanden kannte, und stellte sich mit absoluter Selbstverständlichkeit in die Nähe des Annaeus an den Tisch, um einen Blick auf die ausgebreitete Karte zu werfen. Die seiner Meinung nach viel wichtigeren Punkte waren nicht darauf abgebildet, so dass er schloss, dass der erste Tagesordnungspunkt sich wohl weniger um den Kriegszug an sich als vielmehr um Gebietssicherungen und Nachschubwege drehen würde.
    “Legatus Annaeus, mein Begleiter, Centurio Iulius Licinus, wird aufgrund der gegebenen Konstellationen meinen Platz als Abgesandter der Legio Prima einnehmen“, stellte Sextus den Mann dem Legaten und damit indirekt auch den anderen vor, ohne sich selbst vorzustellen. Das würde sicher mit der Eröffnung der Gespräche Annaeus selbst übernehmen, so er es denn für nötig befand.

  • Noch ein neues Gesicht in dieser Runde. Jedoch kam ihm dieses Gesicht bekannt vor. Irgendwo hatte er dieses Gesicht schon einmal gesehen.
    Nicht hier in Germania,...eher in Misenum oder in Roma selbst.
    Seinen allgemeinen Gruß entgegnete er mit einem sichtbaren Nicken.
    Irgendwie hatte er das Gefühl der LAPP sammele allerlei flüchtige Widersacher des Usurpators um sich. Wie konnte es anders sein? Jener neu eingetroffene wirkte auf ihn wie jemand in einer gestohlenen Uniform, wie jemand der vorgab etwas zu sein und dies noch durch unverhältnismäßige Vertraulichkeiten gegenüber dem Annaer sucht hervorzubringen. Ein Blick auf Claudius suchte nach einer Erklärung für diese neuen Gesichter. Jedoch verstand er es, daß der Claudier im Moment nicht in einem Getuschel mit ihm gesehen werden wollte.
    Wenn auch alle in diesem Raum klar auf Seiten des Gegenkaisers standen. In des Annaers Augen stand Primus nicht dort und insgeheim hoffte er, daß der LAPP die ALA II Numidia auflösen und in die beiden Alen Thrakum und Scubulorum eingegliedert würde, als daß der LAPP sie seinetwegen für ein Himmelfahrtskommando empfehlen würde.
    Innerlich schalt er sich einen Tor,...seinen Geist mit derlei Unsicherheiten zu vergiften.

  • Die Überraschung lag also nicht nur auf Menecrates Seite, was Primus bestätigte.
    Dann traf der Statthalter mit weiteren Offizieren ein. Menecrates erwiderte den Gruß des Annaeers mit einem Nicken. Worte wären ohnehin nicht quer durch den Raum gehört worden, die eine oder andere Unterhaltung zwischen den bereits eingetroffenen Teilnehmern lief und Murmeln den Tagungsraum erfüllte. Und natürlich erkannte der Claudier auch die beiden Kommandeure der benachbarten Einheiten wieder. Er musste sich kontrollieren, um nicht allzu deutlich über die Beschreibung Primus‘ zu schmunzeln. Die Fantasie malte mögliche Körperteile blumig aus. Erst der Gedanke, die ALA Numidia könne aufgelöst werden, ließ Menecrates wieder ernst blicken.


    "Eine Vorstellung, die mir gar nicht gefallen würde", merkte er an, bevor er auf das Quartier einging. "Sicher nicht komfortabel, aber natürlich ließ sich eine schnelle Lösung für ein Marschlager finden. An das Castellum grenzt ein Platz, der bereits in der Vergangenheit Einheiten zur Verfügung stand, die auf dem Durchmarsch waren. Es bleibt abzuwarten, wie lange ihr dort lagert. Für dich und deine Offiziere schaffe ich Platz innerhalb des Castellums mit Zugang zu allen Einrichtungen. Bleibt ihr länger, müssten wir uns noch einmal zusammensetzen, um die Versorgung für deine Mannschaft zu besprechen."
    Neue Männer betraten den Raum und lenkten vom Gespräch ab. Menecaretses wollte sich orientieren, welche Einheiten zusammenstehen würden. Er versuchte Gesichter zuzuordnen, überlegte bei dem einen, erinnerte sich bei dem anderen und gewahrte Primus' fragenden Blick.
    "Verändertes Äußeres, aber ich meine, einen ehemaligen Magistrat zu erkennen", murmelte Menecrates Richtung Primus, als Duccius den Raum betrat. Eine militärische Vergangenheit dieses Mannes wollte ihm nicht auf Anhieb einfallen. Einen Gruß konnte er nicht ausmachen, also grüßte er ebenfalls nicht, zumal nach seiner Ansicht nicht nur deswegen die Pflicht des Erstgrußes bei Duccius lag, weil der hinzutrat, sondern auch der Alters- und der Rangunterschied zählte. Ja, Menecrates konnte penibel in Bezug auf Förmlichkeiten sein.


    Schließlich trat ein weiterer Mann hinzu und flüchtig wurden Menecrates Augen zu Schlitzen. Er erwiderte den Gruß nur mit einem Kopfnicken - der Höflichkeit halber, während ihm Erinnerungen durch den Kopf schossen. Er dachte an seinen Enkel, an die Sallii, an das abendliche Treffen im Hause Tiberia.
    "Aurelius Lupus", flüsterte er in leicht abfälligem Ton und verzog dabei das Gesicht, als habe er auf eine Zitrone gebissen. "Gut, dass du hier bist. Das hebt die Quote der Militärkundigen." Menecrates hoffte, er sorgte sich unbegründet um die Ergebnisfähigkeit dieser Militärbesprechung.

