• Nach der ersten Begrüßung


    sah Curvus
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    als erstes seine Frau an.


    "Salve Mea Marita. Ich hoffe du hast dich von den Reisestrapazen erholt."


    Eine leichte Umarmung folgte und die Nachfrage war so ziemlich das höchste was der Alte an öffentliche Zuneigung hinbekam. Dabei zeigte die Nachfrage das er sehr wohl wusste das seine Frau das reisen über Land nicht gut vertrug und es sinnlos war mit ihr über Reisen per Schiff zu sprechen.


    Da sein ältester Sohn noch nicht anwesend war wandte er sich erst einmal Curio zu und ließ ein knappes:


    "Sohn", folgen was gepaart war mit einem einschätzenden Blick.


    Lediglich als sein Blick auf seine Tochter fiel kam sowas wie Weichheit in sein Antlitz. Er ging zu ihr strich ihr kurz über die Wange und sagte:
    "Salve Coriolana, ich hoffe hier ist alles in Ordnung?"
    Fast klang es so als ob er seine Tochter als engste Verbündete und quasi seine Aufklärer ansah.


    Bevor er sich wieder an seine Frau wandte um zu erfahren was vorgefallen war, denn sont begrüßte sie ihn eher mit den Worten das sie alles im Griff hatte, gab er seinen Kindern noch Gelegenheit ihn zu begrüßen.


    Alle anderen eventuell anwesenden wurden von dem Alten erst einmal komplett ignoriert.

  • Von Timarcha kam etwas mehr als eine Umarmung, denn sie hauchte ihrem Mann einen Kuss auf die Wange. Er schien gute Laune zu haben, was sie sogleich mit einem Lächeln in seine Richtung quittierte. Danach trat sie einen Schritt beiseite und stellte sich neben ihren Mann, um den Weg auf die Kinder freizugeben.


    Das habe ich, mein Liebster.


    antwortete sie auf seine Frage und nahm zufrieden zu Kenntnis, dass er sich, im Gegensatz zu seinem Sohn, nicht die leidige Diskussion über irgendwelche lächerlichen Bootsreisen eröffnete.


    Curio hatte gehofft, dass er sich erstmal Lana widmen würde, dies war aber nicht so. Der alte Primus Pilus grüßte ihn kurz und musterte ihn von Kopf bis Fuß. Was er sah war ein gutgekleideter junger Mann, der extra für seinen Vater die am wenigsten abgetragene Tunika angelegt hatte. Dennoch war Curio nervös, denn sie hatten sich seit seiner... Verbannung vom Weingut nicht mehr gesehen. So kam nur ein kurzes


    Vater...


    als Antwort über seine Lippen und glücklicherweise geschah dann das, was er eigentlich schon erwartet hatte. Der Blick des Alten wanderte zu seinem Nesthäkchen.


    Diese wiederum strahlte förmlich, als ihr Vater auf sie zukam. Auch sie umarmte ihren Vater, drückte ihm einen Kuss auf die zweite, noch nicht geküsste Wange und wurde auch sogleich kurz in die Höhe gehoben. Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, strahlte sie fast so wie Sol persönlich.


    Ja, alles in Ordnung, Vater. Aber es gibt einige Neuigkeiten.


    Curio nickte ihr kurz dankbar zu, da sie weder Details nannte und ihm dadurch Zeit ließ, die Art und Weise zu überdenken, wie man ihm die vielen "Neuigkeiten" beibringen sollte.. Wenigstens auf sie konnte man sich verlassen. Die Frage war nur, wie lange...

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    "Nun wenn du und deine Mutter offenbar viel zu erzählen haben sollten wir damit alsbald beginnen nicht?"


    bekam erst einmal Coriolana ihre Antwort. Curvus Blick ging wieder zu Curio und zunächst kam der Kommentar:
    "An Einkommen scheint es dir ja nicht zu mangeln bei dem was du so trägst!"


    Er sah sich im Atrium um das ja quasi spartanisch eingerichtet war.


