• Dierekt vom Markt kamen sie in der Casa an und Fabricianus brachte Seia als erstes in die Culina, schließlich sollte sie ja nicht vom Fleisch fallen. Eine andere Sklavin die in der Culina grade war trug er auf, dass sie etwas zu Essen und zu Trinken machen sollte für die neue Sklavin, was sie auch gleich tat. Die alte Frau war eine gute Frau, denn sie wusste immer was er wollte auch wenn er es nicht sagte und sie war einfach die gute Seele des Hauses oder zumindest der Culina.
    "Setz dich da in die Ecke dann bekommst du etwas zu Essen. Und ich würde gerne noch mehr von dir erfahren. Wie waren deine anderen Herrn zu dir und was haben sie von dir verlangt? Ahhhh ich habe mich ja nicht mal vorgestellt fällt mir grade ein." Er lachte sie an, als ihm das bewusst wurde, auch wenn das nur eine Nebensächlichkeit war.
    "Dein neuer Herr heißt Marcus Caecilius Fabricianus und du hast nicht nur mir zu gehorchen, sondern auch den anderen Herrschaften hier in der Casa, allen vorran Gaius Caecilius Crassus."
    Fabricianus sah sie nun prüfend und musternd zugleich an und war gespannt was sie zu erzählen hatte, während die alte Sklavin das Trinken, für sie Wasser und ihn stark verdünnten Wein sowie etwas kaltes Hühnchen und Brot hinstellte.

  • Ihr neuer Herr war vor ihr hergegangen, bis sie die Casa erreichten. Unterwegs hatte er nicht übertrieben jeder Frau nachgesehen, die annähernd seines Alters war und nicht der allerletzten Kröte glich. Hin und wieder hatte er sich sogar beinahe den Kopf verrenkt, um einer von ihnen nachzusehen, was Seia mit Augenrollen quittiert hatte, wenn er wieder nach vorn sah. Diese Männer.
    Das, was sie anschließend von der Casa kennengelernt hatte, gefiel ihr. Es war ein schönes Haus mit einer zweckmäßigen Küche. Sie setzte sich und sah die alte Sklavin an, die ihr eine kleine aber feine Mahlzeit auftischte. Sie lächelte sie freundlich und dankbar an, denn augenblicklich erinnerte sie diese Frau an ihre Mutter. Sie hatte sie wahrscheinlich zu lange angesehen, aber die Frau wandte sich errötend ab.


    Hungrig sah sie auf das Essen hinab, nahm dann aber zu allererst den Becher in beide Hände und trank. Erst einen kleinen Schluck, dann ein großen hinterher, und noch einen und danach noch einen. Sie schmeckte fast nur Wasser, aber das machte nichts. Sie war nur Wasser gewöhnt. Die Beine sittsam aneinander gestellt und die Hände in den Schoß liegend, sah sie ihren Herren an, der gerade gewünscht hatte noch mehr über sie zu erfahren. Im nächsten Moment lachte er plötzlich und erinnerte auch sie daran, dass sie seinen Namen noch nicht wusste. Marcus Caecilius Fabricianus - das werde ich mir leicht merken können. Und den des anderen auch... Kann ich also darauf hoffen, dass es hier momentan nur diese zwei Männer gibt, die es heißt zu umsorgen? Wär toll, denn dann würde für mich vielleicht noch jede Menge freie Zeit rausspringen!


    Sie krümelte sich einen Happen Brot ab, belegte den mit einem kleinen Stückchen vom Hühnerfleisch und kaute, ehe sie die Hände im Schoß ineinanderlegte und antwortete.
    "Meine alten Besitzer waren...." - Sklaventreiber! ".... meist sehr freundlich zu mir. Sie waren keine reichen Leute, einfache Fischhändler, aber als meine Mutter schwanger wurde und mich gebar, wurde ich nicht ausgesetzt. Stattdessen wurde ich in einem der Sklavenräume gefangen gehalten und sah Menschen, eigentlich nur meine Mutter, nur in den Nächten. Als ich alt genug war, nützlich wurde, durfte ich in der Küche mithelfen." Sie ratterte ihre Geschichte wie eine totgeredete Nachtgeschichte herunter und begann gerade damit, eine Strähne ihres braunen Haares um den Finger zu wickeln. "Ich musste alles lernen, was es für eine Sklavin zu lernen gibt. Anfangs habe ich mich widersetzen wollen, als sie mich zur Zierde den Gästen beim Essen auf den Schoß setzten...", sie knickte kurz den Kopf zur linken Seite, sprach aber nicht weiter. Oh, wie häufig war sie bestraft worden. Als sie noch kleiner, äääh jünger gewesen war, war sie sturer als der sturste Dickschädel durch ihren Sklavenalltag gegangen und hatte so manches mal aufbegehrt, wenn sie etwas tun sollte, das sie gar nicht tun wollte. Nein, das musst du nicht wissen. Schließlich macht dich nichts heiß, was du nicht weißt. Also lassen wir den Teil der Geschichte besser aus.


