Porta Iuliana | Eingang

  • Am späten Nachmittag war es, als ich mein Cubiculum verlies, gekleidet mit einer dunkelblauen Tunika und einer weißen Palla gekleidet und in Richtung Porta eilte. Von Wonga war nichts zu sehen, vielleicht hatte er anderweite Aufgaben zu erledigen und nahm dadurch meine Anwesenheit nicht wahr. Obwohl Helena es mir strengstens verboten, hatte setzte ich einen Fuß aus der Casa Iulia um Secundus treffen nachzukommen.

  • Nur wenige Tage nachdem Tiberius Vitamalacus und Iulia Helena sich am Ianusbogen getroffen hatten, fand der Quaestor Consulum die Zeit, ihrer Einladung folge zu leisten. Der Maior Domus der Villa Tiberia hatte etws entsetzt geguckt, als Tiberius Vitamalacus ihm offenbart, das er nicht nur ohne Sänfte die Villa verlassen wird, sondern auch ohne den üblichen Tross von Sklaven.


    So steht er fast allein vor der Porta, gekleidet in eine für ihn übliche, schlichte Tunika. Nur Titus folgt ihm wie üblich im Hintergrund.


    So klopft Tiberius Vitamalacus an die Porta.

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    Auch an diesem Tag kam Wonga seiner ihm auferlegten Pflicht nach. Ohne zu murren führten ihn seine schweren Schritte zur Porta der Casa. Als bestünde die Tür nicht aus massivem Holz, zog er sie mit einer Leichtigkeit auf, die keinerlei Anstrengung offenbarte. Dafür offenbarte die nun geöffnete Porta einen Nubier, der aufgrund seiner schieren Größe schon die meisten unerwünschten Besucher zu einem schnellen Rückzug verleitete.
    Eine weitere Besonderheit des Sklaven – ob gewollt oder nicht- war seine unvoreingenommene Natur. Bei ihm gab es keine Standesunterschiede, keine besonderen Begrüßungsformeln für besondere Gäste. Der Umstand, dass Wonga den Besucher vor wenigen Tagen schon einmal gesehen hatte, war ebenfalls nicht ausreichend um seine inzwischen perfekt auswendig gelernten Worte nicht aufzusagen. In einem tiefen Bass ertönte die Stimme des Sklaven:


    „Was du wolle?“

  • Mochten für die meisten Leute seines Standes Sklaven Sklaven, einfache, austauschbare Gesichter, Q. Tiberius Vitamalacus pflegte sich jedes Gwesicht einzuprägen und wenn es ging mit einem Namen dazu.
    So erkennt er auch den riessigen Nubier, der ihm öffnet. Er hat diesen regelrecht erwartet, auch wenn er nicht dessen Namen kennt.


    Gewohnt knapp antwortet er dem Ianitor.


    "Tiberius Vitamalacus. Ich wünsche die ehrenwerte Iulia Helena zu sprechen."

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    Mit der stoischen Ausdruckslosigkeit eines hünenhaften Findlings bedachte Wonga den Besucher. Ließ einige Sekunden verstreiche um den gesprochenen Worten die Gelegenheit zu bieten sich in verständliche Gedanken zu verwandeln.


    „Du mir folgen in Atrium. Ich dann Herrin und Herrn benachrichtigen tu.“


    So gab der Nubier den Eingang frei und führte den Tribun und seinen Sklaven in das Atrium der Casa.

  • Victor kommt ziemlich früh zum Gastmahl an der Casa Iulia an. Er legt ein paar Falten an seiner Toga nach und betrachtet nachdenklich die Tür. Wie er so davor steht überlegt er sich, ob er nicht noch ein paar Minuten warten sollte, da hebt sich vom Gedanken an Helena geführt schon seine Hand und klopft an. Damit ist die letzte Gelegenheit umzukehren vertan, denn ein hastig davonrennender Septemvir würde keinen guten Eindruck in den Straßen Roms hinterlassen.

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    Recht kurz darauf öffnet sich auch die Porta und Wongas wahrlich nicht allzu schönes, dafür aber beeindruckendes Antlitz schiebt sich in den Sichtbereich des Septemvir. Der hühnenhafte Nubier hatte gesagt bekommen, wer heute abend eintreffen würde, und ebenso die strenge Anweisung erhalten, alle anderen Gäste abzuwimmeln - und so streckte er sich, dass es im Rücken leise knackste, und bellte Valerius Victor im besten Kasernenhofton entgegen:
    "Was Du wolle?"

  • "Öhm," Vic hebt augenblicklich die Augenbrauen. Er weiß zwar nicht, was oder wen er erwartet hat, aber so einen Kerl auf jeden Fall nicht. "Salve, ich bin Vibius Valerius Victor. Ich folge einer Einladung von Iulia Helena." Er hofft, dass der Kerl das verstehen würde, denn er hat keine Lust im Fall eines Missverständnisses Bekanntschaft mit seiner Faust zu machen.

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    Eine ganze Weile lang starrte Wonga den Besucher an, und man mochte sich nicht sicher sein, ob dieser nun verstanden hatte, was der Valerier zu ihm gesagt hatte. Tatsächlich allerdings liefen im doch recht einfach gestrickten Hirn des Nubiers ein sehr komplexer Denkprozess ab, der den genannten Namen mit der von Helena genannten Gästeliste abglich, um schließlich zu einem positiven Ergebnis zu gelangen.


    "Du schon von Herrin erwartet, Du mitkomme in Atrium," schnaufte Wonga dem Septemvir schließlich entgegen und führte ihn in den genannten Raum.