    "Lass mich raten bei der Einrichtung hat dein Bruder den Ton angegeben? Wo ist der Decurio überhaupt? Ich hoffe im Dienst!"


    Die Art und Weise wie der Alte das Wort Decurio aussprach deutete an das dies, zumindestens bei seinem momentanen Wissensstand das größte Problem war.

  • Coriolana nickte strahlend, doch Timarcha mischte sich erstmal ein. Denn sie wusste ja, welche "Neuigkeiten" auf ihren Mann warteten und dass sie eher Überraschungen sein würden.


    Ich bringe dich gleich erstmal in unser Zimmer, Lucius. Dort kannst du dir dann den Staub aus Kleidung, Haaren und Gesicht waschen und nachher beim Essen können wir dann alles in Ruhe besprechen.


    Timarcha wusste, wie sie ihren Mann um den Finger wickeln musste und so folgte dem herzlichen Lächeln gleich noch ein dritter Kuss auf seine Wange.


    Nur Curio fühlte sich sichtlich unwohl. Bei den Worten seines Vaters, die in seinen Ohren wie immer einen teils missbilligenden, teils spöttischen Unterton annahmen, fühlte er sich gleich zurückversetzt in jene Zeit, in der sie sich ständig in den Haaren hatten. Nie hatte sein Vater ihn ernstgenommen und jetzt schien sich das einfach so weiter fortzusetzen.


    Als Magister Vici muss ich auch vernünftig aussehen.


    gab er kurz angebunden und mit einem deutlichen Hinweis auf seinen aktuellen Titel, den er aber bereits morgen verlieren würde, zurück und folgte dann dem Blick seines Vaters im Atrium.


    Wir haben uns dafür entschieden, die Ausstattung vorerst auf das notwendigste zu beschränken. Du siehst hinten das Lararium, an den Seiten einige bequeme Bänke und dort eine kleine Sitzecke.


    Es weniger eine Führung, als ein kurzes Hindeuten. Für mehr wäre der alte Primus Pilus aber wohl auch nicht zu begeistern gewesen. Dann sprach er das Wort Decurio aus, mit einem Unterton, der nun endgültige Missbilligung kundtat. Curio schluckte.


    Lucius Corvinus ist noch im Castellum, wird aber bei der Cena anwesend sein.


    betonte er. Sollte er ihm dann den Kopf waschen. Curio hingegen hatte nur wenig Lust, auch dafür noch den bösen Blick abzubekommen.

  • Wochenlang war Corvinus nicht mehr zu Hause gewesen. Ein Auftrag hatte den nächsten gejagt. Das rumoren hinter dem Limes wurde jeden Tag stärker. Da er Decurio einer Reitereinheit war hatte das bedeutet das er nahezu pausenlos unterwegs war um die Augen und Ohren für den Legaten zu sein. Manchmal hatte er sich danach gesehnt, meistens wenn er mehrere Tagesritte von Mogo entfernt irgendwo in der Wildnis geschlafen hatte, wieder bei der Infanterie zu sein. Die waren zwar den ganzen Tag damit beschäftigt ihre Legionäre zu schleifen, was sicherlich den Bewohnern von Mogo schon aufgefallen war das die Legionäre vor Sonnenaufgang und bis nach Sonnenuntergang gedrillt wurden, aber wenigstens meistens die Nacht über im Castellum. Da die Casa Helvetia ja nicht weit vom Castellum entfernt war hätte er sicherlich in diversen Nächten die Möglichkeit gehabt nach Hause zu gehen. So aber hatte er es lediglich geschaft ein paar wenige kurze Nachrichten von einem Calo der Legion zur Casa bringen zu lassen.


