Schlacht bei Vicetia – Das Heerlager der kaisertreuen Legionen und der Prätorianer



  • Die aus dem Sumpf kamen - Die Garde trifft ein


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    Ein langer, strammer Marsch lag hinter uns, und die schlammbedeckte Truppe, die nun das Lager der kaisertreuen Legionen erreichte, hatte, jedenfalls auf den ersten Blick, wenig Ähnlichkeit mit den blitzblanken Kriegern, die wir beim Abmarsch auf dem Marsfeld gewesen waren. Selbstverständlich hatte ich zuvor ausser den Spähern auch berittene Boten vorausgeschickt, die unsere baldige Ankunft dem Legaten Laberius gemeldet hatten - anscheinend rechnete er ja nicht mehr mit uns – und sich vergewissert hatten, dass dieses Heerlager in der Tat unseren Verbündeten gehörte. Der Feind war jetzt ganz nah, und die letzten Meilen des Marsches doch etwas angespannt gewesen.
    Vor dem Lager machten wir Halt, ich sandte meinen Beneficiarius zur Porta Principalis und ließ ihn das Offensichtliche verkünden:
    "Die Cohortes Praetoriae unter Präfekt Decimus Serapio."




    Sim-Off:

    Ich denke dieses Lager hat einen eigenen Thread verdient. ;)

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  • | Tiberius Ostorius Remmianus


    Remmianus war der wachhabende Offizier, als die Melder der Praetorianer eintrafen. Beinahe wäre ihm das Herz in die Hose gerutscht - in letzter Sekunde traf Rettung ein, denn mit diesen gestählten Kriegern waren sie wieder klar überlegen, auch wenn sie noch immer gegen Stellungen ankämpfen mussten, die sie benachteiligten. Er musste sich sogar zwicken und sich zu vergewissern, dass dies kein Traum war.


    Aber als der Morgen graute und die Vorhut in Sicht kam, stand er schließlich am Südtor des Lagers, um den Praefectus Praetorio mitsamt seinen Tribunen in Empfang zu nehmen und sie zum Praetorium zu geleiten. Es war immerhin dringend nötig, eine Stabsbesprechung einzuberufen, denn nun wurden die Karten wieder neu gemischt!




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  • Als ihr Heerzug endlich das Lager der vebündeten Streitkräfte erreichte, war Decius doch etwas erleichtert: Jedenfalls der ungemütliche Marsch war nun vorbei.


    Vermutlich würde alsbald also der andere, noch etwas ungemütlichere Teil der ganzen Angelegenheit folgen. Und damit wanderten Decius' Gedanken zu den Schwierigkeiten der unmittelbaren Zukunft. Vermutlich würden er und seine Kameraden alsbald gegen römische Brüder ihre Klinge erheben müssen.
    Auch wenn es sich bei diesen um Verräter handelte, Rebellen, die es ja erst zu dem ganzen Schlammassel hatten kommen lassen indem sie entschlossen waren, gegen den Kaiser aufzubegehren, so waren es dennoch Römer.
    Decius entsann sich jedoch seiner Verpflichtungen, er hatte einen Eid geleistet, auf den Kaiser, und Niemanden sonst.


    So hing der Princeps Praetorii seinen Gedanken nach, während er darauf wartete, den Befehl zum BEziehen des Lagers zu erhalten.

  • Was wie und wo noch passieren würde war angesichts der Lage klar. Sie waren durch den Sumpf marschiert um den Gegner zu überraschen. So wie einst Hannibal, auch wenn der in die andere Richtung marschiert war. Der Weg war unglaublich anstrengend gewesen und hatte nicht nur Kraft gekostet sonder auch Männer und Material selbst. Aber das war angesichts der Umstände auch nicht verwunderlich. Antoninus Centuria selbst hatte es drei Männer gekostet und bei anderen Einheiten sah es ähnlich aus. Sicher senkte das die Moral aber das Wissen das man so etwas geschafft hatte verlieh der Moral unter Umständen Flügel. Er selbst würde es wenn es soweit war in seine Anfeuerungsrede mit einbauen um seinen Männer vor der Schlacht Mut zu machen.


    So wie es aussah würde es sich hier entscheiden. Wenn sie verlieren würden wäre der Weg nach Rom frei, nicht würde mehr zwischen den Rebellen und Rom stehen.

