Waschraum für Sklaven

  • Dies ist der Waschraum für Sklaven.
    Der Raum liegt unweit der Sklavenunterkünfte und wird durch wenige vergitterte Fenster erhellt. In der Mitte des Raumes stehen auf einer langen erhöhten und aus Stein gehauenen Bank mehrere Waschschüsseln für die Sklaven bereit.

  • Carmen führte Verres ein Stück den Flur entlange, jedoch nicht weit und öffnete dann eine schwerfällige Tür. Nach einem schnellen Blick in das Innere des Raums gab sie den Weg frei und ließ den neuen Sklaven eintreten.
    "Bitte einzutreten, der Herr, dies ist die luxuriöse Badestätte des niederen Volkes. Nur zu, tritt ein und mache es dir gemütlich." Sie musste erneut den Kopf leicht in den Nacken legen, um Verres in das Gesicht sehen zu können. Doch dann lächelte sie ihn an und vollführte dabei eine anmutige Armbewegung.

  • Von der Sklavenunterkunft her kommend, zeigte Carmen ihm den Raum, in dem sich die Sklaven waschen konnten und er blickte auf due Schüsseln mit Wasser und grinste breit bei ihren Worten.
    "Das nenne ich Kompfort. Wäre ich doch ein kleiner Fisch, so wäre diese kleine Becken für mich ein Teich!"


    Er grinste über Carmes Worte, so wie sie ihn ansprach. Irgendwie war es niedlich und tat gut.
    "Bekomme ich denn nun als Herr auch eine besondere Behandlung? Zum Beispiel das Abschuppen meines armen Rückens oder gar eine Massage?" fragte er und zwinkerte Carmen belustigt zu. Doch dann wandte sich sein Blick auf die Wasserschüsseln. Ja, sie reichten aus, um sich zu waschen und zu erfrischen, aber baden konnte man wahrlich nicht darin.


    Er trat ein und verzog seufzend seinen Mund.

  • "Hmm, wenn du ein kleiner Fisch wärst, was wäre dann ich?" fragte sie auf seine Größe anspielend und ging an ihm vorbei in den hinteren Teil des Raumes. Dort holte sie eine frische Tunika aus einem Schrank und legte diese auf eine Bank, die an der Wand stand. Dorthin setzte auch sie sich und sah abwartend und auch neugierig zu Verres. Sie hatte noch etwas Zeit, bevor die Arbeit sie wieder völlig vereinnahmte und diese würde sie genau hier und mit dem neuen Sklaven verbringen. So viel gescherzt hatte Carmen die letzten Jahre nicht mehr, hatte sie auch keinen Anlass dazu gehabt und auch nicht die Freunde dazu. Doch vielleicht hatte sie in Verres einen neuen Freund gefunden?


    Er sah wirklich gut aus, das musste sie ihm lassen, nur leider war er sich dessen auch sehr wohl bewusst. Außerdem schien Verres noch nicht lange ein Sklave zu sein, denn seine Haltung war noch die eines stolzen und freien Mannes und er zeigte einen Humor, den die wenigsten der Sklaven noch aufbrachten.


    "Wenn du jetzt glaubst, dass ich dir den Rücken wasche oder dich massiere, dann bist du aber auf dem Holzweg." Carmen grinste ihn frech an und hob eine Augenbraue. "Dazu kenne ich dich nicht gut genug und du hast mich nicht darum gebeten..." Auch sie hatte sich ihren Humor bewahrt. Doch sie zeigte diese Seite von sich nur wenigen und vorallem nicht gegenüber ihren Herren.