    Nun aber war er gestern wieder ins Castellum gekommen. Seine Einheit war ja noch relativ jung und unerfahren, obwohl letzteres in den letzten Wochen massiv abgenommen hatte, was auch auf ihre Pferde zutraf. Nach den mehreren Wochen Dauereinsatz war das vorläufige Ende nun erreicht. Der Fachmann in der Legion hatte dem Legaten deutlich den Hinweiß gegeben das die IVte Turma entweder ein paar Tage Ruhe bekommen musste oder sie mindestens die Hälfte der Tiere danach zum Abdecker würden bringen müssen.
    Im eingeschränkten Maß traf das auch auf die Männer der Turma zu. Sie alle hatten diverse Blessuren von Zusammenstößen mit Land und Leuten, auch wenn Corvinus bisher noch keinen Totalausfall gehabt hatte, sowie einiges an Gewicht verloren.


    Wie auch immer nachdem er gestern gegen Mittag ins Castellum geritten war, hatten sie bis spät in die Nacht gearbeitet um Ausrüstung zu reparieren oder zu ersetzten, den Papyruskram dafür erledigt, alle den Medicus aufgesucht und die Pferde versorgt die alle Stallplätze bekommen hatten und bis zu den Augen in Futtersäcken mit Kraftfutter steckten. Am Vormittag hatten sie die letzten Maßnahmen abgeschlossen und dann mit Erlaubnis des Legaten alle für einige Tage frei bekommen mit der üblichen Auflage nicht außer Signalhornreichweite des Castellums zu verschwinden.


    Corvinus war demnach sofort, naja fast sofort eine Kleinigkeit hatte er noch vorher organisiert, zur Casa Helvetia aufgebrochen.


    In gewohnter Manier war er dabei in das Haus eingetreten, den aufspringendem Ianitor zu verstehen gegeben das dieser schneller werden musste und den Weg durch den Gang ins Atrium hinter sich gebracht.
    Dort angekommen rief er erst einmal laut
    "Alpina....Familie....jemand da?"


    Egal wer erscheinen würde, würde auf den ersten Blick sehen können das Corvinus harte Tage hinter sich hatte.
    Er sah irgendwie abgerissen aus. Natürlich trug er eine Tunika ohne Löcher oder dergleichen, einen intakten Cingulum und Calligae. Aber trotzdem war der Eindruck schnell zu sehen. Er hatte mehrere Kilo an Gewicht verloren und war schlecht rasiert. Seine Haare und Fingernägel waren stumpf, teilweise aus- oder eingerissen. Sein einer Knöchel war angeschwollen und man konnte diverse blaue Flecken und Schrammen sehen. Besonders seine linke Gesichtshälfte inklusive Ohr war angeschwollen und rötlich verfärbt.
    Zu guter Letzt wirkte er mehr als nur leicht übernächtigt auch wenn er es beim erscheinen eines Familienmitgliedes und besonders Alpina sofort versuchsweise übertünchen würde.

  • Alpina richtete gerade frische Tücher, Binden und Decken für die bevorstehende Geburt her. Es würde nicht mehr lange dauern und sie wollte vorbereitet sein. Mit versonnenem Lächeln legte sie zwei winzige Tuniken zusammen, die sie mit Lanas Hilfe selbst geschneidert hatte. Kaum vorstellbar, dass sie bald ihr eigenes Kind damit anziehen würde.
    Plötzlich ertönte nach einem Rumpeln, das Alpina sofort aufhorchen ließ, aus dem Atrium die Stimme von Corvinus. Er rief ihren Namen! Alpinas Herz machte einen Schlag bis zum Hals, gefolgt vom Aufwirbeln von Schmetterlingen in ihrem Bauch. Wie sehr hatte sie ihn vermisst!
    Sie ließ alles stehen und liegen und eilte ihm entgegen so schnell es ihr Zustand eben zuließ.


    "Corvinus!", rief sie ihm schon von weitem entgegen.
    Dann warf sie sich in seine Arme. Sofort spürte sie, dass er deutlich schmaler geworden war seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Sie schmiegte sich an seine Brust und genoss zum ersten Mal seit langem seine Nähe. "Wie schön, dass du wieder da bist. Ich habe dich so sehr vermisst!"


