[Inficet Mantua in morbum incidet] Das Geschehen in der Stadt

  • PHASE I

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    Die Saturnalia waren vorüber, viele schwere Köpfe plagten sich an diesen Tagen durch die Straßen. Und doch hatten viele das Gefühl, dass der Feierei noch nicht zur genüge gefröhnt war. Immer wieder traf man lachende und feiernde Gruppen am späten nachmittag und vor allem Abends auf den Straßen, ausgelassene Menschen die vor allem eines feierten: sich selbst.


    Dabei schien die Elite der großen Stadt sich in der eigenen Rolle als Vorreiter der Selbstvergessenheit zu gefallen, denn es waren vornehmlich Töchter und Söhne der gehobenen eintausend die sich in Gruppen durch die Straßen bewegten, Bacchus priesen und seinem Vorbild in jeder Hinsicht folgten. Hatte die Stadtwache größte Sorge die feiernden davon abzuhalten es nicht allzu sehr übertreiben, als hier eine freundliche Balgerei in eine weinschwangere Schlägerei ausarten wollte, dort eine Schabernack zwischen den Geschlechtern auf offener Straße in eine Vergewaltigung zu kippen drohte, hier eine Gruppe von feiernden einen Wagen in Brand setzte nur um halbnackend um die Flammen zu tanzen, so hatte vor allem eine Gruppe der Stadt ihren Spaß: die Schankwirte und Garbräter, die sich über die unverhoffte Fortführung der Feierlichkeiten natürlich umso mehr freuten je ausgelassener und Geldvergessener die Leute feierten.


    In dieser weinseligen, jeden ansteckenden Stimmung beschloss man alsbald das Theater zum Tempel der Feierlichkeiten zu erklären, in der sich bald jeden Abend ein großer Teil der Nobilitas der Stadt einfand um spontanen Darbietungen, Orgien und noch größerem Trubel anheim zu fallen..

  • Konnte die Selbstvergessenheit der Mantuaner folgenlos bleiben? Beschworen sie nicht das Unheil herauf, da sie sich nur noch ihren Vergnügungen hingaben und dabei übersahen, dass sie Teil einer größeren Welt waren, die sie, als Sterbliche, nicht zu überblicken vermochten?
    Wussten die Weisen nicht seit jeher, dass die Menschen in ihrer Einfalt nicht nur für sich selbst feiern und schmausen durften, sondern auch die Götter an ihre Tische einladen mussten?
    Hatten sie vergessen, dass diese teilhaben und besänftigt werden wollten? Hatten sie die Götter in letzter Zeit nicht bereits über alle Maßen missachtet? Gab es einen Zweifel, dass die Überirdischen sich in Erinnerung bringen würden?
    Lag nicht längst ein dunkler Schatten über dem Land? Musste all dies nicht ihren Zorn heraufbeschwören?
    Fürchteten sie nicht den finstersten aller Götter, den schwärzesten und zornigsten, der von Groll erfüllt war, dem ohnehin und zu jeder Zeit das ausgelassene Treiben der Menschen, ihre Fröhlichkeit, der Gesang, Tanz und Schabernack zuwider und verhasst war?


    Es begann zunächst weithin unbemerkt.
    Wer war der erste? Der junge Sohn eines Magistrats, der nach durchzechter Nacht am nächsten Morgen mit feuerheißem Kopf und unter Hustenanfällen erwachte, alsbald vom Schüttelfrost gepackt wurde und in Apathie verfiel?
    War es die Dirne, die über ein Stechen in Kopf und Gliedern zu klagen begann und vor ihrem Freier keuchend zusammenbrach, so dass dieser erschrocken und überhastet das Weite suchte?
    Oder war es der Bettler, den man zusammengesunken und tot in einer Seitengasse fand, die Haut bläulich-schwarz verfärbt und mit getrocknetem Blut an Mund und Nase?
    So fing es an. Doch wer sah was hier geschah?

  • PHASE I
    Niemand.


