Dura Europos - Das Lager der Prima | Appell

  • Zitat

    Original von Narrator
    Und als der Morgen begann zu grauen, waren sie über eingekommen, das sich das Heer zurückziehen würde, nicht überstürzt, nicht ohne das Gesicht zu verlieren, aber man würde sich zurück ziehen. Die Prima war die Legion des Imperators gewesen und alle anderen Legionen würden ihr folgen.


    Die Morgendämmerung brach über die Wüstenlandschaft herein, wo die Legionen die Stadt Dura Europos umstellt hatten. Die Nacht war, die Überfälle der Parther betrachtet, relativ ereignislos vergangen. Pünktlich mit dem ersten Sonnenstrahl ließ Avitus die Cornicen das Signal zum Appell blasen. Überall rannten die Centurionen und Decurionen herum und trieben die Milites zur Eile, ließen die Centurien antreten. Es war Zeit, die Milites in Kenntnis darüber zu setzen, was in letzter Nacht geschah. Zeit, sie wissen zu lassen, dass der Kaiser tot war und welche Entscheidungen der Stab der Prima und anschließend die vier Legaten in einer Besprechung getroffen hatten.


    Avitus stand vor dem Praetorium, die aufmarschierenden Einheiten betrachtend. Er war gespannt, wie die Milites darauf reagieren würden, wenn sie erführen, dass ihr Kaiser und Feldherr gefallen war und die Legaten die Legionen zurück ins Reichsinnere zu führen gedachten. Den Milites mangelte es womöglich an Überblick, um die Zusammenhänge zu erkennen, die zu dieser Entscheidung zwangen. Womöglich würden Rufe nach Zerstörung der Stadt laut. Nach Rache. Und Vitamalacus war nicht lange Legat, hätte also viel Überzeugungsarbeit vor sich.


    Seine Nachdenklichkeit ließ sich Avitus nicht anmerken, sein Blick wanderte von einer Centuria zur anderen. Sie würden sich zurückziehen, das stand fest. Die Milites mochten protestieren, Avitus war überzeugt, sie würden es letzten Ende einsehen, dass dieser Schritt nötig war. Aber sie würden nicht fliehen. Zum Abschied würden sie alles an Munition, die bereits hergestellt war, auf die Stadt verschiessen und sie in Flammen setzen, damit die Parther beschäftigt wären. Ein kleines Abschiedgeschenk. Anschließend würden sie diese verdammte Gegend, die nichts als Sand und Steine bot, hinter sich lassen.

  • Geputzt und gestriegelt und in "Ausgehuniform" betratt Appius das Feld. Er nickte dem Päfecten zu und stellte sich dann an seinen Platz. Nun würde man den Soldaten also alles mitteilen. Er war gespannt, wie sie es aufnehmen würden.

  • Oberflächlich schien ein Tohuwabohu in dem Lager der Prima auszubrechen, an jenem Morgen, als die Sonnenstrahlen über den Horizont leckten und den Himmel in blau bis roten Pastelltönen färbte. Doch nur ein Mensch, der das Leben in der Legion nicht kannte, würde es als ein Durcheinander bezeichnen. Offiziere sammelten die Männer, Signale wurden geblasen und zwischen all dem marschierte auch Marcus seiner Einheit, der Zweiten der Ersten der Ersten, voran, entlang der Lagergaße und direkt auf die Mitte des Lagers zu, wo der Appell statt finden sollte, dessen Grund sie alle noch nicht kannten. Aber Marcus machte sich nicht die Mühe, lange darüber zu grübeln, es würde schon ein sinniger Anlaß dafür bestehen, es hatte sicherlich mit der Belagerung zu tun.