    Sie sah Fabricianus mit einem Augenaufschlag an, damit er die Lücke nicht bemerkte und abgelenkt war. "Ich wurde ihnen zu teuer, da musste ich gehen. Habe ihnen ein gutes Sümmchen eingebracht." Ja, so war das gewesen. Und jetzt entschuldige, meine Magen knurrt. Hmmm, das Hühnchen ist gut!

  • Er hielt seinen Becher zwischen seinen Händen und trank zwischen ihren Erzählungen immer wieder einen Schluck und ließ sich auch einmal nachschenken. Bei diesem Wetter musste man einfach viel trinken sonst kippte man in dieser Gluthitze noch um und das wollte er nicht und schon gar nicht vor seiner neuen Sklavin. Eigentlich war es nicht nur eine neue, sondern seine erste eigene.
    Es war interessant zu hören was diesem zierlichen Wesen wohl schon alles geschehen war und er musste sich beherrschen nicht zu viel Mitleid kund zu tun, denn das würde ihn schwach dastehen lassen vor ihr und das war das letzte was er wollte. Fabricianus beobachtete sie ziemlich genau und versuchte zu sehen ob sie ihm Lügen auftischte, aber daran glaubte er eigentlich weniger. "Nun Seia. Ich kann dir sagen, dass man dich hier auf jeden Fall gut behandeln wird wenn du das machst was man dir sagt und dich nicht gegen uns auflehnst" sagte er ernst. "Ich werde dir ein paar Regeln nennen an die du dich halten musst, weil wenn du das nichts machen solltest wirst du dann rausfinden zu was ich oder jemand anderes alles fähig sein wird" sagte er immer noch ernst und nun mit einem deutlichen Funkeln in den Augen. Er stützte eine Hand auf den Tisch ab und in der anderen hielt er weiter den Becher fest.


    "Also wenn ich oder jemand anderes dir etwas sagt, hast du das auszuführen ob es dir passt oder nicht. Hier wird nicht geklaut oder rumgeschnüffel. Erwischt dich jemand dabei wie du auch nur annähernd einen langen Finger machst, dann kannst du damit rechnen die volle Härte zu spüren. In diesem Haushalt leben noch andere Sklaven und ich glaube kaum, dass es diese sein würden, denn sie wissen was sie erwarten würde. Lass dir das eine Warnung sein. Du wirst hier arbeiten und auch ab und an deine Freizeit haben, aber an erster Stelle wird deine Arbei stehen. Faulheit wird bestraft werden, wie das werden wir dann sehen sollte es so weit kommen. Du wirst dafür sorgen, dass die Zimmer hier alle sauber sind und wenn ich sauber meine, dann meine ich auch sauber. Auch andere Räume wie das Atrium und die Thermen und Bäder wirst du sauber halten. In der Küche musst du nur helfen wenn man es die aufträgt. Und zu guter letzt hast du uns zur Verfügung zu stehen wenn wir das anordnen. Hast du das alles verstanden?"


    Fragend und etwas streng blicke er die junge Sklavin an und hätte gerne gewusst ob er damit nun das erste Bild was sie von ihm hatte zerstört hatte.

  • Sie aß und sie aß gierig. Sie hatte lange nichts so gutes bekommen, die letzten Tage eigentlich nur Wasser und trockenes Brot, hin und wieder mal einen Fetzen zähes Fleisch. Da konnte sie jetzt, da diese Portion, die nie im Leben einen ganzen Römer satt gemacht hätte, nicht einfach so verschmähen. Mit den Fingern aß sie hastig, versucht nicht ganz so verfressen zu wirken und ließ ihren neuen Herrn nebenbei das loswerden, was er ihr unbedingt sagen musste.


    Das meiste ging zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus, sodass am Ende folgende Punkte übrig geblieben warn:


    1. Das Essen ist gut!
    2. Sie würde sich überwiegend mit dem Putzen beschäftigen und das im ganzen Haus, nebenbei immer den Herren zur Verfügung stehen müssen und bei Gelegenheit Küchendienst übernehmen.
    3. Sie würde sich beim Rumscnüffeln geschickt anstellen müssen!


    Damit konnte sie gut leben. Im Vergleich zu ihrem "alten" Leben würde dieses um einiges besser sein. Sie wusste, dass viele Römer der untersten Bevölkerungsschicht nicht so gut leben würden, wie sie von nun an. Na, wenn das nichts ist!
    Als er geendet hatte, sah sie kauend auf. Ihr Herr blickte sie fragend an und versuchte streng auszusehen. Es steht ihm nicht und eigentlich fällt es mir schwer zu glauben, dass er tun würde, was er da andeutet.