  • Er nahm sich diesesmal wie so oft die Zeit um weder zu früh, noch zu spät zu erscheinen. Er legte viel Wert auf seine ausgesprochene Pünktlichkeit, die ab und zu schon in gewissen Leuten Scheu erweckt hatte. Denn welche Person erscheint schon immer weder zu früh, noch zu später sondern annähernd auf die Minute, ohne dabei jemals gehetzt zu wirken? So verhielt es sich auch heute wieder, als er in einer nicht zu protzigen aber eleganten Toga zum Haus der Iulier aufmachte. In aller Ruhe ließ er sich die Zeit, die Häuser der Umgebung zu betrachten und sich als letztes der Casa zuzuwenden. Unter einer Hand führte er eine kleine Holzkiste mit sich, die sorgfältig auf allen Seiten dicht verschlossen war. Er begutachtete die Casa Iulia sorgfältig. Betrachtete die Fenster, Simse und Ziegel. Den Putz der Wand und die Ornamente am Türstock. Erst dann trat er die letzten Schritte der kleinen Treppen hinauf um anzuklopfen. Mit sanftem Lächeln auf den Zügen wartete er ab.

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    Die Außenaufmachung der Casa Iulia verriet wenig über einen Hang zum Prunk oder Luxus, vielmehr schien Caecilius Catilius vor einem Haus gelandet zu sein, bei dem der Schein nach aussen sehr schlicht und streng wirkte. Die Mauer schien intakt, die Wand war wohl erst vor kurzer Zeit neu gekalkt worden und sah ziemlich frisch und sauber aus, die Porta indes bestand aus einem sehr stabil aufgemachten, dunklen Holz mit einem eisernen Klopfer, der die Gestalt einer Taube bildete.


    Diese Türe öffnete sich nun und das dunkle Gesicht des Nubiers wandte sich dem neuen Gesucher zu, den er locker um einen Kopf und ungefähr eine halbe Schulterbreite überragen mochte.
    "Was Du wolle?"

  • Er straffte sich, als er den Nubier vor sich sah, das Lächeln wich jedoch keinen Milimeter, selbst wenn er nun den Kopf weit in den Nacken legen musste. Einen Moment lang ging ihm durch den Kopf, wie lächerlich er, als kleiner, schmächtiger Römer vor diesem Riesen wirken musste, dann jedoch schüttelte er den Gedanken ab. "Salvete." Er ließ sich Zeit die Worte die er nun Sprach einzeln zu sagen und dabei auf eine etwaige Reaktion Wongas abzuwarten. "Ich bin Lucius Caecilius Catilius und für heute zum Essen geladen worden." Mit unveränderter Miene wartet er ab, ohne dabei vielleicht eine verdächtige Bewegung zu machen, die den Sklaven auf einen falschen Gedanken bringen könnte.

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    Noch ein Besucher, bei dem man denken musste - Wonga begann die Sache mit dem Gastmahl auf die Nerven zu gehen. Schon wieder so ein fein angezogener Römer, dessen Namen genauso klang wie die aller anderen, die hier an die Türe kamen - der Nubier schob schnaufend das Kinn vor und quälte seine Gedanken, bis sie ihm verrieten, dass auch Caecilius Catilius ein geladener Besucher war. Mit dem ihm eigenen, wuchtigen Charme grunzte er dann: "Du mitkomme in Atrium, Herrin und Herr Dich erwarten."

  • Ebenso Corvinus und Hypathia traten zum Eingang der Casa, er hatte sich eben erst Haar und Bart ein wenig stutzen lassen, ebenso wie sie sich von Marcella das Haar richten lassen hatte. Anscheinend ging er mit der Mode, da er anscheinend statt einer Toga eine dünne, weiße Synthesis trug, die mit indigoblauem Muster dezent verziert war, an den Rändern. Sie hingegen verließ sich auf ihre dezente Stola, die die Eleganz nur noch mehr betonte, im Gegensatz zu ihm aber mit weinrotem Muster an den Rändern. So pochten sie an das Tor und als der Nubier erschien, nahm Corvinus ihm das sprichwörtliche Wort aus dem Mund.


    "Salve Wonga. Vielleicht kennst du mich, Decimus Artorius Corvinus.. und meine anmutige Frau, Artoria Hypathia, noch? Wir wurden zum Mahl geladen, von deiner Herrin Iulia Helena."

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    Dass ihm ein Gast die Arbeit abnahm, war für Wonga doch erstaunlich - aber nicht erstaunlich genug, um seine spärlichen Denkprozesse vollkommen zum Erlahmen zu bringen. Er betrachtete den Römer und seine Frau sehr eingehend, um sich dann vage daran zu erinnern, dass er diese beiden Gesichter kannte. Die Namen gehörten dann auch zur Gästeliste, sodass er sich den ersten aller Sätze ('Was Du wolle?') ersparte und gleich zum nächsten überging, bevor er den beiden den Weg wies.


    "Du beide mitkomme in Atrium, Herr und Herrin Dich zwei schon erwarte."

  • Hinter den beiden "Herrschaften" stand Ceadh. Seine gegürtete Tunika war naturweiß und er sah finster drein. In den Händen hielt er eine riesige Amphore, bemalt mit griechischen Mustern. Er wollte eigentlich nur weg hier, zu seiner Herrin, um sie zu schützen. Er wusste, Valerianus würde sie auch schützen, aber das genügte ihm nicht. So wartete er ab und starrte auf die Füße seiner Herren.

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    Als sich die Türe öffnete, musste der Blick des Senators zwangsläufig nach oben gehen, denn der breitschultrige Nubier, der sich in sein Blickfeld schob, gehörte sicher nicht zu den kleineren Menschen Roms. Die Unterlippe vorwölbend, betrachtete Wonga den fremden Mann eingehend und grunzte schließlich sein Standardsprüchlein heraus:
    "Was Du wolle?"

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