Mögen die Spiele - oh, der Unterricht - beginnen!

  • Aviana hatte Tarasios und Gytha rufen lassen. Nun würde der angekündigte Unterricht beginnen, der Gytha helfen sollte, ihre Sprachfertigkeiten deutlich zu verbessern. Zwar grauste es Aviana nicht, der britischen Sklavin zuzuhören, doch die Aussprache machte es wirklich schwierig, ein vernünftiges Gespräch zu führen. So also möge der Unterricht beginnen - nicht die Spiele. Und wider Erwartens nun einmal nicht für den jungen Helvetius Milo. Milo, der vermutlich sogar deutlich größeres Wissen hatte als Gytha selbst. Vielleicht würde er sich ja sogar einmal mit Gytha hinsetzen, dachte Aviana vergnügt.
    In einem Korbsessel zurückgelehnt hielt sie ihr Gesicht in die strahlende Frühlingssonne. Ein herrliches Gefühl. Sie hatte über den Winter das Gefühl gehabt, dass sie innerlich erfror. Sie machte sich keine Vorstellung davon, wie die Winter weiter nördlich aussahen, denn sie kannte bislang immer nur eine milde, kalte Jahreszeit.


    Sim-Off:

    Tarasios und Gytha bitte antanzen :)

  • Und wieder war es soweit, dass Tarasios gerufen wurde, um seiner Herrin zu dienen. So ließ er den Verwaltungskram, mit welchem er beauftragt wurde, für's erste sein und ging zu Aviana, welche sich im Peristylium aufgehalten hatte.


    "Du hast nach mir rufen lassen.. Was ist dein Begehr?", fragte er sie.
    Was sie wohl hier draußen von ihm wollte, wo er sich doch eher im Peristylium aufhielt um nachzudenken. Ob sie wohl etwas anzukündigen hatte? Oder etwas ganz anderes? Im Blickwinkel sah Tarasios auch schon die blonde, kräftig gebaute Britin antrappeln, die sich wohl ebenfalls Sklave schimpfte. Was hatte Aviana vor?

  • Gytha wurde zum Peristylium gerufen. Aviana selbst hatte sie hierhin beordert. Ob Gytha wohl das Peristylium fand?
    Das würde sie schon noch heraus finden, schlimmsten falls fragte sie die Sklaven, die hin und her liefen. Neugierig sah sie sich um und versuchte, sich die Räume zu merken. Sie fand -Himmel sei Dank- zurück zum Peristylium und sah dort auch schon Aviana stehen und einen weiteren Sklaven.


    >Ja, Domina. Du nach mir geschickt. Was möchtest du<, fragte Gytha mit einem misstrauischen Blick auf den Sklaven. Nervös schwitzen ihre Hände, aber das war fast schon sowas wie normal bei Gytha. Inzwischen hatte sie sich an diese nervösen Situationen gewöhnt.
    Wer war der Sklave und was wollte Aviana mit ihm und mit ihr, Gytha, anfangen? Die Britin war gespannt.

  • Da das Peristylium der Helvetier ziemlich gut auffindbar war - wer fand einen Garten schon nicht - hatte Gytha also auch recht schnell zu Aviana und Tarasios gefunden. Aviana war ziemlich froh drum. Erst am gestrigen Tag war es zu einer seltsamen Ausnamesituation zwischen ihr und Tarasios gekommen, der sie auf nicht gerade charmante Weise zu entkommen versucht hatte. Sie hatte befürchtet, dass Tarasios sie nun darauf ansprechen würde und war sehr erleichtert, als auch die britische Sklavin relativ schnell ankam.
    >Gytha, Tarasios.< stellte sie die beiden sicherheitshalber noch einmal einander vor. Sie wusste ja nicht, ob die Sklaven schon näher miteinander zu tun gehabt hatten, auch wenn sie un schon ein paar Wochen im Hause der Helvetier lebten und arbeiteten.
    >Tarasios, ich hatte da ja schonmal angedeutet, dass du dich etwas um Gythas Aussprache kümmern sollst. Sie soll unsere Sprache verbessern, Begrifflichkeiten lehren. So wie sie derzeit spricht könnte sie es ziemlich schwer haben.< Aviana versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, aber immer wieder wich sie Tarasios fragenden Blicken aus und sah zu Gytha oder in eine gänzlich andere Richtung. Sie war keine gute Schauspielerin udn würde es zum Glück auch nicht werden müssen. Gerade rechtzeitig hatte sie die Affäre abgeblockt.
    >Einfach etwas eleganter und sauberer sprechen. Gytha, du wirst dir Mühe beim Unterricht geben. Sonst noch irgendwelche Fragen?< Sie blickte zwischen den beiden hin- und her. Man merkte, dass sie relativ schnell fort wollte. Tarasios machte sie nervös, nicht nur, weil ihr die Situation unangenehm war - vom Vortag - sondern auch, weil sie ihn sehr mochte.