    "Ja, Herr. Ich habe alles verstanden.", sagte sie und betonte die Worte fadenscheinig, weshalb die alte Sklavin ihr einen seltsamen Blick zuwarf. Wahrscheinlich würde der Caecilier nicht weiter darüber nachdenken, aber sie als Sklavin musste dabei wohl aufhören. Innerlich grinste Seia und damit sie das nicht auch noch äußerlich tat (das Gefühl war so groß), senkte sie in einer scheinbar demütigen Geste (die übrigens perfekt eingeübt war) den Blick und sprach: "Ich werde dir und allen anderen Herren des Hauses treu dienen und euch jeden Wunsch von den Augen ablesen."


    Erst da wandte die alte Sklavin sich ab und tat weiter, was sie vorher schon getan hatte, aber sicher nicht mehr mit den selben Gedanken. Seia schmunzelte und hob so den Blick wieder nach einem gewissen Moment.

  • Warum nur hatte er ein ganz dummes Gefühl in der Magengegend, dass da etwas am schief laufen war und sie ihn nicht wirklich ernst nahm? Sollte er ihr vielleicht jetzt schon seine andere Seite offenbaren? Nein, das wäre sicher ein fataler Fehler und diesen wollte er ganz bestimmt nicht begehen.Man sollte sich nie nach dem Äusseren richten so auch nicht bei einer Sklavin. Vorsicht war das oberste Gebot und stille Wasser waren bekanntlich tief.


    So schenkte er ihr nun einen wirklich strengen Blick und kratzte sich am Hinterkopf. Er wusste, dass das ein gutes Stück an Arbeit war. "Ich hoffe es für dich, dass du das alles gut verstanden hast. Du wirst hinten bei den anderen Sklaven schlafen. Es ist ein gemeinschftlicher Raum und ich glaube er wurde so getrennt von den Sklaven, dass die Frauen auf der einen und die Männer auf der anderen schlafen. Wirst du dann sehen, aber als erstes darfst du dich waschen und dann deine neuen Tuniken testen."


    Wobei es ihm auch recht gewesen wäre, wenn sie einfach nackt durch die Gegend gehüpft wäre. Sicher hätte das hier niemanden etwas ausgemacht."Dann ess fertig und wenn du noch etwas möchtest, dann nur zu."

  • Beinahe wäre ihr Schmunzeln noch breiter geworden, als sie den etwas ratlosen Blick des Caeciliers sah. Aber sie verstand sich auf das Benehmen einer Sklavin und senkte so nur den Blick, um weiter ihre Mahlzeit zu genießen. Alles in allem war sie einfach nur glücklich, scheinbar das große Los gezogen zu haben. War es da verwunderlich, dass sie gerne zu Späßen aufgelegt war und auch einmal mehr, als es der triste Sklavenalltag normalerweise hergab, lächelte?


    Es ging sehr schnell und es lagen nur noch Krümel auf dem Teller, den man ihr gegeben hatte. Sie war für's Erste satt.


    "Wo darf ich mich waschen, Herr?", fragte sie. Ja, runter mit dem Dreck! Ich bin mir sicher, ich werde dann den ein oder anderen seiner Zweifel zerstreuen können, was seine Kaufentscheidung betrifft. Seia schien einen Moment lang nachzudenken und setzte sich dann anders hin, einen guten Teil ihres Beins entblößend und mit gewissem Blick den jungen Mann musternd.


    Ein Bad... ein richtiges Bad, wie es die Herrschaften nehmen! Mit gutriechendem Öl in einer der großen Wannen der Römer. Was würde ich jetzt dafür geben. Vielleicht..... vielleicht kann ich ja ein wenig nachhelfen bei seiner Entscheidung gegen die einfache Waschschüssel der Sklaven. Wie beabsichtigt rutschte ihr da eine braune Haarsträhne ins Gesicht, als sie scheinbar verschämt ihren Fetzen wieder etwas über das entblößte Knie schieben wollte, was sich letztlich doch nur ins Gegenteil auswirkte. Huch, sowas aber auch! Man könnte ja meinen, ich würde ihn überreden wollen, mir beim Waschen zu helfen..... Törichter Gedanke.


    Dann sahen ihre dunklen Augen, froschend und kess wieder auf, direkt in die Augen ihres Herrn.

