Triclinium | Convivium Suspectum

  • An diesem Tag hatte der Hausherr einige wichtige Senatoren Roms geladen, dazu noch seinen Klienten Aurelius Lupus. Vordergründig war auch er der Anlass für dieses Abendessen - doch hintergründig hatte Durus noch einen weiteren, weitaus riskanteren Plan. Daher hatte er auch nicht alle seine wichtigen Senatorenbekanntschaften geladen, sondern lediglich jene, die er als passend einschätzte.


    Man hatte da Triclinium bescheiden geschmückt, auch die Speisekarte würde heute keine allzu großen Schaugerichte beinhalten. Alles in allem sollte schlicht eine angenehme Atmosphäre herrschen. Dennoch - Durus war sehr nervös. Was heute geschehen würde, bot ein großes Risiko für ihn!


    Sim-Off:

    Die Gäste können sich direkt hier hereinschreiben. Die Porta ist nicht notwendig.

  • Der Tod von Corvinus brachte für Avianus nicht nur Trauer mit sich, sondern viel Arbeit. Wo Corvinus zu Lebzeiten noch der ranghöchste Aurelier in der Villa in Rom war, so war dies jetzt wohl oder übel Avianus. Er hatte sich nie vorstellen können, dass eine so einfache, schlichte Tatsache so viel Verantwortung auf einen Menschen werfen konnte. Doch Verantwortung war etwas, was der Aurelier zu tragen gelernt hatte. Sonst wäre er nicht, wo er momentan war. Allein schon die vielen Einladungen zum Abendessen bedeuteten für Avianus so Einiges, neben der Arbeit zumindest auch neue Möglichkeiten, die Karriere zu beschreiten. All dies Vorteile verblassten jedoch angesichts der Trauer über den plötzlichen Verlust von Corvinus, seinen unbedachten, vielleicht voreiligen Selbstmord. Er musste er schwer gehabt haben, doch es war keine Rechtfertigung, sich das Leben zu nehmen.


    Als Avianus in seiner besten Toga zur Villa Tiberia erschien, um vom ehemaligen Consulen empfangen zu werden, sah er noch gut erholt aus. Er wusste nicht, dass auch Lupus eingeladen war und war deshalb alleine gekommen. Sie hatten die letzten Tage nicht miteinander geredet. Noch hatte er keinen Schimmer, worum es gehen würde, geschweige denn, wer kommen würde. Worum würde es heute Abend wohl gehen?
    Er stellte sich an der Porta kurz dem Torhüter der Tiberier vor und wurde sogleich ins Triclinium geführt. Es war bescheiden, aber hübsch und dezent geschmückt und auch der etwas in die Jahre gekommene Durus war anwesend. "Salve", grüßte der Aurelier freundlich lächelnd, "Es ist mir eine Ehre, heute dein Gast sein zu dürfen, Tiberius."

  • Es lag Jahre zurück, als Menecrates zum letzten Mal diese Villa betreten hatte. Es musste auch eine Cena gewesen sein, damals. Da sowohl die Villa Claudia als auch die Villa Tiberia auf dem Esquilin lagen, wählte er heute den Fußweg. Menecrates lief weitaus lieber als dass er sich tragen ließ. Sein Bewegungsdrang mochte ein Erbe seiner Militärzeit sein. Immer einen Fuß vor den anderen setzend, sortierte er seine Gedanken und plante bereits sein weiteres Vorgehen. So stand er schneller als gedacht vor der Villa Tiberia. Ein ihn begleitender Sklave sorgte für den Einlass, man geleitete ihn in das Triclinium des Hauses.


    "Salvete, die Herren", sagte er beim Eintreten. Sein Blick schweifte auf der Suche nach dem Gastgeber durch den Raum.

  • Wer selber einlud, musste auch Einladungen folgen, erst Recht wenn der Gastgeber aus bestimmten Gründen nicht auf der eigenen Einladungsliste gestanden hatte und wenn Wahlkmapfzeiten waren. Aber Macer kam gerne, denn Tiberius Durus war ihm ein angenehmer Gastgeber und in der Villa Tiberia war er schon häufiger Gast gewesen. Er hatte sich von Sklaven begleiten lassen, die er nun außerhalb des Tricliniums irgendwo abgestellt hatte, so dass er dieses alleine betrat. "Salvete!", grüßte er freundlich in die Runde und schaute, wer schon anwesend war.

