Die XXIIer | Auf der Durchreise

  • Dragonum stand nun schon seit einer knappen Stunde an der Reeling, seit man ihm gesagt hatte das jetzt jederzeit zu sehen sein sollte ... und nun war es zu sehen, Ostia der Hafen Roms, dort würden sie anlanden um Vorräte aufzufüllen und "einige Sachen" zu erledigen. Ohne sich wirklich vom fernen Ostia abwenden zu wollen schickte Dragonum einen der Equites los um den Optio und den Decurio zu holen ... schließlich wollte Dragonum keine Zeit verlieren ...


    Sim-Off:

    Sorry für die Verspätung aber I-Net ist hier rar ;)

  • Der decurio war noch immer damit beschäftigt, sich die neuen Pferde genau anzusehen. So war die sich beim tribunus einzufindende Meldung eine willkommene Unterbrechung.


    Kurze Zeit später nahm er vor seinem Vorgesetzten Haltung ein.


    "Decurio Cursor meldet sich wie befohlen, tribunus."

  • Dragonum nickte kaum merklich ohne sich von der Küste abzuwenden ...


    "Wie geht es denn unseren "Neuen", ich hoffe du hast nur gute Neuigkeiten!"


    Dragonum war etwas unzufrieden mit dem Verlauf ihrer Reise, alles dauerte zu lange und in Rom würde er nochmal Zeit verlieren ... dabei wollte er doch schnellst möglich sein Kommando antreten ...

  • Der decurio erwiderte.


    "Ich habe mir unsere Neuen, die wir der Reihe nach durchnummeriert haben, angesehen. Sie scheinen so weit gesund zu sein. Bis auf drei, die mir Sorgen bereiten: No. VII frißt fast nicht mehr und hat einen geblähten Bauch, No. XV webt obwohl wir ihn sehr kurz angehängt haben und No. XXVII schlägt mit der rechten Hinterhand nach jedem, der sich ihm nähert.


    Was zudem dringend notwendig wäre, die Pferde von Bord zu bringen und sie an Land zu bewegen.


    Wie lange liegen wir hier vor Anker, tribunus?"


    Besorgt sah der decurio seinen Vorgesetzten an.

  • Nichts womit Dragonum nicht gerechnet hätte, aber dennoch höchst ungern vernommene Kunde, die Pferde waren mehr Symbol als wirklich notwendig ... wie sollte er eine Legion führen wenn ihm bereits auf dem Weg nach Ägypten die Hälfte der Pferde wegstarb ...


    "Deine Männer werden genug Zeit bekommen um sie alle einmal ausreiten zu können, sofern du keinen guten Arzt dabei hast der sich um die Tiere kümmern kann solltest du vielleicht einen in Rom auftreiben ... wir werden einige Tage hierbleiben, da ich gedenke meinen Patron zu besuchen! Du solltest mich dann übrigens begleiten!"


    Freundlich formuliert aber der Tonfall ließ keinen Zweifel daran, das hierzu keine Diskusion statfinden würde. Dragonums Plan für Rom war schon etliche Male überdacht worden und der Tribun wollte seinen Zeitplan strickt einhalten!


    "Sag den Männern sie sollen sich bereit machen, wir werden in kurzer Zeit anlegen und ich will keine Verzögerungen!"

  • Der decurio schnaubte nicht gerade begeistert. Dem tribunus mußte bekannt, daß sie weder von Aegytus einen veterenarius mitbrachten noch einen von Mogontiacum mit an Bord nahmen. Und wo sollte er einen in der Hauptstadt auftreiben? Und zudem, das was seine drei Patienten betraf, mit denen gedachte er selbst fertig zu werden, wo er doch vom veterenarius legionis in Nikopolis so manchen Tipp in der Behandlung kranker Pferde gelernt hatte.


    Und seine Begleitung zum Patron des tribunus? Der decurio kannte diesen nicht, wußte aber, daß er mit ihm irgendwie verwandt war.