    In zwei Reihen marschierte die centuria auf, schwenkte vor dem praetorium etwas nach rechts und reihte sich neben der Dritten der Ersten der Ersten vor den imposanteren Zelten des Lagers ein. Der signifer – Cafo – war besonders gut unter den Männern zu erkennen, trug er doch das signum stolz und aufrecht - immerhin war er auch erst seit kurzem signifer. Der cornicen stand direkt neben Marcus und ließ das Horn auf seiner Schulter ruhen, auf dem sich der Glanz der Sonne wieder spiegelte. Marcus überprüfte noch mal den Sitz seines Helmes und verschränkte die Arme vor der Brust, denn noch hieß es abwarten, bis alle Soldaten versammelt waren. Marcus sah einen Herzschlag lang hinter sich, ob die Männer sich auch ordentlich aufgestellt hatten.

  • Die erste centuria nahm ihren Platz ein und Licinus machte sich daran die Reihen ein letztes Mal auszurichten und noch einen letzten Blick auf die Uniformen zu werfen.
    Zu seiner großen Freude waren diese jedoch in einem zumindest annehmbaren zustand und man musste keinerlei Strafaktionen durchführen.
    Licinus sah wie sein Vorgesetzter seinen Blick suchte und nickte ihm leicht zu. Die Einheit war bereit zum Apell

  • Imperiosus marschierte mit seiner Centurie auf. Die neunte Kohorte hatten ihren angestammten Platz, doch war es natürlich für ihn etwas ungewöhnlich, da er es bisher gewohnt war, bei der ersten zu stehen. Sicherlich war es auch für Priscus ungewöhnlich. Doch was solls, dachte er sich und schaute nochmals an sich herunter. Die Sklaven hatten wirklich gute Arbeit geleistet, dass seine Uniform glänzte. Die Uniformen der anderen Centurionen in der neunten Kohorte, hatte zwar auch ihre Rüstung polieren lassen, doch glänzten sie bei weiten nicht so sehr, wie seine. Aber sicherlich lag es auch daran, dass der Artorier seine Rüstung noch nicht solange hatte, wie die anderen.


    Nun mussten sie also warten, warten auf das, was ihnen nun mitgeteilt werden würde.

  • Es verging nicht viel Zeit, dann trat Tiberius Vitamalacus aus dem Praetorium heraus, die Rüstung sass so wie immer, der Umhang wehte leicht im Wind. Doch der Legatus trug keinen Helm, sein Haupt war von der Kapuze des Umhanges verdeckt und wer dicht genug an ihm stand, der konnte erkennen, das keine Klinge sein Gesicht von den jeden Tag wiederkehrenden Haaren befreit hatte.


    Seine Schritte waren zügig, doch sehr wohl bemessen und so trat er auf das kleine Podest, das bereit stand, ihm einen Blick über die versammelten Truppen erlaubte und den Truppen ermöglichte ihn zu sehen. Auf dem Rücken seines Pferdes hätte er einen ähnlichen Überblick gehabt, doch der Anlass verbot diesen Weg. Sein Blick wanderte über die Reihen, stumm und ausdruckslos registrierte er die Anwesenheit der Centurien.


    "Soldaten der Prima !" setzte er mit donnernder Stimme zu sprechen an. "Jeder von uns wusste es, ein Pfeil der Parther, feige geschossen aus dem Hinterhalt, hatte unseren Imperator getroffen. Doch keiner von uns wusste, welchen Ratschluss die Götter damit verfolgten."


    Kurz hielt er inne.


    "Die Götter haben in dieser Nacht unseren Imperator, unseren Pater Patriae und unseren Pontifex Maximus zu sich berufen..."


    Wieder hielt er inne, sein Blick wanderte über die Köpfe der Soldaten hinweg.


    "Aufrecht und Stolz, als ein wahrer Römer, trat er seine letzte Reise an. Mochte die Wunde ihm noch so grosse Schmerzen bereiten, er zeigte weder Angst noch Schmerz. Seine Gedanken galten nur Rom und seiner Zukunft. Und es war sein Wille, das wir, so wie wie ihm folgten, auch seinem Sohn folgen. Der Imperator ist tot..."


    Er schlug die Kapuze des Umhnages zurück.


    "...doch es lebe der Imperator Gaius Ulpius Aelianus Valerianus !"