    Als die ersten zuhause blieben, mit dröhnendem Kopf, Übelkeit und Apetitlosigkeit machte man sich in den großen Häusern über die Daniederliegenden noch lustig. Natürlich hätten sie einen über den Durst getrunken.. oder gleich zehn. Zu selbstverständlich schien die Katerstimmung die sich unendlich langsam, aber mit tödlicher Sicherheit von Haus zu Haus, von Mensch zu Mensch ausbreitete... ein Sklave, der seinem Liebchen einen versteckten Kuss auf den Mund drückte. Das Liebchen, das nach dem Putzen des Balneums dem Herrn gefügig war. Ein Herr, der im vertrauten Gespräch bei der Salutatio nicht darauf achtete, wie nahe er seinen Klienten wirklich kam. Und Klienten, die nicht wussten, wie schnell sie mit hunderten anderen Bürgern und Nicht-Bürgern die unsichtbare Bedrohung über die ganze Stadt ausbreiteten.


    Als ein alter Mann, Vater und Großvater von einigen mehr oder weniger gestandenen Männern und sittsamen Töchtern, wenige Tage nach dem Ende der verlängerten Saturnalia im Fieber vollkommen ausgetrocknet seinen letzten Atemzug tat, dachte noch niemand groß über einen Zusammenhang nach. Einen Zusammenhang mit den fünf anderen Alten, die in diesem Teil der Stadt in ein und derselben Nacht ihr Leben aushauchten. Alte starben nunmal... und in einer Stadt mit zigtausenden Einwohnern, wie Mantua sie war, war der Tod täglich zu Gast. Jeden einzelnen Tag. Vor der Stadt kamen die Feuer selbst zu normalen Zeiten nicht zur Ruhe.


    Drei Tage später waren es dann nicht mehr nur die alten, die starben. Die Schwächsten wurden immer zuerst geholt.. und dazu gehörten neben den alten auch die Kinder. Viele Mütter weinten nicht einmal mehr, als am nächsten Tag das Quengeln ihrer Neu- oder Junggeborenen leiser wurde, um schließlich ganz zu verstummen. Es waren einige neue, junge Geister die in diesen Tagen ihr noch zu kurzes Leben ließen. Aber doch nicht so viele, dass man misstrauisch wurde. Wer krank wurde, blieb zuhause. Und so versteckte sich der Tod in den Häusern, während er sich auf den Straßen, Märkten und Plätzen, in den Hallen, Vorzimmern und Officii unter den Menschen ausbreitete wie ein unsichtbarer Mantel.


    Als die Feuer vor der Stadt immer zahlreicher wurden, nickten die Menschen nur traurig: so etwas geschah. Jedes Jahr gab es eine Phase, in der die Schwachen sich abgesprochen zu haben schienen. Ein Sammeltermin bei Pluto, wenn man es so sagen wollte. Auch deshalb wurde niemand misstrauisch. Noch nicht. Natürlich redete man darüber... aber dies war die Antike. Menschen starben, und sie starben oft. Je mehr Menschen auf einem Fleck hockten, desto öfter kam der Tod zu Besuch. So einfach war das.


    Misstrauisch wurde man erst, als ein örtlicher Leistungssportler mitten im Training zusammenbrach. Ein junger Mann in der Blüte seines Lebens, ein Abbild des Herakles, ein Vorbild für so viele. Man hoffte tatsächlich, dass er viele Wettkämpfe gewinnen würde.. vielleicht sogar in Griechenland.
    Noch am selben Abend war er tot.. seine Stirn glühte so kräftig, dass man das Blut des Mannes mit Eis aus den Kellern der reicheren Bürgern kühlen wollte. Es nützte nichts... Pluto holte ihn zu sich.
    Die Nachricht machte natürlich blitzartig die Runde. Ein Prominenter, den jeder kannte? Einfach so gestorben... am Fieber. Ausgetrocknet. Vor Schmerz brüllend und doch so schwach?
    Da wusste auf einmal jeder eine Referenz... und dann begannen die Leute, sich Gedanken zu machen.


    Zu spät. Viel zu spät.

  • In den letzten Tagen war er zumeist im Castellum gewesen und hatte dort eine Vielzahl an Dingen für sich geregelt. Dadurch bekam er nur am Rande etwas von den vielen Toten mit, die es nach den Saturnalien in der Stadt gegeben hatte und wohl immer noch gab. Das Castellum war davon scheinbar verschont geblieben, zumindest hatte er nichts dahingehend gehört - aber er war auch zu sehr beschäftigt gewesen.