  • edit: Verres ist nicht 1.90, nur 1.85 :D


    Verres war Carmen gefolgt. Den Waschra<um hatte er schnell gemustert und dann hörte er ihre Worte. Dann sah er, wie sich sich einfach dahin setzte und wohl wartete, bis er seine zerschlissene Tunika auszog und er sich nackt vor ihr wusch. Doch diesen Wunsch erfüllte er ihr nicht.
    Sie hatte wohl seinen Scherz mit dem Täfelchen missverstanden.
    Aber sie sah ihn weiterhin an und er stand etwas verlegen im Raum. Dann war er dankbar für ihre Worte, und er musste breit grinsen.
    "Und wenn ich dich darum bitten würde? Lass mich raten, du würdest es denn noch nicht tun!" Er grinste und streife dann doch tatsächlich vor ihr seine zerschlissene Tunika ab, welche er in eine Ecke warf.
    Er stand nun nackt und leicht verschmutzt vor ihr, aber sein Körper konnte sich dennoch sehen lassen. Er war muskulös und trainiert, auch wenn ihn einige Narben ziehrten, die er wahrscheinlich von Kämpfen hatte. Er wusste es selber nicht genau.
    "Du traust dich nämlich nicht ..." fügte er schliesslich schelmisch hinzu und näherte sich einer der Waschschalen.

  • Mit angehaltenem Atem hatte sie gewartet und dann genüsslich den Anblick in sich aufgesogen, als Verres sich vor ihr auszog. Ja, sie hatte Recht gehabt. Er sah gut aus und aus unerfindlichen Gründen zog sein Anblick sie an. Groß und stattlich stand er nur wenige Meter von ihr entfernt, warf die verschmutzte Tunika gedankenlos in die Ecke und ihr dann diese Herausforderung an den Kopf. Carmens Augen verengten sich einen Moment lang zu schmalen Schlitzen, nicht wissend ob er sie nun necken wollte oder es ernst meinte. Doch dann regte sich ihr Kampfgeist, ihr Stolz und ein süffisantes Lächeln zierte ihr Gesicht. Mit langsamen, bedächtigen Schritten kam sie auf ihn zu, ließ ihren Blick über seinen kräftigen, muskulösen Körper wandern und sagte leise: "Ich traue mich nicht? Du kennst mich nicht und hast keine Ahnung was ich mir alles zutraue oder wage zu tun." Carmen trat an ihm vorbei und zur nächststehenden Waschschüssel. Alles sah danach aus, dass sie seiner Herausforderung wirklich nachkam. Sie tauchte einen Leinenstreifen in das Wasser, ließ es dann jedoch los und schöpfte mit beiden Händen Wasser, um es ihm ins Gesicht zu schütten. Mit einem breiten Grinsen stand Carmen da, sichtlich zufrieden über ihre Tat und schöpfte dann erneut Wasser. "Möchtest du deine Worte noch einmal überdenken?"

  • Verres war gespannt. Da stand er nun, nackt und verschmutzt, sicherlich nicht der beste Anblick, aber er hatte gerade keine Scham. Er war nur gespannt, wie Carmen reagierte.


    Und dann hörte er ihre Worte und seine Spannung stieg.


    Die Kalte Dusche dann war allerdings nicht, was er wollte, aber er schreckte nur kurz zusammen. Allerdings kam ihm dieses Erlebnis seltsam vor. Dieses kalte Wasser auf seiner Haut kam etwas ungelegen und vor allem ziemlich erschreckend, denn auf einmal hatte er eine seltsame Eingebung. Und diese war mit keinem guten Gefühl behaftet. So lustig es Carmen auch meinte, und noch sah er es so, spürte er plötzlich, dass er das gar nicht lustig fand. Eine seltsame Erinnerung kam in ihm auf: Kaltes Wasser auf den Körper.


    "Ja, ich habe meine Worte überdacht ..." kam es seltsam kalt und hart und er stand wie angewurzelt da.


    War er eben noch bereit für mancherlei Scherze, so erstarrte er plötzlich, als ihn das Wasser traf, wenn auch nicht unangenehm. Aber seine Miene erstarrte und dann blickte er sie ernster an, als er wollte. "Nein, du hast gewonnen. Lass das!" sprach er nun sehr ernst, fast hart. Und er drehte sich von ihr weg, so dass Carmen nur seine Rückfront sah.
    In Verres aber ging gerade eine Art Gewitter los und vielleicht merkte Carmen, dass eine Wandlung in ihm vorging und er nicht mehr den Humor besass, welchen er eben noch zweigte.
    "Lass es bitte ..." sagte er bittend, sie nicht ansehend. Ja, da war dieses seltsame Gefühl der Erniedrigung. Nur woher kam es? War es eine alte Erinnerung?