    Er nahm Haltung an,
    "Dein Befehl, tribunus",
    und machte sich auf den Weg zu seinen equites um sie entsprechend einzuweisen.

  • Dragonum nickte wieder zufrieden und widmete sich wieder voll und ganz dem nahenden Ufer, er konnte schon die ersten Schiffe und Häuser im Hafen von Ostia erkennen, einige Minuten noch dann würden sie anlegen, er konnte es kaum erwarten die elendlich wackelnden Planken dieses Kahns zu verlassen ... wobei ihm natürlich bewusst war das die Fahrt nach Ägypten noch um einiges schlimmer werden konnte. Nun fehlte nur noch der Optio, immerhin hatte Dragonum nach beiden schicken lassen ...

  • Nachdem Dragonum nun alle Infos über seine Truppe eingeholt hatte, machte er sich selbst auch für den Landgang bereit und lies zwei der Legionäre eine Kiste auf Deck bringen nachdem er sie mit einigen Habseligkeiten befüllt hatte, die würde er in Rom bei der Casa Octavia abladen, Victor war sicher wild darauf einiges aus Germanien zu erfahren, sofern er denn Zeit genug hatte sich damit zu beschäftigen ...


    Das Anlegen klappte ohne Zwischenfälle, die Besatzung war gut ausgebildet und eine Zierde der Flotte, oder zumindest hatte Dragonum das ganze auch schon wesentlich schlechter miterlebt. Als der Landungssteg auf den steinernen Kai schlug stand Dragonum schon bereit um diesen hinab zu gehen, kaum unten angelangt wurde der Decurio herangewunken ...


    "Decurio lass die Männer vor dem Schiff antreten ich will ein paar Worte sagen!"

  • "Dein Befehl, tribunus."


    Der decurio drehte sich um, überlegte kurz - wie hatte der tribunus befohlen? Nicht deine, sondern die Männer, folglich auch die Schiffsbesatzung -, nahm seine Trillerpfeife, drei kurze Pfiffe und ein Kommando.


    "Equites et nautae! Ante navem in aciem venite."


    Er wartete und es dauerte nicht lange und seine Männer und die Besatzung eilten vom Schiff und nahmen die befohlene Formation ein.


    "State!"


    "Oculos ad sinistram!"


    Dann meldete er.


    "Nuntio. Wie befohlen angetreten, tribunus."

  • Dragonum nickte dem Decurio kurz und zufrieden zu bevor er sich den versammelten Soldaten widmete ...


    "Die erste Etappe unserer langen Reise ist bewältigt und Rom wird uns den Moment zum durchatmen geben, auf den wir alle in der letzten Woche gewartet haben! Natürlich bleibt auch jetzt keine Zeit für Müssiggang, wir alle haben unsere Aufgaben zu erledigen!
    Trierarchus, du wirst dich mit der Besatzung darum kümmern das das Schiff schnellst möglich wieder Seetauglich und rundum versorgt ist, sobald die Aufgabe erledigt ist kannst du Landgang nach deinem Ermessen verteilen! Wegtreten!"


    Während der nautische Teil der Soldaten sich zurück aufs Schiff begab, schritt Dragonum einmal die Reihe der Equites ab, als kontrollierte er den ordnungsgemäßen Zustand von Ausrüstung und Männern ...


    "Decurio, du wählst zwei der Equites aus damit sie uns nach Rom begleiten, sie werden die obligatorische Leibwache stellen. Der Rest deiner Männer wird in zwei Gruppen aufgeteilt, die beiden Gruppen wechseln sich damit ab die Pferde auszureiten und zu versorgen, während die jeweils andere Gruppe Freigang bekommt! Wielange und wie weit die Männer sich entfernen dürfen stelle ich dir frei, gib die entsprechenden Anweisungen an den Optio weiter er wird für den reibungslosen Ablauf hier sorgen!"