    Als er an diesem Tag jedoch in die Stadt ging um einige administrative Wege zu gehen und auch das Empfehlungsschreiben seines Onkels abzugeben, in der Hoffnung die Stelle des Schreibers zu erhalten, stellte er mit großem Erstaunen fest, das diese kaum wiederzuerkennen war.Trauer und Angst schien überall zu herrschen. Aber warum? Hier und da begegnete er Menschen, einige flohen förmlich vor ihm und jedem, nicht bereit sich Gesellschaft auszusetzen. Andere sahen eher stumpfsinnig aus und reagierten nur schwer oder gar nicht. Schließlich aber erhielt er Antworten und die waren durchaus beunruhigend. Dennoch aber ließ er sich davon nicht ins Bockshorn jagen.


    Zeit seines Lebens war er kerngesund gewesen und auch heute kräftig und guter Dinge. Deshalb ging er - vielleicht ein wenig überheblich, vor Allem aber im guten Glauben gegenüber sein Schicksal und in bester Hoffnung, davon aus, dass ihm diese mysteriöse Krankheit nichts würde anhaben können. Stattdessen machte er sich auf um herauszufinden, wie er vielleicht helfen konnte. Denn das Hilfe von Nöten war, das war offensichtlich.

  • PHASE I
    Mit interessiertem aber nicht unbedingt mitfühlendem Blick beobachtete Vala vom Rücken seines Pferds aus, wie man einen toten Bettler aus einer Gasse zerrte um ihn auf einen Karren zu werfen. Der Typ war kreidebleich, mittlerweile schon wieder weich und mit den für dieses Stadium typischen dunklen Flecken, und hatte das Odeur eines Menschen der schon vor seinem Tode Wasser nicht einmal getrunken hat.


    "Was ist mit dem Mann?", fragte er einen der Männer, die sich gerade mit der Leiche abplackten.


    "Er ist tot, Herr.", antwortete ein Mann, durch dessen Augen Vala bis auf die Innenseite des Hinterkopfs starren konnte.


    "Oh... wirklich?", ließ der gekonnt verdutzt tuende Vala sich vernehmen, "Und was glaubst du, was der Kerl vorher hatte?"


    "Gelebt, Herr.", eifriges Nicken auch bei den anderen Männern, die Vala, vor allem aber seine Rüstung mit einer Mischung aus Furcht und Respekt betrachteten. Was war das hier? Eine Neuauflage des Centurio von Copenicum?


    "Sonderbar... so seltene Zufälle, auf einem Fleck.. die Wege der Götter sind manchmal sehr seltsam, nicht wahr?", Vala neigte sich zu den Kerlen runter, um einen genaueren Blick auf die Leiche zu werfen. Er war kein Spezialist der Medizin. Hatte aber mehr als eine Seuche überlebt, die in Folge von Hunger und Kälte einen Großteil seiner menschlichen Umgebung ausradiert hatten. Unter anderem seine Mutter.
    Das hier sah nicht so aus wie der tote Leib Alruns... es fehlten die roten Striemen an Hals und Beininnenseiten. Aber es war definitiv ein Fieber, das den Kerl dahingerafft hatte.


    "Armer Bastard...", murmelte Vala automatisch, ohne es zu meinen. Die Männer blickten jedoch nur ausdruckslos auf den Karren.


    "Das ist nur einer von vielen, die wir heute holen müssen..", brummte einer von ihnen, was dann doch die Aufmerksamkeit des Offiziers erweckte.


    "Inwiefern viele?", hakte er nach, erntete aber nur blödes Glotzen, "Na... wie viele müsst ihr noch abholen? Und warum?"


    "Viele, Herr. Noch fünf in diesem Block alleine. Weil sie tot sind.", erneut begleitete eifriges Nicken diese Feststellung, und Vala gab es schließlich auf. Fünf tote in einem Block. Der ruhig tausend Leute beherbergen konnte. Nicht weiter verwunderlich. Aber wenn alle an einem Fieber gestorben waren? Wahrscheinlich eine Welle... oder wie immer Linus das genannt hatte.