    Verres wirkte wie verändert. Nicht war da von seinem Charme, oder die Scherzhaftigkeit. Er wirkte auf einmal vollkommen verändert.

  • Die Wandlung kam zu abrupt, als das Carmen es nicht mitbekommen hätte. Sie öffnete die Hände, ließ das Wasser hindurch laufen und trat von der Schüssel fort. Verwirrt starrte sie den Rücken von Verres an. Was sollte sie nun tun? Sie hatte nur scherzen wollen, ihm seine Dreistigkeit heimzahlen, doch nun hatte er sich von ihr abgewandt und ihr unmissverständlich klargemacht, dass er diese Art von Witz nicht mochte.
    Carmen hob eine Hand, wollte seinen Arm berühren und so seine Aufmerksamkeit auf sich lenken, doch sie ließ die Hand wieder sinken. Wer wusste schon wie er darauf reagieren würde? "Es tut mir leid. Wenn ich dich irgendwie verletzt haben sollte... verzeih bitte." sagte sie leise und im reuevollen Ton. Das hatte sie nun wahrlich nicht gewollt und es tat ihr wirklich leid, auch wenn sie nicht wusste welchen Fehler sie genau begangen hatte. Sie wusste nur, dass sie ihn wieder lachen und scherzen hören wollte. Doch damit war es wohl vorerst vorbei.
    Carmen seufzte leise auf und legte die restlichen Leinenstreifen neben die Schüssel. Dann hob sie seine dreckige Tunika auf und ging zur Tür. "Die frische Tunika habe ich dir auf die Bank gelegt. Lass dir Zeit... ich warte so lange draussen." sagte sie noch, ehe sie die Tür öffnete und auf den Gang hinaustrat.

  • Verres selber verstand nicht, was in ihm vorging. Aber diese kalte Wasser, was man auf ihn goss, immer und immer wieder, irgendwie hatte er da eine seltsame Erinnerung, eine, die ihm zutiefst weh tat und einfach unangenehm war, obwohl er nun wirklich viel aushalten konnte. Doch es wurde ihm erst jetzt bewusst. Und es war eine so seltsame Regung, eine Emotion, die er nicht einordnen konnte. Es musste etwas sein, was vor seinem Gedächtnisverlust passiert war.
    Aber dies war ihm eben fremd und schon hörte er Carmens Worte und wollte etwas erwidern, aber er war wie angewurzelt und konnte erst nicht reagieren. Da war dieses Gefühl von Angst und Panik und irgendwie von Folter und diesem Nassen Etwas, was man immer wieder auf ihn goss, so oft, dass es nicht mehr angenehm war.


    "Bitte, gehe nicht ..." stiess er plötzlich hervor, als er vernahm, dass sie gehen wollte und seine Worte klangen tonlos und fast ohne Regung und doch klangen sie ehrlich bittend, fast ängstlich. Dennoch stand er nackt da, ihr den Rücken zugewandt und schien sich nicht einmal rühren zu können. Ja, er war wie versteinert. Ein Wunder, das er überhaupt etwas sagen konnte, aber er war wie angewurzelt, unfähig, sich zu regen und eine seltsame Panik erfasste ihn.
    Und all dies klang auch in seiner Stimme nach, dessen Tonfall eben noch so vor Selbstbewußtsein strozte ...