  • Ein Appell ist wie der andere, dachte ich, während ich mit all den anderen in Reih und Glied stand und das Erscheinen des Legaten erwartete, man putzt sich heraus, marschiert eilig hin, dann steht man da und wartet.
    Der Morgen brach an, und die Silhouette von Dura auf seinem Plateau zeichnete sich immer deutlicher, und gar nicht so weit weg von uns, malerisch gegen den Himmel ab. Hinter vorgehaltener Hand unterdrückte ich ein Gähnen. Ob wir wohl heute die Stadt angreifen würden, jetzt gleich im Morgengrauen?
    Ein allgemeines Recken der Köpfe zeigte das Erscheinen des Legaten an. Er sprach. Wir von der Secunda der Prima der Prima standen ja sehr weit vorne, so konnte ich seine Worte gut hören... Hören ja, aber nicht wirklich glauben.
    WAS?! Der Imperator... TOT??!!!
    Eine Welt brach zusammen. Ja, es war im Lager herumgegangen dass seine Verletzung ihm zu schaffen machte, aber... Per omnes deos! Ich wurde blass und presste die Hand vor den Mund, wie betäubt von dieser entsetzlichen Nachricht. Der Imperator, der Herrscher über die zivilisierte Welt, der Mann dem wir Treue geschworen hatten, der Mann dem wir hier in die feindliche Einöde gefolgt waren, für den wir gekämpft und geblutet hatten... tot. Einfach tot. Einem Partherpfeil erlegen. Wie so viele einfache Soldaten.
    Ich stand wie erstarrt, und spürte wie die Kälte mir in alle Glieder kroch. Um mich herum herrschte schockiertes Schweigen. Dann sprach einer, irgendeine Stimme in den Reihen, es aus, leise noch, scheu und voll abergläubischer Furcht:
    "Die Götter haben uns verlassen."

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Angenehme kühle Morgenluft sog Marcus in seine Lungen ein, die mit jedem Zug ihn mehr belebte und erfrischte, die Nacht vertrieb und seinen Geist klärte, selbst von jenen wirren Träumen, die er schon all die Wochen hatte und die nur wichen, wenn er das Kraut der medici zu sich nahm, was ihm jedoch schon vor einer Weile ausgegangen war. Ein blick genügte, daß sich inzwischen die Legion versammelt hatte, centuria für centuria und Reiterei. Lange warten mußten sie immerhin auch nicht, Marcus richtete sich auf als der Legat aus dem Zelt trat und wartete ruhig ab, denn nun würde sich der Grund des Appells offenbaren, der – wie Marcus vermutete – auch nur mit dem Angriff auf die Stadt im Zusammenhang stehen konnte, womöglich war auch wieder ein Opfer geplant, um die Götter gewogen zu machen. Doch es sollte ganz anders kommen. Schon die ersten Worte von Vitamalacus ließen ein kaltes Schaudern über Marcus Rücken rieseln, eine böse Ahnung kam auf, die dann auch noch bestätigt wurde. In den ersten Herzschlägen, nachdem Marcus die Worte vernommen hatte, kam der Inhalt nicht bei ihm an. So unfaßbar erschien es Marcus. Starr sah Marcus nach vorne, vergaß das Atmen. Der Kaiser...? Der Imperator ist tot...? Der Imperator ist tot! Es erschütterte Marcus wie mit einem göttlichen Fausthieb.


    „Bei den Göttern!“
    , hauchte Marcus. Wie konnten die Götter es zulassen, jetzt, wo sie den Kaiser am Meisten brauchten? Wie konnten sie nur einen so großen Mann von dem Antlitz der Welt nehmen, wo das Imperium doch ohne sein schlagendes Herz vergehen könnte?
    „Tot?“


    Marcus merkte nicht, wie die Stille immer mehr um sich griff und die Männer schockierte und erschrockene Blicke austauschten. Wenn ihr Feldherr mitten im Krieg starb, dann war das bestimmt ein Zeichen und einer der Soldaten brachte das auch zum Ausdruck. Marcus hörte es nicht, sondern sah starr auf die Zelte hinter dem Legaten. Die Stille wurde langsam durchbrochen als ein Murmeln auf brandete.


