[Tablinum] Kunstvolle Saturnalien

  • Wie geplant war der Kommandeur nicht anwesend, als das Geheimkommando Saturnalienscherz das Tablinum erreichte. Den Wachposten im Atrium als Komplizen zu haben war immer vorteilhaft.


    Nun galt es, den Raum unbemerkt in kunstvolle Unordnung zu versetzen. Hier ein paar original parthische Pfeile ins Bücherregal geklemmt, dort ein paar rostige Schuhnägel verstreut. Den Boden zierte später auch noch eine Blutlache. Aus leicht wasserlöslicher Farbe natürlich, denn irgendwer würde sie ja wieder wegwischen müssen. Auch auf dem Schreibtisch wurde nichts ernsthaft zerstört oder beschädigt, aber auch kaum etwas an seinem Platz gelassen. Das galt auch für die übrigen beweglichen Einrichtungsgegenstände des Raums. Ein paar Holzsplitter, Waffenteile, Tonscherben und sogar ein paar Knochen dazwischen sorgten für das richtige Ambiente. Man konnte wirklich glauben, hier hätte ein Kampf getobt.


    Mit einem ehrfürchtigen Blick zur Kaiserbüste auf dem Tisch verabschiedete sich das Geheimkommando wieder und machte sich auf den leisen Rückweg.

  • Sim-Off:

    Etwas spät,... aber v´ll nicht zu spät... :)


    Die alte Frau auf einem Stuhl im Atrium eingeschlafen und als sie aufwachte, glaubte sie noch den Schatten eines Soldaten verschwinden zu sehen. Soldaten im Praetorium waren zwar nicht ungewöhnlich, doch eigentlich kannte sie meisten.


    Sie erhob sich langsam und ging in Richtung des Tabliniums...


    ...und las sie das Chaos dort sah, lachte sie leise auf.


    Das Gesicht ihres Zögling musste sie sehen, wenn er das Chaos erblickte. Daher zögerte sie nicht lange, sondern setzte sich auf einen Stuhl im Tablinium.

  • Minervina kam mit raschen Schritten in Richtung des Tablinums gelaufen. Sie war völlig arglos und ahnte nicht, was eventuell gewesen sein konnte. Sie wollte nur nach der Anwesenheit ihres Onkels sehen, denn seit längerem hatten sie füreinander nicht mehr viel Zeit gehabt. Streng genommen war er nicht einmal ihr Onkel, aber er stand ihr noch näher als ein Vater und was machte es dann, die paar Blutsbahnen zu überspringen? Oder Verwandtschaftsgrade, wie man es nahm.


    Als sie an die Tür klopfen wollte, stellte sie fest, dass diese offen war und trat ein. Sie sog erschrocken die Luft ein, als sie sich umblickte. Besonders wegen der erst noch reglosen Gestalt Manias. Dann atmete sie die Luft lange und langsam wieder aus und fragte etwas verwirrt: "Was ist denn hier passiert?" und betrachtete Mania mit fragendem Blick. Nun sah sie sich etwas länger im Raume um, sich wundernd, welche Details nicht ausgelassen wurden. Wenn das alles hier echt wär, würde Mania kaum dort sitzen. Also, schloss sie, handelte es sich vermutlich um eine Art Scherz. Fragend blickte sie wieder zu der Sklavin.

  • Mania lächelte leicht als die Nichte des Legatus eintrat. Scheinbar war ihr nicht bewusst, zu welchen Missetaten Soldaten in diesen Tagen im Jahr fähig waren. Mania hingegen hatte das Früher zu hauf erlebt und gerade dieser heutige Scherz war durchaus kreativ, amüsierte sie besonders. Schade nur, das sie nicht gesehen hatte, wer es verursacht hatte, sie hätte den Männer nur zu gerne gratuliert.


    "Kindchen," sagte sie warmherzig, "nur ein harmloser Streich für deinen Onkel..."


    Leicht klopfte sie auf den Stuhl neben sich.