  • Carmen verharrte mitten in der Bewegung, als sie seine Stimme und die Bitte zum Bleiben vernahm. Sie drehte sich herum und blickte Verres an. Doch er stand noch immer mit dem Rücken zu ihr und diese Haltung brachte sie beinahe dazu, der Bitte nicht zu entsprechen. Doch dann gab sie sich einen Ruck, trat wieder ein und schloss die Tür. Carmen ließ die dreckige Tunika neben der Tür fallen und kam auf Verres zu, doch sie blieb in einem für sie sicheren Abstand stehen. Gerade hatten sie sich noch so gut verstanden und gescherzt und sie hatte angefangen ihn als Freund zu betrachten. Und einen Freund brauchten sie Beide in diesem Haus, waren sie doch beide noch neu hier.
    "Habe ich irgendetwas falsches getan oder gesagt?" fragte sie leise und starrte weiter seinen Rücken an. "Das war nicht meine Absicht..." Carmen wusste nicht so recht, wie sie mit ihm umgehen sollte. Sie hatte einen Mann noch nie so reagieren gesehen. Entweder war man wütend auf sie gewesen, oder hatte sie desinteressiert oder verachtend behandelt, aber solch ein Verhalten war ihr neu. "Bitte... sag es mir, nur sag irgendetwas..."

  • Zuerst stand er da immer noch wie angewurzelt in der Ecke, den Rücken zu ihr, Ein eigentlich stolzer Mann, der seinen Körper nicht verstecken musste, trotz der Narben. Und von denen hatte er doch eine Menge, wenn sie auch nicht denen glichen, wenn ein Mensch ausgepeitscht wurde.
    Aber Verres schien immer noch irgendwie erstarrt, als er sich der Erinnung bewusst wurde, die ihn so aus dem Nichts erfasst hatte und auf die er nur eine klägliche Erklärung hatte. Da war ein Gefühl, eine Angst und Panik, welche nur dadurch ausgelöst worden war, dass Carmen ihn ein wenig mit Wasser bespritzt hatte. Harmlos eigentlich, doch bei Verres löste es etwas aus, was er noch unfähig war, zu erklären. Und es musste schon ein ziemliches Trauma gewesen sein, dass er nun, bei so einem harmlosen Scherz dermaßen reagierte.


    Und dann spürte er, dass Carmen hinter ihm stand und zu ihm sprach. Und Verres riss sich zusammen, legte seinen Kopf in den Nacken und starrte zur Decke. Aber er wagte sich nicht sich umzudrehen. Warum auch immer. Aber er sprach leise und in einer Art aus Panik und dem Versuch, sich zusammenzureissen:
    "Nicht du bist Schuld, du hast rein nichts getan ... es ist nur ... meine Erinnerung. Sie kam zurück."


    Erst dann viel ihm ein, dass sie davon ja gar nichts wusste. Er schluckte. Und dann drehte er sich langsam um, doch nur mit seinem Kopf, quasi über seine Schulter und der sonst so stolz dreinblickende und scherzende Mann schaute sie Ausdruckslos an. "Ich ... es ... wegen ... " Er stammelte, weil er selber nicht wusste, wie anfangen sollte, kam ihm dies doch alles lächerlich vor.
    "Ich habe keinerlei Erinnerung, wer ich eigentlich bin!" sprudelte es plötzlich aus ihm heraus. "Und als das Wasser ... da ... eine ... Ich weiss auch nicht. Erinnerung." er musste sich selten dämlich anhören, so wie er rum stammelte, aber er konnte nicht anders.
    "Es ist irgendwie seltsam, aber, es ist eine schreckliche Erinnerung ... das Wasser, so wie du es ... naja, wie es ... oh Götter, ich weiss auch nicht!!!!" Verres, der sonst wirklich klar und selbstbewusst wirkte, schien nun immer noch ziemlich verstört. Aber er versuchte die Fassung zurückzubekommen. Und dann kam es ihm langsam in den Sinn: " Wasser, immer wieder. Sie bespritzten mich Tage lang mit Wasser ..."
    Glücklich klang er nicht. Und er wunderte sich, dass er Carmen gegenüber so offen war. Dies war er sonst nie jemanden so gegenüber.