  • Primus machte sich keine Gedanken um die Unterbringung der Offiziere, sie würden wie er selbst im Lager bei den Männern bleiben. Die Zeit der bequemen Unterkünft war für die Ala ohnehin zunächst einmal gezählt.
    Ich denke bei diesem Bramborium hier wird es keine Fragen der Dauer sein, sondern eine Frage des was und des wohin.... Der Raum füllte sich und die Gefühlslage des Claudiers wechselte mit dem letzten Zugang auf Messers Schneide. Sein Kommentar zu jenem Aurelius Lupus stand adäquat zu seiner eigenen Einschätzung.
    Der Name Aurelius war ihm geläufig,...und mit Nennung des Namens verlor sich Primus´Interesse an einem früheren Zusammentreffen. Wenn ihm dieses Gesicht bekannt vorkam, konnte er es mit dem Namen und einem bewußten Zusammentreffen nicht mehr vereinbahren.
    Was ihn nur ein wenig abstieß, gesteigert durch des Claudiers offensichtliche Antipathie war diese Mischung aus selbstgefälligem Auftreten und das tragen einer Rüstung ohne die Meriten eines militärischen Führers erfahren zu haben.
    Mehr sich selbst beruhigend meinte er.
    ...es war noch nie Roma´s Prinzip die fähigsten Köpfe mit einer Konfliktbewältigung zu betrauen...vielmehr zählt Herkunft, Geld und... Er musste lächeln ob der Vorstellung. bei unserem Aurelier hier ganz offensichtlich ein geneigter Schmied.
    Das Lächeln erreichte sogar seine Augen.
    ...wer weiß´welche Aufgabe der LAPP ihm zugesteht,...eine größere Einheit wohl kaum, er wird ihn an sich binden wollen. So wie ich ihn einschätze wird er ihn als Mann für spezielle Aufgaben... so etwas wie ein kleiner Praefectus Praetorio für unseren LAPP spielen, ...in Zukunft mit schicker Rüstung, welche seinen offensichtlichen Ansprüchen und Selbstdarstellungsbedürfnis mehr dient und mörderischem Durchsetzungsvermögen.
    Der LAPP würde versuchen möglichst viel Prominenz um sich zu scharen und sie mit Titeln zu binden. Das wiederrum ließ Rückschlüsse auf dessen Pläne zu. Würde er sich von "seinen" Kommandeuren zum Gegenkaiser ausrufen lassen? Primus atmete tief ein und rief sich zur Ruhe.
    Er war gespannt wie sich die Situation entwickeln würde und welcher dieser Herren hier nachher noch Leben und vor allem weiterhin dem LAPP folgen würde. Die meisten hier sahen so aus als malten sie sich ihre Zukunft in schillernden Farben aus...

  • Da der Aurelier die Vorstellung Licinus übernommen hatte beschränkte Licinus auf einen Salut zu dem legatus ab augusti. Legatus contra augusti wäre hier wohl passender, schoss es ihm durch den Kopf.
    Auf einen zweiten Blick schien es ihm fasst, als würde er den Mann kennen. Aber woher sollte er das? Egal, unwichtig, jetzt ging es um anderes.
    Während alles um ihn herum zu schwatzen anfing, löste sich Licinus aus dem state des Salutes und trat an den Tisch mit der Karte heran.
    Schöne Karte, ziemlich detailliert für die Auflösung und diese Zeit. Ein wirkliches Stück Arbeit, in Anerkennugn zog er kurz Luft zwischen den Schneidezähnen ein.
    Er identifizierte die Marker der Einheiten und schob in Gedanken eine davon hin und her. Insbesondere die Scubolorum hatte es ihm angetan. Wenn diese schnelle Einheit bereit wäre, vielleicht müssten sie nicht mal zurück, und dann der Rest.
    Aber natürlich konnten die Danuvius-legiones immernoch schon unterwegs sein, dann wären sie zu spät. Es war alles eine Zeitfrage.

  • “Claudius“, grüßte Sextus zurück, in deutlich höflicherem Tonfall. Allerdings verzichtete er darauf, dem Mann die Hand entgegenzustrecken. Sextus glaubte zwar nicht, dass der Claudier die Geste abschlagen würde, allerdings war der Mann ganz offenkundig schon gereizt genug, und es brachte nichts, den Mann durch so etwas zusätzlich zu demütigen. Im Moment waren sie Zweckverbündete, und Sextus empfand die Feindschaftsbekundungen der Claudier den Aureliern gegenüber ohnehin nur als anstrengend und wenig erbaulich, was sein Interesse an Vertiefung dieser Feindschaften definitiv auf reine Freizeitbeschäftigung beschränkte.
    Die letzten Worte sollten vermutlich eine Beleidigung mittels Sarkasmus darstellen, aber mit freundlichem Lächeln stellte sich Sextus einfach dumm. Das war der Vorteil an Intelligenz, dass man Unverständnis jederzeit heucheln konnte. “Doch fürchte ich, dass dieses Vertrauen in meine Fähigkeiten erst noch unter Beweis gestellt werden muss, bin ich hier zunächst im Rang eines Tribunus Laticlavus und wie die meisten dieses Ranges und meiner Generation nicht im Krieg erfahren. Doch um dich zu beruhigen, ich gedachte die Prüfungen an der Academia Militaris der Zweiten abzulegen. Sofern diese Besprechung also zu einem Ergebnis führt, werde ich mich dir auf deinem Weg zurück gerne anschließen.“
    Manche Waffen hatten so scharfe Klingen, dass man nicht einmal sagen konnte, wann man sein Gegenüber mit diesen schnitt. Höflichkeit war so eine Waffe. Und Sextus setzte sie gerne und oft ein.


    Allerdings nicht immer, wie er sich wenige Augenblicke später zu demonstrieren gezwungen sah. Ein Blick ging an dem Mann runter, der ganz offensichtlich den reversen Weg zu Sextus vorigem Vorgehen gewählt hatte. Nur dass sich intelligent stellen leider im Gegensatz dazu nicht funktionierte.
    Ritter, mit Ritterring, wohl einer der Kommandeure einer Auxiliareinheit, der meinte, sich zwischen den senatorischen Posten aufspielen zu müssen. “Und neben einer meinem Stand angemessenen Ausbildung und einem geneigten Schmied bin ich darüber hinaus auch mit einem paar gut funktionierender Ohren gesegnet“, erwiderte Sextus mit kaltem Lächeln an den Mann, um ihn wissen zu lassen, dass er dessen abfälligen Worte sehr wohl gehört hatte.
    Provinziale... Über jene machte sich Sextus in den meisten Fällen noch nicht einmal periphere Gedanken, da sie schlicht zu unbedeutend waren, um je in Rom auch nur irgend etwas zu gelten. Da war es wohl ein Selbstschutzmechanismus eines übertriebenen Egos, wenn man anderen ihren Rang und Namen nicht gönnte, da man so sich selbst die eigene Belanglosigkeit vor Augen führen müsste, und das zuzugeben hatten wohl einige Personen nicht die nötige Stärke.

