Der Innbegrif militärischer Esthetik - Die XXII. abmarschbereit

  • Es war geschafft, Dragonum konnte kaum glauben das er es tatsächlich überlebt hatte, aber die XXII. Legion, seine Legion, war abmarschbereit. Tausende Helme glänzten im eitlen Licht der Sonne um die Wette und unzählige Feldzeichen ragten in die Höhe, der Legionsadler, nur wenige Meter von Dragonum entfernt, strahlte wie das Versprechen von Ruhm und Ehre selbst. In seiner langjährigen Karriere beim Exercitus Romanus hatte Dragonum schon etliche Male vor Soldatenansammlungen gestanden, je höher mann auf der Rangleiter kletterte desto größer wurden die "Haufen", doch jetzt thronthe er auf seinem Schlachtross vor einer gesammten Legion und nicht nur das er sie sah, nein sie sahen vor allem auch ihn und sie erwarteten das er etwas sagen würde, etwas einprägsames, etwas dass in ihnen das römische Feuer wecken würde, das Feuer das bereits die halbe Welt erobert hatte. Mehr als 5000 Soldaten hatten wochenlange Vorbereitungen, Training, und schlussendlich auch äußerst genaue Apelle hinter sich gebracht, hatten Rüstung und Waffen auf Hochglanz poliert und warteten nun auf den Abmarschbefehl ...


    Aber Dragonum lies sie warten, erst wollte er sich noch kurz im Licht seines Kommandos sonnen, wollte den Blick über die geballte Kampfkraft schweifen lassen und fragte sich wie jemals jemand diese Macht besiegen wollte. Wüstenbanditen? Pah, mit einer solchen Streitmacht konnte man ganze Länder unterwerfen und vielleicht bekam er ja auch die Chance das zu tun ....

  • Die Legionsreiterei hatte ihre befohlenen Plätze eingenommen. Das Schnauben ihrer Pferde und das Klirren der Geschirre hatten die Eliteeinheit der LEG XXII von weitem angekündigt.


    Nun standen die turmae marschbereit nebeneinander. Die equites hatten die von ihre farbigen focales angelegt:


    turma I: blau
    turma II: rot
    turma III: grün
    turma IIII: violett


    Die Pferde scharrten ungeduldig mit den Füßen. Wann kam endlich das Kommando zum Abmarsch?

  • Nachdem Dragonums Blick weitere Sekunden über die gewaltige Ansammlung von Helmen, Rüstungen und Soldaten geschweift war und die Soldaten immer ruhiger wurden so das man die Pferde der Turmae über den gesammten Campus hören konnte, rang der Praefectus sich schließlich dazu durch ein paar Worte zu sagen ...


    "Milites! Vor zwei Wochen erhielt ich Nachricht über die Machenschaften einiger Wüstenbanditen, die hinterhältig und skrupellos harmlose Händler und Reisende überfielen und selbst vor wehrlosen Kindern keinen Halt machten! Natürlich konnten weder ich noch der Praefectus Aegyptii das hinnehmen, also erhielt ich den Marschbefehl und wir begannen damit uns vorzubereiten! Als ich herkam war ich skeptisch, alle sagten die XXII. sei eine junge und unerfahrene Legion und ich hätte viel Arbeit vor mir ... doch stattdessen fand ich eine Legion voll von wahren Römern, mit dem Ehrgeiz eine der größten Legionen aller Zeiten zu werden! Und nun ist sie da, die Chance auf die diese Legion schon so lange wartet .. wir werden diese Wüstenratten jagen und ihnen zeigen was es heißt sich mit Rom anzulegen, wir werden uns einen Namen machen den man noch in Jahrhunderten nicht vergessen haben wird! Also auf zu Ruhm und Ehre!"


    Damit lies Dragonum sein Pferd auf die Hinterbeine steigen und hob die rechte Faust in die Höhe, jetzt ging es endlich los und Dragonum ritt gemächlich allen voran gen Porta Praetoria, gefolgt vom Stab und zwei Turmae, dann der gesamten Infanterie und dann schließlich die restlichen zwei Turmae ...

  • Mein Kopf... oh weh mein Kopf.... der Helm schien Zentner zu wiegen, und das Licht, das von den Harnischen, Helmen, Speerspitzen blitzte, bohrte sich wie Myriaden von Pfeilen in meine geröteten Augen. Ich presste die Lippen zusammen, kämpfte gegen das unwohle Gefühl in meinem Magen und bereute es zutiefst, die letzte Nacht nicht friedlich in meinem eigenen Bett verbracht zu haben. Aber auch wenn es nur gegen Banditen ging, man konnte immer mal Pech haben, und wenn ich über den Styx schipperte und traurig zurückblickte, dann würde ich es zutiefst bereuen, wenn ich in der letzten Nacht vor dem Ausrücken nicht die Reize von Alexandria ausgekostet hätte.
    Tapfer harrte ich aus, auf meinem viel zu unruhigen Noctifer (der immerhin, wenn ich mich so umsah und meinen schwarzen Hengst mit den schwarzen Hengsten der anderen Offiziere verglich, voll im Trend lag). Ich war auf endlose Ansprachen gefasst, aber unser Praefectus Legionis hatte ein Einsehen, und hielt seine Rede wunderbar knapp und prägnant.
    "Ruhm und Ehre!!"
    erschallte es, aus tausenden von Kehlen, in ganz entsetzlicher Lautstärke, auf dem Campus, und leidend mischte auch ich meine Stimme in das schmetternde
    "Roma Victrix!!!"
    und trieb mein Pferd an. Also los.

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