  • "Folgt mir." sprach ich zu zwei meiner Tribunen, dem Princeps Praetorii und dem Trecenarius, und meinem hibernischen Custos gab ich einen Wink, auch jetzt nicht von meiner Seite zu weichen. Dann folgte ich dem (nebenbei erwähnt, auffallend hübschen) Tribun, der uns empfangen hatte, zum Praetorium. Vom Legat Laberius hatte ich bisher ja nun wirklich nicht viel gutes gehört, ich hoffte inständig, dass die Realität anders aussah und war begierig darauf mir selbst ein Bild von dem Mann zu machen, unter dessen Oberkommando der kaiserliche Befehl uns stellte.

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  • Dem Befehl des Praefecten leistete Decius unverzüglich folge. Flugs wurden sie zum Praetorium des Lagers gebracht, und auf dem Weg dorthin ließ Decius seinen Blick schweifen, betrachtete aufmerksam das Feldlager. Alles war ordentlich und akkurat errichtet, wie man es von einem römischen Feldlager auch und gerade in Kriegszeiten erwartete.

  • Nun würde es also bald ernst werden, von hier aus gab es keinen Weg mehr, außer den in die Schlacht. Schlammig, nass und müde waren die Prätorianer angekommen, doch Seneca achtete darauf dass der Skorpion gut zu sehen war, es sollte den Kameraden Mut machen, und ein wenig Stolz, eventuell auch prätorianische Arroganz, schwang auch mit.
    Kurz gab der Centurio Anweisungen, mittlerweile sollten die Männer ja den Ablauf kennen, und einen Wall ausheben mussten sie auch nicht, also würden sie sich vor dem Kampf noch ein wenig enspannen können.
    Der Iunier selbst widerrum machte sich auf die Suche nach ein paar taktischen Anweisungen, irgendwer müsste sich darüber ja Gedanken gemacht haben..


    Auf dem Weg durch das Lager lief er fast seinem alten "Meister" Iulius Antoninus in die Arme..
    "Centurio Iulius. Es tut gut dich zu sehen, weißt du schon irgendwas von einer Besprechung?", fragte er, obwohl sie gerade erst angekommen waren, hätte er doch gerne gewusst was nun geschieht, schließlich hatte er die Verantwortung für viele Männer, und die Schlacht stand unmittelbar bevor..

  • Der alte Meister hätte das Wort alt natürlich nicht gern gehört aber er war wirklich nicht mehr der Junge Mann der mit 16 in die Prima eingetreten war. Kurz um ein bisschen Wahres war schon dran.


    Aber auf die Frage von Seneca konnte er nur den Kopfschütteln. „Nein noch nicht aber ich denke es wird erst mal einen großen Kriegsrat mit dem Legaten und unserem Präfekten geben. Dann einen dem Präfekten und unseren Tribunen und die Weißen uns dann ein.“ Bei der Garde wurde ja jede Cohorte anders als bei der Legion durch einen Tribun geführt. So waren die Centurionen im großen und ganzen aus dem Kriegsrat raus. „Ich würde sagen wir schreiben unsere Verlustmeldungen für den heutigen Tag sehen und sehen zu das unsere Männer ordentlich essen und hoffen das wir Wein für sie auftreiben können. Dann bleibt uns nichts als zu hoffen das wir Morgen die Schlacht angeboten bekommen. Denn in drei Tagen werden wir nur noch zwei Drittel der Männer haben. Der Rest wird das Fieber haben oder schon im Elysium auf uns warten.“
    Ja der Marsch war gewagt und hatte sicher den Gegner sicher überrascht aber er hatte sicher einen hohen Preis. Ab jetzt arbeite die Zeit wieder für den Gegner.

  • | Manius Laberius Maturus


    Noch weniger als Remmianus hatte Maturus damit gerechnet, dass ihre Entsatztruppen doch noch kommen würden. Aber die Praetorianer waren eben aus anderem Holz geschnitzt als "normale" Truppen und was man ihm berichtete, hatte der Praefectus Praetorio seine Männer in Eilmärschen durch Etruria gehetzt, hatte in den schlammigen Untiefen überflüssigen Tross zurückgelassen und es so gerade noch rechtzeitig geschafft.