  • Als er eintratt, war Modestus nicht überascht Purgitius Macer ebenfalls zu sehen. Er war einer der angesehensten Senatoren in Rom und jeder Gastgeber würde ihn natürlich ebenfalls einladen. Dazu kam noch Aurelius Avianus, ein anderer Klient seines Patrons, und Claudius Menecrates. Ein patrizischer Senator und Soldat der es nicht über die Quaestur herausgebracht hatte. Doch es schien ihm weniger nach wie eine gewöhnliche Cena und Modestus war fast froh Aemilia Minor, die Nichte des noch amtierenden Consuls, nicht gebeten hatte ihn zu begleiten. Ging es hier doch um Politik? Im Anbetracht der kommenden Wahlen wäre dies sicher nicht abwegig.


    "Salvete."

  • Bis die Gäste kamen, war Durus ein wenig aufgeregt hin und her gegangen, hatte kurz überlegt, seine grüne Synthesis gegen eine blaue zu tauschen, sich dann aber doch für das vorher ausgewählte Kleidungsstück entschieden und war alles noch einmal mit seinem engsten Vertrauten und Scriba Lukios durchgegangen.


    Doch kaum hatte man ihm Aurelius Avianus angekündigt, hatte er seine Nervosität beiseitegeschoben, tief durchgeatmet und den Jungsenator, der so überraschend das Haupt der Aurelier geworden war, mit einem Lächeln begrüßt.


    "Salve, Aurelius! Die Ehre ist ganz auf meiner Seite!"


    Auch wenn das strenggenommen nicht stimmte, denn als Consular konnte man wohl mindestens erwarten, dass ein junges Senatsmitglied seinen Einladungen Folge leistete, blieb der alte Tiberier bei dieser Floskel.


    Dann trafen auch schon in kurzen Abständen Menecrates, Macer und Modestus ein. Letzterer war Durus in letzter Zeit besonders positiv aufgefallen, weshalb er ihn auch hierher geladen hatte. Ersterer wiederum war schon lange nicht mehr Gast in der Villa Tiberia gewesen, was wohl darin begründet lag, dass Durus ihm noch immer nicht ganz verziehen hatte, was er vor vielen Jahren einmal über die Tiberier und ihre Haltung zur Mos Maiorum gesagt hatte. Macer schließlich war mit den Tiberiern verschwägert und daher selbstredend ernstzunehmen. Abgesehen davon hatte man interessante Neuigkeiten über ihn gehört!


    "Salvete! Schön, dass Ihr alle kommen konntet"


    Er begrüßte alle Gäste einzeln, zuletzt Macer. Von diesem gab es ja wundervolle Neuigkeiten!


    "Und besonders freue ich mich natürlich, einen Kandidaten für das Consulat begrüßen zu dürfen! Es freut mich wirklich außerordentlich, dass du nun endlich diesen Schritt machen willst!"

  • Menecrates bedankte sich bei Tiberius Durus mit einem Nicken für die Einladung. Der Begrüßungsrede des Tiberiers konnte Menecrates nicht entnehmen, ob es sich lediglich um einen geselligen Abend handelte oder ob eine weiterführende Absicht hinter der Einladung stand. Da er bereits in die Runde gegrüßt hatte, wartete er ab, ob weitere Erklärungen oder die Aufforderung zur Einnahme der Plätze folgen würde. Er schaute in die Runde. Es weilten ausschließlich Senatoren im Raum, aber nicht zu jedem bestand Kontakt, wobei einer für ihn herausstach.


    "Salve, Purgitius Macer! Es scheint so, dass sich unsere Wege immer einmal wieder kreuzen. Deine Kandidatur begrüße ich im Übrigen sehr. Ich habe sie - wenn ich ehrlich bin - weitaus früher einmal erwartet. Und wie es aussieht, hast du wie ich die Caliga dauerhaft gegen Calceus ausgetauscht."

