• Im zweiten, kleineren Besprechungsraum wartete Modestus nun auf den Terentier, der gleich hineingeführt werden würde. Vor der Türe waren nun wie vor seinem Officium Wachen postiert und auch zwei zusätzliche Männer standen dezent im Hintergrund des Raums. Nun würde man sehen, was der Terentier wollte.

  • Det LAPP schien irgendwelche Befürchtungen zu hegen. Primus hieß Lucius vor dem Raum zu warten was dieser auch tat. Frech grinste er die postierten Wachen vor der Türe an als er sich gegen die Wand lehnte und die Wachen fixierte.
    Primus betrat den Raum und registrierte auch hier Wachen.
    Der Annaer musste Todesängste ausstehen.
    Er baute sich einen Doppelschritt vor dem Statthalter auf, nahm seinem Helm ab, drapierte ihn unter seinem linken Arm und hob den rechten Arm zum Gruß.
    Salve Legatus,...

  • "Salve, Terentius."


    grüßte Modestus den Terentier. Nachdem er bisher ungeduldig auf und ab gegangen war, stand er nun mit verschränkten Armen hinter dem langen Eichentisch. Genau gegen über dem Terentier, nur der Tisch war zwischen ihnen. Er mussterte den Terentier und als er ihm über die Schulter sah, sah er auch Valens, der hinter dem Terentier eingetreten war, aber an der Tür wartete. Es war an der Zeit, dass die Sache hier geklärt wurde. Allerdings wollte der Terentier wohl nicht gleich mit seinem Anliegen herausrückte. Daher fragte Modestus nach dem Naheliegendesten. Und was war naheliegender als der Tod des Princeps und die Ala II Numidia.


    "Nun wie haben die Männer der Ala die Nachricht aufgenommen? Wie verlief der Apell?"

  • Primus musterte die abwehrende Haltung des LAPP, registrierte den Eichtisch als Barriere für eventuelle Mordanschläge und buchte es unter den ohnehin schwierigen Umständen ab. Der LAPP hatte wahrscheinlich andere Sorgen als mit einem kleinen ALA Kommandeur seine Probleme zu besprechen.
    Nun Legatus,...ich hatte lediglich die Aussage eines, ohne Zweifel integren Offiziers,...kein offizielles Schriftstück, ...nichts...
    Angesichts der Tragweite dieses Ereignisses hielt ich es für angebracht mir deine Befehle persönlich zu holen und den Appell mit gesicherten Fakten abzuhalten.

    Eine Umwälzung der Machtverhältnisse dieser Art kam schließlich nicht alle Tage vor.
    Decurio Atius Scarpus hat desweiteren den Befehl ausgeführt den Praetorianer mit hierher zu bringen...ein Befehl dem der betreffende Praetorianer Folge geleistet hat. So wie sich die Dinge hier darstellten fürchtete Primus der Praetorianer würde die nächste Zeit im lokalen Carcer verbringen.
    Primus entspannte sich ein wenig, ignorierte den Centurio hinter ihm und sagte,
    Meine Offiziere und ich stehen zu unserem Eid, Legatus und da der Kaiser durch dich hier vertreten wird vergewissere ich dir hiermit die Kampfkraft der ALA II Numidia. Er war sich sicher, daß die Männer der ALA II Numidia der Standarte treu blieben.
    Er dankte den Göttern diesen Vespa losgeworden zu sein. Mit ihm hätte es gewiss Probleme mit der Disziplin gegeben.