    Und jetzt stand der Decimer vor ihm, umringt von seinen Offizieren. Der Legatus wusste nicht so recht, wie er den erstaunlich jungen Mann einschätzen sollte, der es in Rekordzeit zum mächtigsten ritterlichen Offizier des Imperiums gebracht hatte. Der Verdacht lag nahe, dass es sich um einen Etappenhasen handelte, trotzdem wollte der Laberier seinen Mitkommandeur nicht unterschätzen - vorerst galt es, abzuwarten...


    "Salve, Praefectus. Wir sind sehr erleichtert, dass ihr es trotz dieser Sabotage-Aktion der Rebellen geschafft habt."


    begrüßte er Serapio und grüßte militärisch. Danach nickte er den anderen Offizieren, die teilweise noch den Padus-Schlamm auf ihren Mänteln in das Kommandeurszelt schleppten.


    "Ihr kommt gerade noch rechtzeitig - ich wollte heute meinen Angriff starten."




  • | Tiberius Ostorius Remmianus

    Zitat

    Original von Marcus Caecilius Decius
    Als ihr Heerzug endlich das Lager der vebündeten Streitkräfte erreichte, war Decius doch etwas erleichtert: Jedenfalls der ungemütliche Marsch war nun vorbei.


    Vermutlich würde alsbald also der andere, noch etwas ungemütlichere Teil der ganzen Angelegenheit folgen. Und damit wanderten Decius' Gedanken zu den Schwierigkeiten der unmittelbaren Zukunft. Vermutlich würden er und seine Kameraden alsbald gegen römische Brüder ihre Klinge erheben müssen.
    Auch wenn es sich bei diesen um Verräter handelte, Rebellen, die es ja erst zu dem ganzen Schlammassel hatten kommen lassen indem sie entschlossen waren, gegen den Kaiser aufzubegehren, so waren es dennoch Römer.
    Decius entsann sich jedoch seiner Verpflichtungen, er hatte einen Eid geleistet, auf den Kaiser, und Niemanden sonst.


    So hing der Princeps Praetorii seinen Gedanken nach, während er darauf wartete, den Befehl zum BEziehen des Lagers zu erhalten.


    Kaum hatte Remmianus den Stab der Praetorianer zum Praetorium bugsiert, wurde er schon wieder von jemanden angehauen. Der Praefectus Castrorum seiner Legion, der die Leitung des kompletten Feldlagers übernommen hatte, zog ihn beiseite, ehe er in einem Grüppchen Tribune verschwinden konnte.


    "Ostorius, such' den Princeps Praetorii. Wir haben die Cohortes Praetoriae nicht eingeplant. Ich hab' die Leute von der VII. und der XXXIII. angewiesen, das Lager nach Süden zu erweitern. Sag' ihm, dass seine Leute sich vorerst im Intervallum ausruhen können! Ich muss nochmal weg!"


    Dann war er auch schon weg und ließ den jungen Tribun etwas ratlos zurück - wie sollte er herausfinden, wer der Princeps Praetorii war? Am Ende blieb ihm nur, irgendjemanden der schwarzgewandeten Offiziere zu fragen, woraufhin er mit einer knappen Geste auf den nachdenklichen jungen Mann wies, der direkt neben dem Praefectus Praetorio stand. Entsprechend ehrfürchtig schlich der Ostorier heran und tippte dem Praetorianer auf die Schulter.


    "Princeps Praetorii, ich bin Tribunus Laticlavius Ostorius Remmianus. Ich soll dir Bescheid geben vom Praefectus Castrorum, dass wir bereits daran arbeiten, deine Männer im Lager unterzubringen. Sie sollen sich vorerst im Intervallum niederlassen, bis genügend Platz für die Zelte geschaffen ist."


    Ein wenig nervös war er schon, so mit einem Vertreter der stärksten Elitetruppe des Imperiums zu sprechen, dazu noch in unmittelbarer Nähe zum obersten ritterlichen Offizier des Imperiums! Das hätte er sich tatsächlich niemals träumen lassen, als er vor ein paar Jahren noch in Salona die Rednerschule besucht hatte!