  • Carmen verharrte an Ort und Stelle und lauschte seinen Worten. Sie brauchte eine Weile um den Sinn in den gestammelten und nur zögernd vorgetragenen Worten zu verstehen, doch dann zog sie die Stirn kraus und neigte den Kopf zur Seite. "Du kannst dich an nichts erinnern?" fragte sie ungläubig, konnte sie sich doch nicht vorstellen wie soetwas war. Sie selbst war nun schon so ewig lange eine Sklavin und doch wusste Carmen noch wer sie einmal gewesen war und woher sie kam. Auch wenn sie selten und ungern zurückblickte, so kannte sie doch immerhin ihre Wurzeln. Doch wie musste es sein, nicht zu wissen wer man war und woher man kam? Der Unglaube wich und seine Worte und seine Haltung rührten ihr Herz. Was musste Verres nur ertragen haben, um alles zu vergessen?
    "Ich... ähm, ich weiß nicht was ich sagen soll." Carmen trat weiter auf ihn zu, glaubte sie nicht mehr daran, dass er ihr gefährlich werden konnte. "Und du bist dir sicher, dass du eine Erinnerung an einen Teil deines Lebens hattest?" Nun stand Carmen wieder nahe bei ihm und lächelte ihm zaghaft zu. "Ich wünschte meine Tat hätte eine schöne Erinnerung wachgerufen und nicht soetwas..."

  • Es war so seltsam, So irritiert Verres selber war über diese seltsame Erinnerung, Bruchstücke waren es und so schrecklich diese Erinnerung auf ihn wirkte, ja sogar körperlich bei ihm für einen Moment einen Schock auslöste, so waren es Carmens vorsichtige Worte, die ihn in das Hier und Jetzt zurückholten und seine aufgebrachte Seele beruhigten.
    Er drehte sich nun zu ihr um und er war sich seiner Nacktheit gar nicht bewusst und störte sich nicht daran. Er blickte sie nu warm an und in seinen Augen konnte sie noch den Schreck erkennen, welchen er eben hat durchgemacht.
    "Ach Carmen, du glaubst gar nicht, wie glücklich ich bin, mich ab und an überhaupt an etwas zu erinnern. Auch wenn das eben keine schöne Erfahrung war."


    Er versuchte zu lächeln und legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter. Ja, mehr und mehr wirkte er fast erleichtert und kehrte zu seinen alten Wurzeln zurück, zu dem, was er glaubte, wer er war: Verres, ein Mann ohne Erinnerung. Aber er hatte sich eine zeitlang mit dem angefreundet, was war, auch wenn da nicht viel war.
    "Ich bin dir dankbar. Ja. Eine ehrliche Erinnerung, auch wenn sie nicht schön ist, ist besser als 50 Gedanken, wie es hätte sein können ..."
    Er lächelte Carmen nun sehr dankbar, aufrichtig und warm an. Und da war noch mehr in seinem Blick. Ja, es war mehr als Dankbarkeit und Wärme. Aber Verres wusste auch, dass er dieser Situation, egal, wie viel sie ihm an Erinnerung gebracht hatte, nicht zu viel beimessen durfte. Aber eines hatte Carmen schon jetzt. Sein Herz gefangen, und er dachte nicht darüber nach warum. Sicherlich war es mehr als dass, was gerade passiert war.