    "Setz dich doch, schauen wir uns doch mal an wie er darauf reagiert... Aber reich mir doch bitte erst ein Becher Wasser..."

  • Minervina runzelte die Stirn als Mania lächelte und sie aufforderte, sich zu ihr zu setzen. Diese Aufforderung würde aber auch wirklich keine andere Sklavin wagen! Da gehörte schon eine gehörige Portion Mut dazu, bei Minervina diesen Tonfall einzusetzen. Oder Mania wusste, dass Minervina doch ausreichend Herz besaß um bei einer so alten Frau nicht mehr tobsüchtig zu werden. Oder, sie ahnte, dass Minervina sie sogar ein wenig mochte. "Na, wenn er den Streich lustig findet..." murmelte sie und blickte sich im Raum um. "Soll ich mich vielleicht noch neben die Blutlache legen?" Minervina deutete auf den Boden und rang sich nun ebenfalls ein schwaches Lächeln ab und ging anschließend zum Schrank um eine Karaffe zu greifen, dran zu schnuppern und das Wasser in einen Becher zu kippen.


    "Aber sag Mal, wie kommst du eigentlich auf solche Ideen, Mania? Ich meine, der Streich ist doch reichlich makaber für jemanden wie dich..." Minervina wandte sich um, schritt zu ihr und reichte ihr den Becher. Es war ein reichlich seltsames Gefühl Sklavenarbeit für eine Sklavin zu vollziehen. Aber hinzu kam auch noch, dass Saturnalia waren. Also gut...

  • Eigentlich war es gut, das Mania nicht wusste, was in Minervinas Kopf vorsich ging, denn sonst hätte sie ihr sicher den Kopf gewaschen. Sie mochte nur eine Sklavin sein, doch sie hatte vielen die Stirn geboten, selbst dem alten Legatus. Sie hätte wohl selbst den Imperator um ein Becher Wasser gebeten, während der Saturnalien auf jeden Fall,...


    Aber sie wusste ja nicht, was Minervina dachte, sie hörte nur was sie sagte und nahm den Becher Wasser entgegen.


    Sie nahm den Becher, setzte zu trinken an, dann hörte sie was Minervina sagte und prostete laut los....

    "Du glaubst als, das eine alte Frau das inszenieren kann ? "

  • Minervina wusste um das doch recht große Temperament die Sklavin und das war der einzige Grund warum sie dies duldete. Mania hatte eine gewisse Art Schutzstatus bei ihr - und auch nur Mania. Sie hatte die alte Sklavin durchaus schon ein wenig liebgewonnen. Sie beobachtete Mania nachdenklich, nachdem sie ihren Verdacht geäußert hatte und blickte erschrocken drein, als Mania das Wasser beinahe wieder indiskret durch den Raum gespieen hätte. "Warst du's nicht? Also ich denke das hängt mit einem gewitzten Geist zusammen und den hast du auf jeden Fall. Bloß nicht für so ein brutales Szenario.." Minervina deutete mit einer Handbewegung durch den Raum.

  • Die alte Frau stellte das Glaswasser auf dem Tisch neben sich ab, legte ihre Hand sachte auf die von Minervina und lächelte sie Warmhezig an.
    "Früher vielleicht,.. heute wäre es zu anstrengend für mich. Mein Geist ist noch willig, aber der Körper nicht mehr..."
    Nur kurz zeigte sich dieser leicht traurige Gesichtsausdruck, der sie immer mal beschlich, wenn sie an die Folgen ihres Alters dachte, doch zeigte sich wieder ihr warmherziges Lächeln und auch wenn sie in der Vergangenheit schwelgte, erzeugten doch gerade die Erinnerungen an frühere Tage glückliche Gefühle.
    "Die Saturnalien waren immer schön und ich hab schon so viele Streiche erlebt, die Soldaten ihren Kommandeur spielen. Dieser hier ist aber besonders originell...."

    In der Ferne erklangen die schweren Schritte von Caligae auf dem Marmorboden der Principia....

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