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  • Der Caecilier hatte mit interessierter Miene die Begrüßung des kommandierenden Legaten mitverfolgt; Das war also derjenige, unter dessen Befehl sie sich unterordnen sollten. Decius war sicherlich nicht der einzige Offizier der Praetorianer, der sich arg darüber wunderte, dass der Kaiser das Kommando nicht an ihren Praefecten gegeben hatte. Aber wer wusste schon, was im Kopf des Vesculariers so vorging... unvermittelt wurde dem Caecilier auf die Schulter getippt, woraufhin er sich etwas unwirsch umwandte. Er erblickte den Tribun, welcher ihre Gruppe am Lagertor in Empfang genommen hatte, und traute seinen Ohren kaum.


    "Wie Bitte? Verstehe ich Recht: Ihr habt die Größe des Lagers nicht auf die erwartete Truppengröße angepasst?"


    Er schüttelte innerlich den Kopf; Entweder waren sie hier wahrhaft unverhofft eingetroffen, oder man hatte sie womöglich vergessen... das erschien ihm alles etwas ungeplant, er hoffte bloß dass die Planungen zur Schlacht nicht ganz so hemdsärmelig ausfallen würden.


    "Nun Gut... ich werde meine Männer entsprechend instruieren."


    Kurz dachte er darüber nach, ob er die Hilfe seiner Männer bei den Arbeiten zur Lagererweiterung anbieten sollte. Dadurch ließe sich die Angelegenheit sicherlich etwas beschleunigen. Allerdings waren seine Kameraden noch erschöpft von dem Gewaltmarsch, und wenn er sie nun zum Schanzen schickte, so würde ihnen weniger Zeit bleiben, sich für die sich ankündigende Schlacht auszuruhen. Er verwarf die Idee daher wieder.

  • | Tiberius Ostorius Remmianus


    Der Tribun errötete, als Decius ungläubig antwortete. Tatsächlich hatten sie ja nicht damit gerechnet, dass die Praetorianer es noch schaffen würden. Außerdem hatte es ja offensichtlich Kontaktschwierigkeiten gegeben, sonst hätten sie nicht erst diese Nacht erfahren, dass die Verstärkung aus Rom rechtzeitig eintreffen würde.


    "Also, also... wir haben nicht mit euch gerechnet. Aber es wird nicht lange dauern."


    Inzwischen wusste Remmianus, dass es weitaus leichter war, ein bestehendes Lager zu erweitern als ein komplett neues zu bauen, außerdem hatten sie ja fünf ausgeruhte Legionen hier, die zusammen anpacken konnten. In wenigen Stunden würden die Zelte der Schwarzröcke stehen.




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  • Das war er also. Patavium schwirrte es mir durch den Kopf, Patavium. Sollte dieser Mann da wirklich daran schuld sein? - Jedoch, er war unser Verbündeter, und meine Männer waren mir weit wichtiger als irgendwelche Zivilisten, denen eh nicht mehr zu helfen war. So packte ich meine Skrupel wieder mal in eine Kiste und schloß diese ab (darin war ich mittlerweile unschlagbar), und konzentrierte mich auf das hier und jetzt.
    "Salve Legat Laberius." Ich führte die Faust zur Brust. "Wir auch." Heute? Wir waren nicht gerade in Bestform.
    Caecilius kümmerte sich schon um die Errichtung des Lagers, ich war froh dass er dabei war.
    "Princeps Caecilius" meinte ich zu ihm, "Sag den Centurionen, sie sollen die Männer gleich was essen und dann ausruhen lassen." Wenn wir wirklich heute kämpfen mußten, dann zählte jeder kleine Augenblick der Ruhe, den wir diesem Tag noch abringen konnten, auch die Zeit in der wir Offiziere hier am quatschen waren. Aber wenn es nicht zwingend erforderlich war sofort loszuschlagen, dann würde ich meinen Männern unbedingt einen Ruhetag gönnen.
    "Wie ist die Lage?" fragte ich den Legaten.

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  • | Manius Laberius Maturus


    Maturus ließ den Praefectus zuerst noch seine administrativen Aufgaben erledigen, dann räusperte er sich auf die Frage, um den anderen Offizieren zu signalisieren, dass es nun losgehen würde. Tatsächlich verstummten alle und der Legat begann:


    "Die feindliche Lage gestaltet sich folgendermaßen:


    Der Feind ist gestern nach einem scharfen Marsch in Vicetia angekommen und hat die Höhenzüge südlich der Stadt bezogen. Die Gegend ist bewaldet und wurde auch vom Feind nicht gerodet, sodass es einige Schwierigkeiten gab, präzise Informationen über die Aufstellung zu erhalten. Vermutlich hat sich das Gros der Rebellentruppen allerdings auf einer Strecke von etwa zwei Meilen auf den Hügelkämmen eingegraben, flankiert von leichter Infanterie und Reiterei. In einem Abstand von zwei Meilen befindet sich dann offensichtlich das Standlager.


