Das Marschlager der ALA II

  • Die Wachen hatten die Patrouille bereits kommen hören, ebenso waren einige Signalpfeile von den vorgeschobenen Beobachtern eufgestiegen. Primus grinste mit unverhohlenem Stolz. Sein Lager schien gut vorbereitet gegen einen Angriff.
    Die Wachen grüßten die Patrouille und ließen sich passieren.
    Nach einer kurzen Ansprache durften sie Männer wegtreten und sich um die Pferde kümmern.
    Primus versorgte nach alter Manier sein Pferd selbst und begab sich dann in sein Zelt, welches er mit Lucius teilte.
    Dieser lümmelte auf seinem Feldbett und las von einer Wachstafel.
    Als er Primus gewahr wurde erhob er sich und half ihm die Rüstung abzulegen.
    ...und...? Die Frage war rethorisch.
    Primus zuckte die Schultern und entgegnete, während Lucius ihm den Brustpanzer löste.
    ...wir haben ein paar Männer der Legio abgefangen,...der Legat lädt uns zu einem Treffen ein,...ansonsten düstere Schwärzte,...wir konnten gerade die Köpfe der Pferde sehen,...
    Lucius drapierte den kostbaren Panzer auf einem Holzständer und reichte Primus einen Becher dampfenden Würzwein.
    Dieser nahm ihn dankend an und wärmte sich zunächst die klammen Finger.
    ...ideal für einen Angriff also...?!
    Lucius trank vorsichtig an dem heißen Wein.
    Primus nickte und meinte,
    ...ja,...ich könnte mir vorstellen, daß unsere "Barbaren" irgendetwas planen,...entweder bei uns oder bei den Plattfüßen.
    Lucius grinste. Primus hatte den Jargon nicht verlernt, trotz seines Ranges war er ein Soldat geblieben.
    Ich mache mich frisch und dann machen wir eine Runde,...irgendwas juckt mir in den Fingern.

  • Entgegen der sonstigen Gewohnheiten die Marschlager nach dem Verlassen niederzubrennen beließ man das Lager in einen Nutzungszustand. Lediglich die Latrinen wurden zugeschüttet, nachdem sie mit angefalllenem Müll gefüllt woren waren.
    Der Legionsgewohnheit wiedersprechend mit viel Geschrei und Getöse aus einem brennenden Lager abzurücken, marschierte die Ala ruhig und diszipliniert ab,...sie folgte dem Weg der Legio. Entgegen der Fußtruppen rückte die Ala durch den Wald vor, immer ein Auge auf die Umgebung, wenn auch der starke Wind und das klatschen des regens Geräusche sich annähernder Gegner übertönte.
    Primus zog sein Mantel enger um sich, in der Nacht hatte er wieder einen Fieberanfall erlitten. Er versuchte das Zähneklappern zu verhindern, was jedoch nur ein Beben der Schultern bewirkte.
    Lucius ritt neben ihm, die ganze Nacht hatte er an seinem Lager gewacht, ihn gekühlt, wenn er glühte und ihn mit Decken und Fellen eingehüllt, wenn er vor Kälte schlotterte.
    Wieder erschütterte ein Hustenanfall seinen geschwächten Körper. Er wischte sich den Mund und bemerkte rötliche Spuren an seinem Handrücken. Verstohlen wischte er sich die Hand am Mantel ab.
    Lucius entging dies jedoch nicht und er meinte,
    Verdammt Primus, ...du gehörst in ein Sanatorium,...dieser verdammte Wald hier wird dich noch umbringen!
    Primus sah ihn hohläugig an und meinte,
    Ach was,...da haben wir schon ganz andere Sachen überstanden...ein weiterer unterdrückter Hustenanfall erschütterte seinen Körper und innerlich wußte Primus daß sein alter Freund Recht hatte.
    Er blickte nach vorn. Seine Sicht war von hellen, blitzenden Flecken vom letzten Husten noch irritiert, jedoch was er sah stimmte ihn wenig zuversichtlich.

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