Einweihung des Tempels des Mercurius

  • Lucilla kommt ein wenig früher als die Einweihung angekündigt ist am Tempel des Mercurius an. Zufrieden registriert sie, dass bereits ein paar Stände aufgebaut sind, an welchen später das Essen und Trinken für die anschließende Feier ausgegeben wird.


    Neben dem Tempel meckert der weiße Ziegenbock aufgeregt vor sich hin, so als wüsste er, welche Ehre ihm heute noch bevorsteht. Um den Tempel herum stehen neben den angeheuerten Musikanten, Akrobaten und Helfern auch schon die ersten Schaulustigen.


    Lucilla blickt suchend durch die Menge ob ihr Bruder Meridius oder die Sacerdos Tiberia Claudia schon irgendwo zu sehen sind.

  • Claudia trat aus dem Inneren des Tempels heraus. Sie hatte sich versichert, dass dor alles in Ordnung war und schaute sich nun um. Sie sah Lucilla und ging auf diese zu.


    "Salve Lucilla. Einen wunderschönen Tag hast du da ausgesucht."

  • Erfreut erblickt Lucillla die Sacerdos.


    "Salve Claudia. Hoffen wir, dass das Wetter sich hält. Doch ich denke mal, Mercurius wird ein Interesse daran haben und so dürfen wir uns der Sonne wohl noch eine Weile sicher sein."


    Sie lächelt.


    "Ich denke, Meridius sollte auch bald hier sein. Hast du das Opfertier schon gesehen? Ich hoffe doch, es ist in Ordnung?"

  • "Ja, es sieht gut aus. Zumindest von Aussen. Hoffen wir, dass auch das Innere makelos ist und das wir Mercurius damit zufrieden stellen können."


    "Meridius? Das ist der Pater Factionis, nicht wahr? Es wäre angebracht, wenn er bald hier erscheint."

  • Mercurius ließ sich auf einem Dach in der Nähe des Tempels nieder und beobachtete neugierig die Vorbereitungen zur Weihe. Sein Vater hatte ihm das passende Wetter für den heutigen Tag zugesichert, den Menschen stand also nichts im Wege um eine angemessene Feier abzuhalten.

  • Lucilla seufzt.


    "Ich hoffe, dass auch noch einige weitere Factio-Mitglieder kommen werden. Die meisten sind zwar in Italia oder Germania, aber einige kommen bestimmt noch."


    Sie blickt zum Tempel. "Das Getreide für das Voropfer habe ich auch schon dem Popa übergeben. Es handelt sich um Getreide vom Landgut der Gens Decima, also allerbeste Qualität."

  • Irgendwie fühlte sie sich beobachtet.


    "Mach dir keine Sorgen, wenn niemand kommt, dann werden sie es sicherlich bereuen. Schliesslich wird dies hier ein Fest zu Ehren des Mercurius und sowas muss man einfach erlebt haben."


    Sie lächelte.


    "Sehr gut. Ich hoffe du hast nichts dagegen, dass ich das Voropfer um etwas Wein erweitere? Für irgendetwas muss der Wein meiner Familie ja dienlich sein."

  • "Aber nein, ganz und gar nicht. Mercurius steht nur das Beste zu. Es hat ja wirklich schon lange genug gedauert, bis er endlich in Tarraco einen würdigen Tempel bekommen hat, da sollten wir an nichts sparen."

  • "Das sehe ich genauso. Und ich hoffe, dass mein Nachfolger diesen Tempel auch so pflegen wird, wie es ihm zusteht."


    Sie betrachtete den Tempel traurig. Jetzt wo es endlich einen Tempel gab, durfte sie dort nicht arbeiten. Sie fragte sich wirklich, ob die Götter sich für das Geschlecht ihrer Diener interessierten.


    Ein Popa kam gerade mit einer Probe des Getreides zu Claudia um es ihr zu zeigen. Claudia betrachtete es und nickte. Daruafhin verschwand er wieder um die letzten Vorbereitungen zu treffen.


    "Wenn Meridius nicht auftauchen sollte, wirst du dann einige Worte sprechen?" fragte sie Lucilla.

  • "Dein Nachfolger? Wirst du Tarraco verlassen?" fragt Lucilla erstaunt. Gerade jetzt, da der Cultus Deorum in Hispania durch sie so belebt worden ist, will sie abwandern. Lucilla seufzt leise.


    Dann schaut sie erschrocken auf. Einige Worte? Sie?


    "Einige Worte? Ich? Ähm, also wenn es denn sein muss. Obwohl ich ja eigentlich nicht die offizielle Vertreterin der Aurata hier sein sollte. Ich bin eine der Frauen, die sich eher aus der Politik heraushält."