  • "Salvete meine Herren,"


    sagte Modestus mit festem Tonfall, um die vielen Gespräche zu beenden, die nun ausgebrochen waren, zu unterbrechen. Er war warf dem Terentier und danach dem Aurelier einen mahnenden Blick zu, um sicher zu gehen, dass sie ihr kleines Wortgefecht, das offenbar mit einer abfälligen Bemerkung des Terentiers begonnen hatte, nicht fortführen. Langsam überraschte ihn an dem Mann nichts mehr.


    "wir haben uns heute hier versammelt, um das weitere Vorgehen im Kampf gegen den Ursupator zu besprechen. Dabei haben wir aber auch drei Männer unter uns, die euch wahrscheinlich noch nicht bekannt sind. Es handelt sich dabei um Titus Duccius Vala, der im Auftrag meines Vetters, des Praefectus Aegypti vor einigen Tagen aus Aegyptus eingetroffen ist. Und es freut mich sagen zu können, dass mein Vetter mich in dieser Sache unterstützt. Aegyptus steht damit auch gegen den Ursupator."


    sagte Modestus weiter und wies dabei kurz auf den Duccier selbst, ohne dabei nun auf den neuen Posten des Mannes einzugehen. Dazu würde er später kommen, wenn es um die Einheiten ging. Aber sicherlich hatte der eine oder der andere sowieso schon den Aushang gelesen.


    "Und bei diesen beiden Männern handelt es sich um den Senator Sextus Aurelius Lupus und Marcus Iulius Linicius, Primus Pilus der Legio I. Sie sind als Gesandte des Legatus Legionis Titus Aurelius Ursus hier eingetroffen, die nun ebenfalls gegen den Vescularier bekämpfen wird."


    sagte Modestus und verwies auch hier auf die beiden Männer selbst, sodass jeder mit dem Namen auch ein Gesicht verbinden konnte. Auch bei dem Aurelier verzichtete er es sofort auf den neuen Posten hinzuweisen. Da es verschiedene Neubesetzungen zu verkünden gab, war es besser, wenn sie auf einen Schlag verkündet wurden. Allerdings lies er keinem der drei Männer die Möglichkeit noch etwas zu sagen, sondern fuhr gleich fort.


    "Mehrere von euch haben schon die Anweisung erhalten, ihre Einheit auf einen Feldzug vorzubereiten oder sogar schon zu verlegen. Es beginnt nun. Schon bald nach dieser Besprechung, werden wir gegen die Truppen des Ursupators in den Krieg ziehen. Unsere Marschrichtung ist dabei klar der Osten. Erst werden wir uns um das Problem der pannonischen Truppen kümmern, die treu zu dem Ursupator stehen und dann Die Truppen aus Germania Inferior dürften innerhalb der nächsten zwei bis drei Tage hier eintreffen."


    führte Modestus aus und sah kurz zu dem flaminischen Statthalter von Germania Inferior herüber, der zustimmend nickte. Dann fuhr Modestus fort.


    "Bevor ich aber auf die Truppenkonstellation und die Verteidigung der Provinz eingehe, gibt es noch ein anderes, wichtiges Thema. Und zwar die Legio I selbst. Um genauer zu sein, wo sie zu unseren Verbänden stoßen wird. Dabei sind zwei Optionen offensichtlich. Wir gehen nach Italia, oder die Legio I kommt nach Germania. Allerdings hat der Legatus Legionis Claudius Menecrates mir gegenüber noch eine weitere Möglichkeit erläutert, in welcher die Legio I in Mantua bleibt. Du hast das Wort, Legatus Legionis."

  • Primus ignorierte die provokante Taxierung und den Spott des Aureliers.
    Salve,...entschuldige, du vergast dich vorzustellen,...Terentius Primus,...Praefectus Alae,...Tribunus Laticlavus... Was deutlich machte, daß er militärisch ein paar Stufen über dem nach Respekt heischenden Aurelier stand.
    ...ich kann nichts für die Zufälle der Geburt, Aurelius, meine Schulen und Academien haben mich vieles gelehrt, das meiste jedoch lehrte mich der Umgang mit anderen Menschen. Deshalb bin ich geneigt an Teilen deiner Ausbildung zu zweifeln, denn offensichtlich fehlt es dir nicht nur an Respekt gegenüber höheren Offizieren,...du versäumst es ganz klar in Zeiten wie diesen Vorsicht walten zu lassen... Gegner und Freunde in einer fremden Umgebung durch Arroganz für sich einnehmen zu wollen erachte ich als gewagt. Niemand lebt ewig Aurelius,...in Zeiten wie diesen stehen wir schneller vor unseren Vätern als uns womöglich lieb ist...und deine Väter werden sicher begeistert von deiner Noblesse sein...werden sie müssen, denn von deiner Virtus ist momentan wenig zu erkennen.
    Der fast schon väterlich mahnende Blick des Annaers wurmte ihn den Bruchteil einer Sekunde. Er war gerade in Stimmung.
    Sein Blick fiel auf den Aurelier der nun offiziell vorgestellt wurde.
    Der Senator kam ihm selbstherrlich und unberechenbar vor, wie eine Strassenkatze die um ein Objekt ihrer Begierde kreist.
    Ein verwöhnter Egozentriker,...versehen mit den Insignien der Mächtigen, zu allem bereit,...alle Mittel ausschöpfend.
    Kein Wunder, daß Claudius ihn in sein Herz geschlossen hatte.
    Der taxierende Blick sprach Bände…ebenso das fast schon anbiedernde Verhalten gegenüber dem Annaer.
    Primus dachte sich, daß dies genau die Sorte Mann war die zu meiden ihn sein Vater immer angehalten hatte.
    Falls das nicht möglich war stellte sich die Spitze eines Schwertes als ultimative Lösung dar. Primus schmunzelte leicht...vor allem weil er wußte, wie überaus beliebt und entsprechend angesehen die politischen Tribune bei der Truppe waren. Wenn dieser dann auch noch ein solch gewinnendes Wesen wie der Aurelier hatte, war es sicher, daß er in causa bellum besser mit einem offenen Auge schlief.
    Man konnte dieses Schmunzeln als freudige Reaktion auf die Neuigkeiten über die weiteren Anti Vescularius Legionen werten.
    Bevor er sich in diesen Gedanken weiter vertiefen konnte, wurde seine Aufmerksamkeit von den taktischen Planungen mit der Legio Prima gefesselt. Er nickte dem Claudier zu und war gespannt auf dessen taktikschen Vortrag. Der Aurelier war vergessen,...vorerst...man sah sich immer zweimal...mindestens...

