Gedenkfeier zu Ehren des Drusus - Militärparade

  • Am Tag der Gedächtnisfeier zu Ehren des Drusus bot sich den Bürgern in Mogontiacum ein seltenes Schauspiel. Eine Schlange, bestehend aus unzähligen Soldaten der Legio II Germanica, erschien auf der Via Praetoria und schlängelte sich gemächlich durch die Straßen der Provinzhauptstadt. Ihr Ziel stellte das Ehrenmal für den Feldherrn Drusus und seinen Sohn Germanicus - ein Scheingrab - dar. Der bewölkte Herbsthimmel bildete einen passenden Hintergrund für die unzähligen Fackeln, die die Männer trugen. Ihnen voraus ritten die Stabsoffiziere auf herrlich gestriegelten Rössern, nicht nur ihre, sondern alle Uniformen blitzten. Wer Auszeichnungen besaß, hatte sie an die Brust geheftet. Ins Auge fielen auch die Standarten. Obwohl sie fortlaufend geputzt wurden, erhielten die Truppenzeichen vor Tagen nochmals eine Sonderpflege. Der Signifer der ersten Centurie, die durch das Tor marschierte, fiel durch üppigen Schmuck an Helm und Rücken auf. Er hielt mit Stolz das Feldzeichen seiner Einheit, die nachfolgenden Signifer taten es ihm gleich.
    Als der erste Marschblock die Familien und Kinder passierte, die winkend die Straße säumten, verzogen die Soldaten keine Miene, sondern blickten geradeaus. Die Ehrerbietung für den großen Feldherrn ergriff die Männer heute nicht weniger als vor vielen Jahren, als seine Truppen von ihm Abschied nahmen. Eine Rauchsäule über den Häusern Mogontiacums kündete den Standort des Scheiterhaufens an, dem die Soldaten zustrebten. Nur das zeitweilige Schnauben eines Pferdes unterbrach das rhythmische Auftreffen ihrer Militärsandalen auf den Steinstraßen. Dieser Rhythmus pflanzte sich wie ein Grollen in die Mägen und Herzen der Bürger und riss nicht ab, weil fortlaufend weitere Centurien aus dem Haupttor des Castellums quollen.

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    Auch Lucius Helvetius Curvus war aus Noviomagus angereist um der Militärparade beizuwohnen. Zusätzlich wollte er sehen wie sein Sohn Corvinus sich machte.


    So stand er also am Rand der Marschstrecke und beobachtete dabei mit kritischem Blick die vorbeiziehenden Legionäre. Er selber trug zwar Zivil aber auch er hatte seine Ehrungen und Orden angelegt die einem kundigen in ihm einen Evocati und ehemaligen Primus Pilus der Legio XV Apolinaris auszeichneten.

  • | Caius lulius Victor


    Für den Flamen Divorum der gallischen Provinzen gehörte es zu einem der Höhepunkte des Jahres, in Mogontiacum an den Feierlichkeiten zu Ehren des Drusus teilzunehmen. Daher war Victor extra aus Lugdunum angereist, wo er als einer der angesehensten Bürger ganz Gallias die Ara Romae et Augustae betreute und jährlich dem Landtag der Tres Galliae vorstand. Dass Mogontiacum eigentlich gar nicht mehr zum gallischen Raum gehörte, war dabei nebensächlich - zu Lebzeiten des Drusus war es noch so gewesen und alle Gallier fühlten sich besonders mit diesem Heerführer verbunden, dem sie am morgigen Tage opfern wollten. Tatsächlich hatte er sogar das Amt eingerichtet, das Victor in diesem Jahr bekleidete.


    Für den heutigen Tag hatte er allerdings eine weniger wichtige Rolle: So stand er würdevoll neben dem Statthalter, der die Gäste begrüßte und sah gravitätisch drein. Das Militär hatte heute Vorrang!




  • Der Weg vom Castellum nach Mogontiacum war nicht weit. Aber mit jedem Schritt schwoll die Brust mehr an, vor Stolz.
    Am Wegesrand standen Fraun, Männer und Kinder. Egal ob Arm oder Reich. Alle freuten sich auf die Parade und die Feierlichkeiten hinterher. Dort gab es Musik, Essen und Trinken und noch viel mehr. Aber natürlich standen Drusus und Germanicus im Mittelpunkt. Die Parade war dazu da um die zu Ehren und die Leute am vergessen zu hindern.
    So Maschierten wir also bei Dämmerung auf Mogontiacum zu, jeder Schritt und jede Handbewegung waren geübt worden. Centruie um Centurie schritt nun im selben Takt auf den Straßen entlang, es hörte sich wie ein Grollen an. Ein Grollen das jedem ein schaudern über den Rücken gleiten ließ.