  • "Das bedeutet, dass du entweder dem Decurio Atius Scarpus, der dir diese Nachricht gebracht hat, oder mir, der ich sie ihm gegeben habe, nicht vertraust. Welcher dieser beiden Fälle trifft zu?"


    sagte Modestus zwar ohne Schärfe aber doch so, dass dem Terentier die Tragweite seines Zweifels klar wurden. Denn die ersten Worte des Terentiers hatten Modestus überrascht und auch verärgert. Kein offizielles Schriftstück? Was war man hier? Eine Bürokratie oder ein Heer? Zumal er nicht nur irgendeinen Eques geschickt hatte sondern einen Decurio der Ala II Numidia, der bekanntermaßen sein Klient war. Und letztlich lief es auf das hinaus, was er sagte. Entweder der Atier oder Modestus selbst hatten möglicherweiße diese Nachricht erfunden. Dabei war es egal, was der Terentiers sagte oder tatsächlich glaubte. Seine Handlen hatte diesen Vorwurf für alle sichtbar in die Welt gesetzt. Nichts anderes als ein Affront gegenüber Modestus.


    "Und du hieltest es also für besser sofort nach Mogontiacum aufzubrechen, sodass die Männer der Ala die Nachricht während deiner Abwesenheit durch Gerüchte oder benachbarte Einheiten erfahren? Im Anbetracht der Tragweite dieser Nachricht hättst du sie lieber glauben sollen, Terentius. Denn niemand scherzt mit solchen Dingen. Und gerade weil diese Nachricht so eine Tragweite hat, setzt man nicht erst gemütlich einen Brief auf und wartet bis er drei Dutzend mal kopiert wurde, bevor man Boten losschickt. Dafür ist diese Nachricht zu wichtig. Was man in Rom ganz genauso gesehen hat."


    sagte Modestus senkte den Kopf um sich an die Stirn zu fassen. Der Mann musste schon wie ein Teufel aus der Unterwelt kämpfen, wie sonst hätte er seinen Posten überhaupt erhalten können? Da brachte er den Praetorianer ins Spiel und Modestus erinnerte sich wieder warum. Wenn man der Vetter des Praefectus Aegypti oder Praefectus Praetorio war, dann brauchte man nicht kompetent sein. Verwunderlich aber war, dass es ganz danach klang, als wüsste er von der bevorstehenden Verhaftung. Woher? Hatte Menecrates es ihm schon verraten? Und gedachte er den Mann quasi als Treuebeweis nun auszuliefern? Seine verkappten Loyalitätsbekunden zu Schluss, wiesen daraufhin, aber Modestus war vorerst nicht gewillt darauf einzugehen. Vorerst wollte er wissen wie der Terentier auf das bisher gesagte reagierte.


    "Ich weiß nicht, was der Atier dir gesagt hat, aber über Befehle, was einen Praetorianer angeht ist mir nichts bekannt."

  • Primus sah den Mann an, Keine Regung war in seinem Gesicht zu lesen. Sollte er sich vor diesem Mann rechtfertigen? Wozu? Hätte er sich aufgrund der Aussage eines Klienten des LAPP in seinem Castellum verkriechen und auf weitere Befehle warten sollen?
    Wie kommt es, daß du alles was ich sage bis zur Ungeheuerlichkeit entfremdest Legatus?
    Er reckte sich ein wenig, richtete sich zu seiner ganzen Größe aus.
    Ich glaube nicht,... ich sichere mit meinen Männern einen Grenzabschnitt und eine Civitas des Imperium Romanum. Ich halte mich an Fakten und Dokumente,...die Männer der Ala halten sich an das was ich ihnen sage. Gerüchte viel übler Art gibt es von hier bis zum Rubicon auf jeder Latrine.
    Weder meine Männer noch ich geben etwas auf Gerüchte Legatus,...wir stehen an dieser Grenze um das Imperium und die Menschen zu schützen, die uns anvertrauten Werte zu repräsentieren...der Begriff Veritas ist uns nicht nur Pflicht Legatus,...sie ist unser Lebensinhalt.
    Daher ist es selbstverständlich, daß ich mich nicht irgendwelchen unbestätigtenMeldungen, Meinungen und Gerüchten hingebe! ...solange ich keine offiziellen Befehle habe sind wir an unseren Eid dem Kaiser gegenüber gebunden und versehen unsere Aufgabe nach besten Kräften und...und darüber hinaus Legatus!
    Vertrauen ist unter den gegebenen Umständen ein Luxus den ich mir nicht leisten kann und will!