  • Ohne exakte Zeitmesser war das Bestimmen eben jener Zeit mehr Kunst denn Wissenschaft. Und so dachte sich Sextus auch nichts dabei, als er kurz nach den übrigen Gästen eintraf. Überhaupt, er würde in dieser Runde wohl derjenige sein, der aufgrund von Rang und Titel am Wenigsten dem Tischgespräch beisteuern könnte. Er war sicher nicht schüchtern oder rhetorisch minderbemittelt, nur was sollte er beitragen, wenn es um aktuelle Senatsdebatten ging? Nein, ihm würde heute die Rolle wohl zufallen, möglichst zielstrebig zu wirken – was leicht fallen dürfte – und möglichst viel von diesen Männern in der kurzen Zeit zu lernen – was etwas schwieriger werden würde.
    Und so betrat er das Haus seines Patrons zwar etwas später als die bereits eingetroffenen, nach allgemeinem Verständnis aber wohl durchaus pünktlich das Triclinum. “Salvete“, begrüßte er die versammelte Runde. Einige der hier Versammelten kannte er schon, spätestens von seiner Sponsalia, aber es waren auch ein paar neue Gesichter darunter, was sich wohl als nützlich erweisen würde. So er es schaffte, zu überzeugen, oder wenn nicht er, so doch sein Patron.
    Einzig, als sein Blick auf Avianus fiel, war er eine Sekunde irritiert, ließ sich aber nichts anmerken. Er hatte nicht gewusst, dass sein Verwandter ebenfalls eingeladen war, aber in der letzten Zeit hatten sie einander kaum gesehen. Nicht einmal wirklich beim Essen, denn seit Corvinus Freitod war das Ritual der täglichen, gemeinsamen Cena etwas aus den Fugen geraten, vornehmlich weil die weiblichen Haushaltsmitglieder das Ganze doch 'etwas' schwerer nahmen.
    Aber es machte nichts, etwas Unterstützung, wenn auch überraschenderweise, konnte nie schaden. Und die anderen konnten ja von dem kleinen Kommunikationsloch innerhalb der Villa Aurelia nichts wissen und würden sich nichts weiter dabei denken, wie Sextus annahm.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Er begrüßte alle Gäste einzeln, zuletzt Macer. Von diesem gab es ja wundervolle Neuigkeiten!


    "Und besonders freue ich mich natürlich, einen Kandidaten für das Consulat begrüßen zu dürfen! Es freut mich wirklich außerordentlich, dass du nun endlich diesen Schritt machen willst!"


    "Die Freude ist ganz auf meiner Seite, dass ich bei einem Mann zu Gast sein darf, der das schon lange erreicht hat, was ich noch anstrebe", erwiderte Macer gut gelaunt und freute sich tatsächlich gleichermaßen über die Begrüßung und die Tatsache, bei Tiberius Durus zu Gast zu sein.


    Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie Vinicius Lucianus eintrat, der seines Erachtens leider viel zu häufig zu den sehr stillen Vertretern des Senates gehört, obwohl er doch als Curator Rei Publicae zweifellos zu den einflussreichsten Männern Italias gehörte. Er hoffte, dass sich die Gelegenheit für ein Gespräch ergeben würde, denn völlig unbedeutend war dieser Mann nicht in Macers Absichten für seine Amtszeit, sollte er denn gewählt werden. Aber erst einmal wurde Macer gleich nach dem Gastgeber auch von Claudius Menecrates begrüßt.


    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    "Salve, Purgitius Macer! Es scheint so, dass sich unsere Wege immer einmal wieder kreuzen. Deine Kandidatur begrüße ich im Übrigen sehr. Ich habe sie - wenn ich ehrlich bin - weitaus früher einmal erwartet. Und wie es aussieht, hast du wie ich die Caliga dauerhaft gegen Calceus ausgetauscht."


    "In der Tat und ich meine, dass unsere Begegnungen bisher immer angenehmer Natur waren", antwortete er und ging auf die Erwartungen zu einer früheren Kandidatur nicht weiter ein. Dazu hatte er ja auch in seiner Rede etwas gesagt und er vermied dieses Thema selber ganz gerne. "Ob ich die Caligae wirklich dauerhaft an den Nagel gehängt habe weiß ich noch nicht, wenn ich ehrlich bin. Ich gebe zu, dass ich älter werde und schon lange kein Lager mehr von innen gesehen habe, aber ich habe mit dem Militär sicher noch nicht gänzlich abgeschlossen."

