Eine Legion auf dem Wasser| 2.Teil - "Syene"

  • Die ersten Wochen waren vergangen und ihnen waren weitere gefolgt erfüllt von Langeweile bei gutem Wind und starken Strapazen wenn der Fluss nicht wollte wie Dragonum, mit wenigen Ausnahmen hatten sie den ganzen Weg gut überstanden, einige der kleineren Boote hatten bei verschiedenen Gelegenheiten leichten Schaden genommen, aber es waren weder Legionäre noch Ausrüstung verloren gegangen und das war angesichts der Strecke schon ein kleines Wunder ...


    Mit einer Ausnahme, bei der 6 der kleineren Schiffe hatten gezogen werden müssen, hatte die Ruderkraft der Männer auch ausgereicht was ja ebenfalls nicht erwartet worden war. Nun kam Syene bereits langsam in Sicht, keine große Stadt, vielmehr ein zu breites Dorf, wenn man es mit Alexandria verglich ... doch Dragonum hatte sich sagen lassen das es in der Hinsicht ohnehin nicht viel Vergleichbares gab ...


    "Optio? Der Stab soll an Deck kommen wir erreichen demnächst Syene und es gibt noch einiges zu besprechen!"


    Palaemon hatte sich als sehr nützlich erwiesen, sein Wissen um die Classis hatte einige Male wichtige Entscheidungen beeinflusst und Dragonum war sich sicher das er ohne den Optio sicher kein so gutes Ergebnis bei der Überfahrt erzielt hätte ...

  • Wenn es nach dem Septimier gegangen wäre, hätte die Schifffahrt durchaus noch etwas länger dauern können, doch angesichts der bevorstehenden Aufgaben und des vor ihnen liegenden Katarakts war Syene das logische Zwischenziel.
    "Natürlich, Präfekt! Ich werde ihnen sogleich Bescheid geben."
    Palaemon trommelte den Stab zusammen, allen voran Decimus Serapio, der unter den Tribunen der Legio XXII. offenbar das höchste Ansehen beim Präfekten genoss.

  • Posca nickte dem Praefectus zu als sich ihre Blicke trafen und wandte sich dann wieder den Probati zu, die ihm für die Zeit der Überfahrt direkt unterstellt waren. Im Moment lies er sie das Deck putzen und andere Hilfsarbeiten machen, aber die meiste Zeit ruderten die Probatii und trainierten an Deck, schließlich mussten sie am meisten trainieren jetzt da der Ernst des Lebens in Form einer Schlacht auf sie zukam ...


    "Auf die Beine ihr Weicheier, Syene kommt in Sicht also muss hier jetzt alles zackig gehen! Meine Güte Probatus Tedius Phanias, du siehst ja aus wie ein Schluck Wasser und nicht wie einer mit dem man auf Deck sauber machen kann, sondern wie einer den man auf die Rüstung spuckt um zu polieren! Wenn du dir nicht schleunigst ein paar Muckis antrainierst wird aus dir kein Legionär sondern irgendwann nochmal ne Frau! Zieh los und weck alle auf die gerade in den Kojen liegen wir legen in einer knappen Stunde an und bis dahin muss hier jeder auf seinem Posten sein klar?!"


    Eine Antwort wartete der Centurio garnicht erst ab der Mann/Maus konnte froh sein das er nicht gleich über Bord geworfen wurde, Poscas Laune war nämlich mal wieder auf einem Tiefpunkt angelangt und ab da wurde es gefährlich ...


    "So .. und der Rest von euch schafft erstmal das ganze Zeug hier weg und dann fngt ihr an die Fässer aus dem Voratsraum darüber zu schaffen damit sie gleich abgeladen werden können wenn wir anlegenen!"