    Nach einer Weile löste sie sich von ihm und untersuchte ihn mit prüfendem Blick. Er sah mitgenommen aus. Dass er schlecht rasiert war nahm sie nicht weiter zur Kenntnis, mehr beunruhigten sie die sichtbaren Verletzungen. Schrammen und blaue Flecken, dazu eine deutlch gerötete und geschwollene linke Gesichtshälfte - die Folge eines Kampfes Mann gegen Mann, wie sie folgerte.
    Sie sah ihn mitleidig an und wartete darauf, dass er ihr selbst erzählte, wie es ihm ging.

  • Die restliche Familie schien nicht da zu sein aber der wichtigste Teil davon schon.
    Als er sie sah, ihren Zustand war er zunächst erleichtert.
    Er nahm sie auch in die Arme
    "Ich dich auch... und du glaubst gar nicht wie froh ich bin das ich nicht zu spät gekommen bin. Mit etwas Glück bekomme ich so die Hochzeit meines Bruders und die Geburt meines Kindes mit!"


    Er legte seinen Kopf kurz an ihren und zuckte dabei ganz leicht. Für einen Moment hatte er die nässende Wunde unter seinem Kinn vergessen die eben eines der Standardleiden der Legionäre und Reiter Roms waren wo der Lederriemen den Cassis auf dem Kopf hielt und der unweigerlich bei längerem tragen in die Haut schnitt.


    Sie lösten sich ein kleines Stück und er fing ihren Blick auf. Erkannte das Mitleid.
    Sanft strich er ihr über den Kopf.
    "Alles in Ordnung ich bin ja da und solange die Chatten nicht beschließen morgen über den Limes zu kommen für mehrere Tage, vielleicht eine ganze Woche!"


    Er gab ihr einen Kuss und genoss den Geschmack auf seinen Lippen. Gleichzeitig erkaufte er sich damit etwas Zeit um darüber nachzudenken wie viel er erzählen sollte.
    "Hast du in deiner Taberna auch was gutes für Pferde?"

  • Alpina spürte wie Corvinus zusammenzuckte und erkannte, da sie ja deutlich kleiner als er war, auch die nässende Wunde unter dem Kinn. Darum würde sie sich kümmern, wenn sie ein wenig mehr von ihm erfahren hatte. Die Aussicht darauf, dass er mehrere Tage, vielleicht sogar eine ganze Woche bleiben würde, entlockte ihr ein strahlendes Lächeln. So viel Zeit hatten sie noch nie miteinander verbringen können. Was für großartige Aussichten!


    Sie genoss seinen Kuss. Wie lange war es her, dass sie sich geküsst hatten. Als er dann aber nicht nach einem Heilmittel für sich fragte, sondern für die Pferde, schüttelte sie in gespieltem Ärger den Kopf.
    "Denkst du immer zuerst an deine Pferde anstatt an dich? Wie wäre es, wenn ich zunächst deine Wunden behandle und dir dann eine Salbe für deine wundgerittenen Pferde mitgebe?"


    Zärtlich strich sie über seine gerötete Wange und fragte dann mit verschmitztem Lächeln:
    "Hast du wieder den Kopf hinhalten müssen oder ist es eher der helvetische Dickschädel der sich hier zeigt? Ich hoffe die Frau deines Kampfgegners wird ähnlich das Gesicht verziehen wie ich..."

  • Gespielt empört, Alpina in den Armen haltend, antwortete Corvinus
    "Du glaubst ja gar nicht wie schlimm es um die arme Lykke und Sigga steht. Der Legat hat uns wirklich von Pontius nach Pilatus geschickt und zwischen drin gab es immer mal wieder chattische Störer. Ich glaube noch einen Tag länger und die beiden wären tot zusammen gebrochen. Du weißt doch bestimmt irgend ein Mittel das sie wieder schnell zu Kräften kommen?"