    Unseren Informationen nach besteht die Armee aus den Legionen I, II, VI, XXI und VIII, wobei die letzten vier leichte Verluste durch den Marsch über die Alpen zu verzeichnen haben. An Auxiliarverbänden stehen die Ala I Flavia, die Ala I Scubulorum, die Ala II Numidia und die Cohors III Brittorum zum Gegner.


    Unsere Lage gestaltet sich dagegen folgendermaßen:


    Wir haben dieses Lager nach einem eher gemütlichen Marsch erreicht. Mit mir marschiert die VII, XXIII, XXIV, XXV und XXXIII, allerdings nur kleinere Abordnungen der Auxiliarverbände aus Illyricum, da ich Truppen für die Sicherung der Grenze zurücklassen musste. Dafür haben wir jetzt auch deine Männer, sodass wir dem Feind an schwerer Infanterie klar überlegen sind.


    Die bisherige Planung war die folgende:


    Um den Vorteil der ausgeruhten Truppen zu nutzen, hatte ich ursprünglich geplant, direkt heute Morgen anzugreifen. Die Rebellentruppen haben einen scharfen Marsch hinter sich - ähnlich wie du - und mussten neben dem eigenen Lager noch Verteidigungsanlagen auf der Hügelkette errichten. Gestern abend haben wir außerdem begonnen, sicherheitshalber einige Belagerungswaffen zu bauen, um die feindlichen Linien leichter knacken zu können.


    Deine Ankunft ändert unsere Pläne selbstverständlich. Wie lange werden deine Männer brauchen, um sich zu erholen? Genügt ein Tag?"


    stellte er dann Rückfragen. Die übrigen Offiziere schwiegen vorerst - der bisherige Plan war ja bereits am Vortag diskutiert worden.




  • Endlich hatten sie das Lager erreicht. Avianus atmete erleichtert aus, denn zumindest war der Marsch vorerst vorbei. Seine Beine spürte er kaum noch und den meisten anderen sah er an, dass es ihnen ähnlich ging. Ausruhen war zwar auch nicht wirklich drin, aber zumindest konnte er sich kurz die Zeit nehmen, den eingetrockneten Schlamm von der Ausrüstung zu klopfen. Nur mäßig zufrieden mit dem Ergebnis, gesellte er sich wieder zu den anderen.
    "Sollen wir unser Lager schon mal aufbauen?", fragte er.
    "Die Frage ist nur wo. Sollen wir unsere Zelte etwa auf der Via Principalis aufschlagen?", gab einer der anderen etwas genervt zurück.
    Avianus sah sich stirnrunzelnd und beinahe etwas ratlos um. Während sich einige andere Prätorianer um sie herum um die restlichen Aufgaben kümmerten, kam er sich reichlich nutzlos vor.
    Sobald jemand vorbeikam, der etwas zu sagen hatte, würden sie nachfragen. Bis dahin war wohl Pause für ihn und den Rest der Truppe.

  • Gaius Flaminius Cilo

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    Ein Bürgerkrieg war eine Sache, die seltsam für alle Beteiligten war. Immerhin zog man nicht gegen äußere Feinde zu Felde, wie es römischen Feldherrn am liebsten war, sondern ebenfalls gegen Legionen die nicht unbedingt römisch waren... aber eigentlich derselben Sache dienten. Eigentlich. So wie das Heer der Rebellen wohl mit vielen Angehörigen der nordischen Völkern gefüllt war, so stand es um die östliche Prägung des Heers des Laberius. Eigentlich grundverschiedene Dinge... und dennoch: das hier war anders. Sie kämpften für die gleiche Idee.. nur aus unterschiedlichen Perspektiven und unterschiedlichen Detailinteressen.... die dennoch mächtig genug waren um gleich einen ganzen Krieg vom Zaum zu brechen. Und doch: eigentlich waren sie Brüder.