  • Nachdem er sich vornehmlich in den Hintergrund verdrückt hatte, taxierte er erst einmal die kleinen Gruppierungen die sich gebildet hatten, was anderes blieb ihm schließlich nicht übrig, da der Annaeer die Eröffnung des Consilium noch nicht im Sinn zu haben schien. Viel konnte er aus den Gesichtern nicht lesen, da jeder seine ihm eigene Verhandlungsmaske aufgesetzt zu haben schien, was in etwa der fragilen Gesamtkonstellation entsprach, mit der man sich hier rumschlagen musste. Wer wusste schon wie es lief, und wer wusste schon, ob es am Ende nicht doch opportun war überzulaufen?
    Derlei Gedanken wurden unterbrochen als der Aurelier eintraf, zusammen mit.. und das überraschte Vala nun doch, schließlich hatte ihm niemand erzählt, dass der Primus Pilus der Prima auch gekommen war. Wahrscheinlich hatte Lupus das versäumt, weil seine Gedanken mit Karten vollgestopft waren. Die beiden bekamen von Vala wenn schon keine wörtliche Begrüßung so zumindest ein Lächeln und ein anerkennendes Nicken.
    Was dann geschah ließ Vala konsterniert die Stirn kraus ziehen, so schnell brachen Feindseligkeiten zwischen Lupus und zwei der Offiziere aus. Zeigte sich die offensichtliche Aversion des claudischen Legaten und des aurelischen Tribunen noch in einer für alte Geschlechter Roms wohl typischen wortkargen Frostigkeit, schaltete sich bald jemand ein den Vala weder kannte noch zuordnen konnte. So wie dieser jemand es tat ließ Vala kaum daran zweifeln, dass die Ernennung des Aureliers, und wahrscheinlich auch seine eigene, alles andere als nur Freunde im Offiziersstab des Legaten geschaffen hatte, auch wenn ihn die Art und Weise wie der Mann dies kommunizierte eher an ein schmollendes und bockiges Kleinkind erinnerte, das munter mit Beleidigungen und Vorwürfen um sich warf, deren wirkliche Bedeutung es weder kannte noch verstand. Als der Mann dann jedoch seinen Namen nannte, musste Vala stark an sich halten um nicht lauthals loszulachen, und wandte sich einem der anderen Offiziere in des Statthalters Stab zu. Gaius Terentius Primus, allseits berühmter Supermann des Nordens, Alleskönner und offensichtlicher Züchter von Überpferden. Jetzt machte alles Sinn, jetzt passte alles zusammen... dieser Mann musste sich ja lächerlich machen, was anderes blieb ihm gar nicht übrig, schließlich hatte er einen Ruf zu verlieren.


    Vala schenkte Lupus einen Blick der deutlich belustigtes Mitleid ausdrückte, und versuchte sich dann mit einem Schmunzeln auf den Lippen dem zuzuwenden, was ihnen in den nächsten Wochen größtes Kopfzerbrechen bereiten würde. Die Konzentration fiel ihm nicht leicht, vor allem da er die Karte merkwürdig fand, schließlich waren die Karten ihrer Zeit zumeist etwas weniger präzise.


    "Die Herren..." , grüßte Vala knapp in die Runde, nachdem der annaeische Legat ihn schließlich vorgestellt hatte, und warf jedem Offizier, der ihn mehr als eines flüchtigen Blickes würdigte, ein zuversichtliches Lächeln zu, was allerdings nicht von jedem erwidert wurde. Nein, sie hatten wahrlich nicht nur Freunde hier.

  • Menecrates hätte weder mit einem direkten Gruß von Seiten Aurelius' noch mit der Vernehmbarkeit seiner Unterhaltung mit Terentius gerechnet. Beides überraschte ihn, wobei er ersteres wohlwollend zur Kenntnis nahm, zweites störte ihn nicht. Er hatte sich zu einem Fakt geäußert, zu dem er auch öffentlich stand. Das Geplänkel zwischen Aurelius und Terentius versuchte Menecrates so gut es ging auszublenden, denn alles, was dem eingangs positiv bewerteten aurelischen Gruß folgte, missfiel dem Claudier. Als dann noch der Vorschlag kam, das fehlende Wissen mittels kurzfristiger Examen zu kompensieren, schloss Menecrates für einen Moment die Augen. Er würde prüfen müssen, ob die Academia Militaris abschließbar war, um den Aurelier den Kampf mit den Büchern austragen zu lassen, während sie nach Süden marschierten.


    Die Unterbrechung durch den Statthalter kam Menecrates daher Recht. Er schenkte ihr sofort Gehör, vor allem, als seine neueste Information, nach der sich Aegyptus ebenfalls gegen Vescularius gewandt hatte, bestätigt wurde. Alle der anwesenden und vorgestellten Männer kannte Menecrates und konnte sie mehr oder minder gut einschätzen. Duccius würde vermutlich Informationen über das weitere Vorgehen des Praefectus Aegypti kundtun, daher seine Anwesenheit, so schlussfolgerte er.
    Als nächste Information wurde der Zeitpunkt des geplanten Feldzugs genannt. Die Planung begann nicht erst jetzt, zumindest nicht für Menecrates, denn eine abwartende Haltung kam für ihn von Anbeginn nicht in Frage. Seit Tagen plante er und ließ Proviant, Informationen und nicht zuletzt Rekruten ordern. Er selbst saß über Plänen, wertete Informationen aus und stellte Berechnungen an. Es blieb zu überprüfen, wie weit die anderen Einheiten waren, um den Beginn des Feldzugs möglicherwiese um ein, zwei oder mehr Tage nach vorn zu rücken.


    Inmitten dieser Gedanken fiel die Nennung der Alternativen für die Prima, und im nächsten Moment übergab der Statthalter das Wort an Claudius.