  • „Rudern, Deck schruppen, Rudern, Trainieren, Rudern, Rudern, Rudern.....“ murmelte Massa und konnte dabei einen missmutigen Unterton nicht unterdrücken. Die ersten Tage schmerzten die Muskeln, der ganze Körper schmerzte. Es gab keine Stelle die er nicht gespürt hatte. Jetzt waren seine Arme wie taub. Seine Knie fast wund vom übers Deck rutschen beim Schruppen. Die Blutergüsse vom Training zählte er gar nicht mehr. Zu oft war er nicht schnell genug gewesen, um die Schläge zu blocken und steckte dementsprechend Hiebe vom Holzschwert seines Gegners ein. Wie sollt er auch, die Arme waren nach dem Rudern schwer. Aber ihm ging es ja nicht alleine so.
    Oben war der missgelaunte Centurio wieder am rumbrüllen. Massa hatte ihn bis unters Deck gehört. Langsam schälte er sich aus seiner Hängematte und kletterte nach oben. Den Weg hätte er sich sparen können. Er musste wieder runter zu den Fässern. „ Scheiß Schlepperei, bin ich ein Maultier?“ fluchte Massa laut vor sich hin. Ein Fass auf der Schulter stieg er wieder nach oben, stellte es nicht gerade sanft zu denen die schon da standen. Schrammte dabei an seinem Schienbein entlang." Bei Poena, das war wohl für mein Fluchen." Massa rieb sich das Schienbein und ging einen Schritt zur Seite.

  • Mißmutig stand der decurio an der Reling und starrte in die hellbraune Brühe, die das Schiff umgab. Das nuntio von Equitanus riß ihn aus seinen Gedanken.


    Fast barsch fuhr er den eques an.
    "Was gibt es, Equitanus?"


    "Nummer XVII ist sehr unruhig und atmet auffallend schnell, decurio."


    "Sonst noch was?"


    "Ich habe mit aller Kraft versucht, das Pferd zu bewegen.Ich mußte es dazu zwingen. Es schob die Hinterbeine unter den Leib, dabei streckte es den Kopf unnatürlich nach vorn und da, wo die Nieren liegen, wölbte sich diese Partie. Es hatte den Anschein, als wollte es die Vorderbeine entlasten."


    "Hmh. Und wie sieht es mit den Hufen aus?"


    "Die sind sehr klopfempfindlich."


    "Ist das alles?"


    "Ich hatte XVII in den größeren Ständer, in dem ich es nicht anbinden brauchte, gebracht. Es lag oft lange Zeit flach auf der Seite und stand nur mit Mühe auf. Was soll ich machen?"


    "Diese verdammte lange Steherei", entfuhr es dem decurio.


    "Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten. Die eine ist, wir machen warme Umschläge um die Hufe, dadurch können sich die Blutgefäße erweitern und der Blutstrom die Entzündungsstoffe wegschwemmen. Aber bei dieser Hitze noch mit warmen Umschlägen hantieren?


    Die andere Möglichkeit sind feuchte Umschläge, die laufend mit kaltem Wasser angegossen werden. Ideal wäre natürlich das mehrmalige Einstellendes Pferdes in einen Bach, aber woher den nehmen?


    Also, Möglichkeit zwei, noch Fragen?"


    Equitanus verneinte und meldete sich ab.

  • Zitat

    Original von Aulus Trebellius Posca
    "Auf die Beine ihr Weicheier, Syene kommt in Sicht also muss hier jetzt alles zackig gehen! Meine Güte Probatus Tedius Phanias, du siehst ja aus wie ein Schluck Wasser und nicht wie einer mit dem man auf Deck sauber machen kann, sondern wie einer den man auf die Rüstung spuckt um zu polieren! Wenn du dir nicht schleunigst ein paar Muckis antrainierst wird aus dir kein Legionär sondern irgendwann nochmal ne Frau! Zieh los und weck alle auf die gerade in den Kojen liegen wir legen in einer knappen Stunde an und bis dahin muss hier jeder auf seinem Posten sein klar?!"


