Besprechung mit dem A Memoria

  • Wie die anderen Procuratoren der Kanzlei, so referierte auch der A Memoria jeden Morgen die aktuellen Fälle. Der Kaiser hörte sie sich auf seiner Kline liegend, seinen persönlichen Sekretär an seiner Seite, geduldig an und traf auf die Entscheidungsvorschläge des Procurators hin die Entscheidungen.


    Als dem Kaiser der Brief von Iulius Dives referiert wurde, musste dieser nicht lange überlegen: "Wenn er die Hälfte des erforderlichen Census für den Senat bereits besitzt, werden wir ihm die andere Hälfte schenken. Er hat immerhin eine gute Arbeit als Quaestor geleistet und sich auch sonst schon vielfach um unser Staatswesen verdient gemacht! Leite das in die Wege und verkündige dann seine Ernennung zum Senator!"

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  • Die Palastwachen wussten Bescheid, dass ich als Procuratrix a memoria ab sofort hier arbeitete. Mein neues Büro, das südliche "Oval Office" (das nördliche gehörte dem Procurator a libellis), hatte ich fertig bezogen. Kleine Veränderungen waren erledigt, die erste Einarbeitung abgeschlossen. Als nächstes stand jetzt, einen Tag nach meinem Einzug in das neue Officium, meine Amtsantrittsbesprechung mit dem Kaiser auf dem Programm.


    Die Tür zum Tablinum stand offen. Ich klopfte an und sah hinein. Noch niemand da. (Ich war wahrscheinlich ein bisschen überpünktlich.) "Wir gehen trotzdem einfach schonmal rein.", erklärte ich meinen beiden Begleiterinnen, die ich der Einfachheit halber gestern Prima und Secunda getauft hatte (man durfte mich nur nicht fragen, welche von beiden jetzt Prima und welche Secunda war). Drinnen angekommen wusste ich dann nicht, ob ich mich hier irgendwo hinsetzen durfte - und falls ja, wo. Im Stehen zu warten war aber in meiner Lage jetzt auch irgendwie blöd. Die Lösung? Ganz einfach: Eine meiner beiden Sklavinnen ging auf alle Viere und ich setzte mich auf sie. Die andere stand mit einem Becher Birnensaft links neben mir. Dazu stand rechts von mir noch ein Notarius mit einigen Wachstafeln und einem Stilus in den Händen. Jetzt fehlte eigentlich nur noch der Kaiser....


    "Ich grüße dich, mein Kaiser.", wünschte ich ihm sofort, als er den Raum betrat. Dazu erhob ich mich natürlich (mit Hilfe meiner neben mir stehenden Sklavin) von meinem menschlichen Sitzplatz.


    Sim-Off:

    Ich hab gelesen, dass es für den A rationibus ein Handbuch gibt. Wenn es das für den A memoria auch gibt, würde ich das gerne lesen können. Merci beaucoup. 8)

  • Als der Kaiser eintrat, trug er wie immer zur morgendlichen Audienz eine schlichte Tunica, das sein goldenes Mercurius-Medaillon umso auffälliger machte. Er war überrascht, dass die Sergierin schon hier war. Er war nur kurz dort gewesen, wo auch der Kaiser zu Fuß hinging, nachdem er heute bereits drei Procuratoren empfangen hatte (die Reihenfolge der morgendlichen Korrespondenz-Bearbeitung war immer gleich und der a memoria kam traditionell zum Abschluss).


    Nach einem etwas irritierten Blick wegen der eigenwilligen Sitzgelegenheit der Procuratrix setzte er ein routiniertes Lächeln auf und hob den Digitus Salutaris. "Salve, Sergia. Wie geht es dir?" Gezielt ging er auf seine Kline zu, gefolgt von seinem unscheinbaren Privatsekretär. Mit Blick auf Prima (oder Secunda?) deutete er auf eine zweite Kline, die er inzwischen in seinem Tablinium stehen ließ, nachdem er doch öfter Besucher hier hatte. "Du kannst gern dort Platz nehmen."

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  • Ich winkte ab. "Gut. Mit Prima und Secunda an meiner Seite bin ich voll einsatzfähig.", betonte ich, bevor der Kaiser meine Ernennung noch rückgängig machte. Ich folgte ihm zu den Klinen und setzte mich auf die Einladung hin mit einem dankbaren Nicken. Prima und Secunda blieben etwa zwei Schritte hinter mir stehen. Mein Notarius nahm nur eine Armlänge von mir entfernt Aufstellung.