    Sein Gesicht war unverändert ,sein Blick hart.
    Deshalb habe ich mich zum Vertreter dieses Kaisers begeben um ihm die Einsatzbereitschaft dieser Einheit zu bestätigen...ein unter den besonderen Umständen ganz normaler Vorgang vom Kommandeur einer Kampfgruppe sollte man meinen.
    Es hatte ganz gewiss nichts mit diesem politischen Hasardeur zu tun, der nach seiner Amtszeit mit vollen Taschen die Provinz verließ und sie alle zurücklassen würde,...lediglich mit dessen Amt.
    Schließlich dürfte es auch in deinem Interesse sein, meinen Abschnitt sicher zu wissen!...Wenn du also weiter keine Empfehlungen über mein Verhalten an mich hast, werde ich nun zurückkehren um die ALA II Numidia zum Appell zu rufen!
    Und sie über die Ereignisse informieren.

    Was für ein Jammerlappen, hielt sich für so gerissen und so schlau, dabei stank seine Unsicherheit bis hierher,...wenn er sie auch mit hohlen Phrasen zu verdrängen suchte.
    Der Patrouillenbetrieb läuft wie gehabt weiter,...die Vigiles der Civitas werden mit einzuberufenden Hilfskräften aufgestockt. Er konnte den Kerl nicht mehr sehen.
    Gut daß man ihm die Waffen genommen hatte.

  • Nachdem sich der Terentier so echauffierte, kam Modestus zu dem Schluss, dass dieser es wohl doch nicht auf eine Provokation angelegt hatte. Wahrscheinlich hatte er garnicht gewusst, welche Auswirkungen seine Worte hatte hatten. Der Terentier war schließlich alles andere als ein Politiker. Daher entschloss sich Modestus einer anderen Vorgehensweiße den Vorzug zu lassen.


    "Verzeih mir meine Wortwahl, Terentius, aber wie du dir vorstellen kannst, waren die letzten Tage äußerst kräftezehrend."


    sagte Modestus und lies sich nun auf einem der Stühle nieder und bot dem Terentier mit einer kurzen Geste den gegenüberliegenden Stuhl an, als Zeichen, dass auch er sich setzen konnte.


    "Es zeichnet dich und die Männer der Ala aus, dass ihr nicht gleich an irgendwelche Gerüchte glaubt. Aber du musst für die Zukunft verstehen, dass mündlich überbrachte Botschaften oder Befehle in einem vernünftigen Rahmen genauso relevant oder gültig sind wie Schriftliche. In der Schlacht würdest du auch keinen Botenreiter zurückschicken, bis er dir eine schriftliche Order bringt. Manche Nachrichten sind einfach zu wichtig, um sie dem Papyrus anzuvertrauen oder um darauf zu warten, bis das geschehen ist. Das hat auch nichts mit Vertrauen zu tun, sondern mit Erfüllung der Dienstpflicht als Soldat des Imperiums. Ich selbst habe über einen Boten der Praetorianer die Nachricht erhalten. Und zwar mündlich. Dennoch zweifle ich den Tod des Princeps nicht an."


    erklärte Modestus diplomatisch und in der Hoffnung, dass der Terentier sich einsichtig zeigte. Und in der Hoffnung, dass er keine pathetischen Reden mehr schwang. Diese Worte würden beim nächsten Apell bei seinen Männern wertvoller sein als hier und jetzt. Warum der Terentier nun auf einmal mündliche Botschaften ablehnte, konnte Modestus beim besten Willen nicht verstehen. Sie waren schließlich genauso üblich wie etwas Trompetensignale.