  • Gytha stand vor dem Tarasios und Aviana und blickte beide aufmerksam an. Etwas schien in der Luft zu liegen. Was war es? Gytha kannte diese Spannung, doch war es für sie nicht unangenehm. Sie schaute näher hin und erst mit dem zweiten oder dritten Blick bemerkte sie, wie nervös Aviana war. Diese schaute sich überall um und blicke Tarasios und Gytha ab und zu an. Wurde Aviana etwa lecht rötlich als sie den Blicken des Sklaven begegnete?
    Gytha hörte die Worte ihrer Herrin. Sie sog die Worte in sich auf wie ein trockener Schwamm der ins Wasser gelegt wurde, betrachtete die beiden eingehend und filterte einzelne Informationen, die die beiden Personen, die vor ihr standen, aus der Körperhaltung, den Gesten, der Mimik und der Tonlage heraus. Später, das nahm Gytha sich vor, fragte sie ihre Herrin nach ihrem Befinden. Etwas schien ganz und gar nicht zu stimmen. Nur was war es?
    >Ja, Domina<, sagte Gytha und beugte leicht den Kopf zu einer Verneigung als Aviana zu Ende gesprochen hatte.
    Dann wandte sich Gytha an Tarasios. >Ich werde bemühen, Unterricht deinem zu folgen. Wann beginnen wir, Tarasios?< Sie blickte noch einmal Aviana an und zwang sie fast schon, in ihre Augen zu schauen. Sie entdeckte in den Augen ihrer Domina ein Funkeln und zugleich auch Angst. Ohne sich noch weiter halten zu können rutschte ihr heraus: >Herrin, wie es dir geht? Du nicht gut aussiehst.< Schon im nächsten Augenblick schalt sie sich ein wenig deswegen. Aber war sie nicht Avianas Leibwächterin? Was würde sie für eine Leibwächterin sein, wenn sie nicht fragte?

  • Da kam die blonde Frau, vor deren Wucht man wahrscheinlich Angst haben musste. Nachdem Tarasios möglichst versucht hatte Avianas Blicken auszuweichen - auf relativ offensichtliche Weise vermutlich - gab es nun also doch wieder Stoff der besprochen werden konnte und wenn es die offensichtlich eher mit weniger Hirn gesegnete Mitsklavin mit Migrationshintergrund war.


    Tarasios zuckte mit den Achseln, als Aviana ihren Wunsch aussprach.
    "Kann ich wohl machen. Kein Problem.", antwortete er ihr, relativ kalt. Er sah zu Gytha. Das konnte ja was werden, aber gut.. Irgendwie ließ sie sich schon belehren. Und wenn nicht.. Dann hatte Aviana eben Pech und nur einen Prügelknaben im Frauenkleid der nicht sprechen konnte. Oder so ähnlich.
    Eigentlich war Tarasios gar nicht in der Position so zu denken, bei weitem nicht. Er konnte froh dass er noch stand und nicht hing; aber irgendwann wandelt sich auch die größte Trauer in Zorn um und in diesem Falle war er leicht zornig gegenüber Aviana. Wie konnte sie es wagen, ihn zu verschmähen? Nur weil er Sklave war? Sie war zu ihm sonst wie zu jedem anderen auch, aber dabei nicht? Miststück..


    Aber nichts anmerken lassen lautete ja die Devise. Vielleicht nebenher noch etwas gekränkt und deprimiert wirken - was er ja eigentlich sogar war - und schon ging das Leben weiter.


    "Wie legen gleich los, Gytha. Komm am besten mit, wir setzen uns aufs Gras. Aber etwas weiter dorthinten.", sagte er der blonden Britin während er einige Schritte wegging und sich setzte. Das letzte was er brauchte war Avianas süßes Lächeln..

  • Aviana sah Gytha einen Moment irritiert an - war es so offensichtlich, dass ihr etwas auf der Seele brannte? Aber sie fing sich schnell wieder und lächelte ihre britische Sklavin freundlich an. Sie mochte nicht besonders viel Grips haben, aber auf menschlicher Ebene durchaus weit sein. Aber Aviana wusste, dass sie keine gute Schauspielerin war. Sie hatte ihr Herz schon immer auf der Zunge getragen.
    >Ich bin etwas übernächtigt. Ohne Vater gibt es vieles zu tun und mir geht das Meiste noch nicht so einfach von der Hand.< erklärte sie mit ruhiger Stimme, damit Gytha keine Probleme bekäme, ihr zu folgen. Wieder huschte ein Seitenblick zu Tarasios. Er wirkte traurig. Sie spürte einen Stich in ihrem Herzen. Am liebsten würde sie zu ihm gehen und sich in die Arme nehmen lassen, aber das ging einfach nicht. Es war nicht einmal ihr Vater, der schimpfen würde. Es wäre ihr eigenes Gewissen. Sie räusperte sich leicht, als Tarasios sich von ihnen beiden zu entfernen begann, spielte aber ihre Machtposition nicht aus.
    >Dann lasse ich euch beiden mal allein. Viel Erfolg, Gytha.< erklärte Aviana und wandte sich ab. Sie spürte brennende Eifersucht auf Gytha, die nun mit Tarasios allein sein durfte. Aber vielleicht wäre es sogar gut, wenn Tarasios sich nun um diese bemühen würde? Aviana wünschte sich ihre Naivität zurück, sehnlichst. Das Leben war zu kompliziert geworden. Misenum - dort war alles noch unbeschwert gewesen. Langsam schlenderte sie davon.