  • Und obwohl er sich wirklich bemueht hatte, schaffte es Ahala, auch zu dieser Cena erst auf den letzten Druecker einzutreffen. Aber immerhin, besser spaet als gar nicht, schliesslich hatte er in frueheren Zeiten derartige Ereignisse auch schon komplett vergessen, es schien also aufwaerts mit ihm zu gehen. Die leichte Verlegenheit mit einem unbekuemmerten Laecheln uebertuenchend eilte er ins Triclinium und nickte den bereits Anwesenden, von denen er die meisten heute zum ersten Mal sah, freundlich zu.


    "Salvete, meine Herren. Und salve, Vater. Ich hoffe, ihr entschuldigt mein spaetes Erscheinen."

  • Durus lächelte still. Auch wenn er formal noch eine Rangklasse über Macer stand, war er sich relativ sicher, dass dieser als Senator der Mitte an vielen Stellen weitaus einflussreicher als er selbst war. Doch das würden wohl letztendlich die Wahlen zeigen.


    Endlich kamen auch Lupus und sein Sohn herein. Letzterer erntete einen kurzen, möglichst unauffälligen missbilligenden Blick - er hätte wirklich etwas früher eintreffen können, immerhin wohnte er hier!


    "Dies hier ist mein Sohn, Tiberius Ahala - ich denke, einige werden ihn bereits kennen!"


    Zwar wusste er nicht mehr genau, wem er Ahala schon vorgestellt hatte, aber da dieser sich meist von seinen öffentlichen Terminen ferngehalten hatte (wie er glaubte wegen seiner Studien), war es wahrscheinlich, dass er nicht allgemein bekannt war.


    "Und dies hier ist Sextus Aurelius Lupus, mein treuer Klient. Er möchte ebenfalls kandidieren, aber noch nicht ganz so hoch hinaus wie Macer - das Vigintivirat, nicht wahr?"


    Er sah aufmunternd zu Lupus. Was genau er plante, konnte er nun ja selbst kurz erwähnen.


    "Wir erwarten zwar noch Flavius Gracchus, aber ich denke, wir können bereits Platz nehmen."


    Sofort kamen Sklaven und wiesen den Männern ihre sehr traditionell verteilten Plätze zu. Zugleich verteilten andere Sklaven bereits Mulsum als Aperitif.


    Sim-Off:

    1: Tiberius Ahala; 2: Aurelius Lupus; 3: Tiberius Durus; 4: Vinicius Lucianus; 5: Purgitius Macer; 6: Annaeus Modestus; 7: Flavius Gracchus (noch frei); 8: Claudius Menecrates; 9: Aurelius Avianus
    WISIM!

  • So nahm ich denn Platz, zu meiner Rechten Durus und zu meiner Linken Macer, den ich jetzt noch seperat begrüßte


    "Salve Senator Macer, es freut mich, dass wir hier Heute einmal ausserhalb des Senates zusammenkommen......."


    Mit Macer hatte ich bisher wenig zu tun.... man kannte sich, doch an ein richtiges, tiefgehendes Gespräch konnte ich mich nicht erinnern.

  • Mit der Platzierung der Gäste hatte Durus großes Geschick bewiesen, fand Macer, aber er hatte auch mit nichts anderem gerechnet. Nun lag der Curator Rei Publicae also gleich neben ihm. "Salve, Vinicius Lucianus. In der Tat, man sieht sich zu selten außerhalb der Curia, aber bei deinem Amt ist das ja durchaus verständlich. Wie geht es den Städten Italias? Sind sie in guten Händen? Keine Beschwerden aus Ostia, wo mein Klient Quintilius Sermo als Duumvir amtiert?" erkundigte er sich neugierig. Eine solche dreifache Chance, seine eigene Neugier zu befriedigen, Interesse an der Lage Italias zu zeigen und seinen Klienten zu kontrollieren konnte er sich schließlich nicht entgehen lassen.