    Genau deshalb hatte der Flaminier entschieden, dass man die Schlacht nicht beginnen sollte... nicht beginnen DURFTE ohne vorher zumindest ansatzweise das Gespräch gesucht zu haben. Weshalb er nun mit wenigen eigenen Offizieren im Schlepptau hoch zu Pferde auf der Via stand, die das Heer des Laberius noch vor einem Tag einfach hochmarschieren wollte.. und nun zum stehen gekommen war. Wohl wegen ihnen.. oder der Prätorianer wegen, die sich offensichtlich auch eingefunden hatten.


    Wenn es in der Antike so etwas wie eine Parlamentärsflagge gab, so wurde sie von einem der Begleiter offen zur Schau getragen. Wenn nicht: man konnte sich ohnehin denken was er wollte. In sicherer Entfernung hinter ihnen lauerte die obligatorische Einheit Reiter, die sicher ging, dass alles nach Plan ablief. Nach der Schändung Pataviums war sich nicht einmal der alte Flaminier sicher, ob er dem Laberier da noch trauen konnte.



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  • Decius nickte dem jungen Offizier aufmunternd zu.


    "Nun gut. Je eher die Sache unter Dach und Fach ist, desto besser für uns alle."


    Als der Praefect das Wort an ihn richtete, wandte erst sich diesem zu und widmete ihm seine Aufmerksamkeit. Dannnickte er verständig und salutierte.


    "Jawohl, Praefecte, ich werde das notwendige veranlassen."


    Er wandte sich um und verließ den Schauplatz der Besprechung. Das dort besprochene war für ihn ohnehin nur unwesentlich von Belang, denn die taktischen Entscheidungen würden jedenfalls nicht von ihm getroffen werden.


    Erst begab sich auf die Suche nach seinen Centurionen, um mit ihnen die Lage zu besprechen. Alsbald hatte erst auch welche gefunden.


    "Centurionen, weist eure Männer an, dass sie im Intervallum vorläufig rasten können. Sie sollen sich so gut es geht ausruhen; Die Zelte werden später in einem andern Teil des Lagers aufgeschlagen. Und sorgt dafür, dass die anderen Centurien entsprechend verfahren."


    Dann wartete erst, ob die Offiziere noch weitere Fragen an ihn hatten.

  • Zitat

    Original von Narrator
    | Manius Laberius Maturus


    "Die feindliche Lage gestaltet sich folgendermaßen..."


    "Ein Tag würde genügen" behauptete ich – schließlich waren meine Prätorianer harte Burschen – "aber... hm... damit wäre der Vorteil, dass jetzt alle feindlichen Infanteristen erschöpft sind, verspielt." Fünf Legionen, denen der Marsch noch in den Knochen steckte. Schweren Herzens kam ich zu dem Schluss: "Nein, wir müssen sofort attackieren. Ich werde meinen Männern das alleräusserste abverlangen müssen. - Aber einen frontalen Angriff bergauf sollten wir, bei diesem beschissenen Gelände nicht führen, da sind die Verluste unnötig groß."
    Die Frage war nur, ob sich das vermeiden ließ. Am liebsten hätte ich darauf gedrungen, den Feind in seinen Hügeln versauern zu lassen, und uns statt dessen eine für uns vorteilhafte Position am Weg nach Rom zu sichern, bei Modena oder so, und sie dort auf besserem Terrain zu empfangen.... Aber jetzt abzuziehen hätte verdammt feige ausgesehen, und wäre damit ein zu schwerer Schlag für die Moral gewesen.
    Immerhin: "Wir sind beweglich. Wir sollten sie von der Flanke her angreifen. Die Hügelkette zieht sich nach Norden weiter, somit können uns ihre Reiter dort schwer ausweichen.... rollen wir den Feind von der nördlichen Flanke her auf! Wenn ihre Legionen auf ihren Stellungen verharren, machen wir mit ihrer Flanke kurzen Prozess. Wenn ihre Legionen zu uns runterkommen, verlieren sie damit ihren Geländevorteil. Und..." - bei aller Bescheidenheit! -"meine Equites singulares wiegen schon allein von der Mannstärke zwei alae quingenariae auf."
    Ich lehnte mich zurück, massierte mir mit Daumen und Zeigefinger die Nasenwurzel. Ich war müde.