    "Meine Herren", begann Menecrates ohne Verzögerung, denn obwohl ihn die zeitige Worterteilung mehr als überraschte, sammeln musste er sich nicht, denn um nichts anderes als mögliche Strategien waren seine Gedanken die letzten Tage gekreist.
    "Ich favorisiere in der Tat eine dritte Variante, die sowohl für uns als auch für die Legio I eine andere Vorgehensweise sieht. Seht auf die Karte! Inferior, Superior, die Alpes, Italia Mantua." Menecrates zog eine nahezu senkrechte Linie. "Vescularius wird vor allem von den östlich stationierten Einheiten unterstützt." Er wies auf Pannonia, Dacia. "Er braucht diese Einheiten und er wird sich mit ihnen verbinden wollen - wer dabei in welche Richtung vorstößt, ist unerheblich." Menecrates sah in die Runde. "Eine geteilte Armee ist eine schwache Armee, und wir sorgen dafür, dass es so bleibt. Wir marschieren gen Süden, aber unser Ziel ist nicht Mantua oder Rom, sondern zunächst Reatia. Haben wir da eigentlich den Statthalter inzwischen im Boot?"


    Er wartete auf ein Nicken oder Kopfschütteln des Statthalters, dann fuhr er fort.


    "Mein Ziel ist die Besetzung des Dreiecks Raetia, Noricum, Mantua. Wir riegeln den Landweg für den Zusammenschluss der gegnerischen Truppen ab. Ihnen bleibt bestenfalls der Seeweg oder aber die Konfrontation mit uns. Wir rücken also Stück für Stück gegen die Donaulegionen vor und schlagen dabei automatisch einen Bogen östlich um die Alpenregion, um uns anschließend mit der Prima zu vereinen und gen Rom zu ziehen. Die Prima hält uns derweil die Flanke frei, sie dient als Schutzschild gen Rom. Kann sie die Position nicht halten, marschiert sie gen Norden, um sich mit uns zu vereinen.


    Ich empfehle also die Offensive für den Feldzug, den zügigen Vormarsch, den Keil, das Zerschlagen einer Einheit nach der anderen, vielleicht läuft die eine oder andere auch über, aber vor allem möchte ich Vescularius in Italia einschließen. Dafür, meine Herren, haben wir aber wenig Zeit."


    Während Menecrates sprach, betrachtete er immer wieder die Karte, nun löste er den Blick und richtete sich gänzlich auf.
    "Es gibt zwei Faktoren im Spiel, die wir ausnutzen können, einer kann sich aber auch gegen uns wenden. Da wäre einmal der Hunger. Wenn der Praefectus Aegypti schlau ist und die Getreidelieferungen einstellt, spitzt sich für Vescularius die Lage zu, sowohl in Rom als auch auf einem eventuellem Vormarsch. Eine Truppe ohne geregelten Nachschub und Versorgung, ist nur halb so viel wert. Der zweite Faktor IST die Zeit. Vescularius hat keine Zeit! Jeder Tag, den er mit gedrosselten Getreidelieferungen verstreichen lässt, schwächt seine Stadtarmee. Er wird einen schnellen Zusammenschluss seiner Truppen anstreben, so oder so.
    Meine Strategie macht nur dann Sinn, wenn wir schnell handeln - schneller als Vescularius und schneller als die pannonischen Einheiten, und ich zweifle, dass wir eine Woche verstreichen lassen dürfen."


    Um die Validität seiner Strategie zu überprüfen, fehlten Menecrates noch Informationen, die - gleich was die Kommandeure letztendlich beschließen würden - zu berücksichtigen waren. Daher hakte er nach.
    "Ist bekannt, wo aktuell Cornelius' Truppen stehen? Können wir mit ihnen die pannonischen Truppen in die Zange nehmen, oder sind sie zu weit weg? Und wie verhält sich eigentlich die Classis Ravennas?"

  • Als sie einander vorgestellt wurden, hob Licinus den Kopf von der Karte und wandte sein Gesicht nacheinander den einzelnen Anwesenden zu. Duccius Vala, den er unter dem Gestrüpp, das sein Gesicht überwuchs, erst jetzt erkannte, warf er ein anerkennendes Nicken zu, dann wurde sein eigener Name genannt. Er hielt den Kopf gerade und wartete etwaige Musterungen ab, bevor der legatus augusti wieder zu sprechen fortfuhr und das Wort schließlich an den claudischen Legaten übergab.


    Seine Augen folgten den in der Planung indizierten Laufwegen, wenn der legatus von einem Dreieck sprach würde Raetia die Reserve bilden, die legio in Mantua würde eine wichtige Rolle spielen allerdings ziemlich exponiert stehen. Nun, dazu würde noch etwas zu sagen sein. Aber erst wurden Fragen gestellt, derer eine Licinus beantworten konnte.


    "Keine Positionierungen seitens Ravenna oder Misenums bis zu meiner Abreise, legatus!" antwortete er mit fester Stimme und gab damit auch zu erkennen, dass er zu der ersten Frage keine Antwort wusste. Und zumindest eine Imperatorausrufung in Ravenna wäre in Mantua sicherlich bekannt geworden, noch bevor der Tag zuende gewesen wäre.

  • Bei den Göttern, was musste der Kerl denn kompensieren? Sextus unterdrückte den Impuls, sich in einer theatralischen Geste die Schläfe zu reiben und rekapitulierte, was da grade passiert war. Er war reingekommen, hatte seinen Begleiter dem Legaten vorgestellt, hatte den Claudier höflich begrüßt und dann nicht minder höflich diesen Trottel hier darauf aufmerksam gemacht, dass man sein kindisches Gestänker sehr wohl hören konnte, wo man doch fast daneben stand, vor allem, wenn man sich gerade mit dem Mann direkt neben ihm unterhielt. Doch anstatt die eigene Idiotie zu bemerken (zugegebenermaßen: Wer merkte schon, wenn er sich wie ein Idiot benahm?) und den kleinen Hinweis anzunehmen, tat der Mann – was? Ja, er verging sich in einer Morddrohung und fuhr mit seinem despektierlichen Verhalten einem Wildfremden gegenüber fort. Sogar noch, nachdem der Annaeer klar gemacht hatte, dass er eigentlich Ruhe wünschte. Der Kerl maßte sich sogar eine Kenntnis von Sextus Charakter an, und das nach einem einzigen gewechselten Satz.
    Die Götter mussten diesen Kerl wirklich extremst schwer benachteiligt haben, dass er sein Ego derart kindisch verteidigte, wenn er nicht einmal angegriffen worden war.


    Sextus verzichtete auf irgendwelche Kommentare. Selbst wenn er damit nicht den Wünschen des Legaten entsprochen hätte, machte es keinen Sinn, sich mit Verrückten auf geistigem Niveau messen zu wollen. Unbewaffnete zu prügeln war einfach keine Herausforderung.
    Er begegnete dem Blick Valas mit einem angedeuteten Augenrollen, das der Terentius aus seiner Position nicht sehen konnte, und lauschte also dem Plan des Claudiers.