    Mit aufforderndem Blick ließ ich mir den ersten Tagesordnungspunkt von meinem Notarius reichen. "Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich keine Zeit verliere und gleich anfange." Zeit war schließlich Geld. Und die Zeit des Kaisers war dabei ganz besonders wertvoll. "Ich möchte dich daran erinnern, dass nach der Erhebung meines Mannes zum Senator jetzt eigentlich alles bereit ist, um ein neues Consilium Ulpianum einzuberufen." Das war die gute Nachricht. "Uneigentlich sind vorher nur noch zwei Dinge zu klären." Das waren die vielleicht weniger guten Nachrichten. "Erstens. Ich habe gesehen, dass auch ich diesem Consilium angehören soll. Und ich habe dir eben gesagt, dass ich voll einsatzfähig bin. Das stimmt soweit auch. Trotzdem glaube ich, dass ich in meiner momentanen Lage.. * " Ich strich mir bedeutungsschwer über meinen Babybauch. "Kurz gesagt rate ich dazu, jemand anderen an meiner Stelle zu berufen." In der Vorauswahl waren neben mir noch Germanicus Aculeo und Decimus Serapio gewesen. Von beiden war ich (nett ausgedrückt) absolut kein Fan. Trotzdem hatte ich schon genug damit zu tun, meine Schwangerschaft mit dem neuen Job unter einen Hut zu kriegen. Da musste ich mich nicht auch noch nebenher mit irgendwelchen Toten beschäftigen, die ich eh bloß nicht kannte.

    Sim-Off:

    * Sim-off kommt auch das RL-Zeitmanagement dazu.. Da muss ich gerade leider noch ein paar Prioritäten setzen.

    Die Frage war, wen ich jetzt empfehlen sollte. Ich entschied mich.. gegen.. den "schwarzen Tod" (was für ein Wortspiel). "In der Vorauswahl standen neben meinem Namen auch die der Ritter Paullus Germanicus Aculeo und Faustus Decimus Serapio. Und weil mit der Vestalin Decima Messalina schon eine Verwandte des Tribuns Decimus auf deiner Liste steht, will ich dir den Germanicus als Ersatz vorschlagen. Von ihm steht nämlich kein Verwandter auf der Liste.... die dann wie folgt aussehen würde." Ich reichte ihm das Schriftstück.



    Consilium Ulpianum


    Imperator
    Tiberius Aquilius Severus Augustus


    Senatoren
    Lucius Tiberius Lepidus, Pontifex
    Marcus Iulius Dives


    Patrizier
    Caius Flavius Scato, Vigintivir / Kandidat zur Quaestur


    Eques
    Paullus Germanicus Aculeo, Curator Kalendarii


    Plebeier
    Decima Messalina, Virgo Vestalis
    Aulus Iunius Avianus, Centurio Coh. Urb.



    Derweil erzählte ich weiter. "Als Procuratrix a memoria werde ich auf deinen Wunsch hin natürlich trotzdem gerne dafür sorgen, dass zu jedem Kandidaten für das Ulpianum ein kurzer Werdegang dieser Person aus den kaiserlichen Archiven bereitliegt. Sozusagen als eine Diskussionsgrundlage.", versuchte ich herunterzuspielen und zu beschwichtigen. Nur so lange mit irgendwelchen Politikern und Möchtegern-Politikern zu palavern, bis mir irgendwann die Fruchtblase davon platzte, darauf hatte ich wenig Lust.


    Ich ließ dem Kaiser kurz etwas Zeit, um die Wachstafel zu studieren und den ersten Teil etwas sacken zu lassen. "Zweitens ist die Frage, wann sich das Consilium treffen und mit dir besprechen soll. Während der Ludi Plebei wäre es jetzt wahrscheinlich nicht so günstig. Da ist ja immer jede Menge los. Deshalb empfehle ich dir den den ersten Tag danach, den vierzehnten Tag vor den Kalenden des Dezember (18.11.865)." Hoffentlich passte ihm das. "Und bevor ich es vergesse, soll ich dir auch noch Bescheid geben, dass zwei Tage später, am zwölften Tag vor Dezemberbeginn (20.11.865), meine Stieftochter, die Vestalin Iulia, in ihr Grabmal überführt werden soll." Ich sah auffordernd zu einer meiner Leibsklavinnen. Nachdem ich so viel geredet hatte, musste ich jetzt mal einen kleinen Schluck trinken zwischendurch: Birnensaft (auf Eiswasser verfeinert mit etwas Honig), wie so oft.

  • Die Sergierin legte sofort los, was der Kaiser zufrieden zur Kenntnis nahm. Er reichte die Tabula direkt an seinen Sekretär, der sie mit leiser Stimme vorlas. Severus las nicht gerne selbst. Er ließ lesen. Dafür war er schließlich Kaiser. Kurz nahm er Notiz von dem Babybauch, den seine Procuratrix vor sich herschob und fragte sich, ob sie mit einem kleinen Kind am Ende schon bald wieder ausfallen würde.


    Dann war er aber wieder bei der Sache. "Das klingt alles ganz in meinem Sinne. Germanicus kann dich ersetzen, sehr gut. Der Termin passt mir ebenfalls. Und alles andere ebenfalls so, wie du es empfiehlst." So liebte er das Regieren: gute Vorschläge einfach abnicken!

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  • Ich atmete einmal durch. Punkt eins, das Consilium Ulpianum, war abgehakt. "Ich werde mich darum kümmern." Ob ich die Einladungen selbst diktieren musste oder das Schreiben dieser Briefe einfach komplett an einen unterbeschäftigten Notarius delegieren konnte, würde sich natürlich erst noch zeigen. Aber das war ja nichts, worüber sich der Kaiser sein Haupt zermartern musste.