  • Oh hoffentlich kommt jetzt niemand herein!, dachte sich Carmen und warf einen raschen Blick über die Schulter zurück zur Tür, ehe sie Verres wieder anblickte und ihre Unsicherheit vor ihm zu verbergen suchte. Seine Hand auf ihrer Schulter war ihr nicht unangenehm, auch wenn die Berührung, so sanft sie auch war, ihr die Haut zu versengen drohte und sein warmer Blick diese Empfindung verstärkte. Sie selbst fühlte sich wegen der Nähe zu Verres und den ungewohnten Empfindungen unsicher und auch verletzlich. Und beides wollte sie nicht sein, nie wieder! Sie sah in Verres einen Freund, einen Menschen mit dem sie scherzen und lachen, den sie necken konnte, doch solch eine Vertrautheit wie eben, wollte sie nicht... oder doch? Sie war sich alles andere als sicher.
    "Ich.. es..." Carmen legte ihre Hand auf seine, welche auf ihrer Schulter ruhte, umschloss sie und nahm sie sachte von ihrer Schulter herunter. Dann ließ sie seine Hand wenn auch zögernd los und trat einen halben Schritt zurück. Nun konnte sie zwar wieder einen klaren Gedanken fassen, doch stimmte sie die Distanz, die sie selbst geschaffen hatte, traurig.
    "Aber ist es manchmal nicht besser sich an gewisse Dinge nicht zu erinnern?" fragte Carmen, die nur all zu gern einige ihrer Erinnerungen auf ewig aus ihrem Gedächtnis streichen wollen würde.
    "Doch wenn es dich so freut, dann freue auch ich mich darüber. Doch bitte..." sie sah zur Waschschüssel hinüber. "..bitte wasch dich jetzt und ziehe dir die frische Tunika an. Die Arbeit wartet auf uns."

  • Verres blickte Carmen nun ebenfalls fast ein wenig scheu von oben an, obwohl er versuchte, seine Größe ein wenig zu kaschieren, in dem er sich nicht ganz so aufrichtete, wie sonst. Er glaubte auch zu bemerkten, dass er wohl einen Schritt zu weit gegangen war, als er Carmen an der Schulter berührte, was jedoch nicht unangenehm war, sondern, im Gegenteil, er spürte ihre kühle Haut, welche ihn angenehm war. Doch mit seinen Gedanken war er noch an dieser seltsamen Erinnerung, welche jedoch nur ein kleines Mosaikteilchen von einem großen Ganzen war.
    Er spürte, wie sie ihre Hand auf die seine legte, während sie ihn ein klein wenig unsicher anlächelte. Doch sie hätte ihm in diesem Augenblick nichts schöneres schenken können, als eben jenes, wenn auch leicht unsichere Lächeln und auch wenn sie sachte seine Hand von ihrer Schulter nahm, so lächelte nun nicht nur Verres Mund, nein, es hatte seine Augen erreicht, um die sich nun kleine lustige Falten bildeten, die seinen Ausdruck nur verstärkten.


    Auf einmal wurde ihm aber bewusst, dass er hier ja vollkommen nackt vor ihr stand und auf einmal musste er lachen. Er drehte sich aber nicht um.
    "Manchmal, da hast du Recht, mag es vielleicht auch besser sein. Aber so gar nichts über das Leben zu wissen, wer man war und wie man war, ist nicht besonders angenehm. Ständig grübele ich darüber herum."


    Und dann drehte er sich um und ging zu einer der Waschschüssel und nickte. "Ja, ich habe dich schon viel zu lange aufgehalten ..." kam es eine kleine Spur enttäuscht und traurig und sein Lachen eben war zwar aufrichtig, aber man konnte ihm noch anmerken, wie verwirrt er durch den Vorfall eben gewesen war und wie verletzlich, auch wenn er es nicht zeigen wollte.

  • Carmen folgte ihm zur Waschschüssel und stellte sie neben ihn. Sie hätte auch an Ort und Stelle verharren können, doch sie wollte aus seiner Nähe nicht fort. Seltsamerweise war es ihr ein inneres Bedürfnis bei Verres zu sein und dieses Bedürfnis musste auch schuld an ihren nächsten Worten tragen:
    "Wenn du es noch immer möchtest, dann kann ich dir den Rücken waschen." sagte sie, wenn auch zaghaft und schalt sich im nächsten Augenblick auch schon dafür. Wo war ihr Stolz und ihr kämpferisches Herz geblieben? Wieso fühlte sie sich gerade wie eine verschreckte Maus? Seine kalten Worte und die Ablehnung hatten Carmen härter getroffen, als sie gedacht hatte. Und sie wollte sich nicht so verzagt fühlen!
    "Ich verspreche dir auch, dass ich nicht erneut eine Wasserschlacht anzetteln werde, sondern nur brav meiner Aufgabe nachkomme." fügte sie nun mit einem herausfordernden Blick hinzu und lobte sich im Stillen. Ja, so war es schon besser.