  • Dem Anlass entsprechend hatte Witjon sich zum heutigen Tage außerordentlichen in Schale geworfen. Gestutzter Bart, Toga mit Ritterstreifen am Leib, frisch polierter Ritterring am Finger und mit einer Miene, die vor Stolz und positiver Ausstrahlung nur so überquoll - so präsentierte sich der duccische Duumvir am Gedenktag, der Drusus gewidmet war.


    Er hatte sich im Kreise der anderen Honoratioren platziert. Hier standen die Magistri Vici neben Aedilen und Quaestor, zusammen mit den Duumvirn und sämtlichen Mitgliedern des Ordo Decurionum. Die ganze Elite Mogontiacums war quasi auf einem Fleck versammelt, wobei sie in unmittelbarer Nähe des Statthalters herumstanden, bildeten sie doch immerhin die Repräsentanten der Civitas, die Mittelpunkt des Gedenkens an Drusus für die ganze Provinz war.


    Und natürlich war nicht nur die Stadtelite anwesend. Allein Witjons komplette Sippe war da, mit sämtlichen Familienmitgliedern, Bediensteten, Freunden und Bekannten. Viele Menschen waren gekommen, um den abendlichen Fackelzug zu betrachten, welcher ein imposantes Schauspiel darstellte, das niemand verpassen wollte. Auf dem Forum hatte es zuvor bereits Brotspenden und Weinausschank gegeben und so war es den meisten Leuten sehr recht, den kurzen Fußweg zum Drusus-Kenotaph zu unternehmen, wo sie sich bereits einige Zeit vor Beginn der Parade einen Platz in der ersten Reihe sichern wollten.
    Von der Stadt her drang bald das klackernde Geräusch der nagelbewährten Caligae heran, was die Aufmerksamkeit der Menge schnell auf sich zog. Das Klackern - verursacht von einem Kontubernium bereits respekteinflößend - schwoll hier zu einem nahezu ohrenbetäubenden Brummen an, das im Gleichschritt fast schon furchteinflößend wirkte.


    Zufrieden überblickte Witjon die Szenerie und stellte fest, dass er durchaus stolz sein konnte auf seine Civitas, die mit diesem Schauspiel und den morgen folgenden Festivitäten definitiv ihren Status als Provinzhauptstadt wieder einmal geltend machte.

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    Lucius Ateualus Capito
    Capito war gestern aus der Silva Arduina kommend in Mogotiacum eingetroffen und hatte beim Duumvir erfahren, dass er bei Domitius Massula Unterkunft finden würde. Zu seiner Überraschung traf er dort auf Nero Togionus Eximnus von den Sequanern, der ebenfalls in der Casa Domitia wohnte. Man hatte dann kurz entschlossen diese Überraschung mit Massula zusammen kräftig gefeiert.


    Jetzt stand er in der Via Borbetomagna, begeistert vom Vorbeimarsch der Legio, schrie "Ruhm und Ehre!", hüpfte trotz seiner verschlissenen über 80-jährigen Kniegelenke von einem Bein aufs andere und fuchtelte mit seinem Eibenstock in der Luft herum. Der Sequaner neben ihm hatte die Arme verschränkt und lächelte.


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    Nero Togionus Eximnus
    "Wenn du so weiter machst, dann wirst du früh sterben, mon vieux". Er grinste: "Und denk an die Würde des Alters".


    "Ich bestimme, wann ich die Würde des Alters heraushänge und wann nicht!" warf Capito zurück und schwenkte weiter seinen Eibenprügel in der Luft herum. "Jetzt, zum Beispiel nicht, Eximnus!"

  • Ganz vorn zu stehen um die vielen vielen Legionäre zu sehen, das hatte sie verpasst. Sie hatte der Verteilung von Brot und Wein zugesehen. Was für eine Drängelei, wie ausgehungerte Wölfe, hatten sie sich darüber her gemacht. Alwina hatte sich ihren Ziegenbalg mit frischen Wasser vom Brunnen aufgefüllt. Wein und Gedränge waren keine Freunde. Das hatte sie nun davon. Kein Durchkommen. Die Leute standen und warteten. Auf der Straße war nichts los. Gelangweilt sah sie sich um. Auf der einen Seite stand eine Gruppe, Alwina zog die Augenbrauen hoch, alle in langen Kitteln, die waren wie Frauen gekleidet. Bei den Römern wusste man nie, sie waren sicher was besonderes. Das sah auf alle Fälle putzig aus. Daneben da waren noch mehr. Das waren welche von der Legion. Noch schicker und würdevoller als die Legionäre die sie schon gesehen hatte. Die Menschen wurden unruhig. Alwina hörte es auch, das dumpfe gleichmäßige Geräusch. Sie reckte ihren Kopf.