    Punkt zwei, die Nachricht von meinem Mann auszurichten, war auch abgeschlossen, sodass ich gleich den dritten Punkt in Angriff nehmen konnte. Dazu ließ ich mir wieder eine Wachstafel von meinem Notarius reichen. "Als nächstes möchte ich dich daran erinnern, dass der amtierende Praefectus Viatorum von Italia seinen Posten zum Monatsende niederlegt." Wahrscheinlich eiin steinalter Sack, der in den Ruhestand verschwand. "Wofür ist er zuständig?" Jetzt musste ich ablesen. "Der Praefectus Viatorum ist für die Sicherheit in Italia außerhalb der Städte zuständig. In dieser Funktion ist er für die Einsetzung und Kontrolle der Praepositi Stationariorum zuständig, die vor allem den Verkehr auf den öffentlichen Straßen überwachen und gegen Banditen vorgehen. Dafür besitzt er militärische Befugnisse." Schön, schön. "Normalerweise wird für dieses Amt ein verdienten Offizier aus dem Exercitus Romanus ausgewählt." Der Nachsatz deutete schon an, dass ich mich daran aber nicht zwangsläufig orientieren wollte.


    Ich drehte die Tafel um, damit ich die vorbereitete Empfehlung lesen konnte. "Ich könnte also die Kommandeure der italischen Einheiten anschreiben lassen, damit sie dir einige Vorschläge für geeignete Leute unterbreiten können." Oooder.. "Oder ich könnte in den Archiven nachschauen, ob du die aktiven Soldaten nicht lieber in den Legionen lassen kannst und dafür einen geeigneten und ausgezeichneten Veteranen mit dieser Aufgaben betrauen kannst." Ich wartete einen kurzen Moment, um diese Idee etwas sacken zu lassen. "Dann könnte ich dir zum Beispiel einen ehemaligen Stadtkohortenoptio namens Tiberius Scaevius Briganticus vorschlagen. Er hat sich viele Jahre lang in Ostia verdient gemacht.. und ist da am Ende, mit Verlaub, ein bisschen versauert, weil er sich nicht von der Stadt trennen konnte." Die einfachen Leute und ihre irrationalen Gefühle eben. "Oder ich würde vielleicht auf den Veteran Gaius Tallius Priscus stoßen. Er hat 25 Jahre lang vorbildlich in der Legio Prima gedient, wurde vielfach ausgezeichnet und war am Ende Signifer in der Prima." Und weil aller guten Dinge drei waren: "Oder ich könnte auch über Caius Verulanus Mimnermus stolpern. Der hat sich zwar in seiner Laufbahn hauptsächlich nur um die Kranken und Verwundeten seiner Einheit, der Classis Misenensis, gekümmert. Aber er hat dabei trotzdem so viel erreicht und so viele seiner Kameraden vor dem sicheren Tod gerettet, dass die Zahl seiner Auszeichnungen sicher für sich spricht." Ich reichte die Wachstafel an den Kaiser weiter. (Er konnte sie meinetwegen auch gleich wieder an seinen Sekretär weiterreichen. Trotzdem würde ich den wichtigsten Mann im Raum hier bestimmt nicht einfach übergehen.)


    "Wenn ich eine Empfehlung abgeben darf: Ich würde die aktiven Soldaten jetzt nicht aus ihren Einheiten reißen. Erst der Bürgerkrieg. Dann zahlreiche Versetzungen von der Classis Misenensis zur Alexandrina. Danach auch eine ganze Reihe Versetzungen von der Prima weg zur Secunda oder anderen Einheiten." Es wurden überall immer weniger und weniger. "Stattdessen würde ich empfehlen, dass du dich hier der Veteranen bedienst. Ich lasse die Kandidaten anschreiben und bringe in Erfahrung, ob sie sich nach ihrem Dienst in der Armee diese Aufgabe überhaupt noch zutrauen und in der Verfassung für dieses verantwortungsvolle Amt sehen. Und wenn ich in ein-zwei Wochen die Rückmeldungen habe, dann kannst du dir deinen Wunschkandidat einfach auswählen." Ich ließ eine Pause. "Oder ich lasse wie gesagt die Kommandeure anschreiben. Deine Entscheidung, mein Kaiser."

  • "Gibt es auch Personen, die um diese Stelle nachgesucht haben?" fragte der Kaiser etwas überrascht. "Aber wenn ja, dann frag bei diesem Tallius nach."

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  • Der Kaiser wirkte überrascht. Ob er merkte, dass ich hier versuchte, frühzeitig meine Grenzen etwas auszuloten? Denn der Praefectus Viatorum war auf dem Tafelwachs zwar eindeutig ein ziviler Posten. Aber die militärische Note des Ganzen war doch unverkennbar. Und trotzdem sprach ich dieses Thema heute beim Kaiser an, nicht etwa der Ab epistulis. Von dem ließ ich mir hier nämlich nicht das Öl von der Sardine nehmen - und auch von keinem anderen.


    Zurück zur Sache: "Nachgefragt hat bislang keiner, nein." War ja zugegeben auch noch ein bisschen hin, bis der amtierende Präfekt seinen Posten zum Monatsende hin aufgab. "Wie du wünschst. Ich frage bei ihm nach." Die anderen beiden Veteranen schienen dem Kaiser nicht ganz so zuzusagen. Wahrscheinlich würde er bei einer Absage doch die Kommandeure der aktiven Soldaten in dieser Sache anschreiben lassen. Ich konnte also nur hoffen, dass der Tallier mir den gefallen tat und annahm.