    Er genoss das streicheln und schloss kurz die Augen.
    "Ausgerechnet an der Sache bin ich selber Schuld. Es fing alles damit an das wir irgendwann nen verdammt zähes Stück Wildschwein erlegt haben. Muss schon tausend Jahre alt gewesen sein der Kerl...jedenfalls hat er so geschmeckt. Mir steckte jedenfalls ewig viel Fleisch zwischen den Zähnen. Ich hab dann auf nem jungen Ast rumgekaut und das meiste dadurch rausgekriegt. Aber irgendwie hab ich mir da scheinbar nen Splitter irgendwo reingedrückt. Mit meinen dicken Fingern hab ich nichts fühlen können aber ich meine mit der Zunge was zu spüren. Jedenfalls wurde das immer dicker und hat verdammt weh getan. Vorgestern hab ich gedacht ich halte es nicht mehr aus. Zum Glück waren wir ja auf dem Rückweg und zu meinem noch größeren Glück hab ich nen Bienennest gesehen. Also rann da ein wenig Honig gemopst und ein paar von den Tierchen gefangen und mich in die Wange stechen lassen. Ist alles taub im Moment!"
    Ein triumphierendes Gesicht bildete den Abschluss und er freute sich schon auf das Lob für seinen Einfallsreichtum zur Schmerbekämpfung.

  • Den Pferden schien es tatsächlich schlecht zu gehen, also wurde Alpina ernst.
    "Natürlich können wir Lykke und Sigga wieder aufpäppeln. Es gibt so ein Wundermittel aus einem Teil Leinsamenschrot, zwei Teilen Weizenkleie und vier Teilen Hafer. Den Leinsamenschrot muss man am Tag zuvor einweichen, das machen wir am besten heute noch, den Rest mischt man dann dazu und kocht das Ganze auf. Wenn wir noch Brennnesselsamen dazugeben wird auch das Fell schnell wieder glänzend. Keine Sorge, du musst nicht in Zukunft zu Fuß gehen."


    Dann folgte eine abenteuerliche Geschichte wie er zu der dicken, geröteten Backe gekommen war. Alpina musste lachen. Es war so typisch Corvinus.
    "Das hast du wunderbar gemacht, mein Bär! Das Bienengift hat den Schmerz genommen. Du kannst den Bienen dankbar sein." Doch schon gleich drauf wurde sie wieder ernst. "Ich fürchte allerdings, dass der Fremdkörper noch in deinem Kiefer steckt und eine Entzündung verursacht hat. Mit etwas Glück kann ich ihn entfernen und dir mit Myrrhe helfen. Die Harzkörner, gekaut oder in Wein gelöst als Mundspülung, helfen wunderbar. Du willst ja an Curios Hochzeit was essen können, oder? Vor allem wo du so abgenommen hast. Da muss ja dringend wieder was hinwachsen an dich!"


    Sie strich ihm zährtlich über den Bauch. Eine Sache hatte er aber immernoch ausgelassen. Die Gefahr, die von den Chatten ausging. Alpina bohrte nach.
    "Was ist dran an dem Gerücht, dass sich die Chatten zum Krieg rüsten. Hast du dich in Gefahr gebracht? Ich hatte solche Angst, dass du nicht wiederkommst!"

  • Er legte ihr den Arm um die Schulter.
    "Das hört sich sehr gut an. Aber das mache ich, nach deiner Anweisung, erst morgen. Für heute sind Lykke und Sigga gerettet und stehen im Stall mit ordentlich Wasser und Heu.
    Heute machen wir da aber nichts mehr."


    Er lenkte sie leicht in den Bereich ihrer "Wohnung" und damit aus dem großen Atrium raus.


    "Lass uns doch erstmal hier verschwinden. Ich will die Sachen loswerden und mich von meiner Frau wieder etwas vorzeigbarer machen lassen. Der Rest der Familie scheint ja eh nicht da zu sein!"


    Gesagt getan und es ging erst einmal ins Cubiculum der beiden.