    Menas wickelte ein Tau auf, das bei jeder weiteren Windung schwerer wurde. Glücklicherweise gehörte er nicht zu denen, die auf den Knien lagen und die Ritzen der Bodendielen schrubben mussten. Phanias stand ein wenig unbeholfen an der Reling und hielt das andere Ende des Seiles, genau genommen tat er nichts außer herumzustehen, und das sah dann wohl auch der Zenturio. Als jener ihn nämlich zusammenstauchte, nahm der Tedier sichtlich Haltung an und ließ das Tau fallen, dann salutierte er, gab ein »Jawohl, Zenturio!« zurück und nahm die Beine auf der Hand. Menas selbst wusste noch nicht so recht, was er von dem feisten Trebellier halten sollte. Hinwieder war er recht amüsant, meistens jedoch irgendwie seltsam. Er fragte sich, ob sein Körper diesen Umfang schon gehabt hatte, als er der Legion beigetreten war, oder ob er erst durch seine Beförderung zum Offizier dieses Ausmaß angenommen hatte. Menas wickelte das Tau allein weiter auf, nickte Massa kurz zu, als er diesen mit einem Fass vorbeikommen sah, und nahm das letzte Drittel des Taues in Angriff. Inzwischen hatte er es hinlegen müssen, da es zu schwer zum Halten geworden war. Was hatte der Trebellier gesagt? In einer Stunde würden sie anlegen. Dann hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen.

  • Das Hafenbecken von Syene war geradezu winzig verglichen mit den Häfen in Alexandria oder Ostia, selbst Mogontiacum hatte einen größeren Hafen gehabt ... das war ein Problem denn irgendwo mussten die Legionäre ja auch wieder an Land und da war es nicht unbedingt hilfreich wenn nur ein winziger Teil der Flotte gleichzeitig festmachen konnte ...


    "Optio Septimius? Was glaubst du wieviele Schiffe können wir hier festmachen ohne das wir uns danach selbst im Weg sind? Die Soldaten müssen so schnell wie möglich an Land! und ich würde ungern auf den letzten Metern noch ein Schiff verlieren!"

  • Der decurio sah sich auf dem Schiff um. Er hatte bisher dafür wenig Zeit gefunden und so nutzte er die ihm verbleibende einmal zum Speichern der frischen Luft und zum anderen ... irgendwann mußte dieses Syene in Sicht kommen.


    Die Zeit verging. Nummer XVII ließ dem decurio keine Ruhe. Wohl oder übel mußte er wieder unter Deck.


    Der bekannte süßliche Geruch empfing ihn. Langsam näherte er sich der Box, die seine equites aus zwei Ständern gebaut hatten. Equitanus kniete neben dem Pferd. Neben sich hatte er zwei Eimer stehen. Aus dem einem nahm er Wasser und befeuchtete die Umschläge, die er dem Tier angelegt. Den anderen Eimer benutzte er zum Auswringen der Umschläge.


    "Was treibst du da, Equitanus?"


    Der Angesprochene fuhr zusammen und erkannte seinen Vorgesetzten.


    "XVII steht nicht auf. Ich habe ihm Umschläge angelegt, die ich mit kaltem Wasser begieße. Wenn ich merke, daß ein Umschlag heiß ist, nehme ich ihn ab und wringe das restliche Wasser in meinen zweiten Eimer. So spare ich Wasser, denn bis ich einen Eimer organisieren konnte, das war sowieso ein Abenteuer."


    "Und wie sieht es aus?"


    Equitanus schüttelte den Kopf.
    "Ich weiß mir keinen Rat mehr."


    "Wirklich nicht? Kannst du dich noch daran erinnern, wie du den geschwollenen Fuß von Incitatus behandelt hast?"


    "Du meinst? Soll ich wirklich?"


    Der decurio klopfte Equitanus auf die Schulter.
    "Deine Spezialtinktur hat schon einmal in kurzer Zeit geholfen. Ich hoffe nur, du hast genügend dabei."


    Equitanus nickte eifrig. Er stand auf und kam kurz darauf wieder.
    "Dies hier sollte reichen. Ich löse jetzt alle Umschläge und reibe XVII damit ein. Morgen früh sehen wir weiter."