  • Sie war ein kleines verdammtes Biest, das spürte er und das sah er auf der Stelle. Sein Blick rutschte immer wieder zu ihrem Bein, denn sie musste sich nur ein kleines Stück bewegen und er konnte ihre sicher seidenweiche Haut sehen. Ohja es war verlockend, aber er hatte Zeit und musste nichts überstürzen. "Wir haben hier ein Bad wo du dich waschen kannst und wir haben hier auch eine Waschkammer die nur euch Sklaven vorbehalten ist."
    Er war sich sicher, dass sie das alles mit Absicht machte, das Hochrutschen des schon wenigen Stoffes, bis hin zu ihren Blicken die ihn schon fast einladen zu schienen. Sie hatte schöne Beine und sicher hatte sie auch seidenweiche Haut und wenn sie erst einmal mit Ölen behandelt waren........nein er musste aufhören an so etwas zu denken, dass würde unweigerlich zu ganz anderen Dingen führen.
    "Ich denke ich könnte heute eine Ausnahme machen und dich in unserm Bad dich waschen lassen, aber das ist eine Ausnahme und wird nur heute so sein, hörst du?"
    Seine Hand glitt nach vorne und nahm sich der kleinen vorwitzigen Haarsträhne an um diese zurückzuschieben, wobei seine Finger zart über ihr Gesicht strichen.
    Er wusste sie spielte, aber sie sollte aufpassen, dass sie sich nicht die süßen Fingerchen verbrannte.

  • Oh! Sagte er da gerade, sie haben hier ein Bad, in dem auch ich mich waschen kann? Habe ich mich verhört? Hat er sich versprochen? Ach nein, da sagt er gerade, dass sie auch eine Waschkammer für ihre Bediensteten haben. Und ich dachte schon, er wäre ein leicht gefundenes Fressen.... Seia hatte ihre schlanken Finger auf ihr Bein gelegt, sodass die Hand halb den Stoff hielt. Nichts an ihr wirkte jetzt noch unschuldig. Weder ihre Haltung, noch ihr Blick.


    Ein Bad! Ich darf das erste mal in meinem Leben ein wirkliches Bad nehmen! Um der Götter Willen - hier kriegt man mich jetzt nie wieder weg. Ich bleib hier, egal was kommt.
    Ihrem kleinen Schauspiel Genüge tuend, lächelte sie zuckersüß, neigte ihren Kopf in die Richtung der zarten Berührungen des Caeciliers und legte ihre Hand leicht auf seinen starken Unterarm, womit ihr Fetzen noch ein bisschen verrutschte.
    So viel hatte sie bei ihrem alten Herrn in all den Jahren, die sie dort gelebt und gedient hatte, nicht erreicht. Ganz egal, wie sehr sie sich auch angestrengt hatte. Der alte Bock hatte einfach keinen Sinn für Schönes gehabt, aber für ihre Mutter.


    "Habe Dank, Herr, ich weiß dieses freundliche Angebot zu schätzen....", entgegnete sie ihm, den vor Neid strotzenden Blick der alten Sklavin auf sich wissend. Ausnahme? Na, das wollen wir mal erst noch sehen....

  • Normalerweise sollte man das Mädchen einmal richtig auspeitschen wegen ihrer Spiele, aber sie sollte sich ruhig in Sicherheit wägren, später würde sie noch erfahren was sie davon haben würde, abre eigentlich konnte er davon ziemlich profitieren und so würde er diese kleine Lüge zwischen ihnen aufrecht erhalten, sollte sie nur denken, dass er nicht wusste was sie hier trieb.
    Was er allerdings sehen und auch spüren konnte gefiel ihm und er bereute gar nicht, dass er sie gekauft hatte. Andere würden auch ihren Spaß mit ihr haben darauf wettete er.
    Immer wieder schielte er etwas auf ihre Beine eo der Stoff es für richtig hielt immer wieder hochzurutschen und somt weiter ihre Haut reizulegen. Ja gerne hätte er sie angefasst aber noch war ja nicht aller Tage Abend und er hatte genügend Zeit und brauchte sich nicht zu beeilen.


    Der Druck, den sie mit ihrem Gesicht ausübte, erwiederte er damit, dass er seine Hand weiter an ihrer Wange ließ und diese streichelte und mit wohligem Genuß stellte er fest, dass ihre Hand auf seinem Arm lag. Was kann sie doch spielen dachte er sich. Er beugte sich weit zu ihr, dass seine Lippen an ihrem Ohr waren um ihr etwas zuzuflüstern.


    "Mein kleines Täubchen, pass auf deine Finger auf, damit du sie dir nicht vebrennst."


    Dies sollte eigentlich als Warnung genug sein und so ließ er von ihr ab und erhob sich. "Komm ich werde dich ins Balneum führen und dort kannst du dich dann waschen und umziehen, Und dann beginnst du deine Arbeit. Hier gibt es noch andere Sklaven die werden dir dann alles notwendige zeigen. Ich werde sie wenn du fertig bist rufen lassen."