  • Verres bemerkte, wie Carmen ihm folgte. Er war darüber irgendwie dankbar und doch war er auch noch in Gedanken, über den seltsamen Vorfall von eben und dann fiel ihm auf, dass er sich noch gar nicht entschuldigt hatte. Er hatte barsch reagiert, auch wenn er in dem Moment gar nicht richtig bei Sinnen war. Er begann sich nun mit dem Leinenstreifen zu waschen, welche Carme vorhin aus ihrer Truhe genommen hatte, während er ihren Worten lauschte.
    Sie wollte ihm den Rücken waschen?? Er blickte sie an, zog eine Augenbraue hoch, aber sein Ausdruck war nicht so verschmitzt, wie er es noch vor dem Vorfall von eben war.
    "Ich ..." begann er und ein Mundwinkel zuckte. Er wirkte immer noch etwas verstört, denn die Gefühle, welchen ihn eben bei dem Erlebnis ohne Vorwarnung und wie aus dem Nichts überrumpelt hatten, hallten noch in seinem Kopf nach und er glaubte sogar noch etwas körperlich zu spüren, doch er riss sich nun zusammen und sprach: "Nun ... also ... gerne! Aber was die Wasserschlacht angeht, holen wir diese nach. Nun bin ich gewarnt!" Er zwinkerte ihr nun ein wenig entspannter zu und blickte sie dann entschuldigend und eindringlich an. Seine Worte klangen sehr ehrlich und auch sein Blick verriet viel Aufrichtigkeit: "Es tut mir leid, was eben passiert war. Es war nicht meine Absicht, dich dermaßen zu verschrecken ..." Und dann blickte er wie ein kleiner Junge auf den Boden, der etwas Schlimmes angestellt hatte.
    Zwar war ihm bewusst, dass er es ja nicht extra und bei vollem Bewusstsein getan hatte, aber er bemerkte bei Carmen, dass es sie doch sehr irritiert hatte, zumal sie ja nicht ahnen konnte, was passierte und sie es alles im Scherz meinte.

  • "Nein... bitte entschuldige dich nicht. Ich habe ja damit angefangen und.." .. nicht ahnen können, wie es ausgehen würde. Carmen sprach die letzten Worte nicht aus, dachte sie sich lediglich. Sie hatte sich wirklich nur einen Spaß erlauben wollen und dies war ihr, dank der plötzlich widerkehrenden schlechten Erinnerung, mißglückt. "Ich danke dir trotzdem." sprach Carmen und lächelte Verres aufrichtig zu. Dann wandte sie sich kurz von ihm ab, tauchte einen weiteren Leinenstreifen in das kühle Nass und trat damit dann hinter Verres, um seinen Rücken waschen zu können. Behutsam legte sie den Streifen auf seine Haut und begann den Schmutz abzuwaschen. Normalerweise tat sie soetwas nur für ihre Besitzer und niemals für einen anderen Mann, geschweige denn für einen anderen Sklaven, doch bei Verres machte sie gerne eine Ausnahme. Wieso eigentlich? Carmen starrte seinen Rücken an, während sie ihn sanft weiter wusch und versuchte dabei ihre Gefühlswelt zu analysieren. Was tat sie hier eigentlich gerade? Sie hatte eigentlich nur vorgehabt nach ihm zu sehen und ihn zur Arbeit abholen wollen. Und nun stand sie hier, scherzte, lachte und neckte sich mit ihm und wusch Verres sogar. Carmen schüttelte über sich selbst den Kopf und lachte leise auf. Er hatte irgendetwas an sich, dass sie verwirrte und zu Handlungen hinreißen ließ, die sie sonst nie tat.
    Sie starrte noch immer auf seinen Rücken, verfolgte ihre Bewegungen und plötzlich schoß ihr die Frage: Wie sich seine Haut wohl unter ihren Fingerspitzen anfühlte? durch den Kopf. Jäh hielt sie inne und ließ die Hand, samt den Leinenstreifen sinken.