    "Also dann bis morgen."

  • Zitat

    Original von Marcus Artorius Menas
    Menas wickelte das Tau allein weiter auf, nickte Massa kurz zu, als er diesen mit einem Fass vorbeikommen sah, und nahm das letzte Drittel des Taues in Angriff.


    Der brennende Schmerz im Schienbein ließ nach. Massa ging zurück, kam bei Mensa vorbei. Nickte ihm zu und packte mit am Tau an. Das bewahrte ihn für ein oder zwei Runden eines der schweren Fässer tragen zu müssen. Wenn er es richtig anstellte brauchte er keines mehr zu schleppen. Der Centurio war weit und breit nicht zu sehen.


    "Das Brüllen ist eine seiner Lieblingsbeschäftigungen wie es scheint. Hier auf dem Schiff kann man sich nicht mal davor verstecken. Man hört es bis in den hintersten Winkel. Er meinte wir legen bald an? Ich habe da unten nicht alles mitbekommen." grinste Massa, Menas an und legte eine weitere Rund Tau auf den Ring.


    "Du solltest mehr Rudern." versuchte Massa den Centurio nachzumachen, lachte und griff nach Menas Oberarm. " Ein bisschen mehr als Phanias hast du ja. Hier sieh her." Er spannte seinen Bizeps an. Sein Gesicht verzog sich unter Schmerzen bei der Vorführung. " Trotzdem, denke ich jedesmal nach dem Rudern, mir fallen beide Arme ab. So wie jetzt. Man sind das Gefühle. Wenn das so weiter geht, sehe ich bald so aus wie diese Barbaren aus dem Norden." Massa sah nach dem Centurio. Er war noch nicht zu sehen. " Was denkst du was wird uns in Syene erwarten? Weißt du etwas über das unbedeutende Stück Sand ? Ich habe davon noch nie etwas gehört oder gesehen." Das Tau war fast aufgewickelt und die Schiffe scheinen dichter aufzurücken zumindest kam es Massa so vor. Er hatte noch keine Zeit gehabt einen Blick übers Wasser zu werfen.

  • Massa packte mit an, was Menas mit einem dankbaren Nicken quittierte. Der Zenturio war inzwischen auch wieder verschwunden. »Das ist dem Stab zu eigen«, erwiderte er, denn wer hatte schon einmal einen Vorgesetzten gesehen, der nicht in entsprechendem Tonfall kommandiert hatte? Die meisten Offiziere, denen Menas bisher unterstellt gewesen war, hatten Gehorsam, Wissen, Fertigkeit und Disziplin durch Gebrüll und gezieltes Vorführen des Einzelnen vor der Gruppe einzubläuen versucht. Von niederen oder Strafarbeiten einmal ganz abgesehen. Das war eben das Militär, auch wenn es sicherlich auch andere Methoden gab, seinen Rekruten Manieren beizubringen. Menas hatte dies nie kommentiert. Er befolgte den Befehl, den man ihm gab, und dachte sich seinen Teil, wenn es denn einen gab.


    »Das hat er gesagt, ja«, bekräftigte Menas, während er das Tau aufrollte. Mehr wusste er auch nicht. Sichtlich irritiert sah er dann Massa an, als dieser nach seinem Bizeps fühlte und sich anhörte wie der Trebellier. Nicht etwa, weil er den Sinn dahinter nicht verstand, sondern weil es ihm unangenehm war, den Zenturio selbst in Abwesenheit zur Witzfigur zu machen. Und das wiederum lag daran, dass Menas keinen von Grund auf humoristischen Charakter besaß, sondern eher zurückgezogen und besonnen war. Dennoch rang er sich ein schiefes Grinsen ab. Massa gab sich Mühe, und Menas würde Freunde nötig haben. »Lass ihn das besser nicht hören«, bemerkte er und schob ein Schmunzeln nach, um nicht als Spielverderber dazustehen. Er deutete auf Massas zur Schau gestellten Bizeps. »Und sehen besser auch nicht. Solange du ihm deine Gänsebrust nicht zeigst, sollte aber alles im Lot sein«, versuchte er sich an einem Witz.


