Roma im Würgegriff der Gewalt

  • Kurz nachdem die Tore geöffnet waren, die Urbaner ihre Waffen niedergelegt hatten, die Legionen des Nordens in die Stadt einmarschierten und damit viele zur Auffassung gelangen ließ, dass die Herrschaft des Vesculariers ein Ende hatte, brachen vielerorts die zuvor sorgsam aus Angst und Vorsicht errichteten Dämme. Schnell formten sich überall dort die ersten wütenden Mobs, wo sich die Soldaten der Legionen nicht aufhielten, und bei einer Millionenstadt wie Rom waren das nicht gerade wenige Orte. "HURE DES FETTEN!"
    Dabei rekrutierten sich die Randalierer nicht nur aus jenen, die unter dem Vescularier besonders zu leiden hatten (auch wenn diese ihrer Wut am ehesten freie Bahn ließen), auch jene die sich einfach die Gelegenheit zum Plündern nicht entgehen lassen wollten... und natürlich gab es da auch notorische Berufsrandalierer die sich ebenfalls daran beteiligten, Rom stellenweise unsicher zu machen. "DA SEHT IHR IHN, DEN SPEICHELLECKER DES UNGEHEUERS!"
    Die ersten, die darunter zu leiden hatten waren freilich zuvor offen zur Schau getretene Anhänger des Vesculariers, die es nicht geschafft hatten sich vor dem Eintreffen der nordischen Legionen abzusetzen oder sich irgendwo sicher zu verstecken. Zwar blieb die Anzahl der Lynchmorde überschaubar, aber es gab sie: die Leute wurden aus ihren Häusern gezerrt, von einer wild Beleidigungen und Verwünschungen skandierenden Meute durch die Straßen getrieben und schließlich aufgeknüpft, gesteinigt oder schlichtweg zu Tode getreten. "TÖTET IHN! TÖTET IHN! ZUM ORCUS MIT DIESEM HUNDESOHN!"
    Öfter kam jedoch vor, dass man sich ungehemmt am Eigentum jener vergriff, die man zum Dunstkreis des Vesculariers zählte. Da wurden Türen aufgebrochen, ganze Casae verwüstet und Leute auf offener Straße bis auf den Leib ausgezogen. Dabei war mancherorts vollkommen zweitrangig, ob die betreffende Person wirklich zur Riege des Noch-Kaisers-in-Rom gehörten: ein falscher Gesichtsausdruck am falschen Ort zur falschen Zeit war Grund genug jemanden einfach zum Anhänger des Vescularius zu erklären und ihn um seine Habe zu erleichtern. Oft genug ging es dabei nur um Animositäten, die vollkommen unabhängig von der Krise der Res Publica gegärt hatten, Schuldscheine wurden gesucht und vernichtet, oder einfach die passende Gelegenheit für kleinliche Rache zum Vergeltungsakt für die Untaten des fetten Kaisers aufgeblasen. "GESCHIEHT IHNEN RECHT, ELENDE LAKAIEN!!!"
    Kurzum: In den langen Stunden nach dem Fall der Stadtmauer brachen vollkommen unberührt von den Soldaten aus dem Norden viele römische Knochen, schließlich konnten die Einheiten des Cornelius nicht überall sein. Und die Hersteller von Keramikwaren konnten sich auf glorreiche Monate freuen.


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