Die Vergangenheit holt auf

  • Er war nun schon seit einigen Wochen in der Stadt, falsch, im Land. Und erst jetzt fand er die Gelegenheit etwas abseits des Kastellums zu machen.
    Und so begab er sich geradewegs zum Gymnasion, der griechischen Erfindung für Leib und Seele und seinen schon seit Kindesbeinen an favorisierten Ort zur Entspannung. Thermen hatte er nie besucht, er hatte nie das Verlangen danach und würde es auch kaum.
    Er war Grieche, auch wenn nicht viel mehr davon übrig geblieben war, ein Spross der großen Mutter Graecia.


    Und so schritt er in den Hort griechischen Lebens und lustwandelte geradezu verträumt durch die verschiedenen Räume und Stätten, welche so bekannt und doch stets neu für ihn waren. Die Sitten und Gebräuche mochten sich unterscheiden, doch im Ganzen war es ein Stadion der oberen Klasse, gut besucht und ebenso ausgestattet.
    So streifte er sich in einer der unzähligen Umkleiden die Rüstung vom Leibe und begab sich direkt an das Ringerfeld. Ein heißer Kampf war gerade entbrannt und er selbst fing die schnellen Bewegungen und die List der Kämpfer auf, die sich hier um die Krone des Sieges stritten. Was konnte einen Mann mehr begeistern!


    Sim-Off:

    Wer will, der darf. Wer nicht will, muss erst recht. ;)

  • Sim-Off:

    Ich fühl mich mal angesprochen^^


    Ich verließ die Umkleide und trat an das Ringefeld, wo sich schon einige andere Männer versammelt hatten und einen von vielen der verbissenen Kämpfe beobachteten.
    So langsam hatte ich diesen Bereich des Gymnasion lieb gewonnen, denn er brachte mir, obwohl der Anstrengung, die ersehnte körperliche Ausgeglichenheit, die ich aufgrund der mehr oder weniger friedlichen Zeit hier nicht so richtig hatte.
    Ich beobachtete also den Kampf, als mir einige Meter von mir entfernt ein Mann auffiel, der irgendwie aus der Menge stach.
    Seine Haltung, sein Gesicht mit dem er die Kämpfer beobachtete, kamen mir irgendwie bekannt vor.
    Jemand von der Legion?
    Nun unmöglich war es sicherlich nicht, doch kannte ich bisher niemanden außer mir, der sich hier körperlich ertüchtigte.
    Während der Kampf vor mir seine finale Stimmung erreichte, beobachtete ich den besagten Mann, vielleicht etwas zu Auffällig, doch er hatte mein Interesse geweckt.

  • Des Mannes gewahr werdend, blickte auch Helios ein paar Male zu dem Fremden. Natürlich hatte er keinen blassen Schimmer, was jener von ihm wollte. Vielleicht verwechselte er ihn auch schlicht.
    So ging er, offen wie er war, auf den Mann zu und blieb neben diesem stehen. Beobachtete weiterhin den hitzigen Ringkampf.


    "Sind deine Blicke als Herausforderung zu verstehen?"


    Fuhr er ihn an, ohne die Augen vom Kampf zu lassen.
    Mal sehen, was jener wollte.

  • Der mir unbekannte Mann schien mich ebenfalls bemerkt zu haben, stellte sich neben mich und sprach mich an.
    Etwas überrascht von der Aussage des älteren Mannes hob ich kurz die Augenbrauen und blickte ihn von der Seite her an.
    Zurückhaltender Art schien er auf alle Fälle nicht zu sein.
    Wenn du es so auffassen möchtest.
    Antwortete ich ruhig und bemerkte zeitgleich, das der Kampf vor uns vorbei zu seien schien.
    Die beiden Männer gaben sich die Hand und verließen den Ring, während sich die Menge so langsam verstreute.
    Der Platz wäre zumindest frei...........
    Sagte ich mit einem Lächeln zu meinem möglichen Kampfpartner.

  • Also war es eine Herausforderung.
    Helios blickte den Jüngling geradewegs von der Seite musternd an.


    "Sage mir, wie lange ringst du schon?"