    Die Prima in Mantua, während die anderen Legionen sich gegen Marius stellten, darauf vertrauend, dass der schon den Landweg so nehmen würde... Und Rom beiseite lassend, bis Marius geschlagen war, um zu Cornelius aufzuschließen. Wäre ein genialer Plan gewesen, wenn Marius zum Imperator ausgerufen worden wäre und nicht Vescularius.
    “Ich denke nicht, dass wir auf eine der classes bei unserem Vorhaben bauen dürfen, außer vielleicht der Alexandrina, die aber den Hafen von Alexandria wird bewachen und schützen müssen. Bestenfalls halten sich Ravennas und Misensis heraus, aber damit blieben Vescularius und Marius immer noch Moesica und Pannonica, die er zugegebenermaßen erst den Danuvius hinunterführen müsste, ehe er im Mare Internum angelangt. Wobei ich zumindest die Misensis auf Seiten von Vescularius sehe. Octavius Dragonum ist ein verwandter von Senator Octavius Macer, der mit zu den größten Günstlingen des Usurpators gehört. Zwar war der Mann – Dragonum – Klient von Senator Decimus Livianus, doch haben die Decimer durch die Eheschließung mit Terentius Cyprianus auch klar Stellung pro Vescularius bezogen, so dass ihm von dieser Seite her kein Hinderungsgrund entgegensteht.“


    Sextus war dann doch ein bisschen genauer als sein Centurio. Und auch, da dieser nichts zu dem Plan an sich sagte, wie Sextus eigentlich gehofft hatte, sah er sich genötigt, hier noch einmal einzuhaken.


    “Und ich weiß, aufgrund mangelnder Erfahrung steht mir sicher nicht zu, deinen Plan zu kritisieren, Claudius, nur gestatte mir, einige Punkte dabei anzusprechen. Nicht nur die Legionen des Usurpators werden hungern, unsere eigenen ebenso. Auch durch Ägypten auf unserer Seite kommen wir nicht an das Getreide dort heran, ehe wir nicht den Hafen von Ostia unser eigen nennen. Und selbst dann könnte Vescularius seine Classes die Getreidelieferungen für uns genauso unterbrechen lassen wie für Rom selbst.
    Und wiewohl wir das Recht auf unserer Seite haben, haben wir leider kein Geld. In den östlichen Provinzen wird der Sold für unsere Truppen aufgetrieben, und wiewohl ich an ihre Treue und ihre Aufopferungsbereitschaft glaube, so spielt hier die Zeit auch gegen uns. Denn welcher Mann opfert sich, wenn er hungert, und seine Familie ebenso? Wenn sein Sold ausbleibt?


    Ich stimme dir zu, wir müssen schnell handeln. Aber auch wir müssen uns beeilen und diesen Krieg so kurz wie möglich halten. Und deshalb kann unser Ziel nicht Marius heißen, sondern muss Vescularius heißen. Wir können nicht den ganzen Osten erobern und danach noch Rom, jede Schlacht schwächt uns genauso wie ihn. Jetzt haben wir die volle Stärke, den Rückhalt der Männer, die Mittel und die Fähigkeiten, die ewige Stadt einzunehmen. Jetzt haben wir die Chance, dass Cornelius zum Landweg gezwungen ist, da er mit nur einer Classis, der Syriaca, nicht den Weg bis nach Italia übersetzen kann. Damit würde er Truppen des Marius binden, die uns auf italischem Boden nicht entgegenstehen können. Die etruskischen Städte stehen auf unserer Seite, so wir ihnen auch den Schutz gewähren können, den diese Unterstützung bedeutet. Somit hätten wir in Italia einen sicheren Grund, und mit etwas Glück ist Vescularius auch dumm genug, sich mit uns in offenem Feld zu messen und verschanzt sich nicht hinter den Stadtmauern. Und wenn doch erkennen die Prätorianer hoffentlich die Übermacht unserer Kräfte und gehen das Problem an, ehe wir die Stadt wirklich angreifen müssen. Denn glaube mir, das würde ich vermeiden wollen, ebenso wie jede Schlacht gegen andere Römer. Und wenn der Usurpator tot ist, kann man vielleicht viel dieses sinnlosen Blutvergießens vermeiden. Marius allein wird sich danach nicht zum Kaiser ausrufen lassen, denn dann – und da hast du vollkommen recht – würde er verhungern mitsamt seinen Legionen.
    Aber auch, wenn Marius auf der falschen Seite steht, seine Soldaten sind Römer. Ein Bruderkrieg schwächt das Imperium, und jeden Soldaten, den wir töten, werden wir schmerzlich vermissen, wenn wir die Grenzen wieder befestigen müssen, sobald der Krieg zuende ist. Denn keines der Barbarenvölker wird diese Chance eines geschwächten Reiches völlig ungenutzt verstreichen lassen.


    Von daher verzeih mir meine Kritik an deinem Plan, der brillant wäre, ginge es nur um Marius. Doch denke ich, sollte Rom unser Ziel sein, und nicht Pannonia.“
    Sextus hatte sich um diplomatische Worte bemüht und hoffte, dass er überzeugend war. Er hatte tatsächlich nur angelesene Erfahrungen vorzuweisen. Aber er hatte zugehört, sehr genau. Zuerst seinem Vetter, dann Iulius Licinus, schließlich sogar Vala. Sextus lernte, und zwar schnell.