    Nächster Punkt und nächste Tabula. Denn wie gesagt, ich hatte mich schon ein bisschen eingearbeitet. Und das wollte ich dem Kaiser hier auch gleich schön vorführen. "Wenn das alles dazu wäre, dann möchte ich als nächstes gerne den Census ansprechen. Denn der letzte vollständige Census liegt schon etliche Jahre zurück und fand damals noch unter Ulpius Valerianus statt." Und das war schon ein paar Tage her.. "Unter Vescularius und Cornelius gab es zwar auch solche Erhebungen. Da ging es allerdings nur um die Gruppe der Senatoren und Ritter sowie um deren Landbesitz. Es war eben die Finanzabteilung, die damals merklich federführend war." War ja auch ihr Job, sich um Geld und Vermögenswerte und solche Dinge zu kümmern. "Was seit Ulpius Valerianus allerdings nicht gemacht wurde, ist eine komplette Erhebung darüber, wieviele Menschen zur Zeit im Reich leben." Ob es wohl mehr oder weniger waren als zu Zeiten des valerianischen Census (vor dem Bürgerkrieg)?
    Was wollte ich also? "Mit deiner Zustimmung würde ich also gerne die Kommandeure der Militäreinheiten anschreiben, die Statthalter der Provinzen sowie den Curator Rei Publicae für den Bezirk Italia und den Praefectus Urbi für die Bevölkerung von Rom. Alle sollen für ihre Einheit, ihre Provinz oder ihre Stadt Einwohnerlisten erstellen und an die kaiserliche Kanzlei schicken. Darin sollen nach persönlichem Stand sortiert alle Senatoren, alle Ritter, alle Decurionen und alle sonstigen Bürgerinnen und Bürger des Reiches namentlich und zusammen mit ihrem Wohnort am Stichtag aufgelistet stehen." Ein Beispiel: "Wer also am Stichtag als Soldat in den Castra Praetoria wohnt, hinter dessen Namen stehen auch die Castra Praetoria als sein Wohnort. Wer am Stichtag als Postpräfekt in Alexandria lebt, hinter dessen Namen
    steht Alexandria als sein Wohnort."
    Ganz einfach also.


    Wozu war das alles gut? "Falls du dich fragst, wozu das Ganze: Es gibt gleich mehrere Gründe. Erstens sorgt jeder Census für Arbeit. Und Arbeit sorgt für Beschäftigung. Man denke nur an die zahllosen Schreiber, die in jeder Stadt jeder Provinz benötigt werden, um diese Listen zu schreiben." Dass Beschäftigung wiederum die Wirtschaft ankurbelte und Steuereinnahmen generierte, schien mir so offensichtlich, dass ich es nicht extra erwähnte. "Zweitens erfährst du, ob die Bevölkerungszahlen das Vorkriegsniveau bereits wieder erreicht haben. Und du kannst einem zu schnellen Wachstum genauso politisch versuchen entgegenzuwirken wie einem Schrumpfen der Bevölkerung." Augustus hatte es mit seiner Ehegesetzgebung und der Bevorzugung von kinderreichen Familien ja vorgemacht, an welchen Schrauben man zu schrauben versuchen konnte. "Und drittens.. lebt deine Kanzlei davon, jederzeit auf wenigstens halbwegs aktuelle Daten in den Kanzleiarchiven zugreifen zu können."


    Sim-Off:

    Edit: Könnte ich an Silanus statt die Mod-Rechte in der Administratio und Domus Flaviana bekommen? =)

  • Der Kaiser nickte. Nächstes Thema.


    Überraschendes Thema. Bei seinem Amtsantritt hatte er in der Finanzabteilung extra nachgefragt, ob nicht wieder einmal ein Census erforderlich wäre, was diese abgelehnt hatte. Wusste hier die linke Hand nicht, was die Rechte tat? Oder lag es schlicht daran, dass die Sergierin erst so frisch im Amt war? Egal, das war zu klären: "Da solltest du dich mit der Finanzabteilung kurzschließen. Denn wenn wir schon eine Liste aller Einwohner machen, dann wäre auch eine Feststellung ihrer Vermögen und so weiter sinnvoll, um die Steuern passend festzusetzen. Und die hatte mir vor einiger Zeit mitgeteilt, dass ein Census derzeit eigentlich nicht nötig wäre." Andererseits war das Gespräch mit diesem Finanzbeamten auch schon wieder eine ganze Zeit lang her. "Denn wir wollen nicht vergessen, dass die Einstellung von Schreibern und so weiter ja auch eine Menge Geld kostet." Er lächelte verschmitzt. Das war wohl eine Sache, die die Finanzabteilung stärker im Blick hatte als die Archive.