    Da war sie nun an der Straße und musste sich hinter einem älteren Mann auf die Zehenspitzen stellen um die Legionäre in ihrer schicken, glänzenden Ausrüstung zu sehen. Die Fackeln verbreiteten einen warmen Schein. Der Gleichschritt fabrizierte einen dumpfen Ton, immer im gleichen Takt. Es erinnerte an den Schlag eines Schmiedes oder die Axt am Baum. Lange konnte Alwina nicht mehr auf den Zehenspitzen balancieren. Sie taten mittlerweile weh und den Legionär vom Tor hatte sie noch nicht gesehen. Sie sahen alle so gleich aus mit ihrem Helm und dem Blechkittel. Hatte sie ihn etwa verpasst? Sie legte den Kopf schräg und schielte am Arm des Mannes vorbei, um ihn genauer von vorn zu sehen. Er hatte da zwei schöne Schmuckstücke auf seiner Brust angeheftet. Ihre Neugier war geweckt. Sein Blick war streng und konzentriert. Sie tippte an seinen Arm. „ Kannst du bitte eine Stück zur Seite rücken. Ich möchte die Legionäre sehen.“ Alwina lächelte zaghaft. „ Wo hast du die zwei schönen Schmuckstücke her? Wenn ich fragen darf?“ Ihr Blick hing an den Schmuckstücken, sie konnte sich einfach nicht dran satt sehen. Die vorbeiziehenden Legionäre waren fast vergessen.

  • Nicht nur, weil Crispus Decurio war, sondern auch, weil er Militärparaden liebte, war er heute zum Tumulus des Drusus gekommen. Zwar hatten weder er, noch seine Ahnen unter diesem großen Feldherrn gedient - dennoch erzählte man sich bei der Legion noch immer die Geschichten von der Eroberung Germaniens. Und dass auch die Gallier und Germanen ihren Bezwinger feierten, freute den alten Petronier noch mehr - es zeigte, dass sie wirklich im Imperium angekommen waren.


    Dementsprechend stand er auch ganz vorn, angetan mit seiner besten Toga und flankiert von seinem Sohn, den er ebenfalls in den Rang eines Decurio hieven wollte, sobald er die Bulla abgelegt hatte. Dann endlich näherten sich die schweren Schritte der Soldaten - am liebsten wäre Crispus gleich mitmarschiert!

  • Für den Marsch hatte Menecrates eine Route entworfen, die es der Truppe ermöglichte, einen Bogen zu laufen und bei der Rückkehr ins Castellum nicht mit den nachströmenden Truppenteilen zu kollidieren. Deswegen bog die Spitze des Marschzuges - die Stabsoffiziere - auf der Höhe des Forums scharf links in Richtung Nordwesten ab.


    "Ad sinistram pergite!" Ein Signifer nach dem anderen zeigte durch das Schwenken seines Feldzeichens an, dass die nachfolgenden Soldaten nach links schwenken sollten. Das Signal der Cornicen, kündete das Vorhaben bis in die hintersten Reihen derer an, die sich noch auf der Via Praetoria befanden. Beim Schwenk mussten die außen Laufenden größere Schritte machen und die Inneren kleinere, damit die Ordnung der Reihen nicht durcheinander kam. Nichts sollte diese Militärparade trüben, schon gar nicht ein Patzer beim Marschieren.


    Die erste Doppelcenturie der ersten Cohorte passierte zuerst die Regia und dann das Forum, um wenig später über die frei gehaltene Gasse des Marktplatzes - vorbei an der Curia Mogontiaci und der Curia II - der Via Drusa Germanica zuzustreben. Hier gab es eine Engstelle, die alle Soldaten vor eine Herausforderung stellte. Mit dem Kommando ‚rechts schwenk‘, würde man hier nicht ausreichend weit kommen, denn die Straße bog in einem scharfen Winkel ab.