    Anders als beim nautischen Teil interessierten hier natürlich auch wieder die Anmerkungen des Decurios, vielleicht hatte Dragonum ja auch mal wieder was vergessen ... ?( ?(



    Sim-Off:

    Scato: Ich hab dir den Job als Aufpasser nur verpasst da ich davon ausgegangen bin das du im Moment noch inaktiv bist! Sollte das nicht der Wahrheit entsprechen kannst du natürlich auch gern mit nach Rom kommen ;)

  • "Dein Befehl, tribunus."


    Der decurio wandte sich ab, um die ihm gegebenen Aufträge zu übertragen und auszuführen. Nach einiger Zeit kam er wieder zurück und machte dem tribunus Meldung.


    "In Ausführung deiner Befehle habe ich die equites Titus Flavius Alienus und Caius Hadrianus Caecus, zwei zuverlässige Männer, zu unserer Begleitung nach der Hauptstadt eingeteilt.


    Zur Bewegung unserer Pferde steht uns das Gelände eines Onkels des eques Publius Plaetorius Rupus, der in Ostia ostwärts der Porta Romana einen Pferdehandel unterhält, zur Verfügung. Rupus wird sich während des ganzen Ablaufs dort aufhalten, was als Freigang gewertet wird. Die von dir befohlenen zwei Gruppen wechseln nach je einem Durchgang, d.h., daß je eine Gruppe von sechs equites jeweils mit einem Handpferd zur Bewegung reitet, dort wird jeweils das eine Pferd geritten, während das andere auf dort vorhandenen Koppeln grasen kann. Sind alle Pferde bewegt, erfolgt der Rückritt und die andere Gruppe reitet los."


    Der decurio hielt inne, zögerte kurz und wandte sich erneut an den tribunus.


    "Wenn du gestattest, so möchte ich von dir die Gunst erwirken, dich nicht beim Besuch deines Patrons zu begleiten, tribunus."

  • Dragonum nickte zufrieden ...


    "Gut, notier mir den Namen des Pferdehändlers, ich sorg dafür das der Name an die richtigen Ohren kommt dann hat der gute Mann auch was davon! Der Rest deines Plans gefällt mir, bis auf deinen Wunsch ... mein Patron ist Decimus Livianus, ich hatte gedacht du würdest dich freuen deine Familie wiedersehen zu können?"


    Verwunderung war wohl das falsche Wort, denn für einen Römer der soweit weg von Zuhaus Dienst tat war es doch enorm "verwunderlich" das er die Chance seine Familie wiederzusehen nicht wahrnehmen wollte ...


    "Aber wenn du nicht willst soll es mir Recht sein, ich werde deiner Familie in deinem Namen Grüße übermitteln wenn du möchtest ... kümmer dich um die Pferde und sorg dafür das alle die paar Nächte ein gutes Bett hier in einer der Tabernas bekommen! Hier hast du ein paar Sesterzen die dürften dafür reichen!"

  • Zitat

    Original von Tiberius Octavius Dragonum
    "Der Rest deines Plans gefällt mir, bis auf deinen Wunsch ... mein Patron ist Decimus Livianus, ich hatte gedacht du würdest dich freuen deine Familie wiedersehen zu können?"


    Der decurio hielt es für angebracht, seinem Vorgesetzten reinen Wein über seine Bitte einzuschenken.


    "Mit meiner demütigenden Inhaftierung aufgrund fadenscheiniger Anschuldigungen durch jenen LAPPen in der Germania Superior, die ich mit deinem Zutun zusammen mit meinen equites im carcer der LEG II GERM verbringen durfte, habe ich mich gegenüber der Gens Decima ehrenrührig verhalten.


    Meine mir damals abgenommenen Waffen erhielt ich nicht mehr zurück, im Gegensatz zu meinen equites, denen diese anstandslos nach Verlassen des carcer ausgehändigt wurden.


    Derart gebrandmarkt und nicht nur vor meinen Männern bloßgestellt steht es mir nicht zu einem römischen Senator und ehemaligen legatus legionis zweier legiones unter die Augen zu treten.