    "Es war und ist mir sehr wichtig, dass die Auxiliareinheiten diese tragische Nachricht von ihrem eigenen Kommandeur hören, den sie kennen und dem sie vertrauen, damit sie sie Nachricht auf richtig aufnehmen und es zu keinem Aufruhr unter den Einheiten kommt."


    sagte Modestus, denn gerade die Auxiliareinheiten waren eher dazu geneigt zu meutern oder andere derartige Probleme zu verursachen. Sie fühlten sich nicht so dem Reich verbunden, wie wahre Römer. Der Princeps selbst und natürlich der Sold waren eher ein Thema. Und beides könnte in Augen der einfachen Soldaten nach dem Tod des Princeps und der unsicheren Nachfolge in Gefahr sein.


    "Was die städtischen Vigiles angeht, so ist das gut zu wissen. Wobei die Ala in dieser Hinsicht keinerlei Ressourcen verschwenden sollte. Weder Material noch Personal. Die Duumviri müssen sich schon selbst um die Vigiles kümmern, ob es ihnen passt oder nicht. Deine Einheit hat eine weitaus wichtigere Aufgabe zu erfüllen. Wie dem auch sei, ich nehme an dir ist bekannt, dass neben dem Princeps auch sein Sohn in Misenum ermordet wurde?"

  • Primus, innerlich erleichtert nicht im Streit vom Legaten zu scheiden, nahm den angebotenen Platz.
    Er nickte zur Aussage des Annaers, wenn er auch anderer Ansicht war. Er hatte seinen Standpunkt klargemacht und der Legat schien darauf einzugehen.
    ...mach´dir um die ALA II Numidia keine Sorgen Legatus,...sie steht loyal zum Imperium und wird Confluentes und ihren Limesabschnitt halten so gut sie es vermag.
    Er unterließ es dem Legaten zu sagen, daß die Männer ihm und den Offizieren folgten. Der Kaiser war für sie zu abstrakt, zu Gottgleich. Die Männer waren es gewohnt ihren Führern zu gehorchen.
    Als der Legat die Vigiles erwähnte entgegnete Primus,
    Die abgestellten Männer sind 5 Veteranen, welche die Ala dieses Jahr verlassen werden,...teilweise sind sie über 50 Jahre alt und ehrlich gesagt nur noch ob ihrer Erfahrung wertvoll,...als Kämpfer taugen sie nur noch bedingt...als Ausbilder und Unteroffiziere durchaus.
    Er mußte schmunzeln wie die Männer die Vigiles scheuchten und schliffen. Mit deren Hilfe würde es möglich sein die Stadt zumindest ein paar entscheidende Stunden, wenn nicht Tage länger halten zu können.
    Die Nachricht von Tod des Filius traf Primus hingegen hart.
    Betroffen sah er den Legaten an und entgegnete,
    Bona dea,...dann will ich hoffen, daß der Imperator für diesen Fall einen Nachfolger gewählt hat, denn dann fürchte ich um die Sicherheit des Senats, wenn nicht gar des gesamten Imperiums.
    Die Potentaten würden sich um das Amt balgen wie räudige Köter um einen Knochen. Tief atmete er ein.
    ...wo steht Germania Legatus?

  • "Dann lass diese fünf alten Veteranen Probati für die Ala ausbilden, solange sie noch Sold vom Reich erhalten und unter deinem Kommando stehen. In dieser Provinz gibt es genügend andere, bereits ausgeschiedene Veteranen, die die Stadtverwaltung anheuern kann. Und manche von diesen könnten eine solche Anstellung dringend brauchen."