    "Danke.", brummte Vala, bevor er sein Pferd wenden ließ, und sich wieder von der Straße in Richtung Castellum entfernte, um zur Curia des Ortes zu gelangen. Die jedoch geschlossen war.
    Mit einem leisen Fluch auf den Lippen wandte er sich wieder um, und ritt schneller Gangart zurück zum Castellum... er brauchte verlässlichere Daten als ein paar Trolle die Leichen durch die Gegend schippten.

  • PHASE I
    Mit kritischem Blick und einem seiner Meinung nach ziemlich dämlichen Helm auf dem Kopf hockte Vala lässig auf seinem Pferd vor der Castra, und wartete darauf, dass der Rest seiner Bagage sich zu ihm gesellte. Die beiden Milites Vespasius und Marcius hatte sich relativ zügig zu ihm gesellt, fehlten nurnoch der Probatus (Frischlinge sollte man Valas Meinung, der immerhin selbst ein Frischling war, so zügig wie möglich ins kalte Wasser werfen. Wenn sie ersoffen taugten sie nix, wenn kräftig gegen die Kälte schwommen waren sie brauchbar.) und der Medicus...


    "Miles Marcius...", wandte Vala sich aus purer Langeweile im Plauderton an den Mann, dem die Konversation schon unangenehm war bevor sie überhaupt begonnen hatte, "..hast du schon einmal eine Seuche überlebt?"


    Ein leichtes Kopfschütteln sollte den Mann wohl davor bewahren, zu sehr in Smalltalk mit einem Offizier einzusteigen, den er nicht kannte, und wahrscheinlich auch nicht kennen wollte.


    "Und du, Vespasius?", hakte Vala nach, und erntete auch hier wieder Kopfschütteln. Was Vala aus Enttäuschung selbst den Kopf schütteln ließ. Wenn er recht hatte, hatten die beiden gute Chancen auf ein Date mit Pluto. Und wenn er nicht recht hatte... dann hatten sie alle Glück gehabt.

  • In diesem Augenblick stieß der Medicus auf seinem Pferd zu der Gruppe. "Bereit zum Ausritt", meldete er sich knapp. Überschäumende Einsatzbereitschaft sah anders aus. Die anderen Soldaten musterte er ebenso knapp. Offenbar keine Kollegen aus dem Valetudinarium.

  • Endlich erschien auch der Probat am Ort des Geschehens. Fast wäre er über die Nachricht am Aushang vorbeigelaufen um sich an den Freuden des Lebens zu laben, nach Dienstschluss, hatte aber nun besseres vor.


    Er kannte den neuen Tribunus Laticlavius gerade mal vom sehen im vorüberlaufen, erkannte diesen aber sofort als er hier nun auftauchte.


    Salve Tribunus Laticlavius. Probat Matinius Avianus meldet sich wie befohlen.


    Der junge Matinier hatte Haltung angenommen und starrte gerade aus.

  • PHASE I
    "Sehr schön..", raunte Vala, als er die kleine Gruppe Soldaten komplett sah, "..steht, beziehungsweise sitzt bequem, Männer. In der Stadt, so hat es den Anschein, steht das Leben zur Zeit still. Die Geschäftigkeit auf dem Forum ist der Schatten eines Forums, auf den Straßen sieht man kaum eine Menschenseele und irgendwelche Gestalten ziehen anscheinend Leichen aus den Gassen... und im Castellum bekommt man das nicht mit. Der Legat hat ein natürliches Interesse daran über die Geschehnisse in der Stadt, die sein Lager versorgt auf dem Laufenden gehalten zu werden, und wir werden das tun. Beziehungsweise ich. Und ihr werdet mir dabei helfen so schnell wie möglich so viele Informationen wie möglich über diesen sonderbaren Zustand zu sammeln."


    Er musterte die Männer genau während er diese Worte sprach. Begeisterung sah wahrlich anders aus, andererseits mussten die Männer nicht mit Jubelgeschrei durch die Stadt rasen. Sie mussten einfach nur die Ohren offen halten.