  • In den letzten Stunden war immer mehr Unruhe ins Haus geraten, das bis vor einigen Minuten noch an Curio und seiner frisch angetrauten Ehefrau vorbeigegangen war. Jetzt, wo Curios Schwester aber Silvana zur Geburt hinzugerufen hatte, blieb den Männern im Haus nichts anderes übrig, als auf die erlösende Nachricht zu warten, dass alles in Ordnung war und es Mutter und Kind gut ging. Neben Curio standen nun auch sein Vater und sein Bruder im Zentrum des Hauses, trotteten teils hin und her oder saßen in der steinernen Sitzecke und vetrieben sich mit irgendwelchen Dingen die Zeit. Mittlerweile hatten die Schreie aus dem Wohnbereich von Corvinus und Alpina zugenommen und spätestens als Lana in Curios Schlafzimmer gestürmt war, war wohl klar, dass es keine alltägliche Geburt war. Über die genauen Umstände und Probleme wussten die Männer aber freilich nichts, zumal ihnen auch niemand etwas dazu gesagt hatte.


    Eines war aber augenscheinlich: Der Vater fehlte. Der britische Ianitor hatte darauf hingewiesen, dass sich Corvinus bereits recht früh auf den Weg zu einem Gespräch ins Castellum aufgemacht hatte. Curios Meinung darüber ging auseinander. Einerseits war er davon überzeugt, dass Corvinus über dies alles Bescheid wissen sollte, andererseits würde ihm die Schreie Alpinas sicherlich eine gehörige Angst einjagen. Schließlich jagten sie auch schon Curio Angst ein und der war zwar eng mit ihr befreundet, aber natürlich nicht so eng, wie Corvinus. Die Frage, ob man ihn dazuholen sollte, verneinten sowohl Curio als auch sein Vater, denn was auch immer seine Verpflichtung im Castellum war, er hatte dort seine Arbeit zu erfüllen und würde - so die Götter wollten - noch frühzeitig im Haus ankommen.

  • Kurz nachdem Ruhe ins Haus eingekehrt war und somit wohl auch zu mindestens denjenigen der Anwesenden die schon mal einer Geburt "beigewohnt" haben klar war das es jetzt wie auch immer vorbei war, kam Corvinus ins Atrium.
    Er machte einen nachdenklichen Eindruck und als er aufsah und sowohl seinen Vater als auch seinen Bruder, beide hatte er nach gestern noch lange im Bett erwartet, sah in einen überraschten umschwang.


    "Was denn hier los?"

  • Es dauerte nicht mehr lange, bis wieder Stille im Haus einkehrte. Allerdings war genau das der Moment, der die größte Anspannung hervorrief, denn Stille konnte ja alles mögliche bedeuten. Curio, der nervös durch das Atrium gestapft war, hielt nun inne und wartete, ob er irgendwas anderes hören konnte, dass die schweren Schreie Alpinas ersetzte, doch bis ins Atrium drang nun nichts mehr, was einen Rückschluss auf das Ergebnis der Geburt zugelassen hätte. Dass die Anspannung nun ihren Höhepunkt erreichte, wurde auch durch den alten Primus Pilus deutlich, der sich nun ebenfalls erhoben hatte und, auf seiner Vitis abgestüzt, zur Tür schaute, die zum Wohnbereich von Alpina und Corvinus führte. Und genau in diesem Moment erschien Corvinus im Atrium. Curio schaute ihn einige Augenblicke an und erhob dann das Wort.


    Alpina liegt in den Wehen... oder... hat in den Wehen gelegen.


    Was dabei rumgekommen ist wude aber erst deutlich, als Lana mit fröhlichem Gesichtsausdruck aus dem Wohnbereich ins Atrium trat, in die Runde blickte und dann mit kleinen schnellen Schritten auf ihren großen Bruder zuging, ihn umarmte und einen Kuss auf die Wange drückte.


    Herzlichen Glückwunsch, großer Bruder, du bist Vater! Alpina und dem Kind geht es gut. Mutter wird es dir gleich herausbringen.