    erwiderte Modestus dem Terentier, da dieser seine kleine Abordnung zur Ausbildung auf die leichte Schulter nahm. Dabei gab es sehr gute Argumente gegen eine solche Praxis. Das geringste Übel war dabei, dass durch die Ausbilder der Ala von der Stadt keine ausgeschiedenen Veteranen angestellt wurden. Armut unter den Veteranen war immer ein Problem. Das war schlecht für die öffentliche Moral und die Anwerbung neuer Rekruten. Und solche Männer wandten sich nicht zuletzt auch oft dem Brigantentum zu.
    Nein, das größere Problem war, dass andere Städte ähnliche Unterstützung einfordern würden. Wenn es in Confluentes ging, warum nicht in Mogontiacum? Oder Lupodunum, oder jeder anderen Stadt in dieser Provinz. Dafür waren einfach nicht genügend Männer vorhanden, ohne den Schutz der Grenze schleifen zu lassen. Nein, es war Privileg und Aufgabe der Städte sich um ihre eigene Sicherheit zu kümmern. Das Exercitus Romanus hatte sich weder bei den Vigiles noch bei irgendeiner anderen städtischen Angelgenheit einzumischen.


    "Ich bin mir sicher, dass egal wen der Princeps als Nachfolger benannt hat, im Testament wird Potitius Vescularius Salinator stehen wird. Dessen Partei auch dein Vetter, der Praefectus Praetorio angehört. Die Frage ist daher nicht, wen Germania unterstützt. Die Frage ist, unterstützt du Potitius Vescularius Salinator als nächsten Imperator Caesar Augustus?"


    entegnete Modestus auf die Frage des Terentiers, denn er würde seine eigene Position sicherlich gleich preisgeben. Nein, er wollte sichergehen, dass der Terenter sich nicht einfach seiner Meinung anschloss. Vielleicht um später in Wahrheit für seinen Vetter zu spionieren oder etwas in der Art. Er musste nun offenbaren ob er auf der Seite des Vesculariers stand, ohne zu wissen, wie es sich mit den germanischen Provinzen verhielt. Modestus selbst galt an sich ja als Mann des Vesculariers. Von daher ging er davon aus, dass Terentius ihm offen antworten würde, falls er den Vescularier bevorzugte.

  • Primus nickte nur verstehend als der Legat sich über die Veteranen äußerte. Er beobachtete dessen Miene und etwas in ihm schrie ihn an hier höllisch aufzupassen....ich verstehe, dann sollte man entsprechende Maßnahmen ergreifen um dieses Potential zu nutzen.
    Er kannte alleine an die 20 Männer die dafür in Frage kamen.
    Als die nächste Frage kam war es als würde ein catargischer Kampfelefant auf seinem herzen herumtrampeln.
    Es kostete ihn alle innere Disziplin sich gleichmütig zu präsentieren. Das hier stank förmlich nach einer Fangfrage.
    ...ich bin Kommandeur einer Reitereinheit Legatus,...ich unterstehe dem Legatus Augustus pro Praetore und diene dem Imperium.
    In meiner Dienstzeit habe ich drei Legaten erlebt, sie sind mir näher als ferne römische Senatoren. Mein Eid gilt dem römischen Imperium und dem Imperator...und sollte es das Schicksal wollen dessen Nachfolger.

    Er lehnte sich ein wenig zurück und sah den Annaer ernst an.
    Als Soldat habe ich gelernt zu akzeptieren, ...mögen sich die Senatoren auf einen Kurs einigen, ...und den letzten Willen des Princeps erfüllen...an mir liegt es die Grenze des Imperiums zu sichern.
    Er tippte kurz auf die Tischplatte vor ihm.
    Verzeih´meine Offenheit Legatus,...aber...Legaten kommen und gehen, Kaiser sterben früher oder später,...das Imperium jedoch soll und wird bestehen!...und das Imperium hat in mir einen verlässlichen Kommandeur, der alles dafür tun wird, die Werte des Reiches zu erhalten.