    "So... du... wie heißt du eigentlich?", fragte er zuerst den Medicus, "Nungut... ich gehe stark davon aus, dass du dich mit den Medici in der Stadt bereits vertraut gemacht hast. Du wirst einen Medicus in der Stadt über die aktuellen Zustände befragen, ich will wissen ob es etwas ist was die Körper der Menschen angreift, und wenn, dann was. Und was man dagegen tun kann, wenn."


    Den ersten der beiden beiden Legionäre teilte er zur Informationskollekte bei den Tempeln ein, schließlich wurden die Zeichen der Götter ständig gedeutet, und ihr Wirken war allgegenwärtig. Etwas musste aufgefallen sein. Der zweite wurde eingeteilt auf den Fora die gleichen Fragen auf menschlicher Ebene zu stellen.


    "Und du, Probatus Matinius, kommst mit mir der Curia auf den Zahn zu fühlen. Gibt es zu euren Befehlen noch Fragen, Milites? Nein? Dann Abmarsch. Ihr könnt.. nein.. ihr werdet eure Berichte danach meinem Scriba in meinem Officium mitteilen.."

  • "Sextius Taurea", beantwortete der Medicus die Frage nach seinem Namen. "Verstanden", quittierte er dann ebenso knapp die Anweisung, sich unter den Ärzten der Stadt umzuhören. Es gab nicht viele Ärtzte in Mantua und noch weniger, die diesen Namen wirklich verdienten. Er wusste schon wo er anfangen würde.

  • Anscheinend hielt Tribunus Duccius Vala nicht viel von längerem Aufbereiten von Problemen den kurz nach dem nun alle versammelt waren erteilte er auch schon die Aufgaben unter den Anwesenden. 2 der Milites wurden zu den Temeln geschickt um dort eventuell göttliche Hinweise zu entdecken. Der Medicus wurde dazu verdonnert sich mit einem Standeskollegen abzusprechen und da irgendeine Information zu bekommen was hier los sei.


    Und was sollen wir nun in der Curia machen, Tribunus? fragte Publius nun unschuldig, glücklich darüber dass er sich nicht weiter in engeren Kontakt mit Erkrankten abzugeben hatte.

  • PHASE I
    Zufrieden sah Vala, wie sich die Soldaten nach seiner Order aufteilten und in Richtung Stadt verschwanden. Er selbst ließ sein Pferd in einen lockeren Schritt kommen, um den Probaten nicht mit ausgekotzter Lunge an der Curia ankommen zu lassen. Während des langsamen Wegs in die Stadt hinein, auf dem sie unverhältnismäßig wenigen Menschen begegneten, stellte der Probatus dann eine Frage, die Vala die Stirn runzeln ließ. Er wandte den Kopf, und starrte den sehr hungrig wirkenden (:D) Mann eine zeit lang stumm an, bevor er ein "Den Menschen darin auf die Finger klopfen..." grummelte.. wie alt war der Mensch neben ihm? Nicht viel älter als er. Und doch so verschiedene Wege eingeschlagen. Ein Matinius.. vielleicht aus einer der unbedeutenderen Familiae der Gens. Andererseits.. konnte es etwas unbedeutenderes geben, als eine Sippe die vor zwei Generationen gerade einmal ihr Bürgerrecht bekommen hatte? Und doch saß er auf dem Pferd, und der Matinius lief zu Fuß. Seltsame Wirren des Schicksals...


    Während Vala über den Gedanken hing, kamen sie über sichtlich leerere Straßen schließlich bei der Curia an..

  • Geändert hatte sich nichts in den Strassen und das Wetter war auch noch immer das selbe. Regen, Regen und nochmals Regen. Da und dort lag ein Leichnam am Strassenrand und ab und zu hörte man einen Karren über die durchtränkte Strasse rumpeln.
    Der Tribund und der Probant hatten den Weg zurückgenommen um ans Forum zu gelangen bzw zu jener Strasse zu gelangen die von dem Scribe beschrieben wurde. Endlich, nach kürzeren Aufenthalten standen sie nun vor der Casa des Duumvirs.


    Ich schau mal ob jemand daheim ist. ließ Matinius Duccius Vala wissen und donnerte nun auch hier schamlos ruppig gegen das Tor. Die Warterei machte einen mürbe und überhaupt bei dieser Athmosphäre.