    "Achtuuung! Scharfer Richtungswechsel! Ad dextram pergite!" Auch für die Reiter bedeutete dies, dass der Innere der nebeneinander Angeordneten sein Pferd zügeln und in einem versammelten Schritt halten, während der äußere Reiter zwei, drei Trabschritte fordern musste. Schwieriger sah es noch bei den Soldaten aus, die in Fünferreihen marschierten. Die Inneren mussten auf der Stelle treten, der Nebenmann könnte jeweils einen halben Fuß vor den anderen setzen bis hin zum äußeren, der weit ausgreifende Schritte machen musste. All das war jahrelang geübt und in den letzten Tagen aufgefrischt worden.


    Die Via Drusa Germanica traf am Ende wieder auf die Via Praetoria und die Stabsoffiziere sahen die nachrückenden Truppenteile auf sich zukommen, als sie an der Rückseite der Regia sich wieder Richtung Südwesten bewegten. Die Marschroute sah an der Hauptkreuzung Mogontiacums jedoch vor, dass die Marschspitze hier erneut abschwenkte.


    "Ad sinistram pergite!"


    Ein Schwenk um 90 Grad brachte die marschierenden auf die Via Borbetomagna. Jene Straße, die sie aus Mogontiacum hinaus und hin zum Drusustein führen würde…

  • Erhöht auf den Stufen der Regia, gut sichtbar für die Bevölkerung von Mogontiacum, stand Kaeso Annaeus Modestus und verfolgte die Parade der Legio II Germanica mit würdevollen Lächeln. Für diesen Tag hatte er sich wie die Legionäre besonders herausgeputzt, auch wenn er auf militärische Kleidung verzichtet hatte und stattdessen eine prächtige Toga trug, denn er hatte die Legio VIII Augusta nicht für diese Parade nach Mogontiacum beordert. Die Legio VIII hatte eine eher unangenehme Vorgeschichte mit dem Neffen des Drusus und Modestus hielt es für besser, wenn sie nicht durch ihre Anwesenheit daran erinnerte.
    An den Stufen der Treppen standen die 5 Lictoren, die seine imperiale Macht repräsentierten und auch gleich für genügend Freiraum sorgten. Zufrieden nickte er und ohne seinen Blick von den vorbeimarschierenden Soldaten zu wenden, stellte er dem Iulier neben ihm eine Frage. Laut genug damit dieser ihn verstand, aber auch nicht lauter.


    "Flamen Divi Augusti, für wann ist das morgige Opfer geplant?"

  • Thyrsus fühlte sich gut, auch wenn jeder Richtungswetter von den Tirones und ihrer Cohorte alles abverlangte, manche konnten ja gerade nur die Grundbefehle, es blieb nicht viel Zeit zum Üben.
    Schneller, los, schneller.
    Ein Veteran musterte Thyrsus, jedesmal wenn etwas war meldete sich der ältere Mann und gab Anweisungen, wofür Thyrsus sehr dankbar war. Die Atmosphäre war atemberaubend, es schien als wäre der ganze Ort auf den Straßen nur um die Legion zu sehen, nur um die Parade zu sehen.
    Thyrsus fühlte sich gut, auch wenn seine volle Konzentration abverlangt wurde.
    Der nächste Schwenk stand bevor, nun war Thyrsus richtig, dafür aber nicht ein Legionär der Reihe dahinter, aber mit manchen Ansagen lief es doch ganz gut soweit.

  • Der ältere Mann nahm sie nicht wahr, so sehr war er in den Vorbeimarsch vertieft. Alwina drängelte sich nach vorn. Es war eng, ihr egal, sie wollte was sehen. Nämlich den Legionär, Fontinalis.


    Ihre Blicke wanderten von einem zum anderen Gesicht. In unzählige Gesichter sah sie, er war nicht zu entdecken. Angestrengt suchte sie weiter. Das war er, nein doch nicht, die Größe stimmte nicht. Der nächste auch nicht. Aber der ! Der war es. Sie winkte, er sollte sehen, dass sie ihn erkannt hatte.


    Stolz sah er aus. Alles glänzte und blinkte. Alwina fand ihn schick. Ein richtiger Krieger. Es ging viel zu schnell. Sie waren vorbei und es folgten immer mehr. Langsam konnte sie sich einen Begriff davon machen, was für eine Menge 5000 Legionäre waren.