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  • Nicht nötig?? Ich zog unweigerlich überrascht die Augenbrauen nach oben. "Nicht nötig wird es sein, die Senatoren und Ritter erneut darauf zu überprüfen, ob sie alle den gesetzlich vorgeschriebenen Landbesitz vorweisen können.", widersprach ich vorsichtig. "Aber den letzten vollständigen, richtigen Census, den gab es unter Ulpius Valerianus. Das liegt also schon eine ganze Weile zurück. Das sollten wir" Wir, die Kanzlei. "also wirklich mal wieder in Angriff nehmen. Denn das ist mal wieder nötig.", unterstrich ich. Und Einiges kosten tat es, das war richtig. Die Frage war nur, wen es etwas kostete. Die Kanzlei und also die Staatskasse? Oder doch eher die vielen kleinen und großen Städte im Reich, die sich darum kümmern mussten, dass sie das Personal für die Erhebung eines Census hatten?


    Aber ich sah schon, dass ich hier an der falschen Adresse war für eine Diskussion. "Notiere, dass ich mich mit der Finanzabteilung darüber unterhalten muss.", wies ich also meinen Notarius an, bevor ich meine ganze Aufmerksamkeit wieder dem Kaiser schenkte. "Zusammen werden wir etwas ausarbeiten, das neben der Zählung der Bevölkerung in jeder Stadt jeder Provinz des Reiches dann auch weitere Vermögensfragen klärt." Die Abfrage von Betriebsstandorten erschien mir zum Beispiel noch sinnvoll. Da waren unsere Listen nämlich etwas unvollständig. Der schwierigste Punkt würde aber wahrscheinlich die Frage des Ob und Wie man gegebenenfalls auch den Landbesitz irgendwie in den Census einbettete.... "Sobald wir etwas ausgearbeitet haben, werde ich dich selbstverständlich darüber unterrichten, bevor die Anweisungen zur Census-Erhebung an die Statthalter und Kommandeure geschickt werden." Bis dahin: Thema vertagt.


    Sim-Off:

    Den folgenden Punkt klaue ich mir einfach mal von hier. Apollodorus ist ja jetzt im Exil.


    Nächste Tafel von meinem Notarius. (Es war die vorletzte für heute.) Was hatten wir da? "Es geht um den Nauarchus Appius Decimus Massa. Hier steht, dass er ehrenvoll aus der Classis Alexandrina entlassen werden soll, sein Entlassungsgeld in Land erhalten soll und eine Hasta Pura zum Dank erhalten soll. Außerdem, und darum landete der Fall jetzt bei mir, sollte überprüft werden, ob er sonst alle nötigen Voraussetzungen für den Ritterstand erfüllt." Ich sah auf. "Als erstes zur Frage des Ritterstandes. Spätestens nach Erhalt seines Entlassungsgeldes in Land spricht absolut nichts dagegen, ihn auch gleich zum Ritter zu erheben." Das war der erste und einfache Teil. "Dann zum Entlassungsgeld selbst. Zwei kurze Fragen habe ich dazu. Prima: Der Praefectus Aegypti empfiehlt die Übertragung eines Grundstücks bei Alexandria an den Decimus. Wünschst du diesem Vorschlag zu folgen? Oder hattest du an ein Landstück woanders im Reich gedacht?" Kurze Pause. "Und Secunda: Nach Codex Militaris ergibt sich ein Entlassungsgeld in Höhe von insgesamt 7500 Sesterzen. Die Frage wäre also, mit welchem Betrag du das Landstück darauf anrechnen willst." Dazu noch ein kurzer Kommentar: "Was hier steht, sieht nämlich danach aus, als sollte sein komplettes Entlassungsgeld in Land ausgegeben werden. Für die Erfüllung des Rittercensus würde allerdings auch Land im Wert von 5000 Sesterzen ausreichen. Das wäre vielleicht für die Staatskasse etwas sparsamer und würde aber auch umgekehrt dem Decimus noch Mittel zur.. Ausgestaltung oder was auch immer.. seines neuen Landes lassen.", mischte ich mich hier ungefragt auch in eine Sache ein, die mich als Procuratrix a memoria, zugegeben, eigentlich nichts anging. Andererseits aber: Grenzen waren dazu da, dass man sie austestete und dafür eben auch mal überschritt. Und entweder ich wurde dann in meine Schranken gewiesen. Oder aber ich redete dem Kaiser auf dieser Grundlage auch künftig immer mal wieder in solche Angelegenheiten rein....

  • Sim-Off:

    Da habe ich wohl ein Posting vergessen abzuschicken. Dann nochmal -.^


    Na, wenn man schon Einwohnerzahlen und so weiter ermittelte, konnte eine Überprüfung des Landbesitzes nicht viele Zusatzkosten verursachen. "Kläre das mit dem A Rationibus, genau." Dafür gab es ja die Kanzlei.


    ...womit sie auch schon beim nächsten Punkt waren, der dem Kaiser noch irgendwo in dunkler Erinnerung war. "Der Vorschlag ist akzeptiert. Genug Land für den Rittercensus wird genügen." Er überlegte kurz. Als größter Landbesitzer des Imperiums, der sogar Privateigentümer der Provinz Aegyptus war, würde ihm ein Grundstück nicht fehlen. "Welches Landstück sich dafür eignet, sollte mit dem Idios Logos. Oder dem Dioiketes, ich weiß nicht genau, woher wir sowas abzwacken." Er war zwar schon eine Weile Imperator, doch Landvergaben in Aegyptus hatte er noch nicht so häufig gehabt.