  • PHASE I


    Eine ganze Zeit lang tat sich überhaupt nichts hinter der Tür. Doch irgendwann ließen sich langsame Schritte vernehmen, und als sich in der fein gearbeiteten Tür sich ein Segment löste, kam hinter dicken Gitterstäben ein feindselig dreinschauendes Gesicht zum Vorschein, das die vor der Tür stehenden Soldaten eindringlich musterte. Eine ganze Zeit lang musterte, bevor ein schnarrandes "DIE FAMILIA CLUENTIA EMPFÄNGT NIEMANDEN!!!" hervorgeschrien wurde, und das Segment mit Wucht wieder zugeschlagen wurde.

  • Stille legte sich über die beiden Männer, nachdem der Soldat Matinius recht überzeugend angeklopft hatte und sie darauf warteten eingelassen zu werden. Der Wind fegte ein paar kleine Staubwolken über die Straße, die ansonsten Menschenleer schien. Die dicken Mauern der Stadthäuser der reicheren Schicht Mantuas schluckten fast alle Geräusche, nur dann und wann verriert ein Geräusch, dass doch noch Leben in dieser Stadt steckte. In einem Moment wurde eine leere Sänfte von gehetzt dreinschauenden Sklaven vorbeigetragen, ein seltsames Bild, wie es Vala anmutete.


    Dann endlich, als Vala es deutlich seltsam vorkam, regte sich was hinter der Tür. Und wie es sich regte... bei Loki! Vala hatte im Laufe seines Lebens, das noch nicht allzu lange als 'stet' bezeichnet werden konnte, so einige Abfuhren erhalten. Doch das hier war eine Abfuhr gegenüber einem Offizier der ersten Legion. Eines Offiziers, der gleich zu explodieren drohte.


    "BEI PROSERPINAS FLECKIGEN TITTEN!!!", grollte der Tribun, sprang vom Pferd, stapfte auf die Tür zu und trat mit Smackes einmal dagegen, wovon sich die Tür nicht wirklich beeindrucken ließ, doch der Krach, den das machte durfte im ganzen Haus zu hören sein, "IM NAMEN DER ERSTEN LEGION! ÖFFNET SOFORT DIESE TÜR!!!"

  • Wieder dauerte es eine Weile, bis sich etwas hinter der Tür regte, und wieder kam das dieses mal noch feindseliger dreinblickende Gesicht hinter Eisen zum Vorschein: "UND WENN DER KAISER HÖCHSTPERSÖNLICH HIER VOR DER TÜR STÄNDE!!!! DIE FAMILIA DER CLUENTII EMPFÄNGT NIEMANDEN!!! NIEMANDEN!!!"


    Mit Rumms ward das Segment wieder zugeschlagen, und die beiden Soldaten standen wieder alleine da...

  • Zitat

    Original von Narrator Italiae
    PHASE I


    Eine ganze Zeit lang tat sich überhaupt nichts hinter der Tür. Doch irgendwann ließen sich langsame Schritte vernehmen, und als sich in der fein gearbeiteten Tür sich ein Segment löste, kam hinter dicken Gitterstäben ein feindselig dreinschauendes Gesicht zum Vorschein, das die vor der Tür stehenden Soldaten eindringlich musterte. Eine ganze Zeit lang musterte, bevor ein schnarrandes "DIE FAMILIA CLUENTIA EMPFÄNGT NIEMANDEN!!!" hervorgeschrien wurde, und das Segment mit Wucht wieder zugeschlagen wurde.


    Keine Ahnung wie lange Matinius vor verschlossener Tür stand doch irgendwann war Leben zu vernehmen. Schlurfende Schritte näherten sich der Türe und dann öffnete sich ein kleines Fenster in dieser wo man einem ziemlich gar furchterbaren Gesichts gewahr wurde. Leicht erschrocken über diese überraschenden, aggressiven Reaktion trat der Probat einen Schritt zurück aber dessen nicht genug. Die Stimme der Person erscholl wie eine Gruppe kreischender Hyänen und der dabei auftretende Flüssigkeitsverlust ließ Matinius noch weiter zurückweichen.