    Ich bitte dich, wenigstens von dieser weiteren Demütigung abzusehen und mich von diesem beschämenden Auftritt in der CDM zu entbinden.


    Selbstverständlich hätte ich meine Familie gerne wiedergesehen, aber nicht unter diesen Umständen, tribunus."

  • Eine von Dragonums Augenbrauen zog sich langsam nach oben, jammerte ihm da gerade ein Decurio der römischen Legion die Ohren voll, weil er glaubte aufgrund einer verloren gegangenen Waffe seine Ehre dezimiert zu haben? Tja es gab wohl doch immer mal was neues ...


    "Ach nun mach dich mal nicht lächerlich Decurio, zum einen wurdest du doch wieder aus der Haft entlassen und hast deinem neuen Kommandeur bisher gute Dienste geleistet ... und zum anderen lassen sich solche Waffen leicht ersetzen! Ich kenne Livianus schon eine ganze Weile, er wurde mein Patron als ich noch Centuro bei den Cohortes Urbanae war! Ich denke nicht das er darauf überhaupt Wert legen wird, zumal wir in Rom ohnehin keine Waffen tragen dürfen!"


    Dragonum hoffte das lächerliche Problem damit aus der Welt geschafft zu haben, allerdings hatte er nicht vor noch lange rumzudiskutieren sollte dem nicht so sein. Den Zeitdruck war nun wirklich im Überfluss vorhanden ...

  • Nachdem man Scato gesagt hatte was er eigentlich tun sollte begab er sich schnell zum neuen Praefectus Legionis und bat ihn kurz sprechen zu dürfen:

    "Salve Tribun, kann ich dich kurz sprechen?"


    Er hatte da ein Anliegen das momentan recht gut zu lösen ging...



    Sim-Off:

    sorry für die verspätung

  • Zitat

    Original von Tiberius Octavius Dragonum
    "Ach nun mach dich mal nicht lächerlich Decurio ...!"


    Einen derart banalen Kommentar hatte der decurio von seinem Vorgesetzten nicht erwartet. Ein Zeichen dafür, daß er ihn nicht verstanden hatte oder verstehen wollte, so er dies überhaupt zu tun gedachte.


    Weiteres zu sagen hielt er deshalb für überflüssig. So nahm er Haltung an.


    "Decurio Cursor meldet sich wie befohlen zu den Pferden ab, tribunus."

  • Dragonum nickte dem Decurio zu und wandte sich dann an den Optio ...


    "Sicher, was gibt es?"


    Vielleicht konnte er ja den Iulier mitnehmen, immerhin hatte seine Familie auch eine Casa in der Stadt, irgendwer musste sich doch mal über so eine Gelegenheit freuen ...

  • Scato räusperte sich kurz bevor er dann sprach:


    "Nun es geht um folgendes. Ich wollte dich bitten dich nach Roma begleiten zu dürfen und dann dort zu bleiben um das Examen Prima zu absolvieren. Ich habe schon lange mit dem Gedanken gespielt dieses abzulegen, doch dann kam mir die Geschichte in Germanien dazwischen. Und da wir uns nun schon in Italia befinden könnte ich ohne großen Aufwand und ein weitere Reise das Examen ablegen."


    Nun war SCato gespannt.

  • Damit hatte Dragonum nun wirklich nicht gerechnet, entsprechend mochte auch sein Gesichtsausdruck sein ...


    "Ein Examen an der Ulpia Divina ... du weißt das das eigentlich erst ab dem Rang eines Centurios möglich ist? Du würdest also meine Empfehlung brauchen, was sollte mich also überzeugen?"


    Dragonum konnte sich da noch gut an eine Befehlsverweigerung errinnern und die machte es ihm nicht leicht sich zu entscheiden ...


    "Also gut du wirst mich nach Rom begleiten und du wirst die Chance bekommen mich zu überzeugen, also lass dir was gutes einfallen!"

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