    Menas nutzte das Ende des Taurollens dafür, einen Blick um sich zu werfen. Auch er hatte den Eindruck, die Schiffe seien dichter zusammengerückt. Vielleicht war hier aber auch nur der Nil weniger breit. »Syene ist nicht unbedeutend. Das ist eine Handelsstadt.« Menas hatte sein Vorhaben in die Tat umgesetzt und vor dem Abmarsch Karten studiert und Informationen gesammelt, soweit das möglich war. »Die Ägypter haben die Stadt früher Swenu genannt. Handel. So weit südlich war ich zuvor auch noch nie. Aber ich habe mit Tribun Decimus gesprochen, er sagt, die Wüste sei ein harter Gegner. Ohne ausreichend Wasser unterliegst du da schnell.« Und Serapio musste es wissen, immerhin war er ein Parthien-Veteran.

  • Der Optio schien sich auch nicht ganz sicher oder er war einfach mehr mit anderen Dingen beschäftigt und hatte Dragonum nicht gehört, aber das sollte dann auch nicht weiter schlimm sein ... einer der Centurios hatte bereits die Probatii mit den Vorbereitungen beginnen lassen und wie es schien kamen sie ganz gut voran, Dragonum hatte allerdings nicht vor den Knaben dabei zu helfen ihm war immernoch von dem Gedanken des Ablandens und der entsprechenden Reinfolge schwindlig, er hatte sich dafür entschieden die Schiffe der Größe nach anlanden zu lassen so dass die Schiffe mit den meisten Männern und Vorräten an Bord auch als erstes anlegten, so konnte er zumindest verhindern das sich lauter kleine Teile einer Centurie verstreuten ...


    "Centurio wir legen als erstes an lass die Männer an Deck kommen wenn ihr mit den Vorräten fertig seid, umso schneller wir an Land sind umso schneller gibt es eine Verschnaufpause! Man hat den Hafenbereich für unsere Ankunft räumen lassen dennoch ist alles recht eng, also wird jede Kohorte warten bis sie komplett ist und dann in südlicher Richtung die Stadt verlassen, vor der Stadt sammeln wir uns dann und kontrollieren die Vollständigkeit ... dann marschieren wir bis es dunkel wird nach Süden und schlagen unser erstes Nachtlager auf ... wenn wir soweit kommen!"


    Das Dragonum bereits damit rechnete das nicht alles reibungslos ablaufen würde war ihm deutlich anzumerken, aber bei einer solchen Anzahl von Männern und Vorräten war es ohnehin verblendet vom Gegenteil auszugehen ...

  • Posca war grad dabei ein paar Legionäre zum Transport der Fässer zu bewegen als er die beiden Probatii mit dem Tau sah wie sie es zu zweit aufrollten ...


    "Haltet ihr da Händchen oder rollt ihr ein verdammtes Tau auf? Her damit ... los holt euch ein paar Fässer und schafft sie darüber .. aber zackig!"


    Posca nahm den Probatii das Tau mit einem Arm ab als wäre es nur ein Stück Bindfaden und brachte es rüber zu den Fässern, als die beiden Probatii jedoch unter Deck waren und er den Eindruck hatte das ihn niemand beobachtete rieb er sich den Elbogen, verdammter Mist aber er hatte es ja mal wieder übertreiben müssen. In genau diesem Moment der vermeindlichen Ungestörtheit trat der Praefectus plötzlich an ihn heran und gab erstmal ein paar Befehle, völlig unvorbereitet nickte der dicke Centurio und versuchte einfach sich möglichst alles genau zu merken nicht das ausgerechnet er noch was falsch machte wo er es doch aus erster Hand erfahren hatte ...


    "Jawohl Praefectus, ich versichere dir das meine Jungs keine Probleme machen werden!"