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  • Ich nickte. "Dann werde ich alles Nötige veranlassen und schreibe dem Praefectus Aegypti." Dem Kaiser war es ja offensichtlich recht, dass der Decimus sein Land irgendwo in Ägypten bekam. Und wo sich der Präfekt offenbar schon so seine Gedanken gemacht hatte und bei Alexandria ein hübsches Fleckchen für den Decimus ausgemacht hatte, da konnte sich die Kanzlei auch einen Brief an Idios Logos oder Dioiketes sparen und stattdessen den Präfekten einfach mit der Klärung dieser Detailfrage betrauen. "Seine Auszeichnung lasse ich vorbereiten und ebenfalls mitschicken. Die Urkunde seiner Erhebung in den Ritterstand lasse ich dir zur Bestätigung schnellstmöglich vorlegen *, damit auch die dann gleich mitgeschickt werden kann.", führte ich aus und hakte das Thema damit vorerst ab.


    Sim-Off:

    * Benutzung des schicken Kaisersiegels bei Standeserhebungen wie dieser erlaubt? Alles andere würde ich grundsätzlich mit dem "per procura Augusti"-Siegel siegeln.
    Weil Standeserhebungen laut Codex Universalis aber wirklich nur ausnahmslos der Kaiser beschließen darf, wäre mir dafür für jetzt und auch für später das Kaisersiegel lieber.


    Wieder streckte ich die Hand aus, um mir von meinem Notarius eine Wachstafel geben zu lassen. "Damit komme ich zum letzten Punkt für heute. Es geht dabei.. oder anders." Wie sagte ich das am besten? "Es ist nicht hundertprozentig mein Kompetenzgebiet. Trotzdem möchte ich dir diese Idee nicht vorenthalten. Es geht um eine Divinisierung des Gaius Ulpius Aelianus Valerianus als Divus Valerianus.", ließ ich die Katze aus dem Sack und wartete kurz, wie der Vorschlag ankam. "Weder der Vescularier noch der Cornelius haben diesen Schritt unternommen, keiner der beiden. - Du könntest diesen Schritt jetzt aber gehen und damit noch einmal symbolisch an eine Zeit anknüpfen, als das Volk von Rom noch nicht gespalten war in Vescularianer und Cornelianer, in Kriegsgewinner und Besiegte. Schieb deine beiden direkten Vorgänger beiseite in den Schatten und versuch dir so den letzten Restglanz der Ulpier zu eigen zu machen, den du ihnen mit dieser Geste selbst gewährst." Denn wer hatte sich nach der Zeit des Bürgerkriegs und der noch darüber hinaus andauernden Grabenkämpfe nicht nach der guten alten Zeit gesehnt, der Zeit eines stabilen inneren Friedens unter ulpischer Herrschaft? Wenn der Kaiser so zeigte, dass es ihm hier ganz genauso ging, konnte das für sein Image eigentlich nur positiv sein.


    Und sogar schon eine erste grobe Idee zum Wie und Wo hatte ich: "Ich habe gehört, dass du ein Lustrum planst." Ich erwähnte absichtlich nicht den Namen meines Onkels Kaeso in diesem Zusammenhang, damit der Kaiser nicht den falschen Verdacht bekam, dass ich ihm hier eine fremde Idee verfütterte. "Vielleicht würde sich ja in diesem Rahmen irgendwo sowas unterbringen lassen." Genau wusste ich das natürlich nicht, weil ich noch nie bei einer Apotheose dabei gewesen war. Denn vor wievielen hundert Jahren war es gewesen, dass mit Lucius Ulpius Iulianus der letzte Kaiser als Divus Iulianus einen Platz unter den Götter bekommen hatte? "Oder ansonsten wäre das wahrscheinlich etwas, was du am ehesten vielleicht mit dem Pontifex pro magistro im Detail besprechen solltest....", wofür ich jederzeit eine Einladung zur Audienz an den Pro magistro rausschicken lassen könnte.

  • Wieder nickte der Kaiser kurz. Die Sache war abgehakt. Nächster Punkt.

    Sim-Off:

    Generell sollten alle wichtigeren Ernennungen und Verkündigungen mit meinem Siegel gezeichnet werden. D.h. Standeserhöhungen, Gesetze, Kommandeure, Behördenleiter etc. Du solltest nur nichts mit meiner Unterschrift siegeln, wo du nicht absolut sicher bist, dass ich es ohne Rückfragen unterschreiben würde ;)


    "Die Divinisierung von Valerianus?" Severus war tatsächlich überrascht. Der letzte Ulpier war nicht unbedingt für seine Tatkraft berühmt gewesen und letztlich wohl hauptsächlich deshalb in Erinnerung geblieben, weil er so hinterhältig ermordet worden war. Andererseits... "Womöglich sollte man dieses Thema aber einmal mit dem Pontifex pro Magistro diskutieren, sehr wohl. Du könntest zur Vorbereitung ein Dossier erstellen, was für und gegen eine Diviniserung spräche."

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  • Der Kaiser wirkte etwas überrascht. Aber er wollte anscheinend trotzdem wenigstens mal darüber nachdenken. "Ich stelle dir gerne ein Dossier hierzu zusammen.", antwortete ich ihm und fügte hinzu: "Und vielleicht weiß sich ja der Senat am Ende auch für deine Pietas", das respektvolle Verhalten gegenüber dem verstorbenen Valerianus (dessen zwei Nachfolger hatten sich ja nicht besonders respektvoll nur um das Erbe des letzten Ulpiers geprügelt, salopp gesagt) "durch einen Nomen Honoris zu revanchieren." So unwahrscheinlich wäre das ja nicht.