    Dies mochte der Mann als Herausforderung, Beleidigung oder forsche Art abstempeln, doch in Wahrheit war es bloß eine einfache Frage. Helios maß sich nicht gerne an Schwächeren oder Unerfahrenen. Schmächtig sah der Jüngling auch aus. Vielleicht war er ja schnell, die erste Einschätzung nutzte jedoch nie viel. Man musste es selbst austesten, der erste Angriff, den ersten Schlag parieren und dann wusste man stets woran man war.


    "Es ist nur so. Du sollstest wissen, dass ich Grieche bin. Ich bin im Gymnasion aufgewachsen und mein Traum war es stets im heligen Olympia zu ringen. Aufgrund einiger widriger Umstände kam es nie dazu, doch ich bin nicht aus der Form.
    Wenn du das willst, bitte, aber ich warne dich nur vor. Im Faustkampf hätte ich keine große Klappe, aber beim Ringen solltest du wissen woran du bist."


    Naja, wer ehrlich war, ging leichter durch das Leben.

  • Ich musste zugeben, dass mich die sichere Art dieses Mannes doch etwas verunsicherte.
    Doch schob ich diesen Gedanken beiseite.
    Immerhin hieß es doch, wer nicht wagt der nicht gewinnt!
    Schließlich wollte ich mich auch verbessern und wenn ich mal an jemanden geriet, der besser war als ich und mir womöglich Tipps für den Kampf geben konnte, um so besser!
    Ich ringe noch nicht sehr lange, doch ist es eine gute Sportart um in Form zu bleiben.
    Sagte ich freundlich und fügte nach einer kurzen Pause noch hinzu:
    Eigentlich eher so ein Hobby von mir.

  • Ein Hobby, das konnte lustig werden. Helios hoffte aufrichtig, dass der Bursche zäh und unnachgiebig war, ein wenig durchhalten konnte. Denn wenn Helios schon riskierte im Kampf mit einem Amateur verletzt zu werden, dann sollte sich das auch lohnen und möglichst viel beanspruchen.


    "Nun gut.", sagte er mit einem herausfordernden Lächeln und ging zum Messingbecken, um sich darauf mit einer Hand Kalk hervor zu holen und es auf Nacken, Achseln und schließlich den Händen zu zerreiben.
    Ein Sklave fegte den Ring noch ein wenig, denn der letzte Kampf wirbelte mehr als genug der sandigen Erde auf.


    "Wie heißt du, Fremder?", fragte er schließlich schon im Ring stehend.

  • Verletzt werden?! 8o
    (Ängstlich umguck :D)
    ------------------------------------------


    Das Messingbecken war mir vorher noch nie aufgefallen, stellte ich doch etwas überrascht fest.
    Ein weiteres Zeichen, dass es doch eher ein Hobby von mir war. :)
    Ich stellte mich also auch in entsprechende Position, während der Mann mich etwas fragte.
    Ich heiße Marcus Octavius Matrinius.
    Sagte ich und überprüfte dabei, ob ich fest stand.
    Und wie heißt du?

  • Helios klatschte kräftig in die Hände, so dass eine weiße Staubwolke dazwischen schoss.


    "Caius Furius Helios. Auf einen guten Kampf, Marcus Octavius."


    Und dann nahm er seine Haltung an. Die Knie leicht gebeugt in hoher Kniestellung, stand er mit nach vorne gebeugten Armen da, bis er plötzlich anfing den Octavier zu umkreisen.

  • Ich nickte und begann meinerseits darauf zu achten, Helios immer im Blickfeld zu behalten.
    Ich hatte keine Ahnung wie erfahren er nun wirklich in dieser Sportart war und beschloss deshalb, noch ein wenig mit meinem Angriff zu warten, während wir uns umkreisten.
    Vielleicht verlor er ja als erstes die Nerven und würde angreifen?
    Dadurch würde ich zumindest seine Bewegungen analysieren können und womöglich eine Schwachstelle finden.

