Cohors II, Centuria II – Stube des Centurios Octavius Augustinus Minor


  • Die kleinste taktische Einheit innerhalb der Legion ist die Centuria. Sie hat gewöhnlich eine Sollstärke von 80 Mann, die im Standlager der Legion gemeinsam in einer Baracke untergebracht sind. Die Centuria wird von einem Centurio und seinem Stellvertreter, dem Optio, angeführt. Während der Optio sich eine Unterkunft mit den gewöhnlichen Soldaten teilen muss, hat der Centurio das Privileg einer eigenen Stube innerhalb der Baracke.


    Dies ist die Unterkunft des Centurios der II. Centurie der II. Kohorte der XXII. Legion innerhalb des Lagers von Nikopolis. Sie besteht, wie auch die Mannschaftsunterkünfte, aus einer Abstell- und einer Schlafkammer.


  • Ich betrat die Stube, deren Aufbau natürlich der Gleiche wie bei allen anderen war.
    Einige Legionarii hatte ich dazu verdonnert meine Sachen in die Stube zu tragen, nach eine kurzen Diskussion: Es fiel den Legionarii anscheinend schwer Befehle von jemandem entgegen zu nehmen, der 20 Jahre jünger war.


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    Nach einiger zeit hatte ich mich eingerichtet und ging die Register und Beurteilungen der Soldaten durch, die mir nun unterstanden. Als ich die Listen durchsehen hatte begann ich etwas zu dösen, denn ich hatte gelernt: Schlafen und Kraft sammeln, wann immer man Zeit hatte.

  • Am nächsten Morgen weckte mich mich einer der Mäner, die die letzte Nachtwache hatten. Ich stand auf, wusch mein Gesicht und meinen Körper, zog mir eine Soldatentunika über und frühstückte: Etwas Brot, Honig und ein Glas Milch, wie jeden morgen...

  • Minor war gerade eingenickt. Als er den Probaten sah, nickte er nur...


    "Ah,... gut, dann drei Dinge: 1. Klopft man an und wartet bis man eingelassen wird. 2. Salutiert man, wenn man einen anderen Soldaten grüßt, was bei Offizieren natürlich zutrifft. 3. Herzlich Wilkommen in der Centurie Probatus."


    Der Centurio deutete auf einen Stuhl. "Setz dich... Also Probatus Redivius, erzähl mir mal was über dich..." Nun lauschte der kontaktfreudige Octavier dem Probaten.

  • Publius nahm sich dies zur Kenntnis und entschuldigte sich für sein ungezogenes Benehmen. Dannach setzte er sich auf den angebotenen Stuhl und erzählte:


    „Ich wurde als 12 jähriger, nachdem mein Vater gestorben war, zu einem Bekannten in der Provinz Gallia gebracht. In einer Stadt, die an einem Fluss in der Region Narbonensis lag, lernte ich, dass man sich im Leben für sein Wohl einsetzen sollte und nicht, wie viele römische Knaben es erlebten, alles vom Vater zugeschoben bekommen sollte. So lernte ich fleissig schreiben, lesen, rechnen und weitere Dinge, die man in der Verwaltung gut gebrauchen kann. Mein Herr wollte von Anfang an, dass ich eine politische Karriere absolviere. Neben dem Schulischen widmete ich mich verschiedener Arbeiten, bei denen ich mir einen Haufen von Sesterzen anlegen konnte. Ich wollte nie in der Verwaltung tätig sein, -nein- ich wollte zur römischen Legion. Deshalb war ich mit meinem Wohltäter von Anfang an verstritten. Wann immer ich konnte, zog ich immer in die Weite. So kam es vor, dass ich mit meinen Freunden mehrere Tage in einem Wald campierte und, dass wir mit unseren selbst gebauten Kurzbögen jagten. Auch wenn wir nicht viel erlegten, hatten wir Spass.


