[Tablinum] Sermones cum Aureliis

  • Da stand Cara nun. Die Casa fügte sich geschmeidig in die Reihe der Wohnhäuser ein; So unauffällig, dass sie wohl daran vorbei geschritten wäre, hätte sie der Senator nicht darauf aufmerksam gemacht. Er sprach ihr gerade Mut zu und versicherte sie auf keinen Fall allein auf der Straße stehen zu lassen, als die Tür auch schon, ohne das einer der beiden sie auch nur mit der Fingerspitze berührt hätte, geöffnet wurde und ein glatzköpfiger Sklave seinen runden Kopf zur Eisentür herausstreckte. Sein Latein war zugegeben nicht das beste, was ihn etwas dümmlich wirken ließ, aber er schien ein freundliches Naturell zu besitzen - das bei Provokation gewiss aber auch ins Gegenteil umschalgen konnte.
    Der Senator, wohl ebenso überrascht wie sie, nannte ihm seinen Namen - und oh Schreck! - erst jetzt bemerkte sie, dass sie sich ihm gar nicht vorgestellt hatte, als sie ihn mitten auf der Straße angesprochen hatte. Wie unhöflich! Da war sie doch tatsächlich so in das Gespräch mit ihm vertieft gewesen, dass sie darüber die Vorstellung ganz und gar vergessen hatte. Aber Aurelius Ursus löste dieses Problem äußerst diplomatisch und stellte sie schlicht als Iulia vor. Der Sklave nickte und öffnete die massive Eisentür noch ein Stückchen weiter, um sie in die Casa Iulia einzulassen.
    Nachdem er die Tür hinter ihnen wieder geschlossen hatte, eilte er geschäftig vorraus, um ihnen den Weg zu weisen.


    Cara wurde sogleich gefangen genommen vom Inneren der Casa, die so gar nicht dem schlichten Äußeren entsprach. Hier sollte sie leben?, ging es ihr staunend durch den Kopf. Die Casa konnte freilich nicht mit der Villa einer Patrizierfamilie mithalten, aber sie war weitaus mehr, als sie erwartet hatte. Viel mehr, was die SChlichtheit der Außenmauer hatte erwarten lassen. Ein helles, offenes Atrium öffnete sich ihnen mit Klinen und Tischchen, die um einen kleinen Art Brunnen herum gruppiert waren. Eine Statute beugte sich darüber. Weiter hinten an einer Wand entdeckte sie einen Altar auf welchem das steinerne Bildnis der Venus, der Stammmutter der Iulie trohnte. Sie sammelte zwar nur schnappschussartige Eindrücke, aber das, was sie sah, das gefiel der jungen Iulia.


    Der dunkelhäutige Sklave führte die beiden in einen Raum, der sich dem Atrium unmittelbar anschloss, das Tablinum. Eine Art Familiengalerie hing hier an der Wand, die Caras Neugierde sogleich auf sich zog. Der Raum war schlicht, aber gemütlich eingerichtet. Ein paar Weidenkörbe, daneben ein Tisch mit frischen Blumen in einer Vase...."dominus kommen gleich...", Der Sklave wandte sich zu ihnen um. "Trinken wollen etwas?", Er riss die junge Iulia, die soeben begonnen hatte, die Bildnisse ihrer Ahnen zu betrachten, förmlich aus den Gedanken. "Ja, warum nicht...", antwortete sie und der mann eilte hinaus, um der Order nachzugehen.


    Cara nutzte den Moment, in dem sie noch allein waren, um den Senator für den Hauch eines Augenblicks mit der Hand am Arm zu berühren. Eine Geste der Entschuldigung. "Verzeih...es war unhöflich mich Dir nicht ordentlich vorzustellen! Das wäre ich Dir schuldig gewesen. Iulia Cara..."