  • Sextus war mit dem ihm zugewiesenen Platz mehr als nur zufrieden. Direkt neben dem Gastgeber (natürlich nicht auf dem Ehrenplatz, sondern auf der anderen Seite) und zwischen ihm und seinem Sohn. Subtiler konnte Durus ihn nicht in eine vorteilhafte Position bringen. Als Sextus sich also auch den Klinen zuwandte, beantwortete er die Frage. Zumindest zwei der Senatoren, darunter auch denjenigen auf dem locus consularis, kannte Sextus bislang noch nicht, da galt es, Stimmen zu gewinnen.
    “Das ist richtig. Ich hoffe, dass der Senat meinem Wunsch nachkommt und ich in der nächsten Amtszeit als Decemvir litibus iucandis dem Imperium dienen kann.“
    Vielleicht hätte er gleich noch einen Hinweis anfügen sollen, dass die Herren Senatoren ihm dabei behilflich sein konnten, aber das erschien ihm eine Spur zu aufdringlich. Der Abend würde noch länger werden, und am Ende desselben sollten die Senatoren einen positiven Eindruck von ihm im Gedächtnis behalten. Abgesehen davon, dass er sich mit dem ebenfalls angesprochenen Purgitius Macer bereits über das Thema unterhalten hatte und dieser hoffentlich die zugesagte Unterstützung auch gewähren würde.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Ob ich die Caligae wirklich dauerhaft an den Nagel gehängt habe weiß ich noch nicht, wenn ich ehrlich bin. Ich gebe zu, dass ich älter werde und schon lange kein Lager mehr von innen gesehen habe, aber ich habe mit dem Militär sicher noch nicht gänzlich abgeschlossen."


    "Tatsächlich." In der Bemerkung steckte Überraschung, aber auch die eigene Sehnsucht nach Morgenappell, Ausbildung und Unterweisung, Übungsmarsch und Stabsbesprechungen. In Menecrates kamen nostalgische Erinnerungen auf. "Wir alle wissen nicht, was die Götter mit uns noch vorhaben. Wichtig ist, dass wir auf alles vorbereitet sind. Oder wenigstens auf vieles."


    Zu den Männern der Runde stießen weitere, die vom Gastgeber als Sohn und Klient vorgestellt wurden. Menecrates kannte beide nicht, aber immerhin hatte er Letzteren einmal im Senat gesehen, als der seine Kandidatur bekanntgab. Kurz darauf wurden die Plätze zugewiesen und Menecrates machte es sich bequem. Der Platz rechts neben ihm blieb für Gracchus frei, einen Verwandten Menecrates‘. Die linke Kline wurde einem weiteren Aurelier zugewiesen. Er stellte fest, dass die einst engen Beziehungen zu dieser Gens derart eingeschlafen waren, dass er den jungen Mann kaum kannte, obwohl der Angehöriger des Senats war. Er griff zum Mulsum.



    edit: Zitat eingefügt

  • Ein wenig verspätet traf Gracchus in der Villa der Tiberier ein, wurde von einem Sklaven von der Pforte bis in das Triclinium geführt, wo sich augenscheinlich alle übrigen Gäste bereits hatten versammelt.
    "Salvete"
    , grüßte er umfassend in die Runde der Anwesenden, ehedem er noch einmal Durus im Speziellen sich zuwandte.
    "Salve, Tiberius! Hab Dank für die Einladung, und bitte verzeih die Ver..spätung."
    Obgleich Gracchus selbst Verspätungen zutiefst missbilligte, gleichsam sonstig eher zu früh denn zu spät erschien, dies zu vermeiden, so lag es nicht in seinem Naturell, weitere erklärende Worte diesbezüglich zu verlieren, waren die Gründe doch in Hinblick auf diese cena gänzlich irrelevant - und über Belangloses zu sprechen lag ebenso nicht in seinem Naturell -, wiewohl es keine Verspätung im eigentlichen Sinne war, hatte er doch dies Tiberius bereits zuvor angekündigt, so dass Gracchus' Aufmerksamkeit viel eher den weiteren Gästen galt. Es war eine wie stets bei Durus' cenae recht illustre Runde - die Senatoren ihm selbstredend alle bekannt, Aurelius Lupus aufgrund der erst kürzlich durch die Verlobung mit Flavia Nigrina intendierte Verwandtschaft, nur bei dem jungen Mann neben jenem - Tiberius Ahala - konnte Gracchus sich keines Namens entsinnen, obgleich sein Antlitz ihm nicht gänzlich fremd schien.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Ein Sklave wies dem Flavier seinen Platz zu, um den herum bereits die ersten Gespräche begonnen hatten. Durus begrüßte ihn knapp


    "Salve, Flavius! Schön, dass du noch kommen konntest!"