    Wutentbrannt steuerte der Tribun die Türe an, ließ mit Schwung sein Bein gegen dir Türe krachen. Die Reaktion dieses Manövers war eher gegeteil als man sich denken hätte können.


    Als Antwort kam wieder dieses Kreischen und eine Beleidigung, eine Beleidigung die den Kaiser betraf. Nicht mal er würde eingelassen werden. Die Person gab einen Furz auf jeden der vor der Türe stand.


    Das Unheil welches sich nun über der Familie Cluentiuszusammenbraute war nicht vorherzusehen

  • Es war für Reatinus Dienstschluss und weil seine Vorräte im Hause immer knapper wurden und es einer Aufstockung bedurfte, musste Reatinus wohl oder übel in Begleitung einiger Sklaven* die lästige Pflicht des Einkaufs erledigen. Und weil er mit dem üblichen Trubel rechnete, der das Manövrieren eines Pferdes in der Stadt deutlich erschwerte, war er heute zu Fuß unterwegs. Normalerweise waren die Straßen voll mit Feiernden oder noch Arbeitenden, so tat man sich sogar unberitten schwer, durch die Menschenmengen durchzukommen.


    Nicht jedoch heute und wie Reatinus merken würde, auch in den Folgetagen.


    Nur wenige Menschen hatten sich an jenem Tage hinausgetraut. Die Stadt schien beinahe ausgestorben und entgegen Reatinus' Wissen waren schon ein Dutzend Leute über den Styx gewandert. Was konnte geschehen sein, wo war die ganze Bevölkerung hin? Unwissend über die Ausnahmezustände fluchte Reatinus noch, dass er doch nicht auf dem Pferd in die Stadt geritten sei - es wäre ja so einfacher gewesen, die Einkäufe zu machen!
    Er und die Sklaven hatten sich somit erstaunlich mühelos den Weg zum Markt gebahnt und man musste merken, dass nicht einmal alle Markstände besetzt waren, das Marktgeschrei und die Wettkämpfe wichen einer beklemmenden Ruhe auf dem sonst so prall gefüllten Platz. Reatinus trat an einen der wenigen besetzten Stände und sprach den Verkäufer an.**


    "Was ist hier passiert", fragte der Tribun verwundert, "Wo sind all die Leute? Geht hier etwas um?"


    Sim-Off:

    * Bashir: Kannst einer von denen sein, wenn Du Lust hast. ;)
    ** Würde jemand einen NPC übernehmen, bitte? :)

  • Fassungslos starrte Vala an die immernoch sehr geschlossene Porte der Casa. Wäre die Situation nicht so offensichtlich gewesen, hätte er sich wahrscheinlich irgendwelche dümmlichen Fragen gestellt, ob das gerade wirklich geschehen sei. Ob das vor allem IHM gerade geschehen sei!


    Mit einem Blick nach oben sandte Vala eine ziemlich ernstgemeinte Frage zu den Göttern, warum das gerade ihm geschehen musste! Warum gerade er jetzt so gedemügt werden musste!
    Als Antwort begann es quasi auf einen Schlag sturzbachartig zu regnen. Das Prasseln schlug mit unerbittlicher Zielstrebigkeit auf ihn und den Probaten ein. Das könnte man als Zeichen der Götter verstehen.


    "Verdammte Axt...", flucht der düpierte Tribun in seinen nichtvorhandenen Bart. Die Tür war massiv, und selbst wenn sie es nicht wäre: wollte er wirklich wissen, wie der Legat darauf reagierte wenn ein Tribun sich mit Gewalt Eingang zum Haus städtischer Verantwortungsträger verschaffte? Nein. Wollte er nicht...


    Sie waren zu zweit. Keine unbedingt beeindruckende Masse an Kampf- oder Überzeugungskraft. Er würde sich den Duumvir später vorknöpfen, mit mehr Männer im Rücken. Müssen. Oder aber... da fuhr gerade ein Ochsengespann an der Blockecke.. vielleicht. Ach, scheiss drauf, hinterher: "IM NAMEN DER ERSTEN LEGION!!! HALTET EIN!!!!"

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