    Ohne auf viele Wiederworte von ihr zu warten ging er langsam vorran und führte sie in das Balneum

  • Sie sah in seinen Augen ein gefährliches Funkeln und wusste darum, dass er ihre Spiele durchschaute. Viele andere hätte dieser Umstand bewegt, sich etwas zu zügeln, nicht jedoch Seia. Sollte er wissen, dass sie gerne mit dem Feuer spielte - sie schätzte ihn da nicht unbedingt anders ein.
    Dann lehnte er sich zu ihr und sie sah dem, was kommen würde, mit hinterlistigem Schmunzeln entgegen. Ganz nahm kam er ihr mit seinem Kopf, sodass sie seinen Geruch inhalieren musste. Er roch gut. Nicht wie der Händler, dessen Schweißgeruch man gegen den Wind noch bis in die nächste Stadt wahrgenommen hatte. Und dann spürte sie seine Lippen an seinem Ohr, sie begannen sich zu bewegen und kitzelten sanft.


    Seine Warnung prellte größtenteils an ihr ab. Sie war nicht dumm, sie wusste, dass sie auf einem schmalen Grad wandelte. Aber das taten Sklaven immer. Und ganz ehrlich: Seia hatte schon einige Arten der Bestrafung kennenlernen dürfen, denn die Römer waren teilweise sehr schnell damit, und so hatte sie nicht wirklich Angst. Wenn sie zu weit ginge, dann würde er sie schon bestrafen, und das wäre ganz nach seinem Recht.
    Sie sah ihn nur mit funkelden, braunen Augen und ihrem Lächeln, das sagen wollte, sie sei ganz Herrin der Lage, an.


    Sie entschied, dass jedes ihrer Worte unnütz wäre, und so beschränkte sie sich alsdann darauf, der älteren Sklavin ein kessen Grinsen zuzuwerfen, sich den Beutel mit ihren beiden Tuniken zu nehmen und dem Caecilier mit einem Schmunzeln auf den Lippen gut gelaunt zu folgen.

  • Der Weg zur Küche war nicht weit und so erreichte die beiden Sklaven alsbald ihr Ziel. Carmen trat vor Verres ein, nickte der Köchin zu und stellte ihr dann Verres, nachdem dieser ebenfalls eingetreten war, vor. Sie verstand sich mit der anderen Frau relativ gut, wenn man das nach so kurzer Zeit denn sagen konnte, und diese gewährte ihr freie Hand in ihrem Domizil. Nur was die Speisen betraf, da ließ sich die ältere Frau nicht hineinreden und verteidigte vehement ihre Arbeit. Carmen war es nur recht, da ihr das Kochen nicht lag, sie geradezu schlecht darin war und somit nur den Anweisungen der anderen Sklavin nachging. Doch jetzt war sie nicht zum Küchendienst hier erschienen, was die Köchin verwunderte und Carmen zu einer Erklärung veranlasste. In wenigen Worten erklärte sie der älteren Frau, was sie hier wollten und diese suchte ihr auch sogleich einige Messer, die eventuell in Frage kamen, heraus. Dann ging die Köchin wieder ihrer Arbeit nach und ließ die Beiden mit den Messern allein.
    Prüfend betrachtete Carmen ein Messer nach dem anderen und zog oftmals die Stirn kraus. Keines davon schien ihre Erwartungen zu erfüllen und die richtige Schärfe aufzuweisen. "Du musst dich noch einen Moment gedulden, ich werde die Messer wohl erst schärfen müssen... halt nein!, das kannst du übernehmen." sagte sie und lächelte dabei verschmitzt. Carmen reichte ihm die nötigen Utensilien, setzte sich und hielt Verres dann das erste Messer hin. Und während sie es ihm reichte, fragte sie neugierig:
    "Wie lange bist du eigentlich schon ein Sklave?" Sie wollte mehr über ihn erfahren, wollte wissen woher er kam und wieso er nun ein Sklave war. Einiges hatte Verres ja schon erwähnt, doch sie wollte noch soviel mehr über ihn wissen.

  • Verres hatte sie nur angegrinst vor dem Waschraum der Sklaven, weil sie ein wenig seltsam heftig darauf reagierte, dass er seinen Bart ein wenig stutzen wollte, aber er war von der langen reise ein wenig unordentlich geworden und er wollte ihn nur auf eine Länge bekommen. Aber er fand ihr Reaktion doch schon sehr reizend und verstand darin mehr herauszulesen, als Carmen vielleicht lieb war.


    Verres war Carmen brav gefolgt, immer mit einem kleinen Schmunzeln auf den Lippen, den er hatte kaum Augen für die Umgebung, sondern nur für Carmens hinreisende Rückseite. Sie war so viel kleiner als er, aber das gefiel ihm irgendwie. Überhaupt wirkte sie so zart gebaut und zerbrechlich, zumindest vom körperlichen, denn vom geistigen her war sie, wie er sich immer eine Frau wünschte: Nämlich eine, die nicht auf den Mundgefallen war und vor Leben und Energie nur so strotzte. Nun, was hiess: Wie immer ... er wusste nicht, wie er früher war, aber seit dem er sich nicht mehr an die Vergangenheit erinnerte.