  • "Lass mich offen mit dir sein, Terentius. Herius Claudius Menecrates und ich, wie auch diverse andere Kommandeure gedenken nicht Potitius Vescularius Salinator zu unterstützen. Viel mehr noch, wir werden gegen ihn ins Feld ziehen, sollte es notwendig werden um eine Ursupation durch ihn zu unterbinden. Verschiedene Anhänger von ihm in dieser Provinz wurden von meinen Männern schon verhaftet. Es stellt sich allerdings noch die Frage was mit dir geschehen soll. Du bist Vetter des Praefectus Praetorio, einem wichtigen Unterstützer des Vesculariers. Stehst du zu uns oder zu Potitius Vescularius Salinator? Und wenn du zu uns stehst, bist du auch bereit gegen deinen Vetter in den Krieg zu ziehen?"


    ging Modestus nun die Sache sehr direkt an. Die ausweichenden Worte des Terentiers liesen darauf schließen, dass er kein Anhänger des Vesculariers war und bemüht war dies aber nicht offen zu sagen. Aber es war bei diesem Mann nicht nur die Frage ob er gegen den Vescularier kämpfen wollte. Es war die Frage, ob er gegen seine eigene Familie kämpfen konnte.

  • Das war in der Tat offen. Primus brauchte einen Moment um diese Information zu verdauen. Er kannte diesen Vescularius Salinator nicht, er kannte seinen Cousain kaum, fühlte jedoch familiäre Bande. Der Annaer war ihm bisher unsymphatisch, allein der Claudier kam dem näher was er einen Freund nannte, wenn auch die Bande der Freundschaft noch zart waren.
    Er atmete tief ein. Die Wahrscheinlichkeit im Felde seinem Cousain gegenüber zu stehen war marginal...jetzt galt es einen kühlen Kopf zu bewahren und sich auf seine Werte zu besinnen. Sonst würde es ein übles Abschlachten geben.
    Sippenhaft wäre wohl das naheliegenste...jedoch kann ich dir versichern, daß ich meine Entscheidungen nicht von familiären Banden abhängig mache...auch bin ich kein Anhänger irgendeiner Fraktion oder Person. Ich bin durch Eide gebunden...und diese Eide sind es denen ich bei meiner Ehre verpflichtet bin!
    Er beugte sich nach vorn und sah den Legaten ernst an.
    Sollte es nachweislich so sein, daß Vescularius gegen den letzten Willen des Kaiser handelt um an dessen Purpur zu gelangen, ...werde ich zu meinem Eid stehen und mich an den ernannten Vertreter des Kaisers in meiner Provinz halten,...dich also....und sollte sich unmissverständlich herausstellen, daß mein Cousain bei irgendwelchen Umsturzplänen oder Umsturzaktionen seine Finger im Spiel hatte, werde ich derjenige sein, der ihn dafür im Namen unserer Väter seiner Bestrafung überführt...denn dann hat er die Ehre meiner Gens verletzt...diese Ehre Legatus, ist letztendlich das was mir bleibt und woran man mich messen kann.
    Er legte seine Hand auf den Tisch, sein Blick war kalt und ruhig. Er versuchte sich vorzustellen wie sein vetter stand,...in seinem Innersten wußte er, daß Cyprianus ein Machtmensch war,...aber so skrupellos schätzte er ihn nicht ein. Er fragte sich ob dessen Ambitionen etwas mit dem Wohlergehen seiner Familie zu tun hatten...nein,...Cyprianus war nicht eben der familiäre Wohltäter...er war eher etwas Ichbezogen und nutzte seine Umgebung für seine Zwecke. Es war gut möglich, daß er bestrebt war aus dieser Sache das größtmögliche Kapital zu schlagen ohne direkt daran beteiligt gewesen zu sein.
    Wenn es an dem ist was du sagst, haben beide und ihre Helfershelfer ihre Eide gebrochen und unsere Werte verraten...und gehören vor ein Tribunal gestellt und bestraft.
    Seine Hand ballte sich zur Faust...fast so groß und schwer wie der Felsen der auf seinem Herzen lag.
    ...aber was wird aus unserer Ostgrenze wenn es zum Äußersten kommt?
    Nun war es am LAPP ihm Beweise für seine Behauptung vorzulegen.
    Der Gedanke an einen Bruderkrieg war etwas furchtbares,...der Gedanke daß die Horden des Ostens dies nutzen könnten nicht minder.