    Sim-Off:

    "One of his first acts as Emperor was to persuade the Senate to grant divine honours to Hadrian, which they had at first refused; his efforts to persuade the Senate to grant these honours is the most likely reason given for his title of Pius." (Wiki: Antoninus Pius)


    Wäre noch zu klären: "Möchtest du, dass ich den Pontifex pro magistro auch gleich anschreibe und zu einer Audienz auf den Palatin lade oder willst du erst das Dossier hierzu haben, bevor eventuell eine Einladung an den Pontifex geht?" Außerdem achtete ich darauf, wie der Kaiser auf die Sache mit dem Nomen Honoris reagierte. Denn wenn er diese Idee gut fand, dann musste ich mir den Pro magistro ja vielleicht selbst noch kurz vornehmen. (Der Kaiser sollte sich ja nicht selbst für sowas beim Pro magistro ins Gespräch bringen. Einerseits. Aber andererseits musste irgendwer dem Pro magistro ja diesen "Tipp" schon geben. Denn mit seiner Stellung sollte so ein Vorschlag im Senat am Ende schon von ihm kommen. Meinte ich.)

  • Severus Pius. Das klang an sich nicht schlecht. Aber war diese Aussicht es wert, einen Mann zu divinisieren, mit dem ihn nicht sehr viel verband. "Ich würde kurz einen Blick auf das Dossier werfen, bevor wir ihn einladen. Vielleicht brauche ich dann ja gar keinen Rat mehr." Er lächelte unter seinem sorgsam gepflegten Bart hervor. Es eilte ja auch nicht. Und vielleicht ließ sich stattdessen ja sein Vater unter die Götter schmuggeln. So wie Divus Traianus es damals geschafft hatte.

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  • Dann war auch das also erstmal geklärt. "Gut. Ich werde dir dieses Dossier zur nächsten Besprechung vorlegen.", versprach ich und lächelte kurz. "Gibt es bis dahin sonst noch etwas, das ich für dich tun soll? Irgendwelche Aufgaben hier in der Kanzlei? Irgendwelche Vorbereitungen für deinen baldigen Auftritt auf dem Forum Romanum, wenn du die Konsuln des nächsten Jahres vereidigst?" Das war ja auch so eine gesetzliche Pflicht des Kaisers, auch wenn die eher ins Metier des A libellis fiel (deshalb hatte ich das auch nicht selbst als eigenen Punkt auf meiner heutigen Agenda gehabt). "Oder sonst irgendetwas?" Ich erwartete natürlich nicht unbedingt, dass sich der Kaiser jetzt noch irgendwelche Dinge für mich ausdachte. Denn wenn er noch einen Wunsch hatte, versuchte ich den natürlich noch zu erfüllen. Aber eigentlich fragte ich nur aus Höflichkeit.. und damit er sah, dass ich mit dem heutigen Tagesgeschäft hier fertig war und er mich bis zur nächsten Besprechung wieder an meine sonstige Arbeit entlassen konnte.

  • "Ich denke, vorerst sind wir ausreichend beschäftigt, nicht wahr?" erwiderte der Kaiser und lächelte (wieder einmal). Als sie dann selbst direkt wieder einen Vorschlag machte, hob er den Zeigefinger. "Ach ja, das könntest du noch in die Wege leiten." Als A Memoria war sie ja nicht zuletzt für die stetig wiederkehrenden Termine im Amtsjahr zuständig.

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  • Klasse. Da hatte ich mir zum Schluss also glatt noch selbst ein Ei gelegt. "Gut. Ich werde alles Nötige veranlassen und vorbereiten lassen.", was bei genauerem Nachdenken darüber so viel aber dann doch zum Glück gar nicht war. Denn die designierten Magistrate wussten ja durch die Aushänge schon Bescheid. Der Kaiser wusste spätestens durch mich jetzt Bescheid. Das Volk wusste entweder durch die Aushänge Bescheid oder es interessierte sich eh nicht für die Politik. Oder es war zufällig dann da und schaute bei den Vereidigungen zu. Wer fehlte, waren nur die Prätorianer, die ich deshalb von einem meiner Notarii sicherheitshalber nochmal darüber in Kenntnis setzte. Dann war auch das abgehakt.


    Ich stand auf von meinem Platz. "Dann sehen wir uns bei der nächsten Besprechung. Vale, mein Kaiser." Zufrieden mit mir selbst verließ ich (gefolgt von Prima, Secunda und meinem Notarius) das Besprechungszimmer und machte mich wieder an die Arbeit. Denn mit einem hatte der Kaiser völlig recht: Ich war nach diesem ersten Gespräch als seine Procuratrix a memoria bestimmt nicht unterbeschäftigt.