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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Wenn dem Flaminier mulmig war, musste Vala sich neidvoll eingestehen, war seine Selbstbeherrschung perfekt. Die des wahrscheinlich halb so alten duccischen Tribuns der achten Legion war dahingehend sicher noch ausbaufähig, auch wenn er sich größte Mühe gab ruhig zu wirken. Wieso genau hatte er sich bereit erklärt dem Gegner eine Visite abzustatten? Achja, Aufklärung aus erster Hand. Nein falsch, eigentlich wollte er miterleben wie der Flaminier das feindliche Heer einfach wegredete. Auch falsch, er wollte sich einfach nur einen Namen machen indem er unerschrocken (am Rockzipfel des Flaminiers) dem Feind entgegenritt. Halb falsch: es war einfach nur eine dämliche Idee gewesen.


    Allerdings war er jetzt hier, mit einer handvoll anderer todesmutiger Offiziere im Schlepptau des Flaminiers, und nicht mehr dort oben wo seine Leute einerseits die Gräben vertieften und andererseits jeden Moment Ruhe auskosteten den sie bekommen konnten. Was machten sie hier? Der Flaminier wollte reden, ohne wirklich zu wissen ob der Laberier reden wollte. Wahrscheinlich, und das war zumindest für Vala am plausibelsten, wollte er seinen Männern noch einen Moment mehr Zeit erkaufen. Die hätte Vala auch dringend nötig gehabt, denn er war hundemüde. Zum schlafen würde er hoffentlich später Zeit haben... und noch hoffentlicher nicht allzu viel. Etwas weniger als die Ewigkeit, das würde ihm passen. Japp. Etwas weniger. Aber auch nur.


  • Der Princeps Praetorii kam in die Unterhaltung von Seneca und Antoninus. Na nun der war aber früh aus der Besprechung zurück. Na ja um so besser gleich gabs endlich mal Informationen. Es war ja nicht zum Aushalten das sie hier im noch nicht so recht was hatten tun können. Das Lager in das sie gekommen waren war viel zu klein und nun lummerten sie Auf den Straßen herum.


    Ah ins Intervallum ja das klang vernünftiger als dauerhaft die Straßen zu verstopfen. Das waren doch mal klare Befehle. „Jawoll.“ Sagt er eilig und schlug sich mit der Rechten auf die Brust. Sein kurzes Schwätzchen mit Seneca war damit leider schon vorbei. Aber da sie in der gleichen Cohorte waren konnten sich sicher gleich im Intervallum weiter reden. Jetzt musste Antoninius aber Hackengas machen seine Männer sollten o schnell es Geht was füttern und dann ein bisschen Dösen wenn die Zeit es hergab.


    Also scheucht er seine Männer gleich ins Intervallum und gab einem Melder den Befehl die Order des Princeps Praetorii weiter zu geben. Der sich zwar wieder willig und Murrend über seine Füße in Bewegung setzte als Antoninus den Rebstock hob. Solchen Auflösungserscheinungen musste man in so einer Situation mit aller Härte begegnen. Damit Sich die anderen am Riemen rissen. Auch Wenn Antoninus sonst nicht so oft vom Rebstock gebraucht machte. Darum war das Zeichen jetzt auch um so deutlicher.


    Im Intervallum kauerten, lehnten oder langen die Männer nach einer Weile an dem kleinen Wall oder davor. Da Legion die länger da war schon Feuer hatten, wurde an denen die dem Intervallum am nähesten waren von den Prätorianer fleißig Körner gekocht. Doch die meisten Männer machten sich nicht die Mühe sonder Kauten auf ihrem hartem Brot rum. Antoninus war grade dabei sich selbst ein Stück getrockneten Fisch in den Mund zu schieben als einer der Männer etwas rief das dafür sorgte das er sich heftig verschluckte.


    Aber dann war er auch schon wie der geölte Blitz von Jupiter selbst auf dem Weg zur Mitte des Lagers.
    Am Zelt des Feldherren selbst wurde er freilich aufgehalten aber er hatte immer noch mit der Lunge dem Fisch und dem was im Anmarsch war zu tun. Zu einer der Wachen am Zelteingang sagte er. „Unterhändler“ Dann wieder ein verzweifeltes schnappen nach Luft dann gings. „Sie kommen mit Unterhändlern zum Lager.“ Dann wies er mit der Hand in die Richtung und hoffe das man ihn einlassen würde oder das der Mann selbst hinein ging.

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