  • "Du hast damit angefangen und es war ja auch lustig gemeint. Ich möchte mich nur dafür entschuldigen, dass ich so unangemessen reagiert habe." Sprach er sanft, als sie anfing , seinen Rücken zu waschen. Es war mehr als angenehm, und dass nicht, weil es recht schwer war, sich seinen eigenen Rücken zu waschen, besonders, wenn man so muskulös war wie Verres.
    Nein, es war viel mehr. Ja, es war seltsam berauschend, als er den Lappen, geführt von ihrem Händen, auf seinem Rücken spürte, auf den hier und da ein paar Narben zu sehen waren, die scheinbar von Kämpfen herrührten.
    Wie gerne würde er nun ihre Finger auf seiner Handspüren, denn es war das erste Mal, nach dem Gedächtnisverlust, dass ihn eine Frau so nahe gekommen war. Ab und an glaubte er ihre Finger zu spüren und seufzte leise wohlig auf.
    Und er fragte sich, was sie wohl dachte, denn irgendwie war es eigentlich nicht üblich, das man jemanden nach so kurzer Zeit so nahe kam.


    Das er nackt im Waschraum stand und sie nicht, störte ihn nicht besonders, da er damit kein Problem hatte, aber für einen Moment fragte er sich, wie sie wohl aussehen mochte, wenn sie keine Kleidung hatte und ein Kribbeln ging ihm durch den Bauch.


    Es war schon seltsam. Seine Hand auf ihrer Schulter hatte sie eher abgelehnt, doch nun wusch sie ihm den Rücken.
    "Es ist sehr angenehm ..." sprach er hörbar genießend. "Danke!"


    Als ihre Hand mit dem Leinenstreifen schließlich seine linke Schulter erreichte und ihn sein Schulterblatt abrieb, da konnte er nicht anders, hob seine rechte Hand und ließ seine Finger sanft auf ihrer Hand nieder. Es war nur ein kurzer Augenblick, aber es war wie eine unterstreichende Geste des Dankes. Und er schloss die Augen und atmete tief ein und aus.

  • Für Verres war es nur ein kurzer Augenblick, doch für Carmen zog er sich in die Länge. Gebannt blickte sie auf seine Hand die ihre streifte und somit seinen Dank unterstrich. Sie war versucht ihre Hand fortzuziehen und die Waschung sofort zu beenden, doch diesmal brachte sie nicht soviel Selbstbeherrschung auf wie noch vor einigen Minuten, nein vielmehr genoss sie diesmal den Moment und die Geste. Vergessen war ihre Unsicherheit und die Verletzlichkeit, die sie bei seiner vorherigen Berührung empfunden hatte. Was vielleicht daran lag, das Verres mit dem Rücken zu ihr stand und ihr nicht in die Augen blicken und somit auch nicht ihre Gefühlswelt darin sehen konnte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich und ein leichtes Zittern ging durch ihren Körper. Hier stand sie und wusch einen nackten Mann, der nicht ihr Herr sondern ein Sklave, genau wie sie war. Dazu auch noch ein Mann, den sie erst seit wenigen Stunden kannte und bei dem sie sich nicht sicher sein konnte, wie sie zu ihm stand oder stehen sollte.
    "Es ist angenehm?" fragte Carmen nach und freute sich darüber. "Dann hast du nichts dagegen, wenn ich damit fortfahre?" Ihrer Stimme erklang samtweich und leise, war nicht viel mehr als ein Flüstern.
    In sanften, kreisenden Bewegungen wusch sie ihm den Dreck ab, versuchte dabei die Narben besonders sanft zu behandeln und näherte sich immer mehr dem Ende seines Rückens. Ihr Blick freilich war schon seit geraumer Zeit weiter hinabgewandert und der Anblick gefiel ihr außerordentlich gut. Ein genießerisches Lächeln umspielte ihre Lippen...

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