    Schliesslich kamen sie in die Küche. Verres nickte der Köchin freundlich zu, welche er um einiges überragte, und versuchte hier auch ein wenig die Schultern einzuziehen, während er sich dann umguckte in der Küche, in der es köstlich duftete. Während Carmen die Messer holte, hatte Verres eine Schale mit Oliven entdeckt. Er wollte gerade eine Olive daraus stibitzen, als sich die Köchin gerade zu ihm umdrehte. Verres verschränkte seine Hände auf dem Rücken und wippte einmal auf seinen Zehen mit einem freundlich Grinsen.


    Dann kehrte Carmen zurück und reichte ihm ein Messer und sprach ihre Worte, verschwand wieder und kam kurze Zeit mit einem Schleifstein zurück und reichte diesen Verres. Erst schaute er die Sachen seltsam versonnen an, dann aber wusste er genau, was er zu tun hatte und nahm sich einen Hocker und begann, das Messer zu schleifen. Er ging dabei sehr kraftvoll vor und an seinen Oberarmen konnte man das Spiel seiner Muskeln sehen, während er den Wetzstein immer wieder mit etwas Wasser befeuchtete, welches er sich kurz geholt hatte.
    Er hatte wirklich gute Laune und liess sich diese auch nicht von ihrer Frage verderben. Er blickte sie nur kurz an, um sich dann wieder auf seine Arbeit zukonzentrieren:
    "Etwa seit zwei Monaten oder so ... " Er sprach es nicht einmal verbittert aus.
    "Und du??"

  • Hingerissen betrachtete Carmen das Muskelspiel an Verres Armen und wie er geschickt die Messer schärfte. So hätte sie ihm noch stundenlang zusehen können, doch die Köchin bemerkte ihren versonnenen Blick, verdrehte mit einem schmunzelnden Lächeln die Augen und kam sogleich mit zwei Schüsseln zu ihr herüber.
    "Hier Kind, bevor du dich in seinem Anblick verlierst, kannst du dich auch nützlich machen." sprach die ältere Frau, grinste die Beiden freundlich an und drückte Carmen, deren Gesicht bei den Worten der Köchin rot angelaufen war, eine der Schüsseln in die Hand und stellte die zweite neben die jüngere Frau. Noch immer schmunzelnd, wandte die alte Sklavin sich von ihnen ab und kehrte zu ihrer Arbeit zurück.
    Rasch löste die Ibererin sich aus ihrer Starre, die die Köchin durch ihre scherzhaften Worte hervorgerufen hatte, senkte den Blick auf das Gemüse in der Schüssel und hoffte das Verres ihr erröten nicht bemerkt hatte. Geschäftig ging sie dann an die Arbeit und putzte das Gemüse, während sie Verres Worten lauschte. Als er ihr sagte, dass er erst seit zwei Monaten ein Sklave war hob sie ihren Kopf wieder und sah ihn nachdenklich an.


    Er war erst seit zwei Monaten ein Sklave? Zwei Monate... das war noch gar nichts. Wie lange war sie nun schon eine Unfreie? Carmen neigte den Kopf leicht zur Seite und dachte an ihre Vergangenheit zurück. Es schien schon so lange her zu sein, dass sie ein freier Mensch gewesen war, ein Mensch der über sein Schicksal allein bestimmen konnte.. sie hatte fast das Gefühl, dass dies zu einem anderen Leben und zu einer anderen Person gehörten.
    "Schon eine Ewigkeit." erwiderte Carmen auf Verres Frage und ging dann näher darauf ein. "16 Jahre, drei Monate und 22 Tage."

  • Noch bevor Carmen ihm auf seine Frage eine Antwort geben konnte, bemerkte Verres mit einem leichten Seitenblick, wie Carmen ihn eingehend betrachtete und er glaubte ein wenig Begeisterung in ihrem Augen funkeln zu sehen, als dann plötzlich die alte Köchin zu ihnen trat und Carmen mit ihren Worten Carmen aus ihrer Trance riss und sie auch ein wenig bloßstellte, denn nun hatte er eine Bestätigung neben seinem eigenen Eindruck und er fühlte sich mehr als nur geschmeichelt. Auch bemerkte er die leichte Röte in Carmens Gesicht aufsteigen, auch wenn sie ihren Blick nun senkte und sie versuchte, sich auf die Arbeit zu konzentrieren.
    Doch nun war es Verres, der sie entspannt, ein wenig belustigt aber auch erfreut anblickte, ja, fast versonnen, weil es ihn doch mehr überwältigt hatte, als er sich gegenüber erst zugeben wollte. Und nun war er es, der sich in ihrem Blick verlor, obwohl er das Messer weiter schliff, hatte er doch jeden Handgriff davon im Kopf, den solcherlei Tätigkeiten verlor man selten im Gedächtnis.
    Er hatte leicht seinen Kopf schief gelegt und empfand es als sehr niedlich, wie Carmen sich krampfhaft auf die Arbeit konzentrierte und nicht mehr zu ihm blickte, obwohl er sie nun sehr offensichtlich anstarrte. Und er tat es so offen, dass sie es eigentlich mitbekommen musste.