  • Sie betrat dieses Haus zum ersten Mal. Das war nicht zu übersehen, da sie sich staunend umblickte. "Hier in Rom erlebt man es oft, daß Häuser von außen schlicht wirken, aber in ihrem Inneren reinste Perlen sind", bemerkte er leise zu ihr und freute sich an ihrem Staunen. Tatsächlich war die Casa Iulia durchaus ein Schmuckstück, wenn auch nicht vergleichbar mit den Villen der Reichen und Mächtigen. Doch mußte es immer gleich ein solcher Vergleich sein?


    "Für mich bitte nur sehr stark verdünnten Wein", erwiderte er auf die Frage des Sklaven hin. Die junge Iulia berührte ihn leicht am Arm. Nur für einen kurzen Moment, doch reichte es vollkommen, seine Aufmerksamkeit vollständig auf sie zu ziehen. Ihre Entschuldigung erwiderte er zunächst mit einem durchaus schuldbewußt aussehenden Lächeln. "Ich bitte Dich. Das zu verzeihen ist kaum nötig, denn ich habe mich doch der gleichen Nachlässigkeit schuldig gemacht. Sehr erfreut, Dich kennenzulernen, Iulia Cara. Ich bin Titus Aurelius Ursus." Er war kaum schon so bekannt, daß sie mit seinem Namen etwas würde anfangen können. Aber zumindest seine Gens sollte ihr etwas sagen.

  • Zugegeben, es war ihr beider Versäumnis gewesen. Cara erwiderte Aurelius´ Lächeln und neigte in einer anmutigen Geste, die man ihr ob ihres noch kränklichen Aussehens wohl nicht zugetraut hätte, den Kopf. "Die Freude ist ganz meinerseits, Titus Aurelius Ursus." Es fühlte sich etwas merkwürdig an, jetzt nachdem sie sich doch schon einige Zeit miteinander unterhalten hatten, sozusagen neu anzufangen. Anders als er wohl annahm, rührte sein Name etwas in ihrer Erinnerung an. Etwas, das sie aber nicht recht zuzuordnen wusste. Als hätte sie den Namen schon einmal gehört. Vielleicht hatte ihr Vater ihn einmal erwähnt - Vielleicht war es aber auch einfach nur sein Gensname. Claudia, Cornelia, Tiberia, Aurelia...wer kannte die Namen der ehrenvollen Patriziernamen nicht?
    Was ihr im Moment aber noch viel wichtiger erschien, als die Frage, wo sie den Namen schon einmal gehört hatte, war, dass sie das Gefühl hatte ihm etwas schuldig zu sein für seine Freundlichkeit und Fürsorge. Wie konnte sie ihm dafür nur danken? Sie sah den Aurelier neben sich an. Vermutlich würde er es als eine Beleidigung gegen seine Ehre betrachten, würde sie ihn danach fragen. So beließ Cara es bei einer schlichten Aussage: „Ich würde mich freuen, wenn ich mich für Deine Hilfe eines Tages bedanken könnte...“, sagte sie gerade noch, als die Tür zum Tablinum etwas unsanft aufgestoßen wurde und der Sklave mit einem Tablett und zwei Becher zurückkam. „Setzen?“, fragte er mit gehobenen Brauen, als er die beiden immer noch stehend vorfand, und deutete mit der ausgestreckten Hand auf ein paar Weidekörbe in der Nähe eines Tisches, auf welchen er nun auch das Tablett manövrierte. Er nickte ihnen noch zu und zog sich dann wieder zurück.

  • Als Centho das Tablinum betrat waren die Gäste zu seiner Überrrschung schon versorgt das freute ihn natürlich. Warf es doch ein gutes Bild auf sein Haus und das konnte ja nie schaden. Eingentlich hatte er ja nur Iulia Cara erwarte die ihm durch Saturnius schrieftlich angekündigt worden war. Außerdem war ihr Gepäck schon in der Casa angekommen. Als er dann den Senator Titus Aurelius Ursus in seinem Tablinum stehen sah war er doch etwas verdutzt aber er hob den Arm zum Gruß und ging auf die Beiden zu.


    "Salvete wechle Freude ich nehme an du bist Cara. Aber was verschaft mir die Ehre deines Besuchs Aurelius Ursus?"

