Conventus - Augustus DCCCLVI A.U.C.

  • Hungi wurde in den Raum hereingeführt, der ihm bestens bekannt war. Doch staunte er, denn er war der erste. Das war doch noch nie vorgekommen. Verblüfft schaute er sich um, sicher die beste Gelegenheit, die Fresken an der Decke zu goutieren.


    Doch eine Frage beschlich seine Gedanken: Wer würde heute die Oliven mitbringen?

  • Gemeinsam mit Senator Macer betrat Livianus den Raum in dem das Consilium stattfand. Zu seinem erstaunen war bisher nur Hungaricus, der scheidende Praefectus Praetorio, anwesend und studierte gerade allem Anschein nach die Decke des Raumes.


    “Salve Hungaricus!“

  • Und schon kurz nach Livianus und Macer betrat Crassus den Raum. Zu Fuß war man in Rom meist nicht viel langsamer als mit dem Pferd. Das Durchdrängen und Geschubse war vielleicht anstrengender, aber wenn man dafür seine Leute hatte, dann war es sogar recht angenehm, sich so die Beine zu vertreten.


    Salvete Senatoren.


    begrüßte Crassus die Anwesenden und nickt eihnen freundlich zu.

  • Der Kaiser erscheint und blickt freundlich in die Runde.


    "Seid gegrüßt, meine Berater. Ihr konntet eure morgentlichen Pflichten alle rasch abhandeln?
    Geben wir denen, die etwas länger brauchen, noch ein wenig Zeit."


    Ein Diener legt derweil Akten auf den Tisch, ein anderer wartet mit Getränken.


    "Gibt es schon etwas, was nicht in großer Runde und auch nicht in einer privaten Audienz besprochen werden muss?"

  • Hungi grüßte die Ankömmlinge und wollte schon fragen, wer heute für die Oliven dran war, als der Kaiser eintrat. Mit einer hochgezogenen Augenbraue schielte er ein wenig auf den Aktenstapel, den der Kaiser von einem Diener tragen ließ, doch stand er zu weit weg, als daß er etwas erkennen konnte und näherzukommen um seine Neugierde zu befriedigen war einem Senator nicht angemessen.


    So schüttelte Hungi den Kopf auf die Frage des Imperators. Im Moment fiel ihm nichts ein, was er bereden wollte.

  • Macer, der Livianus schon unten bei der Wache getroffen hatte, begrüßte Hungaricus und Crassus sowie natürlich den Kaiser jeweils angemessen. Ein routinierter Blick erklärte ihm, dass für die Oliven diesmal offenbar einer der später eintreffenden Gäste verantwortlich war.


    Während er zwischen den Falten seiner Toga nach der Tasche mit Schreibzeug und Notizen suchte, lauschte er, ob die anderen schon etwas zu sagen hätten.

  • Kurz noch war Victor vor den Eingang des Palastes geeilt um sich für den anstrengenden Conventus von einem Sklaven mit einem Snack versorgen zu lassen. Dummerweise hatte der den falschen Krug erwischt und nun nur Trauben anstatt Oliven gebracht.


    Bei seinem Eintritt begrüßt der Praefectus Urbi kurz alle Anwesenden, entschuldigt sich knapp für die Verspätung und setzt sich dann auf einem freien Platz. Letzteres allerdings erst nachdem er das Obst dezent und leise auf dem Tisch platziert hat.

  • "Sei gegrüßt, Praefectus Urbi.


    Auch wenn wir noch nicht ganz vollzählig sind, sollten wir beginnen, denke ich. Es geht sonst alles von der Zeit für den nachmittäglichen Thermenbesuch ab. Beginnen wir der Einfachheit halber mit möglichen Erhebungen in den Ordo Equester, da stört es nicht ganz so, wenn unsere Nachzügler später eintreffen.


    Ich höre eure Vorschläge."

  • Da Livianus seine Kandidaten auswendig wusste, begann er als Erster, während die anderen wohl noch ihre Listen zücken mussten.