    Als sie dann aber antwortete, kam alles anders, als er erwartet hatte. 16 Jahre????? Schoss es ihm in den Kopf und da er sie immer noch anstarrte, nun weniger hingerissen, gab er plötzlich einen lauten Fluch, ein verhaltenes aber nicht zu überhörendes Stöhnen von sich und seine Augen rissen sich von Carmen und starrten auf die Hand, welchen den Wetzstein hielt. Er hatte sich mit dem Messer genau an der Stelle geschnitten, wo Daumen und Zeigefinger sich trafen, dort, wo eine Falte entstand, wenn man den Daumen an die Handfläche legte. Und der Schnitt war tief und das Blut rann ihm sogleich über die Handfläche. Den Wetzstein hatte er vor Schreck und Schmerz fallen gelassen und dieser kullerte polternd über den Boden. Das Messer hielt er noch in seiner Hand und während er auf die Wunde an seiner Hand starrte, stammelte er ungläubig: "16 Jahre schon? Ja, das ist eine Ewigkeit! Verdammt!" Und dann zog er seinen Augenbrauen zusammen und erst jetzt wurde ihm richtig bewusst, dass er sich recht tief in die Hand geschnitten hatte, denn er war mit Recht viel Kraft an die Sache heran gegangen, doch dann hatte er zu lange Carmen fasziniert angeblickt, vollkommen verzückt und so war es dann passiert.

  • Das er sie so fasziniert und verzückt anblickte, bekam Carmen leider nicht mit, da sie es sich nicht wagte zu ihm aufzublicken. Doch wenn sie es getan hätte, so wäre sie erfreut und glücklich zugleich gewesen. Das sie Verres langsam aber sicher mochte und ihn interessant fand, weitaus interessanter als es einem Freund gebührte, dämmerte ihr und irritierte sie. Sie wollte nicht mehr für ihn empfinden, wollte keine tieferen Gefühle für ihn hegen und doch war sie auf dem besten Wege sich in ihn zu vergucken. Es war nicht nur sein Äußeres das sie so empfinden ließ, nein seine ganze Art und sein Humor gefielen ihr.


    Carmen blickte zu Verres als er plötzlich laut auffluchte und erblickte die blutende Wunde. Sogleich stellte sie die Schüssel mit dem Gemüse beiseite, nahm ihm das Messer aus der Hand und zog ihn mit einem besorgten Gesichtsausdruck zu einem Eimer mit frischem Wasser. "Tauche deine Hand hinein. Ich will sehen wie tief die Wunde ist." forderte Carmen ihn auf und sah sich nach einem Stück Stoff um, dass sie ihm auf die Verletzung pressen oder als Verband anlegen konnte. Schnell wurde sie fündig und presste einen sauberen Stoffstreifen auf die inzwischen vom Blut gesäuberte Wunde. Dicht stand sie bei ihm, hielt seine verletzte Hand und drückte den Streifen weiterhin auf die Verletzung. "Wie konnte das nur passieren?" fragte sie Verres, wusste Carmen doch nicht, dass er abgelenkt und sie der Grund dafür gewesen war. "Tut es sehr weh?" Carmen blickte von unten zu ihm auf und die Besorgnis stand ihr ins Gesicht geschrieben.

  • Verres liess sich von ihr das Messer aus der Hand nehmen, sich zu der Schüssel ziehen und tauchte seine Hand, welche Carmen am Handgelenk führte , dann in das kühle Nass. Es tat sehr gut und sofort färbte sich das Wasser rot, immer tiefer. Die Wunde war tief, aber nicht gefährlich. Und wirklich schmerzen tat sie nicht, da war Verres mehr gewohnt. Nein, er war nur etwas in Gedanken, kurz wegen dem kleinen Schreck und dann, weil er immer noch daran dachte, wie lange sie schon unfrei war. Zwar wusste er nicht, was er vor dem Gedächtnisverlust war, aber da er es nicht wusste, konnte er es auch nicht nach empfinden. Schon gar keine 16 Jahre ... er fühlte sich, trotz Sklave irgend wie frei und konnte nicht sagen, wie er sich nach einer so langen unfreien Zeit fühlen wollte.
    "Ich weiss nicht ... " sagte er fast verträumt und irgendwie war die Wunde vollkommen nebensichtlich geworden, denn er starrte nur auf ihre Hand, die entschlossen sein Handgelenk umfasste und er ihre Wärme der Hand spürte, angenehm, prickelnd, trotz Wunde.
    "Ich meine ... wie das passiert ist? Eh ... Ich habe nicht aufgepasst, weil da so eine fazinierende Frau neben mir steht und mir dabei die Sinne raubt ..." Er grinste verhalten. Auf ihre letzte Frage ging er gar nicht ein, es erübrigte sich wohl eh bei seinem charmanten, leicht neckischen und doch leicht entschuldigenden Lächeln bei seinen Worten.