  • Ja, es war schon eigenartig, die Vorstellung jetzt nachzuholen und es fühlte sich irgendwie falsch an. Trotzdem war es wohl nötig. Doch bei ihrer Aussage wegen des Dankes winkte er ab. "Mach Dir darüber keine Gedanken und such nicht krampfhaft nach einer solchen Gelegenheit. Eines Tages wird sie da sein und dann werde ich sehr froh darüber sein, daß Du mir hilfst." Sie hätten vermutlich noch weiter geplaudert, wenn nicht Centho nun hereingekommen wäre, um sie zu begrüßen.


    Nanu, waren sie schon so vertraut miteinander, daß es angebracht war, bei der Anrede den Senator wegzulassen? Ursus hob kurz die Augenbraue, lächelte aber dennoch. Es war eine nichtige Kleinigkeit. "Salve, Iulius", grüßte er also freundlich zurück. "Die Götter, oder der Zufall, wollten es so, daß ich Deine Verwandte ganz allein auf dem Markt antraf, da ihre Sklavin sich auf der Suche nach einem Führer offenbar verlaufen hatte. Ich erlaubte mir, mich ihrer anzunehmen und sie herzuführen."

  • Cara wollte gerade zu einer Entgegnung ansetzen, als die Tür zum Tablinum abermals geöffnet wurde und ihr Verwandter eintrat. Sie sah die Überraschung, die über sein Gesicht huschte, als er nicht nur sie dort stehen sah, sondern auch den Senator. Offensichtlich kannten sich die beiden. An ihr Gesicht mochte er sich vielleicht nicht mehr erinnern, dass die Familie sich das letzte Mal zu einem großen Treffen aller Zweige getroffen hatte, lag schon eine Weile zurück und seitdem war sie zu einer jungen Frau heran gewachsen. Doch sie erkannte Lucius Iulius Centho sofort. „Salve!“ Freudig grüßte Cara ihn und umarmte ihn herzlich, unterdrückte aber angesichts des Senators den Impuls ihn allzu stürmisch zu umarmen. Das konnte sie schließlich noch später nachholen.
    „Die Götter waren mir wohl gesonnen, ihn mir über den Weg zu schicken“, Sie lächelte Ursus an. „Der Senator war sehr freundlich zu mir. Ich habe ihm zu danken. Allein hätte ich wohl nicht hierher gefunden.“ Sie fühlte sich ihm auf merkwürdige Art und Weise verbunden. Mit Hoffnung in den blauen Augen sah sie dann zu Centho auf. „Hat sich eine Sklavin hier in der Casa gemeldet? Ihr Name ist Sophie....“

  • Centho war etwas verwundert über das zusammentreffen von Cara und dem Aurelia aber die Götter scheinen es so gewollt zu haben. Und ganz unangenehm war ihm das der Senator in seinem Haus war ja nun auch nicht. Immerhin brauchte er sich mit seiner Casa ja nun nicht verstecken. Auch wenn das nicht sein Verdienst war, viel Familienmitglieder die zum teil Ritter und andere hohe Posten bekleidet hatte hier gewohnt und so sah es ja auch aus.


    “Ich danke dir natürlich das du Cara hier her gebracht hast. Eine Frau allein ohne Sklaven in den Straßen Rom´s das ist natürlich nicht das was ich mir wünsche darum noch mal mein dank.”



    Dann wand er sich an Cara die ihn doch mehr berüst hatte als er es erwarte hatte.


    “Ja die Götter scheinen dich zu lieben. Aber ich glaube nicht das du die Casa Iulia verfehlen hättest können sie ist eines der größten Hauser auf dem Mons Esquilinus ich glaube einmal fragen hätte gereicht. Was nichts damit zu tun hat das es kein Zustand ist das du allein durch Rom laufst. Das hat mir dein Bruder nicht geschrieben als er dich ankündigte. Als ich erfuhr das dein Gepäck hier ohne dich ankam wollte ich schon Leute nach dir aus senden.
    Außer denen die dein Gepäck brachten ist mir nichts bekannt wenn sie da nicht dabei war weis ich von nichts. Ich werde Phocylides befragen er wird sicher mehr wissen.“


    Der wusste ja eh immer alles was im Haus vor sich ging. Dann setzte auch er sich auf eine der Klinen.