  • Sim-Off:

    Falls jetzt wegen mir mit der Ernennung der Magistrate gewartet wird: Ich dachte eigentlich nicht, dass aus der Vereidigung der designierten Konsuln noch eine größere Nummer gemacht wird. Sind ja keine IDs, die Konsuln, sondern nur NPCs.... ;) Ich wollts halt nur erwähnen, weil sich das bei der Gelegenheit gerad iwie anbot. Fand ich. 8)


    Ich war mir nicht sicher, ob man dem Kaiser erzählt hatte, welchen ungeplanten Verlauf ein kleiner Kennlerntermin auf dem Palatin am Ende genommen hatte. Sicher war ich mir nur: Spätestens heute würde ihm die kleine Veränderung an mir (und nein, es war nicht die Frisur, und ich trug auch kein neues Duftöl) bestimmt auffallen. Weil ich noch nicht komplett wieder bei Kräften war, begleiteten mich auch heute neben einem Notarius wieder Prima und Secunda. (Auch da gabs heute also keine Verändungen).


    Es hatte viel zu tun gegeben seit der letzten Besprechung. Und das Reich hatte auch keine Rücksicht darauf genommen, was ich seit der letzten Besprechung hier alles durchmachen musste. Deshalb hatte ich auch heute wieder jede Menge Punkte vorbereitet und mitgebracht. Und deshalb tat ich auch erstmal so, als wäre nichts gewesen und fing gleich an. "Ich grüße dich, mein Kaiser." Mein Lächeln war heute ein bisschen müder und glanzloser, wegen der Anstrengungen der letzten Tage. Ich setzte mich auf den Platz, wo ich auch beim letzten Mal schon gesessen hatte. Dann ließ ich mir gleich die erste Wachstafel von meinem Notarius geben. "Es gibt wieder Vieles zu besprechen, weswegen ich am besten gleich anfange.. unzwar hier an deinem Hof. Es geht um den Beamten Cossus Carpinatius Ruga, der seit längerer Zeit schon wirklich gute und zuverlässige Arbeit als Primicerius ab epistulis leistet." Ich machte eine kleine Pause. "So zuverlässig und gut, dass ich meine, dass er dir hier nicht mehr optimal von Nutzen ist. Ich bin mir sicher, er könnte noch mehr für dich leisten.. wenn du ihn mehr für dich leisten lässt." Das ließ ich als Ende des ersten Teils schonmal so stehen.


    Stattdessen kam ich nun zum zweiten Teil. "Aber ich habe gleichzeitig auch weniger gute Nachrichten aus dem Ludus Gallicus zu berichten. Der dortige Director Ludi.. wenn du ihn kennst, dann weißt du, dass er leider nicht mehr so kraftvoll und jung ist wie du, mein Kaiser.. kämpft scheinbar immer öfter mit seiner Altersvergesslichkeit." Ich nickte betroffen. (Auch wenns mich eigentlich nicht berührte.) "Ich würde dir deshalb sehr raten, ihn von seinen Aufgaben freizustellen. Damit er sich besser um seine Gesundheit kümmern kann. Und damit zum Wohle des Reiches ein anderer seinen Platz einnehmen kann." Ich schob eine kleine Kunstpause ein. Dann verband ich die beiden Teile zu einem gemeinsamen Punkt. "Willst du beide Probleme.. ein Mann, der dir aus gesundheitlichen Gründen gerade kaum nützlich sein kann, und ein Mann, der in seinem jetzigen Amt einfach nicht genug Möglichkeiten hat, um sein ganzes Potenzial und seinen ganzen möglichen Nutzen für dich einzubringen.. willst du diese beiden Probleme einfach und effektiv lösen, dann rate ich dazu, den Primicerius Carpinatius in den verdienten Ritterstand zu erheben und ihn anschließend zum Nachfolger des aktuellen Director Ludi Gallici zu ernennen." Und damit den Posten leer zu räumen, auf dem ich anschließend diesen Helvetius Severus installieren.. äh.. beim Procurator ab epistulis für ein Vorstellungsgespräch empfehlen wollte. "Mit seiner Zuverlässigkeit und seiner Tatkraft, die er hier als Primicerius ab epistulis an den Tag legt, bin ich mir sehr sicher, dass er eine hervorragende Wahl wäre.", setzte ich mich für den Mann ein, nur um danach meinen Blick auf die Wachstafel fallenzulassen und nachzuschieben: "Oder ich könnte mich natürlich auch noch nach anderen Alternativen umsehen." Mein Vetter Helvetius Varus war ja zum Beispiel sogar schon Ritter und wäre bestimmt auch dafür geeignet.. Andererseits: War der zur Zeit überhaupt hier in Rom? Und interessierte der sich überhaupt für den Ludus Gallicus? (Oder interessierte er sich nicht für den Ludus Matutinus noch etwas mehr?)

  • Sim-Off:

    Gut.


    Carpinatius Ruga, ein Primicerius. Der Kaiser versuchte sich zu erinnern, ob er dem Beamten schon einmal begegnet war. "Wie sieht es mit seinem Census aus? Genügt er für den Ritterstand?" fragte er schließlich. Neben der persönlichen war die ökonomische Eignung ja ein zentraler Faktor.


    "Und mit dem Director Ludi..." Er kannte den Mann natürlich, aber er konnte sich jetzt nicht erinnern, etwas über seine Amtsführung gehört zu haben. "... lade ihn ein."

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    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

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