    „Ein Zeichen ist das!“
    „Verfluchte Parther!“
    , hörte Marcus direkt hinter sich.
    „Wir sind verloren!“
    , raunte ein junger Mann in seiner Nähe.
    „Die Parther sind schuld!“
    Einige Männer nickten und viele Blicke richteten sich auf die Stadt.
    „Rache für den Kaiser!“
    , ertönte es dann laut.
    „Bluten sollen sie dafür! Die Stadt soll brennen!“
    , war von einer anderen Einheit zu hören. Der signifer in Marcus Nähe, der durchaus auch erschrocken war, aber die Nachricht sehr viel gelaßener aufnahm – es war nicht der erste Tod eines Kaisers, den er in der Legion erlebte, wenn auch nicht so hautnah! - stieß Marcus an, dezent.
    centurio...“
    Marcus schreckte aus seinen Gedanken hervor, die sich um die Unmöglichkeit des Todes eines Gottes drehten und er wandte sich zu seinen Männern um, sie zu Ruhe und Ordnung zu bringen, halbherzig, denn die Männer sprachen auch das aus, was Marcus dachte.

  • Numerianuns welcher ja bereits wusste dass der Imperator verstorben war und auch bereits ein Hoch auf den neuen Imperator gesprochen hatte blickte auf seine Truppe, er hatte sich nichts anmerken lassen und so blickte er in die geschockten Gesichter seiner Reiter...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Der Kaiser tot? das konnte, nein, das durfte einfach nicht sein. Licinus konnte vor Schock kaum sprechen. Um ihn herm erhob sich ein gemormel, so dass Licinus den dritten Teil der Rede des legatus kaum verstehen konnte.


    "RUHE! Haltet den Rand! Der nächste der spricht wird bestraft!" fuhr er die Männer an. Trotz der schlimmen Nachricht musste schließlich die Disziplin gewahrt werden und augenblicklich kehrte wieder Ruhe ein, so dass Licinus das "Imperator Gaius Ulpius Aelianus Valerianus" hören konnte.


    Ohne Nachzudenken rief er laut: "Vivat!!!" und um ihn herum fielen die milites ein. So hatten die milites einen neuen Kaiser, dem sie dienen konnten, so konnte die Disziplin gewahrt werden.
    Nur, würden alle anderen legiones ebenso reagieren, oder würden sie andere Feldherren zum Kaiser ausrufen und es würdee einen neuen Krieg, einen Bürgerkrieg geben?

  • Ruhig hörte er die Rede die Legaten. Für ihn selber war dies nichts neues mehr. Ein wenig beunruhigt beobachtete er die Reaktionen der Soldaten, auf der einen Seite verständlich, nicht viel auf dieser Welt war abergläubischer als ein einfacher Soldat, und auf der anderen Seite nicht hinehmbar,. Er hoffte die Centurionen würde das unter Kontrolle bringen. Das hoffte er vor allem für die Soldaten, denn wenn sich die Kommandeute der vier Legionen für etwas entschieden hatten, würde sie mit Querulanten sicherlich nicht ziemperlich vorgehen. Er zumindestens hätte es nicht getan.

  • Imperiosus stand viel zu weit weg, um den Legaten erkennen zu können, doch hörte er dafür seine Stimme laut und deutlich. Der Kaiser war tot...! Warum hatten die Götter sie so sehr bestraft, fragte sich der Artorier.


    Die Milites hinter sich murmelten etwas und waren erschrocken. Tiberius versuchte ruhe und gelassenheit auszustrahlen, während er innerlich zerrüttelt war... wie sollte, wie würde es nun weiter gehen ?