    Seinen Sohn vorzustellen vergaß er unterdessen ganz, da er dies ja bereits getan hatte und sich sowieso mehr oder weniger an dessen Anwesenheit gewöhnt hatte. Auf seinen Wink hin wurde die Vorspeise hereingetragen: Es handelte sich um Skythische Eier, eine Spezialität des Koches: Man hatte die Eier halbiert, das Eigelb entnommen und mit einer Mischung aus Olivenöl, Senf, Kapern und weiteren Gewürzen und garniert mit einem kleinen Stück Fisch. Es waren wohl mehr Häppchen als ein ausgewachsener Gang, aber es wartete ja noch mehr...


    Sim-Off:

    WiSim

  • Menecrates wollte dem Gastgeber nicht vorgreifen und ein Gesprächsthema in die Runde werfen, daher wandte er sich mit gemäßigtem Tonfall an seinen Tischnachbar.


    "Salve Gracchus! Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber kleine Runden liegen mir weitaus mehr als große. Ich sollte heute unbedingt nachholen zu fragen, wie es deiner Familie geht. Ich habe euch zwar auf der Sponsalia vor Tagen gesehen, mich aber ganz im Hintergrund gehalten. Antonia, so kommt es mir vor, habe ich bis zu jenem Tag gefühlt jahrelang nicht gesehen, geschweige denn gesprochen. Sicherlich trägt meine Erkrankung daran einen großen Anteil, aber auch Antonia findet selten zurück in das Haus ihrer Kindheit." Er schmunzelte. "Das muss in der Familie liegen."


    Auf den rechten Arm gestützt nahm er eines der garnierten Eier entgegen.

  • Viele der Männer, die heute Abend Gast beim ehemaligen Consulen waren, kannte Avianus mehr oder weniger. Einer der Bekannteren war Lupus, mit dem Avianus auch heute Abend (bis jetzt) noch keine größeren Gespräche aufgenommen hatte. Genau genommen, gar keine. Trotzdem beäugte Avianus seinen Verwandten mit einem verwunderten Blick, als dieser auf einmal hier erschien. Ein weiterer Verwandter war ein willkommener Anblick, obgleich sich Avianus die Frage auftat, warum Durus so viele Leute aus so verschiedenen Ständen und Rängen einludt. Irgendetwas hatte er vor und Avianus war begierig darauf zu erfahren, um was es sich handelte.
    "Salve, Macer", grüßte Avianus seinen Patronen. Die anderen Gäste, die ihm weniger bekannt waren, wollte er nicht auf persönliche Weise grüßen und tat dies deshalb nur mit einem distanzierten, aber dennoch höflichen "Salvete". Leider hatte Avianus einen der weniger bedeutungsvollen Plätze bekommen, doch er war sich darin gewiss, dass heute andere, viel bedeutungsvollere Persönlichkeiten anwesend waren. Daher störte es ihn nicht, einen Platz am Lectus Summus bekommen zu haben. Er saß direkt neben einem Claudier. Einer Patrizierfamilie, mit der Avianus selbst noch keinen Kontakt aufgebaut hatte. Allgemein stand die Beziehung zwischen ihren Familien sehr still. Aber Avianus konnte sich zumindest vorstellen, da Durus nicht die Gelegenheit hatte, alle Gäste einzeln zu benennen. "Salve", grüßte er Menecrates, "Ich bin Tiberius Aurelius Avianus. Sehr erfreut." Suchte er den spontanen Kontakt, während er zum Mulsum griff. Mit der Vorspeise wartete er noch, bis er austrank.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!