  • In Caras Ohren klangen Centhos Worte wie ein Vorwurf. Sie hatte gewagt einen Senator als Helfer einzuspannen. Aber nicht nur das, sie hatte sich ohne Begleitung auf den Straßen Roms aufgehalten. Dabei konnte sie zumindest für letzteres absolut nichts dafür! Leiser Trotz regte sich in ihr, der sich auch nicht durch die Anwesenheit Aurelius Ursus´ mildern ließ.
    „Ich kann wirklich nichts dafür“, Sie begegnete Centho mit offenem Gesicht, die blauen Augen groß und kritisch unter gehobenen Brauen. „Ich habe eine ganze Weile auf Sophie gewartet, habe sogar nach ihr gesucht. Aber sie war auf dem ganzen Markt nicht zu finden, also habe ich Senator Aurelius Ursus nach dem Weg gefragt...“,
    Wieder sah sie zu dem Mann hinüber, als suche sie seine Unterstützung und Zustimmung. „Ich hoffe, Sophie ist nichts zugestoßen....“, sagte sie noch, ehe sie sich Centho erneut zu wandte: „Den Boten – das muss ich zu meiner Schande gestehen – habe ich in dem ganzen Trubel vergessen zu schicken...“ Sie hatte kaum geendet, da biss sie sich auf die Unterlippe. Es war womöglich unklug gewesen, sich in Anwesenheit eines Gastes zu verteidigen. Centhos Autorität zog sie keinesfalls in Zweifel, fühlte sich aber missverstanden. Wo war nur Saturnius? Wollte er sie nicht Willkommen heißen? Auf Centhos Angebot bei einem der Sklaven nachzufragen, ob Sophie zusammen mit dem Gepäck gekommen war, nickte sie. „Vielen Dank!“

  • "Das war doch eine Selbstverständlichkeit, daß ich mich ihrer angenommen habe, da gibt es nichts zu danken." Ursus lächelte freundlich. Inzwischen fühlte er sich hier ein wenig überflüssig und als Störfaktor. Sicherlich wollten die Verwandten nun in Ruhe reden und die junge Cara hatte gewiß das Bedürfnis, sich frisch zu machen und auszuruhen. "Wenn ihr erlaubt, werde ich mich nun verabschieden. Ich wünsche Dir eine schöne Zeit in Rom, Iulia Cara. Und Dir noch viel Erfolg, Iulius Centho."

  • Centho sah Cara weiter an. Er war zwar froh das sie jetzt da war er hatte ihrem Bruder zu gesagt sich vor erst um Cara zu kümmern. Und der Verlauf der Geschichte schmeckte ihm nicht so richtig, sah es doch so aus als können die Iulia nicht mal die Ankunft einer Verwandten einleiten.


    „Das sollte kein Vorwurf in deine Richtung sein ich weis das dich keinen Schult trifft. Aber warum bist du nicht mit deinem Gepäck hier an gekommen?“


    Das hätte die Sache vereinfacht und dann würde jetzt auch nicht eine Sklavin fehlen.

    „Du musst meine Sorge verstehen ich habe deinem Bruder versprochen mich um dich zu kümmern. Was soll ich ihm schreiben wenn du in Rom allein überfallen wirst. Da waren dir die Götter holt dir eine Senator Rom´s an die Seite zu stellen.“


    Als sich der Aurelia verabschiedet wand er sich zu ihm.


    „Ich denke dir trotz dem Senator.“


    Er nickte erneut als wenn er es gestatten würde das sich Aurelia verabschiedete. Was natürlich nicht der Fall war da es überflüssig war dies zu gestatten. Es war mehr eine Formsache. Er hob grüßen den Arm.