  • Primus folgte dem Claudier nicht an den Tisch sondern blieb an seiner Position stehen. Von dort hatte er einen guten Überblick auf die Karte.
    Intensiv lauschte er den Ausführungen des Claudiers und stimmte ihnen weitestgehend zu. Geschwindigkeit war von jeher die Stärke der Legionen und über die gut ausgebauten Strassen dürfte ein zügiger Marsch problemlos möglich sein. Das Problem sah er aber an anderer Stelle.
    In der Entblößung der Ostgrenze. Das Imperium hatte hier nicht ohne Grund seine militärische Präsenz derart ausgebaut. Der Furor teutonicus schlummerte und die Ereignisse dürften sich inzwischen auch jenseits des Limes und des Rhenus herumgesprochen haben. Niemanden wäre gedient wenn diese Grenze fallen würde.
    In seinen Augen war es ein Fehler die Grenzsicherung von Auxilliarcohorten durchführen zu lassen.
    Ferner fragte er sich wie man ein Heer von etwa 50000 Mann verpflegen wollte. Die Grenzregionen in Süden boten zwar Nahrung, jedoch wenn im Zuge des Wartens auf den Gegner die Nahrung knapp wurde?
    Auf beiden Seiten würde Requirierungen zwangsläufig die lokale Bevölkerung gegen die Legionen aufbringen. Freiwillig gab niemand etwas ab und wenn man den Bauern das Saatgut abnahm um den Soldaten die Getreiderationen zu gewähren würde das zwangsläufig zu einer Hungernot führen, nicht nur in Roma...
    Er atmete tief ein und aus.
    Claudius hatte Recht,...es musste schnell gehen. Alle im Imperium mussten von der Rasanz überrascht werden. Er fragte sich ob man nicht zeitgleich in der Grenzregion jenseits des Limes Lebensmittel requirieren und die Gehöfte verheeren sollte.
    Das würde die Stämme zu Allianzverhandlungen treiben und bei deren Diskussionsbedarf ebenfalls wieder genügend Zeit schaffen.
    Doch eines war ihm im Umkehrschluss klar, die Gewinner würden weder Vescularius noch der Gegenkaiser sein.
    Sein Blick glitt wie beiläufig über den Duccier.
    Die Gewinner würden die Kaufleute sein.

  • Da der Legatus Augusti das Geplänkel erfolgreich abgewürgt hatte, und sich offensichtlich keiner der beiden Streithähne bemüßigt fühlte den Gastherrn dieser Runde mit einer Fortführung zu brüskieren, kam schließlich dem Legaten der zweiten Legion die Aufgabe zu seine Version eines Plans vorzutragen... und führte die Armee, die sie schließlich zusammenstellen würden, nach Raetia, und nicht nach Italia. Je weiter der Mann fortfuhr, desto krauser zog sich schließlich Valas Stirn, denn die Gedanken und Ideen die der Claudier äußerte führten in seinem Kopf vor allem dazu, dass sie sowohl Italia als auch den Krieg verlieren würden, weil sie zwischen den nach Italia ziehenden Legionen und den in Noricum und den anderen illyrischen Regionen verbleibenden Einheiten aufgerieben wurden.
    Der Iulier bestätigte seine Sorge, auf soviel Glück wollte er nicht hoffen, dass Salinator so unfähig wäre sich nicht einmal die Classes in Italia zu sichern, wenn er es schon offensichtlich nicht vollbracht hat sich auf die eine oder andere Art und Weise der Prima zu bemächtigen.
    "Der Praefectus Aegypti ist so schlau." , fügte Vala tonlos hinzu, den es ziemlich ärgerte, dass man die einfachste Rechnung die einem Praefectus Aegypti quasi ins Amt gemeißelt wurde nutzte um die Intelligenz des Amtsinhabers in Frage zu stellen.
    Als dann der Aurelier das Wort ergriff um den Plan des Claudiers mit seinen eigenen zu ergänzen schüttelte Vala knapp mit dem Kopf, als der Aurelier annahm die Fluss-Classes würden die Truppen des Marius nach Italia bringen können, und so fügte er nach diesem Passus zu: "...die Classes auf den Flüssen sind mit vollkommen anderen Schiffen ausgestattet als die Classes am Meer. Mit ihnen könnte Marius Turbo einerseits nur an der Küste entlangrudern, und zudem nur einen Bruchteil der ihm zur Verfügung stehenden Männer auf den ungleich kleineren Booten mitnehmen. So oder so wäre es für ihn viel opportuner gleich die Viae mit dem gesamten Heer zu nehmen. Was allerdings noch opportuner ist... er braucht die Classis nicht um seine Armee nach Italia übersetzen zu lassen. Er muss seine Truppen nur in jede der größeren Orte an der Küste marschieren lassen und die dort ansässigen Händler und sonstigen Bootsinhaber überzeugen ihm für eine Weile zu Diensten zu sein. So oder so dürfte er keine Probleme haben über zu setzen. Cäsar hat es vor mehr als hundertfünfzig Jahren genauso gemacht, nur von der anderen Seite. Wir können kaum davon ausgehen, dass der Kommandeur der Classis Ravenna sich öffentlich gegen den Vescularier stellt, im besten Falle hält er sich einfach raus so weit es ihm möglich ist. Was in jedem Fall bedeutet, dass der Marier die Adria ungehindert überqueren kann und mit seinen Truppen in Italia steht. WENN er es überhaupt darauf anlegt, und nicht gleich auf dem Landweg in den Norden Italias zieht um sich dort auf ein Treffen vorzubereiten."


    Als er dies gesagt hatte, und der Aurelier mit seinen Ausführungen fortfuhr, hatte Vala das Gefühl ihm würde der Boden unter den Füßen weggezogen: was redete Lupus da? Er sah, dass sich der Mund des Aureliers öffnete und schloss, aber Vala hörte sich selbst da reden. Mit zunehmender Fassungslosigkeit hörte er zu, wie der Aurelier sich munter bei seinen zuvor unter vier Augen Gedanken bediente um sie hier als seine eigenen auszugeben, und unwillkürlich fragte Vala sich, ob der Aurelier es so nötig hatte auf die Stichelei des Claudius zu reagieren, dass er Freunden in den Rücken fiel und seine fehlende militärische Expertise mit ihrer verdeckte. Fing das Geschacher um die später erfolgenden Meriten schon jetzt an, bevor sie auch nur einen Fuß in Richtung Süden gesetzt hatten? Vala schwante, dass da eine verdammt üble Zeit auf sie zukommen würde, und da sich schon jetzt sein eigentlich Verbündeter als Abstauber erwies, wurde Vala klar, dass er hier wohl nicht einen einzigen hatte, auf den er sich verlassen konnte. Das würde eine ziemlich einsame Zeit werden.