  • Zwei Dumme und ein Gedanke, dachte sich Helios, als sie schon viel zu viel Zeit mit dem Umkreisen des jeweiligen Gegners vergeudet hatte.
    Helios wollte sehen wie schnell, flink dieser Mann ist und was für eine Technik er hat. Doch er griff einfach nicht an.
    War es Taktik oder war er dermaßen eingeschüchtert, dass er Helios den Vorzug geben wollte?
    Er wollte nicht mehr warten.


    "Ha!", schrie er kurz auf, wie um seine Energie zu bündeln und ergriff den Jüngling mit den Händen an den Schultern, um blitzartig nach vorne zu schnell und sogleich darauf mit einem kräftigen Schwung plötzlich hinter dem Octavier zu stehen...

  • Am liebsten hätte ich den Kampf abgebrochen und mir von Helios den Trick nochmal in Slowmotion zeigen lassen. :D
    Doch das war nun einfach nicht drin!
    Jetzt wo ich sah, dass mein Gegner doch ordentlich Erfahrung im Kampf hatte, wollte ich natürlich auch zeigen, dass ich nicht von schlechten Eltern war.
    Ich wahrte so gut es ging mein Gleichgewicht bei der Aktion von Helios und konnte so auch anschließend mit einer schnellen Rolle nach vorne der möglichen Attacke von hinten entgehen.
    Nachdem ich mein "Ausweichmanöver" beendet hatte, drehte ich mich sofort zu Helios um und blickte ihn wieder konzentriert an.
    Ein Grinsen oder Lächeln konnte später noch kommen, wenn ich wirklich etwas erreicht hatte.
    Diesen Mann konnte man wirklich nicht an seinem Alter messen, was ich auf ungefähr Ende 40 schätzte.
    Doch wusste ich nun, was mich erwarten konnte und beschloss nicht wie üblich nun zu einem Gegenangriff überzugehen, sondern meine Umkreisung des "Ziels" wieder aufzunehmen.
    Vielleicht konnte ich ihn damit nervös machen und ihn so zu einem Fehler hinreißen lassen.
    Allerdings war meine Haltung nun wesentlich offensiver als zuvor.

  • Irgendwie schien der Jüngling Angst zu haben oder er war gerissen und wollte mit seiner Defensivtaktik Helios zum Angriff zwingen, danach auf womögliche Fehler lauern, die dann seine Chance sein konnten.
    Doch auch Helios war vorsichtig, zwar beschäftigte er seinen Gegner mit plötzlichen Griffen nach dessen Händen, aber das war mehr Gerangel, denn ein richtiger Ringkampf.
    Und Helios ging nicht gerne in die Knie, damit er den Gegner von unten hoch stemmen und auf den Rücken schmeissen konnte. Dies barg stets ein großes Risiko, schließlich konnte man genau so gut selbst auf den Boden gedrückt werden und dann war es schwer sich von dieser Stellung zu befreien.
    Doch es war geradezu langweillig. Beide griffen nicht an und so reichte es ihm schließlich und er ergriff blitzschnell den Fuß des Gegners, indem er sich auf die Knie schmiss. Den Fuß drehte er zwar nicht, doch er stemmte sich dagegen, so dass sein Gegner zu Boden fallen musste... ;)

  • ......und ich tat es auch. (Da will wohl jemand endlich Aktion, was? :D)
    Etwas überrascht, aber doch nicht wirklich unerwartet über den Angriff, fiel ich Richtung Boden, konnte mich jedoch noch gerade so mit dem Händen abfangen.
    Jetzt gab es wohl kein zurück mehr!
    Ich machte eine Rolle seitwärts, um seinem Griff um meinem Fuß zu entfliehen, stellte mich schnell aufrecht in die Hocke und machte einen Hechtsprung nach vorne auf meinen Gegner.........

  • Als neuer Kosmetes war Cleonymus nicht nur Lehrer sondern auch Schiedsrichter hier am Gymnasion, so das er auch des öfteren in den Höfen und den einzelnen Räumen unterwegs war und den Grundsatz der Fairness durchsetzte ...
    Die Örtlichkeiten an denen die Kampfsportarten ausgefochten wurden interessierten ihn natürlich am meisten, da dies auch die Gebiete waren die er vorrangig unterrichtete ...