    „Du bist in diesem Haus willkommen. Vale Bene.“

  • Cara spürte, dass sich der Senator unwohl fühlte. Hin und wieder huschte ihr Blick hinüber zu ihm, während sie Centhos Worten lauschte. Der Aurelier verabschiedete sich dann auch sehr bald, um den Verwandten Zeit für sich selbst zu geben. "Ich hoffe wir begegnen uns bald einmal wieder...", erwiderte sie lächelnd. "Vale bene!"


    - Dann war er draußen und Cara verblieb allein mit Centho. Es fühlte sich irgendwie merkwürdig an. Obschon sie sich so klar und deutlich an das Gesicht dieses Mannes erinnern konnte, kam es ihr Ewigkeiten vor, seitdem sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Der Senator war ihr "näher" erschienen, als es Centho jetzt tat. Mit ihm hatte sie sich seltsam sicher gefühlt. Jetzt stand sie auf sie reduziert. Während ein Teil in ihr sich über solch merkwürdige Empfindungen wunderte, rief sie ein anderen zur Ordnung: Entspanne dich!, rief er ihr zu.
    Auf dem kleinen Beitisch standen immer noch unberührt die zwei Becher, welche der Sklave herein gebracht hatte. Der eine mit stark verdünntem Wein, so wie es der Senator geordert hatte, der andere mit klarem Wasser.
    Cara verstand natürlich die Logik hinter seinen Worten. Doch dieses Mal war sie umsichtig genug, Centho erst zu antworten, als sie beide allein waren."Ich hielt es für einfacher, mein Gepäck vorzuschicken - um beweglicher zu sein", erklärte sie sich. "Und auch für die Träger dachte ich sei es geschickter, wenn sie meine Gepäckstücke mit dem Wagen in die Stadt bringen können..." Tatsächlich entspannte sie sich dann, als sie die ehrliche Sorge in seiner Stimme hörte und sah wie seine Augen groß wurden, als er die Brauen kritisch hob.
    "Ich wollte dir wirklich keine Sorgen bereiten!", versicherte sie ihm und lächelte ihn an, als wollte sie ihm ein Friedensangebot machen, dass sie dann sogleich auch in einem fast schon feierlich zu nennenden Versprechen aussprach. Die Hand ans Herz haltend sagte sie: "Ich verspreche dir, zukünftig darauf zu achten, mich nicht allein nach draußen zu begeben..." Zumindest am Anfang nicht - fügte sie in Gedanken hinzu. Natürlich lag ihr nichts ferner, als der Iulia Schaden zuzufügen.
    "Aber, wo du schon einmal meinen Bruder erwähnst....Wo ist er? Möchte er mich nicht begrüßen?" Sie versuchte eine ruhige Fassade zu wahren, doch in ihren Augen lag eine Mischung aus angenagter Freude, leiser Furcht, Saturnius könnte sie vergessen haben, die aber noch zurückgedrängt wurde von größerer Hoffnung.

  • "Valete", erwiderte Ursus den Abschiedsgruß und nickte dem Hausherrn noch einmal zu, als dieser äußerte, Ursus sei in diesem Haus stets willkommen. Eine freundliche Geste, die Ursus durchaus positiv aufnahm. Dann ließ er die beiden endgültig allein und machte sich mit Cimon wieder auf den Weg nach Hause. Bereut hatte er es nicht, den Umweg gemacht zu haben. Die Unterhaltung mit der jungen Iulia Cara hatte er sehr genossen. Eine intelligente und charmante junge Dame.

  • Nach den der Senator sie verlassen hatte wurde Centho´s Gesicht deutlich heller. Auch wenn ihm die Geschichte mit die sich hier grade abgespielt hatte noch immer nicht behagte. Aber ohne den Senator im Nacken konnte das deutlich in angenehmer Stimmung bereden.