  • Gytha drehte sich zu Tarasios hin, lächelte ihn freundlich an und nickte. >Gerne. Ich gespannt bin<, freute sie sich, vielleicht schon ein wenig zu sehr. Es war eine für sie schwierige Sprache, aber immerhin konnte sie schon ein wenig sprechen und das meiste verstehen, was gesagt wurde. >In Ordnung. Ich kommen gleich mit.<


    Gytha blickte Aviana an. Als diese anfing zu lächeln, deutete Gytha es als ein Zeichen dafür, das alles eigentlich relativ in Ordnung war. Jedoch ließ die nervöse Stimmung nicht nach und Gytha wurde innerlich ebenfalls etwas unruhig. Trotzdem registrierte sie Avianas Worte und den scheinbar müden Gesichtsausdruck, der kurz auf dem Gesicht von Aviana zu sehen war. >Ich verstehe. Du dich ausruhen musst.< Etwas besorgt blickte sie ihre Herrin an. Doch dann sagte sie sich, das so eine junge Frau wie Aviana das Ganze wohl berstehen würde und wurde wieder etwas ruhiger, als sie sich selbst etwas beruhigt hatte. Ihre eigenen Züge glätteten sich wieder.
    Nach dem der letzte Satz von Aviana gesprochen war, nickte Gytha dankend und sagte: >Danke, Herrin.< Dann folgte sie Tarasios und setzte sich ihm gegenüber.
    >Wo wir anfangen?<

  • Stille herrschte im Garten. Lediglich das muntere Zirpen der hellwachen Vögel war deutlich zu vernehmen wie von Ferne auch das Gemurmel einzelner Menschen.
    Da plötzlich kam es, dass ein kleines Vögelchen, ein Fink, in einem kleinen heit'ren Sturzflug auf den Fliesen vor den beiden Sklaven landete und herumhüpfte. Er schien auf der Nahrungssuche zu sein. Hoffentlich hatte er die Sklaven nicht erschreckt, welche so aktiv dösten.

  • Gytha sah zu Tarasios auf, der sie anzustarren schien- oder war das eigentlich kein beabsichtigter Blick?
    Gytha dachte kurze Zeit wieder über ihr ehemaliges Leben nach und über das, was gerade erst begonnen hatte. Plötzlich landete der kleine Vogel auf den Fliesen. Gytha war nicht drauf vorbereitet und erschreckte sich ein wenig. Sie zuckte zusammen.
    >Huch! Der niedlich aber ist!< Sie musste lachen da der Vogel sich so putzig benahm. Gytha fiel etwas auf. >Heißt es der niedlich aber ist oder der ist aber niedlich?< Sie blickte Tarasios mit ernster, fragender Miene an.

  • Tarasios, der kurze Zeit in Gedanken verloren war, fing sich schnell wieder und dachte daran dass er Gytha etwas beibringen sollte. Er blickte kurz zu Aviana, dann wieder zu der blonden Britin.
    "Hrm, habt Ihr etwas gesagt? Mir war so.. Bin irgendwie grade etwas.."
    Er schüttelte den Kopf, um sich wieder zur Besinnung zu bringen.
    "Lass uns anfangen, Gytha.. Folg mir."


    Tarasios ging einige Schritte weg auf den Rasen, setzte sich nieder und wartete kurz auf Gytha.
    Als sie endlich da war begann er zu sprechen.
    "So, deine Aussprache ist ja bisher weniger gut. Aber das üben wir jetzt mal ein wenig. Heute machen wir nicht viel, aber wir werden das ganze immer weiter steigern."
    Er sah sich um und blickte auf ein paar Sonnenblumen die zu sprießen begannen.
    "Sieh mal dort." Er deutete auf die Blumen. "Sag mir wie du über diese Blumen dort denkst und sag mir soviel wie dir durch den Kopf geht!"

  • Gytha hatte sich zu Tarasios gesetzt und betrachtete die Blumen, wie aufgefordert. Es warn sonderbare Blumen, einige nannten sie Sonnenblumen weil sie so aussahen wie die Sonne, andere hatte Gytha von der Götterblume etwas sagen gehört, doch wuste sie nicht genau ob das genau die Blume war, die die Menschen gemeint hatte.
    >Götterblume hab ich gehört, das die Götterblume soll sein. Andere sagen, es sei Sonnenblume. Ich denke, es ist Sonnenblume. Sieht aus wie Stern aus Erzählungen<, sagte sie und lächelte breit. Sie fing wieder an zu träumen, doch das wollte sie nicht. Sie musste ganz plötzlich an ihre Eltern denken. >Mama hat Blume gemocht. Sie immer hat betrachtet und gemeint, Blume sei besonderes Zeichen. Ich sie vermisse ganz schön, Tarasios.< Und zum ersten Mal stand die Kriegerin den Tränen so nahe wie noch nie.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!