    Und kaum, dass sie die Worte gesprochen hatte, verschwand sie auch schon wieder im Wohnbereich.


    Curios Anspannung entwich aus seinem Körper und nun trat auch er auf seinen Bruder zu.


    Herzlichen Glückwunsch, Lucius.


    sagte er und klopfte ihm auf die Schulter. Danach ertönte das Klacken von Curvus' Vitis, da nun auch der alte Helvetius auf seinen Sohn zuging. Sein Schulterklopfen fiel aber deutlich fester aus, als das Curios.


    Glückwunsch, Sohn. Der Herr des Lichts möge mit dir und deiner Familie sein.


    Jetzt warteten natürlich alle, dass Timarcha mit dem Kind herauskam, um es dem Vater zu Füßen zu legen.

  • "WAS"....


    "Sie hat mir heute morgen erzählt das es noch bis heute Abend geht oder sogar erst morgen soweit ist....wieso ging das denn jetzt so schnell... ist alles in Ordnung?"


    Corvinus war von dieser Entwicklung überrascht und überrumpelt. Verdammt konnte sich das Kind denn nicht an den Dienstplan halten!
    Er wollte gerade durch die Tür in seine Wohnung als Lana ihm entgegen kam.


    Mit Erleichterung hörte er die gute Nachricht war aber erst einmal nur zu einem kurzem aber ehrlichem


    "Danke"


    und


    "Danke"


    an Curio und Lana fähig.


    Erst das Geräusch des Vitis und der ordentliche Schulterklopfer schien ihn wieder klar werden zu lassen.
    "Danke Vater. Möge der Herr des Lichtes mit uns allen sein!"


    Danach sah er auch nur noch gespannt auf die Tür.

  • | Decria Timarcha


    Es dauerte einige Minuten, bis Timarcha schließlich aus dem Wohnbereich ins Atrium trat. Im Arm hielt sie das kleine Mädchen, das sie in ein Tuch eingewickelt hatte. Gewickelt war es noch nicht, denn es bestand ja noch die - natürlich rein theoretische - Möglichkeit, dass der Vater das Kind nicht annehmen würde. Das Wimmern des Kindes war mittlerweile in ein leises Quengeln übergangen, denn ganz offensichtlich wollte es lieber bei der Frau sein, deren Stimme es so gut kannte, als in den Armen Timarchas. Dennoch galt: Was muss, das muss! Und so ging Timarcha zielstrebig auf ihren ältesten Sohn zu, blieb ungefähr drei Schritte vor ihm stehen und legte das kleine Bündel ganz, ganz sachte auf den Boden. Dann trat sie ihrerseits einen Schritt zurück und blickte ihren Sohn erwartungsvoll an. Der hatte nun alle Zeit der Welt, das Kind zu begutachten, es - nun zum vierten Mal - auf irgendwelche Fehlbildungen zu untersuchen und vor allem erstmal in Erfahrung zu bringen, mit wem er es denn da überhaupt zu tun hatte. Wie es üblich war, sagte Timarcha nämlich kein Wort zur Geburt oder über das Kind. Allerdings wusste sie auch, dass das Kind nicht allzu lange auf dem kühlen Boden liegen sollte, weshalb sie bei Bedarf mit einem leisen Räuspern darauf hinweisen würde, dass sich ihr Sohn doch bitte entscheiden möge. Nur ging sie nicht davon aus, dass das Kind lange auf dem Boden liegen würde.

  • Als seine Mutter reinkam sah Corvinus sie mit großen Augen an als er erkannte was sie auf dem Arm trug. Also eigentlich hatte er ja wissen müssen was da auf ihn zukommt. War ja nicht zu übersehen gewesen die letzten Monate. Doch für einen Moment sah er so aus als ob er es nicht Fassen konnte.


    Er sah also erst einmal nur zu wie das Kind vor ihm abgelegt wurde. Nachdem seine Mutter zurückgetreten war sah er sie ganz kurz an und nickte leicht.