    „Cara du weist ich sorge mich nur um dich aber du bist eine Frau aus gutem Haus da solltest du nicht allein durch die Stadt laufen. Dein Bruder ich und Proximus sind bemüht den Guten Nahmen unserer Gens auch in Rom wieder her zu stellen. Und wenn jetzt Senatoren in Rom sagen das wir unseren Eigene Familie nicht versorgen können was soll man da von uns denken? Nicht das ich das von Aurelius Ursus glaube ich bin froh das er dich gefunden hat. Ich mag mir gar nicht aus malen wenn dir was ich deinem Bruder schreiben hätte wenn dir etwas zu gestoßen währe. Zu meinem Leidwesen hat er Rom schon vor einiger Zeit verlassen er ist in Misenum Magistrat geworden und hat mir einen Brief für dich da gelassen er liegt auf dem Bett in dem Cubiculum das ich dir habe richten lassen. Es tat ihm leid das er schon gehen musste und er Vermisst dich sehr.“


    Bei den letzten Worten trat er ein Stück auf sie zu und legte die Hand an ihre Wange um sie zu trösten weil er wusste das auch sie ihn sicher vermisste.

  • Cara lächelte unter seiner Hand, obschon ihr in dem Moment, als er von Saturnius´ Abreise sprach, alles andere als zum Lächeln zu Mute war. Ihr Bruder hatte Rom verlassen, ohne dass sie Gelegenheit dazu gehabt hätten miteinander zu reden. Er war fort. Sie hier - und er dort, in Misenum. Diese herbe Enttäuschung, die sie fast schon einen physischen Schmerz empfinden ließ, durchströmte ihren Körper wie eine Welle Übelkeit und wischte beinnahe alle Gedanken an Sophie, den Senator und Lucius Sorgen um den guten Ruf der Familie fort. Es war wohl seine Berührung, seine tröstenden Nähe, die sie hier hielt und sie daran erinnerte, dass es ihr im Moment noch nicht gänzlich gestattet war, sich dieser ihrer Enttäuschung hinzugeben. Er musste ihren inneren Gefühlssturm denn wohl auch in ihren Augen sehen, auch wenn sie versuchte sich zusammen zu nehmen. Cara war schon immer eine schlechte Schauspielerin gewesen und ihre Gefühle in ihrem Gesicht nur allzu gut lesbar - zu ihrem Leidwesen.
    "Ja, mir tut es auch Leid...aber er wird gewiss seine Gründe haben. Er ist ja immer so beschäftigt." Ihre Stimme klang selbst für sie seltsam hohl. Dann weiter, als spule sie ein Programm ab, das sie seit ihrer frühsten Kindheit verinnerlicht hatte: "Ich möchte meiner Familie wirklich keinen Schaden zufügen, Lucius! Und ich werde tun, was ich kann, um euch zu unterstützen!" Das war das höchste Prinzip. Sie lebte für die Familie. Nur dafür. Mit einem Lächeln, dass leider all ihre Traurigkeit preisgab, setzte Cara hinzu: "Ich will der Iulia Ehre machen!"

  • Centho sah die Traurigkeit über die Abreise ihres Bruders in Cara´s Gesicht aber was sollte er tun. Er verstand beide Standpunkte natürlich wollte sie ihren Bruder sehen er war der Rest ihrer Familie der Ihr geblieben war nach dem dann auch noch der Vater verstorben war. Centho kannte das Gefühl nur zu gut nur hatte er keinen Bruder. Als er damals vom Tot des Vaters erfahren hatte, hatte er niemanden mehr nur Calli die ihn stützte und aufbaute.


    Ja Gründe hatte er sicher aber Centho war sich manchmal nicht sicher ob das alles lohnte. Die Kariere koste ihn auch eine Menge Zeit und er und Calli sahen sich manchmal über eine Woche nicht und er hatte das Gefühl das die Zeit die sie mit einander verbrachten ehr ab den zu nahm. Seufzend sagte er.


    „Ja ich kenne das wen man zu beschäftigt ist glaub mir. Ich und Calliphana sehn uns manchmal Tage lang nicht.”


    Er redete als wenn Cara, Calliphana kennen würde was natürlich unmöglich der Fall sein konnte aber daran dachte er jetzt kein Stück.