  • Die erhoffte Verschnaufpause, etpuppte sich als Seifenblase, die der Centurio mit seinem freundlichen Hinweis auf Händchen halten zerplatzen ließ. Nun musste Menas auch noch mit ihm mit unter Deck und Fässer nach draußen tragen. " Entschuldige, das hätte ich nicht gedacht, dass wir die außerordentliche Gelegenheit bekommen Fässer auf's Deck zu bringen." Massa ging hinter an die Wand und rollte von dort ein Fass nach vorn. " Viele sind es nicht mehr, wenn wir es intelligent anstellen, werden es zwei Fässer für jeden von uns. Was meinst du? Wir könnten es auch so machen. Du rollst sie nach vorne und ich schaffe sie raus an die Reeling." Massa hatte sich ein Fass auf seine Schulter gehoben. "Überlegs dir , bin gleich wieder da." Massa kletterte nach oben und Verschwand aus dem Sichtfeld Menas.

  • Menas staunte nicht schlecht, als der Zenturio das knapp unterarmdicke Schiffstau mit all seinen Windungen einfach so hochhob. Und das mit nur einem Arm! Der Trebellier war ganz klar ein Gott von Mann....


    Er folgte Massa unter Deck und fragte sich, warum sie die Ladung überhaupt schon an Deck hieven sollten. Hier unten waren dis Fässer immerhin noch gesichert, oben allerdings würden sie schnell kippen können, da sie nicht mehr festgezurrt waren noch sich gegenseitig würden halten können. Seiner Meinung nach war diese Aktion eine reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, ohne dass man sich Gedanken um die Notwendigkeit oder die Konsequenzen gemacht hatte, aber er war ein Rekrut und hatte einen Befehl erhalten. Also schwieg er und machte sich an die Arbeit, gemeinsam mit Massa. Immerhin waren die Fässer klein genug, dass man sie tragen konnte. Menas blickte Massa nach, musste nicht lang überlegen und schulterte dann selbst ein Fass. Er kam dem Decimus auf der schmalen Stiege entgegen. »Das wäre ja noch schöner, wenn ich dir alle Gelegenheiten überließe, deinen Bizeps etwas auf Vordermann zu bringen«, murrte er Massa zu und schob ein Grinsen nach. Oben angekommen sah er sich kurz um und stellte sein Fass dann zu den anderen. Auf dem Rückweg traf er Massa wieder. Er ließ ihm auf Treppe mit seinem Fass Vorrang. »Fast wünsche ich mir, dass es eine Welle sondergleichen gibt«, sagte er zu Massa und deutete mit dem Kinn auf die Fässer. Nein, diese Entscheidung konnte er nicht nachvollziehen. Normalerweise wurde die Ladung gelöscht, wenn man angelegt hatte. Sie hatten hier nur Glück, dass das hier der Nil war und nicht das Meer mit seinen Wellen.

  • Dragonum nickte nur auf die Beteuerung des Centurios hin, zwar war er zufrieden das der Mann so zuversichtlich war, aber vor Schwierigkeiten hatte Zuversicht einen noch nie geschützt ...


    "Sehr gut, ich hoffe nur das es auch wirklich so sein wird!"


    ...


    Nur wenige Minuten später wurde das Schiff längsseits an die Hafenmauer gezogen und die Planken fielen auf den gepflasterten Kai, sofort begannen die Centurionen ihre Männer von Deck zu bringen, während am Bug bereits die Fässer auf wartende Wägen verladen wurden, Dragonum schloss sich gleich den ersten Männern an und versuchte vom Kai aus die Situation zu überblicken, was ihm allerdings erst dann wieder richtig gelang als ihm ein Eques sein Pferd brachte. Gemeinsam mit dem restlichen Stab suchte sich Dragonum eine etwas abseits gelegene Stelle und überblickte das Geschehen auf dem Kai, der Centurio hatte Recht gehabt, seine Jungs waren wirklich gut bei der Sache, vorallem die Fässer waren schnell verladen ...