    Als er an diesem Tag das Ringerfeld erreichte, fand er ein reges Treiben und ein recht beschauliche Zuschauerzahl vor, sodass er sich gleich dazu gesellte um dem Kampf zu folgen. Als er dann Matrinius im Ring entdeckte konnte er sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen ....

  • Helios hatte damit ganz und gar nicht gerechnet. Eigentlich klammerte er fester als ein Affe. :D
    Doch aus einem unerfindlichen Grund, vielleicht waren seine Fußgelenke besonders gut geölt worden (?) konnte er seinem Griff entfliehen. Wie eine flinke Katze vollführte er eine brillante Technik.
    Zum Glück benötigte auch dies seine Zeit, so dass Helios nicht unvorbereitet auf den Knien hockte, um von der Seite angesprungen zu werden. Er streckte die Hände entgegen und bereitete sich vor, den Mann gleich an den Handgelenken zu packen, damit er selbst nicht Schlimmeres vollführte. Schließlich war seine Seite frei und so konnte er vorzüglich erst zu Boden gestoßen und dann auf die Schulterblätter geworfen werden.
    Dies galt es nun mit allen Mitteln zu verhindern.
    So ergriff er den Mann im Fluge an dem linken Handgelenk, erwischte das Rechte nicht und wurde seitwärts gestoßen, so dass er wie ein großer Brocken zur rechten Seite umgestoßen wurde.
    Das war eine tödliche Position und auch er wusste es. Blitzartig versuchte er sich da heraus zu winden, bevor sein Gegner völlig auf ihm lag und jegliche Bewegungen vereiteln konnte. Er bäumte sich auf und hockte sich geschwind hinter seinen Kontrahenten, da er ja noch das linke Handgelenk festhielt. Das Rechte erwischte er ein zweites Mal nicht, konnte jedoch mit seinem rechten Arm unter die rechte Schulter des Römers greifen und hielt ihn so vor sich in der Zange. Er hatte vor ihn zappeln zu lassen, damit dieser müde wurde und irgendwann mit einem kräftigen Ruck zu Boden gestoßen werden und auf die Schultern gelegt werden konnte... ;)

  • Sim-Off:

    Ach du meine Güte, dass muss man erstmal alles nachvollziehen was du da schreibst! :D


    Und wenn Zeus nun persönlich aufgetaucht wäre, mich hätte dies bei weitem nicht so überrascht wie das Manöver von Helios. ;)
    Ich konnte vor Überraschung nur relativ hilflos zusehen, wie er seine Aktion durchführte und mich dann plötzlich wieder in der Zange hatte.
    Zischend stieß ich die Luft aus meinen Mund aus, um sogleich wieder kräftig einzuatmen.
    Dieser Griff war nicht von schlechten Eltern und schmerzlos garantiert auch nicht!
    Mein Kopf war plötzlich wie leer gefegt.
    In solch einer Situation war ich bisher noch nie gewesen!
    Ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte.
    Doch so leicht wollte ich nicht aufgeben. Nein, auf keinen Fall!
    Mein Kopf schien plötzlich wieder zu arbeiten, dass Taubheitsgefühl verschwand und ich handelte reflexartig.
    Der Griff von Helios war gut, doch hatte er einen fatalen Fehler gemacht.
    Sein Abstand zu mir war zu gering! :idee:


    Das konnte ich aus den Augenwinkeln erkennen und handelte dementsprechend.
    Ohne großartig Energie zum "rumzappeln" zu verschwenden, hob ich einfach blitzschnell mein linkes Bein und rammte die Ferße auf den Fuß des hinter mir stehenden Helios.
    Anschließend verlagerte ich unter großem Kraftakt mein Gewicht nach hinten, um mit meinem Gegner anschließend gen Boden zu segeln.


    Sim-Off:

    Ja, ich gebs zu die Lösung zu diesem Griff habe ich mal schnell gegoogelt^^ :D

  • Die beiden Römer machten sich gut, zumindest besser als die meisten der hier anwesenden Griechen es gedacht hätten. Cleonymus hingegen studierte und beobachtete, machte geistige Notizen zu Fehlern und merkte sich die Stärken und Schwächen, diese beiden sollte er später unbedingt nochmal sprechen ..

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