    „Ich weis doch es hat mich nur auf den falschen Fuß erwischt. Und grade bei Senatoren muss ich immer aufpassen das ich mich nicht in die Nesseln setzte und das aufgebaute gleich wieder einreise.”


    Das sie ihm beim Vornamen nannte war ein befremdlicher Eindruck seit Jahren hatte das niemand mehr getan nicht mal Calli tat das warum wusste er auch nicht. Wahrscheinlich hatte sie sich an das Centho so gewöhnt das sie das Lucius nicht verwendete. Aber es schuf auch gleich eine angenehme Verbindung zu Cara und er wurde es sicher nicht ablehne das sie ihn beim Vornamen nannte.


    „Ich weis doch und habe keinen Lidschlag daran gezweifelt. Willst du dich nicht erst mal setzen und etwas essen? Oder noch besser wir werden zusammen etwas essen. Ich hab auch etwas Hunger. Ich werde dir in der Zwischenzeit das Balneum bereiten lassen. Du willst sicher ein Bad nehmen.”

  • "Calliphana" - Den Hauch eines Augenblicks stutzte Cara, ehe ihr ein Licht aufging. Richtig, die Einladung zuLucius Verlobungsfeier. Da hatte Calliphana drauf gestanden. Furia Calliphana um genauer zu sein. Bisher hatte sie noch nicht das Vergnügen gehabt, die Verlobte ihres Verwandten kennen zu lernen, freute sich aber schon darauf. Zumindest schien sie im Leben des Lucius eine sehr zentrale Rolle einzunehmen, das zumindest glaubte sie aus dem Tonfall heraus zu horchen, mit der ihr sein Bedauern über die wenige Zeit mit seiner Zukünftigen, vortrug. Zumindest lenkte sie das Gespräch von ihrem eigenen Kummer hinsichtlich ihres Bruders ab und darüber war sie sehr froh...
    "Das ist sehr bedauerlich", antwortete sie ehrlich. "Ich hoffe, ihr beide werdet mehr Zeit finden, wenn ihr einst verheiratet sein werdet", sie lächelte ihn an - und dann plötzlich, aus einem Schub an spontaner Vorfreude heraus: "Oh ich freue mich wirklich auf die Feier! Ich fand es so schade, dass ich eure Verlobungsfeier wegen dieses doofen Fiebers verpasst habe!"


    Dass es für Lucius einen Moment befremdlich war, mit seinem Vornamen angesprochen zu werden, dass bemerkte Cara nicht. Für sie war es völlig normal, Familienmitglieder mi Vornamen anzusprechen. Und schließlich waren sie unter sich.
    "Das verstehe ich natürlich...es war aber auch ein ziemlich großer Zufall, dass ich ausgerechnet an Senator Aurelius Ursus geraten bin...." Und was für einer, dachte sie mit leisem Schmunzeln. Später würde sie den Göttern danken, dass sie ihn ihr über den Weg geschickt hatten.


    Einer Mahlzeit war sie tatsächlich nicht abgeneigt. Erst jetzt spürte sie,wie hungrig sie eigentlich war. Ihr Magen fühlte sich leer und verstimmt an. Kein Wunder - schließlich hatte sie seit dem Morgen nichts mehr zu sich genommen. "Das klingt sehr gut!", bemerkte sie erfreut und setzte dann ein "Ich meine beides klingt sehr gut", nach...Das eine oder andere wollte sie dann doch noch von ihm wissen...

  • Centho nickte befürchte aber das sein Streben in den Senat da immer einen Bremse in diese Richtung darstellen würde. Grade jetzt wo er sich um ein Tribunat kümmern wollte. Er hoffte das er eines zumindest in Italia bekommen würde. Aber wenn sie erst mal zusammen in eine Provinz gehen würden hätte das ja auch was für sich. Aber im allgemeinen wollte er jetzt nicht weg von hier zumal er ja auch versuchte die Familie zusammen zu halten was auch Zeit koste. Die er aber investieren wollte denn was war wichtiger als die Familie.