  • Aufmerksam beobachtete Avitus die Reaktionen der Milites, als ihnen die Nachricht vom Ableben des Kaisers mitgeteilt wurde. Ein Raunen ging durch die Reihen, hier und da wurden sogar Schreie laut. Die Milites nahmen es nicht gerade mit Fassung, aber das war ihnen nicht zu verdenken und zu erwarten gewesen. Der Kaiser war nicht irgendwo gestorben, er war hier mit ihnen unterwegs gewesen, hatte den Feldzug angeführt. Die Betroffenheit war eine andere, viel stärker bestimmt, als die anderer Soldaten und Legionen, die an den Grenzen des Reichs stationiert waren.


    Avitus Blick wanderte zu den Centurien der Ersten Kohorte. Ganz nah am Praetorium standen sie, wie es ihnen gebührte. Auch sie blieben nicht ruhig und gefasst, auch dort gab es Unruhen in den Reihen. Eine leichte Enttäuschung machte sich in Avitus breit, hing sein Herz doch sehr an diesen Centurien und seine Hoffnung, dass sie wenigstens stoisch blieben, hatte sich nicht erfüllt. Einzig die Reaktion der Ersten der Ersten - seiner ehemaligen Einheit - machte es wett. Die Reaktion des Optio Iulius, seines ehemaligen Signifers, die sich nicht darauf beschränkte, seine Anteilnahme auszudrücken, sondern auch den neuen Kaiser hochleben zu lassen, entging ihm nicht, die Schreie waren gut hörbar gewesen. 'Vivat' Ja, so gehörte es sich. Die Milites der ersten Centurie fielen in den Ruf ihres Optio mit ein. Guter Mann, der Iulier.


    Avitus blickte zum Primus Pilus, der neben ihm beim Stab stand, sah, dass dessen Blick bei der Ersten Centuria war. Bestimmt war auch er zufrieden oder zumindest nicht unzufrieden - bei einem Centurio vielleicht der passendere Ausdruck - mit seiner neuen Einheit. Die Erste hatte schon so manche verzweifelte Situation in diesem Krieg erlebt. Fast hätte man ihr den Adler entrissen, wobei sie fast die Hälfte ihrer Männer verlor, dann mussten sie zusehen, wie ihre Kameraden von der zehnten Legion nur weniger passus von ihnen entfernt verbrannten, getrennt durch eine Feuerwand und nun... der Tod des Kaisers.


    Gespannt warf Avitus einen Blick zum Legatus, fragte sich, ob er sie den Eid schwören ließ. Er würde es tun, das würde den Milites wieder eine Orientierung geben, das würde es vor allem leichter machen, ihnen zu erklären - wenn es soweit sein sollte - dass sie hier abziehen mussten, ohne die Stadt genommen zu haben. Es würde ihnen wieder einen Oberbefehlshaber geben und vielleicht auch sogar den Wunsch, zum neuen Kaiser aufzubrechen, beseelt von dem Wunsch, ihn vor Gefahren zu schützen, nun, wo sie erfuhren, was es bedeutete, ihn zu verlieren.

  • Mit der ersten Kohorte hatte Priscus immer vorne gestanden, jetzt stand er mit der neunten viel weiter hinten. Entsprechend leise kamen die Worte nur bei ihm an. Wenn man vorne stand, fragte man sich immer, warum der Legat oder auch der Praefectus Castrorum so laut sprach und ob er sie damit nur beeindrucken wollte. Wenn man hinten stand, war es einfach nötig, sonst bekam man nichts mit.


    Die eigentliche Nachricht kam dann kurz und schmerzlos. Der Kaiser war verstorben. Einfach so. Der Blick des Optio ging zum Himmel. "Möge ihm die Erde leicht sein", murmelte er. Der Kaiser hatte sich im Lager gezeigt, hatte mit den Soldaten gesprochen und sich zumindest bemüht, gelegentlich so etwas wie ein Kamerad zu sein. Mit dem Namen seines Sohnes und Nachfolgers verband Priscus nicht viel. Im Bürgerkieg gegen Laeca hatte die Legion des Caesars an der Seite der Legio I gekämpft, aber mehr auch nicht. Immerhin hatte er sich damit im Feld bewiesen, was für Priscus ausreichend war.