  • Sie hatte ihn angesehen, auf eine Antwort gewartet und dann vernahm sie seine Worte. Eine sanfte Röte überzog ihr Gesicht und das Lächeln, welches sich auf Verres Gesicht ausbreitete, bezauberte Carmen und brachte sie dazu ihre Besorgnis zu vergessen und das Lächeln zu erwidern. Doch dann blickte sie wieder auf seine Hand hinab, prüfend, um zu sehen, wie es um die Verletzung stand.
    Unfälle passierten im Haushalt. Einige konnten tödlich enden oder wie in diesem Fall von harmloser Natur sein. Der Schnitt war zwar tief, aber die Blutung ließ bereits nach und Carmen konnte Verres mit geübten Handgriffen einen Leinenstreifen als Verband um die Wunde anlegen. Zufrieden mit ihrem Werk, betrachtete sie den Verband und ließ ihren Blick dann weiter auf seiner Hand ruhen. Im Vergleich zu ihrer Hand war seine so groß und kräftig und ließ ihre dagegen klein und zart erscheinen. Ein Vergleich, der ihr durchaus gefiel, da sie das Gefühl verspürte, dass sie sich bei Verres sicher und beschützt fühlen konnte. Verwundert über diese Erkenntnis blickte Carmen wieder zu ihm auf und sah abermals in dieses lächelnde Gesicht. "Die Köchin wird sich über dein Kompliment freuen. Normalerweise raubt sie den Männern nur durch ihr Essen die Sinne, doch das allein ihre Anwesenheit dich fasziniert, wird ihr gefallen. Warte, ich werde es ihr sogleich sagen..."
    Natürlich wusste sie, dass diese Worte ihr galten und wie ihr erröten gezeigt hatte, hatte sie sich darüber gefreut, doch sie konnte nicht anders und musste Verres necken. Eine andere Reaktion hätte womöglich Dinge ausgelöst, zu denen sie derzeit vom Verstand her noch nicht bereit war. Carmens Augen funkelten vergnügt auf, bevor sie sich der älteren Frau in der Küche langsam zuwandte...

  • Schweigsam liess Verres sich den Leinenstreifen von Carmen um die Hand wickeln, während er sie offen anblickte und sah, wie sie wieder ein wenig errötete, doch als sie sein ehrliches Lächeln erblickte, schien auch sie zu strahlen und er zwinkerte ihr mit einem Auge leicht verschwörerisch zu.
    Als sie dann davon anzufangen, von der Köchin zu sprechen, da erkannte Verres sofort, dass Carmen ihn wieder einmal necken wollte und diesmal ging er darauf ein.
    "Ja, sie wird sich sicherlich freuen, und vielleicht fällt dann mehr Essen für mich ab." Er grinste frech.

  • "Das wäre durchaus möglich und bestimmt nicht schlecht. Immerhin braucht ein Hüne wie du viel Essen, nicht wahr?" erwiderte Carmen leise und verschmitzt, ehe sie sich ganz der Köchin zuwandte und diese ansprach. Carmen gab seine Worte natürlich nicht so wieder, wie er es gesagt hatte, jedoch schmeichelte sie ihr in seinem Namen und bat dann um etwas Essen für Verres und sich selbst. Geschmeichelt blickte die alte Frau den weitaus jüngeren Mann an, ließ ihren Blick langsam und genießerisch über seine ansehnliche Gestalt wandern, zwinkerte ihm einladend zu und stellte ihnen dann bereitwillig einen kleinen kalten Imbiss zusammen. Dieser Imbiss bestand zum größten Teil aus Resten des Vortages, war aber durchaus noch genießbar. Carmen drehte sich zu Verres um, grinste ihn thriumphierend an und sprach dazu, jedoch so leise, dass die Köchin nichts davon mitbekam: "Ich glaube sie mag dich... sie mag dich sehr." und begab sich dann zum Tisch zurück, um sich am Essen gütlich zu tun. Da Carmen jedoch keinen großen Appetit hatte überließ sie Verres den Großteil, auch deshalb weil sie nicht wusste wann er das letzte Mal etwas gegessen hatte.

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