    „Ja hoffen wir es aber ich kann noch nicht so richtig dran glauben kann.
    Ja die Feier es gibt so viel das organisiert werde muss aber ich bin froh wen dann alles geschafft ist.”



    Im allgemeinen störte es ihn nur das die ganze Sache so nach Rettung aussah. Das der Senator jetzt auch mal die Casa Iulia von innen gesehen hatte war ja durch weg positiv und auch das sie sich so noch mal gesehen hatten vielleicht sollte er den Aurelia mal zum Essen einladen quasi als dank. Seine Frau und Calli verstanden sich ja auch.


    „Ja ein glücklicher umstand das er es war.”



    Er sah den Ägypter schon in seine Richtung laufen. Wie machte er das nur immer das er wusste das es was gab das zu besprechen war.


    „Das ist Phocylides er ist mein persönlicher Sklave und weis quasi alles was hier in diesem Hause vor sich geht. Wie er das alles unter einen Hut bekommte und alles behält weis ich auch nicht. Wenn du etwas brauchst oder irgendetwas hast wende dich vertrauensvoll an ihn er wird dir helfen. Und bitte nimm in Zukunft Wonga mit wenn du in die Stadt gehst.


    Das er Calli da zubringen würde Wonga oder einen anderen Sklaven mit zu nehmen bezweifelte er doch recht stark auch wenn er es sich wüschen würde. Aber Cara war deutlich jünger und ihr Bruder hatte gesagt er solle sich um sie kümmern.


    „Phocylides wir beide wolle etwas essen und Cara wird danach ein Bad nehmen veranlassen alles.”


    Dann hielt er Cara den Arm hin. Um sie mit ihr ins Tricilium zu gehen.

  • Typisch Mann, ging es Cara amüsiert durch den Kopf und ein Lächeln machte sich auf ihren Zügen breit. Im Grunde waren es ja die Damen, welche die meiste Arbeit mit Hochzeitsvorbereitungen hatten und nicht die Herren der Schöpfung. Aber in der Tat, es gab viel zu organisieren. Trotz ihrer Gedanken, blieb sie euphorisch. Eine Hochzeit! „Ich würde mich sehr freuen, wenn ich euch in irgendeiner Art und Weise behilflich sein könnte!“, bot sie ihm ehrlich begeistert an.


    Von Lucius heimlichen Überlegungen, den Senator in die Iulia Casa einzuladen, ahnte die junge Iulia nichts. Sie war indessen schon damit beschäftigt, welches Opfer sie den Göttern als Dank darbringen wollte. Oder besser gesagt, der einen Göttin. Venus, der Stammmutter der Iulier, die so beschützend ihre Hand übers sie gehalten hatte. Was opferte man in einer solchen Situation. Nichts blutiges auf jeden Fall....vielleicht ein paar Blumen und wohl duftende Gewürze?
    Wie aus dem nichts erschien ein etwas stämmiger Sklave, dem der ägyptische Einschlag förmlich anzusehen war. Lucius stellte ihn als Phocylides vor. Nach allem was ihr Verwandter berichtete, wusste der Sklave, was in diesem Haus alles vor sich ging. Cara nahm sich vor, ihn später nach Sophie zu fragen.
    Tatsächlich war auch sie nicht sehr davon begeistert, von einem Sklaven auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden. Cara war ein sehr freiheitsliebender Mensch, musste sich bewegen und dorthin gehen können, wo ihr der Sinn stand. Ein Sklave im Schlepptau war da eher hinderlich. Zumindest empfand sie männliche Sklaven als hinderlich, die nichts von den Bedürfnissen einer jungen Frau wussten. Zumindest da hatten sich Sophie und Cara immer ergänzt. Wo sie jetzt wohl war?
    Lucius zu Liebe nickte sie dennoch. „Werde ich...“, antwortete sie. Zumindest für den Anfang wäre es wohl vernünftig.


    Lächelnd hakte sie sich bei ihm unter und folgte ihm ins Triclinum...

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