    Mit zwanzig wollte ich in die Legion. Doch mein Adoptivvater war strengstens dagegen. Ich solle lieber mich bei der römischen Verwaltung nach einem Beruf umsehen, die Armee sei nicht das Richtige für mich. Und dann kamen all diese Geschichten über verreckende, verblutende, und verröchelnde Soldaten. Mich beeindruckten diese Geschichten nicht und ich beschloss, Geld für eine Reise nach Alexandria zu sparen. Ich arbeitete härter, um grössere Gewinne erzielen zu können. Ein paar Jahre verstrichen. Jetzt hatte ich endlich das Geld zusammen. Ich verabschiedete mich von meinem Pflegevater und meinen Kollegen und reiste ab. Die Gallische Küste war mein Ziel. Im Süden angekommen meldete ich mich bei einem Händler, denn ich wollte mit ihm die Schiffsreise über das grosse und sagenumwobene Meer antreten. Als der Händler den Beutel mit Sesterzen, welcher ich unter meiner Toga verstaut hatte, in den Händen wog, meinte dieser das Geld würde sicherlich nicht bis nach Alexandria reichen. Verdattert antwortete ich, dass ich aber auf dem Schiff arbeiten werde. Da der Händler meinte, ich sähe so aus, als ob ich anpacken könnte, liess er mich auf sein Schiff. Die Überfahrt war sehr mühsam und ich musste mich mehr als dreimal über die Reling beugen um mein eben eingenommenes Mal wieder hinauszuwürgen. Auf Sizilien wurde Halt gemacht um mit anderen Händlern zu feilschen. Diese Zeit nutzte ich, um mich in einer Therme zu entspannen. Dort traf ich einen Verwandten, der mir etwas Geld gab. Aber der Zaster war so schnell wieder ausgegeben wie eingenommen. Ich hatte nämlich auf dem Handelsplatz einen Händler mit frischer, sizilianischer Cervisia entdeckt. Wie es so ist, wenn man zuviel Cervisia schlürft, war ich nicht mehr ganz nüchtern und nickte ein. Am nächsten Morgen weckte mich ein kleiner Junge, der wild gestikulierend seine Hühnereier anbot. Mit einem Schock zuckte ich zusammen und dachte: -Das SCHIFF- !!!!. So schnell ich konnte, lief ich zum Landeplatz meines Schiffes. Zum Glück war es noch da. Schnell stieg ich ein. Auf hoher See bemerkte ich jedoch, dass das Schiff irgendwie kleiner war, als jenes mit dem ich in Sizilien angekommen war. -Oh Zeus steh mir bei!!!- Ich war auf dem falschen Schiff. Ich war dem Kapitän eine Erklärung schuldig. ( der peinlichste Moment meines Lebens). “


    Da Publius merkte, dass er den Centurio langweilte, fasste er sich kürzer.


    „Also, ich kam nach einer Schiffsreise (mit ein paar Umwegen) doch noch an meinem Ziel an. Und nun bin ich hier.“

  • Der Centurio war keinesfalls gelangweilt.
    "Ich finde du hast dich richtig entschieden. Aber gestatte mir eine Frage: Wenn du aus Gallien kommst, die Legio II Germania wäre doch eine Möglichkeit gewesen und sogar näher. Warum die 22?" Das Motiv würde nun sehr spannend sein. Immerhin lernte der Centurio seine Männer besser kennen. Wenn jemand aus Gallien unter schwersten Bedingungen hierher gekommen war, dann war er sicherlich bereit alles zu geben um sich in der 22. zu bewähren - ein gutes Zeichen.

  • Publius antwortete: " Ich hatte mir natürlich diese Gedanken auch schon gemacht, ob ich meinen Dienst in der Legio II Germania absolvieren sollte. Als ich aber abgewägt hatte, standen mehr Punkte für Alexandria als für Germania."