    "Aurelius Lupus hatte die Güte, meine ihm zuvor schon erläuterten Gedanken über die Gefahr der Versorgung und Besoldung unserer Männer darzulegen, aber er übersieht dabei...." , watschte Vala den Aurelier ab und schickte ihm sogleich einen warnenden Blick zu, der klar machte, dass er nicht vor hatte sich hier für dumm verkaufen oder abservieren zu lassen, "...unsere Legionen werden nicht verhungern, da sie sich jeweils aus der Region versorgen in der sie stationiert sind.. zumindest wenn sie nicht konzentriert sind.. wir werden allerdings zwei Probleme bekommen: einerseits wird uns auf längere Sicht das Geld aus der Schatztruhe fehlen, auf welcher sich Vescularius Salinator nun noch breiter machen wird nachdem ihm der Cornelier und der Praefectus Aegypti ihm einen großen Teil des Geldes des Ostens verweigern. Nahrung hält unsere Männer stark und aufrecht, doch ihr Schwert erheben sie für denjenigen, der ihnen die blanke Münze zusteckt.


    Aurelius Lupus hat recht, wenn er sagt, dass der Vescularier sich regen muss um seine Position zu sichern, doch zweifle ich stark an, dass er unter größerem Zugzwang steht als wir es tun. So er von Pannonia bis nach Asia alles kontrolliert was unter Waffen steht, kann er bequem darauf warten, dass der Cornelier sich dort zeigt, so dieser keine Classis aquiriert. Ihm fehlt Aegyptus, ja, das wird ihm auf lange Sicht große Probleme bereiten. Aber kurzfristig ist es vor allem an uns, da gebe ich dir Recht Claudius, dass wir handeln müssen. Sobald klar wird, dass wir unsere Männer nicht mehr bezahlen können dürfen wir mit einer starken Zunahme an Desertionen rechnen... bis Marius irgendwann mit einem Bruchteil seiner Truppen in den Norden kommt um das einzukassieren, was von unserem Heer übrig ist."


    Nun legte Vala den Finger auf die Karte, und zeichnete eine nahezu gerade Strecke von Mogontiacum, schließlich eine sehr viel kürzere von Pannonia und Norricum zum adriatischen Meer: "Egal wie wir es anstellen... sollten die Götter uns nicht mit einer absoluten Unfähigkeit unserer Widersacher anstellen, gehört Italia Vescularius Salinator und seinem Schergen Marius Turbo. Und wenn Vescularius Salinator nicht vollkommen untätig darauf wartet bis wir unsere Hände an seine Kehle legen, dürfte er mobil gemacht haben sobald er vom Abfall Germanias gehört hat, was vor knapp einem Monat der Fall war. Wir selbst werden bei optimaler Marschgeschwindigkeit etwa anderthalb Monate brauchen um in den Süden vorzustoßen, da die Alpes uns im Weg stehen eher zwei Monate. Er hat ohnehin schon einen Vorsprung von einem Monat, das reicht, um seine Truppen zu sortieren und an die Küste zu bringen. Ob er sich dann dafür entscheidet über das adriatische Meer zu setzen oder über Land weiterzieht ist für uns eigentlich unerheblich: er ist schneller da als wir.


    Ich bin daher auch der Meinung, dass Rom unser Ziel sein sollte, da wir nicht darauf hoffen sollten, dass wir Marius wirklich abfangen können. Wahrscheinlicher ist, dass er uns abfängt, und wenn er das tut, sollten wir uns in einer Situation befinden die uns nicht vollkommen zum Nachteil gereicht. Dies wäre übrigens der Fall, wenn wir nach Raetia ziehen ohne es direkt nach Italia durchqueren zu wollen. Geraten wir zu sehr in den Osten bekommen wir Probleme. Ich glaube nicht, dass der Marier dumm ist. Sobald sich herausstellt, dass seine Truppen mit uns in Kontakt kommen wird er sich neu sortieren und angreifen... sie Stück für Stück aufzureiben wäre ideal, aber nicht realistisch. Realistischer ist, dass er im Norden Italias, oder an der Grenze zu dieser bereits auf uns wartet.. stecken wir zu dem Zeitpunkt in Raetia fest, kriegen wir es nicht nur mit Marius Turbo in Nord-Italia zu tun, sondern auch mit dessen Truppen, die er in Norricum und der Umgebung zur Sicherung der Grenze zurücklässt. Sollten wir es auf eine Konfrontation mit Marius anlegen, sollte dies entweder direkt in den Alpes geschehen... oder im Westen Raetias, so weit weg von seinen Rückzugsräumen wie möglich.


    Da kommen wir auch gleich zum nächsten Problem: wir werden getrennt und auf verschiedenen Routen marschieren müssen, um die Gegend durch die wir ziehen nicht aufzuzehren. Jede Legion verbraucht große Menge an Nachschub, welche auch im Felde aus der direkten Umgebung gezogen werden. Eine Region kann ohne Probleme eine Legion aushalten... zwei werden schwierig... und bei dem Kontingent mit dem wir hier rechnen, zehren wir auf dem Weg gen Süden alles auf, was wir durchqueren. Sollten wir uns zurückziehen müssen, kommen wir in Gegenden in denen für unsere Männer nichts mehr zu holen ist. Das sollten wir verhindern, und bis Raetia Umwege in Kauf nehmen die uns zwar Zeit kosten, aber unsere Versorgungslage nicht überstrapazieren... wieder vereinen können wir uns dann hier..." , Vala legte den Finger auf die Civitas Augusta Raurica, wo sich die direkte Straße aus Mogontiacum kommen mit der aus dem Westen vereinigte, "... um von dort aus über Clunia im Westen Raetias über die Alpen zu marschieren, wobei wir auf dem Weg dahin wahrscheinlich auch mit der Prima vereinen werden, der wohl nichts anderes übrig bleiben wird als sich zurück zu ziehen und Mantua aufzugeben. Ziehen wir ins Zentrum von Raetia, bekommen wir es höchstwahrscheinlich mit dem Marier auf zwei Seiten zu tun. In Italia würden ihm die Truppen an der Grenze fehlen, was zumindest annähernd für ein Gleichgewicht sorgen könnte. Und dann....." , zog Vala eine direkte Linie von Mediolanum nach Rom, "...steht uns nichts mehr im Wege um nach Rom zu ziehen und die Stadt zu befreien. Wobei, meine Herren, und da spreche ich wohl nur aus, was wir alle längst wissen... sobald wir Germania verlassen haben, werden unsere Aufklärer uns sowieso sagen, dass alle hier geschmiedeten Pläne hinfällig sind, weil es doch ganz anders aussieht als hier auf dem Papier oder in unseren Köpfen. Die Priorität sollte jetzt sein, direkt in den Süden vorzustoßen, Marius Turbo zu suchen und zu schlagen wo er sich uns stellt... solange dies nicht der Osten Raetias ist."

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