  • "Gut, gut. Dann hast du deine Pflicht vorbildhaft erfüllt. Aber nun sicher davon ausgehen kannst, dass der Imperator verstorben ist, kannst du es deinen Männern auch mit gutem gewissen Verkünden."


    sagte Modestus und ging nicht weiter auf die Worte des Terentiers ein. Es war nun klar wo dieser Stand.


    "Ich bezweifle, dass der Vescularier so dreist ist und die Ostrgrenze vollkommen unbewacht lässt. Aber letztlich habe ich keinen Einfluss darauf, was der Vescularier an der Ostgrenze macht, oder ob er im Falle eines Angriffs bereit ist einen Waffenstillstand zu vereinbaren."

  • Primus nickte leicht und entgegnete,
    Ich werde die Männer informieren und die ALA II Numidia hält sich zu deiner Verfügung. Gibt es eine Losung für den Boten für den Fall, daß deine Position durch Vescularier unterwandert und man versucht die Ala zu vereinahmen?
    Alles in Allem war Primus wenig alarmiert. Der LAPP befahl ihn zu seiner Einheit zurück und er würde Zeit haben Confluentes und das Umland für den Fall eines Abzugs der Ala vorzubereiten.
    Er würde alle Veteranen in der näheren Umgebung auffordern die Stadt zu verteidigen.
    Mit einem knirschen des Leders erhob er sich von seinem Stuhl und nahm seinem Helm auf.
    Wenn du keine weiteren Befehle hast melde ich michj ab....

  • "Eine Losung?"


    sagte Modestus und griff die nächstbeste Schriftrolle von dem Schreibtisch. Im Gegensatz zu den anderen war diese alt und abgegriffen. Stammte sie doch aus der Zeit seines Urgroßvatersr Annaeus Seneca. Sie enthielt die Trostschrift seines Ahnen an eine gewisse Marcia. Modestus lass den erstbesten Satz vor.


    "Je heller das Feuer scheint, desto leichter ist es gelöscht. Der nächste Bote, der eine mündliche Nachricht überbringt wird diese Losung nennen und du kannst sicher sein, dass sie auch von mir ist."


    sagte er und nickte dem Terentier zufrieden zu. Eine Losung war eine gute Idee, denn sie war ein guter Kompromiss in der derzeitigen Lage.


    "Bereite deine Einheit langsam aber sicher auf den Abmarsch vor. Es kann durchaus sein, dass der Vescularier schon Truppen in Bewegung gesetzt hat um Widerstand gegen seine Ursupation auszulöschen. Du brauchst dir aber um Confluentes keine Sorgen machen. Der Schutz der Grenze wird auf jeden Fall gewährleistet sein. Er ist eine der wichtigsten Prioritäten. Wenn du meinem Princeps Praetorii noch eine Aufstellung über die Ressourcen der Ala zukommen lassen kannst, wäre dich dir dankbar. Es geht vorallem um Proviant, Waffen und Rüstungen, Ersatzpferde und so weiter und so fort."

  • Primus vernahm die Losung mit steinerner Miene und entgegenete auf die Bitte des Legaten;
    Ich werde alles Nötige veranlassen und deinem Princeps Praetorii die Zahlen zukommen lassen.
    Er setzte sich den Helm auf und salutierte vor dem Legaten.
    Die ALA II Numidia wartet auf deine Befehle Legatus,...Si vis pacem, para bellum...vale Annaeus Modestus !
    Er nickte im Raushegehn dem Centurio an der Türe zu und schloß sie hinter sich. Lucius sah ihn erwartungsvoll an. Wie es schien hatte er sich die Zeit nach seinem Gusto vetrieben. Die Wachen vor der Türe schienen ein wenig angestrengt.
    Ein kurzes Nicken und Lucius folgte ihm, jedoch nicht ohne den Wachen ein dämonisches Grinsen zu schenken.

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