    „Mein Kaiser ich möchte zwei meiner Klienten und einen meiner Legionsoffiziere für die Erhebung in den Ritterstand vorschlagen.


    Zum einen hätten wir da Lucius Artorius Avitus. Er ist sowohl mein Klient, als auch Soldat in meiner Legio und wurde vor kurzem auf Grund seiner guten Leistungen zum Centurio befördert. Ich hallte ihn für einen ausgesprochen fähigen Soldaten und möchte mit dieser Erhebung in den Ritterstand seinen zukünftigen Weg ebnen und seien bisherigen Taten im Exercitus Romanus würdigen.


    Mein zweiter Kandidat ist mein Klient Titus Petronius Varus. Er dient dem Reich zurzeit als Quaestor pro Praetore und hat davor lange Zeit den Posten des Praefectus Vehiculorum in Hispania inne gehabt. Er ist ein überaus intelligenter und wissbegieriger Mann, was auch die zahlreichen bestandenen Kurse an der Schola Atheniensis bezeugen. Als oberster Vertreter seiner Gens, die Ebenfalls durch ihn einen großen Aufschwung erlebt, hat er sich diese Erhebung meiner Ansicht nach redlich verdient.


    Der dritte Kandidat ist Decurio in meiner Legion. Sein Name ist Tiberius Iulius Numerianus. Er war lange Zeit Soldat in der Legio IX Hispana und hat sich dort sowohl beim Germanienfeldzug als auch in Friedenszeiten verdient gemacht und wurde bisher mit zwei Phalera ausgezeichnet, wobei ihm die eine für seine Verdienste in der Schlacht bei Vicus Murrensium vom damaligen Legatus Augusti pro Praetore verliehen wurde. Er ist nun mit meinem Stab zur Legio I gewechselt und wird dort das Kommando über eine Turmae übernehmen. Ich zähle ihn ebenfalls zu einen meiner fähigsten Offizieren und sehe auch in ihm ein großes Zukunftspotential für einen Posten als Offizier im Exercitus.“

  • "Petronius Varus hörte ich kürzlich auf der Rostra bei seiner Kandidaturrede", kommentierte Macer. "Ich bin ein wenig unentschlossen ihm gegenüber, denn seine Rede war wirklich nicht schlecht, aber er konnte mich nicht überzeugen, warum er seine Aufgaben als Quaestor unterbrochen hatte, um nach Rom zu reisen, gerade wo doch Spiele unter seiner Führung in Germania unmittelbar bevor standen.


    Dieser Centurio Avitus, wie lange ist er schon Centurio? Wird er sich das Standesgeld bereits leisten können?"

  • „Hmm… über seine Kandidaturrede ist mir nichts bekannt. Dazu kann ich leider keine Stellung nehmen. Ich kann dem Consilium und unserem Kaiser lediglich von seinen bisherigen Diensten für das Reich berichten, und hier hat er sich meiner Meinung immer als loyaler und engagierter Bürger erwiesen.


    Artorius Avitus ist erst seit kurzem Centurio. Jedoch zählen einige seiner Gensmitglieder zu meinen treuesten Klienten und daher würde ich ihn selbstverständlich unterstützen, sofern er oder seine Familie für das Standesgeld nicht aufkommen können.“

  • Der Kaiser hatte mit etwas lebhafteren Vorträgen für Erhebungen gerechnet.


    "Keine weiteren Anwärter oder Kommentare zu den genannten?"

  • Zu den bereits genannten Namen kann ich nichts sagen, da ich mit keiner der Personen bisher zu tun hatte, noch mir sonderlich viel über sie bekannt ist. Allerdings würde ich noch gerne einen meiner Klienten ins Gespräch bringen. Es handelt sich dabei um den derzeitigen Comes der Regio Italia Marcus Aelius Callidus. Sowohl als Magistratus und dann als Duumvir der Stadt Misenum, als auch nun als Comes der Regio Italia hat Marcus Aelius Callidus seine Qualitäten bewiesen und sich durch unermüdlichen Einsatz ausgezeichnet. Sollte er nicht gerade durch seine verwaltungstechnischen Aufgaben gebunden sein, hält er sich entweder in der Curia Italia auf, welche er bis vor kurem als Princeps noch vor stand, oder aber er ist in der Schola Atheniensis anzutreffen, welcher er sich als Praeceptor verpflichtet hat.