    Gemurmel kam auf, hier und da auch lautere oder schärfere Rufe aus den anderen Einheiten. Priscus blickte zu seinem Centurio, der gelassen und ruhig schien. "Der Kaiser ist nicht verloren. Er ist jetzt ein Gott", versuchte Priscus die Männer zu beruhigen, solange die Ansprache nicht fortgesetzt oder beendet wurde.

  • Mit Bestürzung vernahmen die Equites der Turma Prima die schreckliche Nachricht. Der Imperator war tot! Für Andronicus war das Ganze unvorstellbar, der Kaiser tot... Das drufte doch gar nicht war sein... "Verfluchte Parther", dachte sich der Tiberier. Anschließend musterte er seine Equites. Den meisten war ihre Bestürzung deutlich anzusehen, manche beteten sogar schon für den toten Imperator.
    "Das ist das Ende, jetzt ist alles aus..."
    murmelte ein Equites beschwörerisch und manche andere gingen auf seine Aussage bereitwillig ein.
    "Was sollen wir denn jetzt machen, ohne Feldherr, die Parther werden uns vernichten...."


    Unruhe machte sich in der Turma des Tiberiers breit. Der Decurio und sein Duplicarius, Andronicus versuchten das jedoch in Grenzen zu halten.
    "Ruhe, verdammt noch mal!!", donnerte die Stimme des erfahrenen Decurios über die Köpfe seiner Turma hinweg und Andronicus tat es seinem Kollegen von der ersten Centuria wenig später gliech und rief folgendes.
    "Es lebe der Imperator Gaius Ulpius Aelianus Valerianus!"
    Und nah und nach stimmten auch die Equites der Turma in diesen Ruf ein...

  • Kaum eine andere Reaktion hatte der Tiberier von den Soldaten erwartet, diese Mischung aus Trauer, Wut und Bestürzung, denn kaum anders hatten die vier Legaten reagiert, auch wenn jeder von ihnen seine Gefühle nicht so offen zeigte, wie die Milites. Einen Momemt verharrte er schweigend, hörte auf die Zwischenrufe, die sich in das Hochleben ihres neuen Imperators mischten, liess den Soldaten so den Raum, ihren Unmut herrauszulassen.


    "Soldaten der Prima !"


    Dabei hob er beide Hände, als Zeichen an alle, nun zunächst wieder zu schweigen.


    "Es ist nun an uns, dem Wunsch unseres verstorbenen Imperators folge zu leisten. Und als Zeichen unsere Treue zu ihm, schwören wir seinem Sohn Gaius Ulpius Aelianus Valerianus die Treue."


    Tiberius Vitamalacus nahm Haltung an, gab demAquilifer das Zeichen vor zutreten, so das sich der Adler der Prima vor ihm befand. Dann sprach den Schwur, den er schon so oft gesprochen hatte, doch fügte er zum ersten Mal den Namen ihres neuen Imperators ein.


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."

  • Die Männer waren zwar bestützt, doch mussten sie nun ihren neuen Eid leisten, so wie es jeder tun musste, der in der Legio Prima war. Auch Imperiosus tat dies und sagte den Eid.


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    So schnell schwor mna nun einen neuen Eid auf einen neuen Imperator..ok, es war sein Wunsch gewesen, denn sie nun folgen würden.

  • Auch Appius sagte den Eid auf, das letzte Mal war scho Jahre zurück und so hatte er sich ncht unbedingt die Situation vorgestellt, unter der er nochmals einen Eid leisten würde, aber was sein mußte, mußte sein:"
    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."

  • Licinus, dessen Stimme noch immer fester war, als er sich fühlte sprach so klar es ging den Eid:


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    Während er sprach sah er sich die milites um ihn herum an. Sie alle hatten ihren Kaiser nur aus der ferne gekannt, aber dennoch meinte Licinus bei den milites echte Trauer und Bestürzung zu sehen. Ein großer Mann war gestorben.

  • Auch Avitus' Stimme erklang mit den Tausenden anderer, als die Legion auf den neuen Kaiser eingeschworen wurde.
    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA"

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