    Dann beugte er sich runter und sah sich seine oder seinen Erstgeborenen an. In seinen Augen erschien ein warmer Ausdruck und er begutachtete das Kind nicht wirklich lange. Er schaute nur einmal ganz kurz nach ob Junge oder Mädchen. Dann nahm er die Kleine gleich auf den Arm. Gehalten wie ein rohes Ei legte er seine Wange an die des Babys und flüsterte ihr ganz leise etwas ins Ohr.


    Glücklich sah er sich kurz im Atrium um und seine Verwandten an.


    Dann ging er los. Allerdings nicht in Richtung seines Wohnbereiches sondern durchs Vestibulum vor das Haus.


    ********


    Dort stellte er sich einen Schritt vor das Haus und hielt seine Tochter hoch.
    Mit kräftiger lauter Stimme rief er:
    "Schaut her Civis, Nachbarn Freunde. Das hier ist meine mir soeben geborene Tochter!"


    Die Geräusche der Geburt waren sicherlich auch dem ein oder anderen Nachbarn zu Ohren gekommen und wurden durch das Gebrüll von Corvinus nun quasi abgeschlossen.


    Er drehte sich wieder um und ging zurück ins Atrium wo seine Familie wohl noch sein würde....

  • gemeinsam mit


    | Decria Timarcha


    Sowohl Curio als auch Timarcha hielten den Atem an, als Corvinus das Kind zwar hochhebte, dass aber plötzlich kehrtmachte und in Richtung Haustür marschierte. Er würde doch nicht... er konnte doch nicht... Timarcha kräuselte sogar die Stirn und blickte so ihrem Ältesten hinterher. Erst als sie dessen laute Stimme hörte, mit der er die Geburt seiner Tochter in die Nachbarschaft hinausrief, entspannte sie sich merklich, trat zu ihrem Mann und lehnte sich nun ihrerseits an ihn. Die vergangenen Stunden waren anstrengend gewesen und sie war ja auch nicht mehr die jüngste.


    Als ihr Sohn dann wenige Momente später wieder mit seiner Tochter, dem Kind mit den hübschen braunen Augen und den geschwungenen Lippen, ins Atrium trat, lächelte sie ihm erleichtert zu.


    Deine Frau erwartet dich und euer Kind in eurem Schlafzimmer.


    wies sie darauf hin, dass das Kind und auch er nun am besten bei Alpina aufgehoben waren. Sie hatten sicherlich noch einiges zu besprechen.


    Schon sie aber bitte. Die Geburt war sehr, sehr anstrengend für sie. Und bitte, behalt sie noch bis morgen im Augen. Falls irgendwas sein sollte, sag mir...


    Sie zögerte einen Augenblick, traf dann aber offenbar eine Entscheidung für die Zukunft.


    ... oder Silvana bitte sofort bescheid.


    Mit einem kurzen Nicken gab sie ihm zu verstehen, dass er nun zu seiner Frau gehen könne. Die Decria würde sich nun umziehen, etwas frisch machen und hatte danach noch ein Gespräch im Garten mit einer jungen Frau, die nun ebenfalls zur Familie gehörte.

  • Das kleine Mädchen auf seinem Arm fing erst leise und dann aber doch kräftiger an zu quaken.
    Vollkommen fasziniert davon das das kleine "Ding" da auf seinem Arm, was ihm seiner Meinung nach sogar in manchen Dingen ähnlich sah, tatsächlich lebendig war beobachtete er das Schauspiel.
    Dabei bekam er erst einmal gar nicht mit was der Rest im Atrium sagte.


    Erst nach einer ganzen Weile sah er dann auf und sagte
    "Ich denke ich werde jetzt zu Alpina gehen mit der Kleinen. Sie hat bestimmt Hunger oder sowas. Das weinen ist doch normal oder?"


    Die Frage kam passend zum Nicken seiner Mutter welches er gerade noch sah. Langsam und vorsichtig machte er sich auf dem Weg.

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