    Publius krazte sich am Kinn und Begann ein bisschen Konkreter zu werden. :

    " Zum einen hatte ich viele Geschichten, über die Schönheit der Stadt Alexandria und des Landes gehört und das warme Klima sagt mir auch besser zu, als die nördliche Kälte. Zweitens bin ich noch jung und habe eine gewisse Abenteuerlust, die in mir brennt. Ich wollte in eine absolut für mich neue Umgebung ziehen und etwas erleben. Und die Schiffsfahrt war auch eine gewisse Lebensschule für mich und hatte neben den weniger schönen Augenblicke auch schöne. Ich bin auch der Typ, der das spezielle sucht. Ich lebte schon mehr als 20 jahren im Norden und so wollte ich mal in den Süden. Ich habe mich aber auch darauf eingestellt, dass es hier härter sein wird, als in Germania: Wenn die Sonne einem hier einen Tag lang auf den Helm scheint, kann ich mir vorstellen, dass das Hirn schier zu kochen beginnt .


    Mein Bruder Quintus ist in der Legio II Germania. Das ist ein Punkt gegen Alexandria. Ich dachte jedoch, dass es besser ist, wenn ich auf eigene Haut etwas Neues beginne. Ohne meine Familie im Hintergrund. Mein Bruder hat sich auch schon überlegt, ob er nach Alexandria in die Legion gehen soll. Er hat sich dann aber für Germania entschieden."

  • "Du bekommst 10 Sesterzen in der Woche auf die Hand. Was du damit machst ist dein Bier... frag einfach deine Stubengenossen, die werden dich schon mitnehmen." erklärte er. "ABITE - Wegtreten" erklang es straff und der Centurio erwartete einen Salut des Probaten.

  • "Salvete Centurio, Legio XXII Deiotariana, Kohorte II, Centurie II, weggetreten Centurio" sagte Publius überzeugend, er war sich jedoch nicht ganz sicher, ob dies die richtige Verabschiedungsformel war oder nicht. Mit diesen Worten verliess er die Stube des Centurios und machte sich auf den Weg zur Unterkunft.

  • Cursor trat ein und schloß die Türe hinter sich.


    Er nahm Grundstellung ein und grüßte militärisch. Er ging davon aus, daß dies richtig war, denn offiziell hatte er den militärischen Gruß noch nicht gelernt. Aber man lernt ja auch vom zu- resp- abschauen!


    "Ave centurio. Probatus Titus Decimuns Cursor meldet sich zum Dienstantritt."

  • Cursor stand noch immer in Grundstellung: Arme gerade an die Seiten gelegt, Bauch rein, Brust raus, Füße zusammen.


    Er fühlte, wie sich langsam auf seiner Stirn die Schweißperlen sammelten, um an den Backen herunterzulaufen.


    Wann gab der centurio endlich den Befehl zum Durchrühren?


    Wollte er ihn überprüfen, wie lange er durchhalten würde?

  • Sim-Off:

    Bitte nur eine Antwort, zwei hintereinander sieht nich so schön aus ;)


    Ich stand auf und salutierte.


    "Willkommen in der Einheit Probatus. Rühren... Ich bin Centurio Octavius und von heute an dein direkter Vorgesetzter... SO nun interessiert mich, was dich getrieben hat zu Legion zu gehen. Und was speziell zur 22.?"


    Diese Standardfragen musste jeder Rekrut beim Centurio beantworten, denn so lerne er die Motive der einzelnen Männer kennen und verstand sie besser...

  • Cursor rührte durch. Die gelockerte Haltung tat ihm gut.


    "Zu Befehl, centurio. Danke für den Willkomm.


    Deine Fragen sind sehr schnell beantwortet: Meine Vorfahren und viele meiner Bekannten waren und sind noch höhere und auch niedere Chargen bei der Armee. Aus diesem Grund halte ich es für meine Pflicht, bei den Adlern zu dienen. Hier gibt es keine Alternativen! Als Ziel habe ich mir gesetzt, wann auch immer Kommandant der Legionsreiterei zu werden. Die XXII. wählte ich, da ich einerseits den anderen Teil des Reiches kennen lernen wollte und andererseits mein sehr begüterter Onkel, der mich schon jetzt zu seinem Alleinerben eingesetzt hat, in Alexandria lebt."

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