  • Hungi hielt sich dezent zurück. Keiner seiner Klienten war an ihn herangetreten, also hatte er die Zeit, sich genüsslichst eine Olive zu nehmen, die Victor gebracht hatte. Tja, dachte er, wie groß war seine Enttäuschung, als er seinen Irrtum bemerkte und es doch keine Oliven gab, sondern nur Trauben. Nur mühsam unterdrückte er ein Grummeln, hoffte er doch, daß einer der Nachzügler seine vaterländische Pflicht tat und den Conventus mit Oliven versorgte.

  • "Bei Petronius Varus könnten wir das Wahlergebnis als Anhaltspunkt abwarten.


    Artorius Avitus, ein junger Centurio. Würde es seinem Eifer schaden, ihn noch eine Zeit zu beobachten und ihn später zu erheben, falls er sich weiter empfiehlt? Er hat ja sicher noch einige Zeit vor sich in der Armee, oder?


    Iulius Numerianus klingt überzeugend, ebenso Aelius Callidus."

  • Ein wenig später als alle anderen betrat auch ich den Sitzungssaal.


    "Verzeiht die Verspätung, mein Kaiser."


    Umständlich zupfte ich meine Toga zurecht.


    "Ich bin gerade erst in Rom angekommen; die Winde waren mir nicht besonders gewogen."


    Und sie waren besonders ungünstig gewesen, für diese Jahreszeit.
    Ich setzte mich und nahm einen Traubenkern.

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • Macer hatte in dieser Runde wenig beizusteuern, was Vorschläge für Erhebungen zum Ritter anbelangte.


    "Annaeus Florus schlug mir einen seiner Verwandten vor, Marcus Annaeus Scipio, einen Centurio der Legio II. Ich habe einige Erkundigungen über ihn eingezogen, sie waren durchweg positiv, allerdings auch nicht überragend. Eine Erhebung schlage ich zwar noch nicht vor, aber vielleicht lohnt es sich, den Mann im Auge zu behalten."


    Dass es heute Trauben statt Oliven gab, war angesichts der Vinalia, die gerade gefeiert wurden, eigentlich eine nette Idee, dachte sich Macer.

  • Bei den meisten der genannten Namen konnte Victor nur eine Augenbraue heben, denn mehr konnte er nicht dazu beitragen. Der Name des Comes sagte ihm gerade noch was, aber der Praefectus Urbi trug nicht genug Bedenken gegen ihn, um diese vorzutragen.


    Allerdings hatte Victor auch lange abgewogen, einen eigenen Vorschlag kundzutun, entschloss sich aber jetzt den Namne seines Kandidaten wenigstens mal in den Raum zu werfen.


    "Ich würde gerne einen meiner Verwandten vorschlagen: Es geht um Titus Octavius Dio. Er leistet zur Zeit gute Arbeit als Magistratus in Ostia und bewundernswerte als Princeps Curiae der Curia Iatlica. Die scheint sich zur Zeit nicht nur über Decreta zu zerstreiten sondern auch über die Qualität ihrer Mitglieder. Das dort überhaupt noch Beschlüsse gefasst werden und sich die Vertreter der Regio nicht in einem Kleinkrieg verzetteln, kann ihm wohl angerechnet werden."

  • Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    "Bei Petronius Varus könnten wir das Wahlergebnis als Anhaltspunkt abwarten.


    Artorius Avitus, ein junger Centurio. Würde es seinem Eifer schaden, ihn noch eine Zeit zu beobachten und ihn später zu erheben, falls er sich weiter empfiehlt? Er hat ja sicher noch einige Zeit vor sich in der Armee, oder?


    "Natürlich mein Kaiser. Ich sehe das so wie du."

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