  • Gut gelaunt beobachtete der decurio das Treiben der milites. Die Spezialtinktur seines Freundes Equitanus hatte das Ihrige getan und Nr. XVII stand wieder auf den Beinen als ob nichts gewesen wäre.


    Dann begann die Entladung der Pferde. So unruhig, wie sie vor der Anlandung waren, so ruhig verhielten sie sich beim Verlassen des Schiffes. Geduldig ließen sie sich über die wankenden Steg führen.


    Der decurio hatte einige equites eingeteilt, ein wenig abseits vom ganzen Geschehen, mit Seilen eine Art Absperrung, in die die Tiere geführt werden konnten, zu bilden. Dort konnten sie der für sie vorbereiten Tränkung zugeführt werden.


    Ohne Vorkommnisse hatten alle Pferde das Schiff verlassen, sodaß der decurio dem praefectus melden konnte.


    "Alle Pferde und equites gesund von Bord. Einsatzbereitschaft vorhanden, praefectus."

  • Dragonum nickte seinem Klienten zu und wank ihn noch einen Schritt näher heran, er hatte keine Lust zu schreien und hier am Hafen war es ja nun mittlerweile doch recht laut ...


    "Sehr gut! Schick ein paar Eques los sie sollen den Leuten auf der Hauptstraße Richtung Süden sagen das da gleich ein paar Legionäre durchmarschieren und sie deshalb Platz machen müssen, wer noch da ist wenn wir da durch kommen hat Pech gehabt und wird niedergetrammpelt! Aber du darfst es ruhig freundlicher umschreiben, immerhin sind wir hier um die bösen Banditen zu vertreiben ... wir sind hier die Guten!"


    Die letzten Worte waren von einem Grinsen begleitet worden, immerhin waren sie ja letztlich nur wegen der seltener werdenden Handelsgüter für Rom hier, was die Einheimischen anging konnte er sich nicht vorstellen das Cyprianus eine Legion zu ihrer Rettung schicken würde ...

  • Als das Schiff am Kai festgemacht hatte war Posca wirklich zufrieden mit seinen Probatii, die ganze Ware war an Deck un die Legionäre marschierten in reih und Glied die Planke runter während die Legionssklaven die Fässer abluden ... eigentlich hätten das ja auch ruhig die Probatii machen können, aber diese eine kleine Pause hatten sie sich nun wirklich verdient ... nicht das er das jemals zugegeben hätte aber er war schon ein wenig stolz auf seinen kleinen "Haufen" ...


    "Zweite Centurie der zweiten Cohorte, IN AGMEN VENITE! AD DEXTRAM, STATE!"

  • "Dein Befehl, praefectus."


    Der decurio grüßte und strebte seinen equites zu. Eine kurze Einweisung seiner Männer, dann das Kommando.


    "Turma I, in equos conscendite!"
    Die equites saßen auf, dann stieß der Arm des decurio einmal aus Schulterhöhe senkrecht hoch.


    Erst setzten sich zwei Reiter in Richtung der Hauptstraße in Bewegung. Es folgten jeweils links und rechts zwei Pferdelängen nach hinten versetzt wiederum zwei Reiter. Diese Formation wiederholte sich noch zweimal. Dann kam der decurio und nach ihm die restliche turma in drei Reihen zu sechs Pferden.


    Die ersten zwei equites riefen so laut sie nur konnten.


    "Aus dem Weg! Macht platz für die legio XXII!"


    Der decurio hatte seine Männer angewiesen, daß die außen reitenden equites ihre Pferde nicht daran hintern sollten, als Nachdruck nach rechts oder links auszukeilen.

  • Da Appius als Statthalter sich von der Bereitschaft der Legion ein Bild machen wollte, war er vor eingier zeit mit einem schnellen Schiff nach Syene gereist. Schnell bedeutete in diesem Falle, daß er ankam als die Legion ihr Lager für den Weg nach Süden aufschlug. So suchte er also, zusammen mit seinem Gefolge in diesem ganzen Trubel den Präfekten.

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