  • "Ich werde Tarraco nicht verlassen. Aber ich darf nicht weiter als Priesterin des Mercurius arbeiten. Es gab eine Änderung des Codex durch die nun die Priesterschaft an das Geschlecht der Gottheit gebunden ist. Ich darf daher demnächst nur noch einer weiblichen Gottheit dienen."


    Es wurmte sie sehr, schliesslich war sie gerade mit Mercurius einigermassen warm geworden.


    "Du schaffst das schon. Ist ja auch nur für den Fall, dass sich Meridius oder ein anderer hoher Vertreter der Aurata nicht blicken lässt. Oder willst du lieber, dass niemand weiss, warum wir das hier tun?" sie lächelte.

  • "Ach so. Welcher Gottheit wirst du dann dienen? Oder wirst du aus dem Cultus Deorum austreten?"


    Gemeinsam gehen sie etwas näher an den Tempel heran.


    "So wichtig ist es ja gar nicht, dass die Aurata den Tempel finanziert hat, oder? Immerhin machen wir das ja nicht um es überall herumzuposaunen, sondern um Mercurius' Willen, um ihm zu huldigen. Aber ich kann ein paar Worte der Begrüßung sagen, da fällt mir schon etwas ein."

  • "Nein, ich werde nicht aus dem Cultus austreten. Jedenfalls ist das nicht meine Absicht. Wenn ich mir die Lage hier ansehe, werde ich wohl der Minerva dienen, da wir für sie wenigstens einen Schrein haben."


    Claudia blickte auf die wunderschöne Fassade des Tempels.


    "Ja, so in der Art hatte ich es mir gedacht."

  • "Das ist ja sehr schade. Haben wir keine weiteren Tempel in Tarraco?"


    Etwas bestürzt stellt Lucilla fest, dass es tatsächlich nicht sehr viele Tempel gibt.


    "Mhm, man sollte sich mal um die Erweiterung des Tempelbezirkes kümmern. Der Beistand der Götter ist für eine junge, aufstrebende Stadt schließlich wichtig."

  • "Wir haben hier noch einen Marstempel, aber wie du dir denken kannst, hab ich auch dafür das falsche Geschlecht."


    Sie scheuchte einen Tempelsklaven durch die Gegend.


    "Ja, eine Erweiterung wäre nicht schlecht. Ich könnte mir sehr gut einen schönen Iunotempel vorstellen. Aber ich glaube nicht, dass das so bald passieren wird."

  • "Schade eigentlich. Gerade Iuno wäre für uns Frauen doch sehr wichtig."


    Lucilla schaut nachdenklich über den Tisch mit den Opfergaben.


    "Was ist eigentlich aus der Societas Veneris geworden? Was wurde auf der Versammlung besprochen?"

  • Sim-Off:

    Mhh.. gute Frage, die läuft doch noch ?( Ich werd den Punkt mal ignorieren, weil ich nicht wirklich weiss, was ich antworten soll.


    "Hat die Aurata nicht zufällig interesse noch einen Tempel zu bauen?" sagte Claudia lachend.


    Sie nahm das Opfermesser, das auf dem Tisch lag zur Hand und prüfte es. Sie war sich sicher, dass es in Ordnung war, aber man konnte ja nie vorsichtig genug sein, schliesslich wollte sie nicht wieder so etwas erleben wie mit Iuno.

  • Sim-Off:

    ok :D


    Auch Lucilla lacht. "Nun, ich weiß nicht, aber ich kann ja mal beim Pater Factionis nachhorchen."


    Sie betrachtet die glänzende Oberfläche des Messers in Claudias Hand.


    "Ich könnte mir durchaus auch vorstellen, selbst einen Teil zu solch einem Tempel beizusteuern. Allerdings bin ich nur ein kleiner Praefectus Vehiculorum, da sind keine wirklich großen Sprünge möglich. Vielleicht würde ja auch die Provinz etwas beisteuern. Ich weiß, dass der Proconsul auch mal Pläne für einen Tempel in Tarraco hatte, bin mir jedoch nicht mehr sicher, für welche Gottheit."

  • "Selbst der kleinste Sprung führt am Ende ans Ziel. Daher solltest du dich nicht sorgen, ob ein Beitrag den du leisten kannst zu klein ist, denn solange du ihn leistest wird es dir vergolten."


    Sie legte das Messer wieder weg.


    "Vielleicht sollte ich mal mit dem Proconsul darüber sprechen. Möglicherweise kann ich ihn dazu bewegen einen Tempel für Iuno zu bauen."

  • "Ich bin sicher, da lässt sich etwas machen." lächelt Lucilla und schaut nochmals durch die Menge. Leider kann sie Meridius noch immer nirgends entdecken.


    "Vielleicht sollten wir so langsam anfangen, bevor die ersten Gäste wieder nach Hause gehen."

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