  • Auch die ALAII NUMIDIA ausgestattet in ihren Paraderüstungen mit viel Messing und blankpoliertem Stahl nahmen am Paradezug teil.
    Die Rösser armiert und die Helme versehen mit den starren Masken eines vergangenen Schönheitsideals.
    Dermaßen glänzend und waffenstarrend vermittelten die Reiter der ALA dem niederen Volk das Gefühl von Götterwesen.
    Voran der Praefectus in goldbeschlagener Brünne. Sein Helm zierte schwarzes Rosshaar, wie seine Offiziere trug er keine Gesichtsmaske und war nicht über die Spatha und den Puggio hinaus bewaffnet.
    Die Pferde stampften im Paradeschritt mit ihren Hufschuhen bedrohlich laut auf die Strasse auf, daß mancher Unvorsichtige zurückgezogen wurde, bevor er den Hufen zu nahe kam.
    Im Gegensatz zu den Legionären folgten doe Equites ihrem Praefectus ohne Befehle. Die Männer passten sich perfekt ihrem Vordermann an.
    Kurz vor dem Forum warfen sich alle noch einmal besonders in Positur, besonders die Standarten und Drachenträger rückten ihre schweren Symbole zurecht. Der Cornicen stieß das Signal für den Vorbeimarsch aus und mit einem seltsam syncronem Geräusch zogen die Männer die Schilde an und griffen die Hasta fester um sie im vorgeschriebenem Winkel von sich abzurücken.
    Primus und die Offiziere hoben die rechten Arme zum Gruß an den Vertreter der Kaisers.
    Bald schon passierten sie die Tribüne unter dem Jubel der Zuschauer und folgten der Legion zum Drususstein.

  • Hadamar befand sich irgendwo in der Mitte der Parade – wofür er allen Göttern dankbar war. So eine Parade war einfach ein stadtweites Ereignis, da musste man kein mathematischer Gelehrter sein, um sich denken zu können, dass seine Familie und seine Freunde auch da sein würden... Und das war für ihn ein Anlass, sich zu verkriechen. Noch war er lange nicht so weit, dass er sich mit Stolz hätte hinstellen können vor seine Leute... weil ihm das alles irgendwie immer noch seltsam vorkam, seltsamer, als er gedacht hätte. Vorher. Bevor er sich Hals über Kopf gemeldet hatte. Nein, besser in der Mitte zu laufen, wo ihn keiner sah, wo er nicht auffiel, und wo vor allem nicht allzu sehr bemerkt werden würde, wenn er etwas falsches machte... was ihm – den Göttern sei erneut Dank – nicht passierte. Die Mitte war da auch ein recht angenehmer Bereich, weil man da einfach in normalem Tempo weiter gehen konnte, während die Jungs außen entweder schneller oder langsamer laufen und sich anpassen mussten. Und Hadamar passte einfach auf wie ein Luchs. Er hatte kein Problem damit anzuecken, wenn er etwas nicht verstand oder er keinen Sinn darin sah, aber dass eine solche Parade vor halb Mogontiacum inklusive aller wichtigen Leute, die es so gab oder die sich dafür halten mochten, perfekt zu laufen hatte, war sogar ihm klar. Und da wollte er sich nicht zum Trottel machen, sondern gut aussehen... was ihm auch echt gut gelang, fand er.

  • Die Parade nahm ihren Laufen, es wurden immer mehr Schaulustige die sich die Parde ansahen. Die kleinen Kinder standen vorne und jubelten. Aber auch die älteren konnten sich dieser begeisterung nicht entziehen.
    Die Richtungswechsel waren an manchen Stellen mehr als herrausfordern. 5 Mann nebeneinander mussten erst mal eine Scharfe Kuve hinbekommen. Die ganze Zeit hielt ich meine Augen auf um Alwina zu erblicken. Nach einer gewissen Zeit konnte ich den Stadthalter erkennen der sich ebenfalls die Parde anschaute. Aber dann nach schier endloser Zeit glaubte ich Alwina zu sehen, sie Winkte mir zu, aber ich konnte ja nichts erwiedern, den das hätte kein gutes Bild abgegeben. Sie war also gekommen, sie hatte ihr Wort gehalten.

  • | Caius lulius Victor

    Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    An den Stufen der Treppen standen die 5 Lictoren, die seine imperiale Macht repräsentierten und auch gleich für genügend Freiraum sorgten. Zufrieden nickte er und ohne seinen Blick von den vorbeimarschierenden Soldaten zu wenden, stellte er dem Iulier neben ihm eine Frage. Laut genug damit dieser ihn verstand, aber auch nicht lauter.


    "Flamen Divi Augusti, für wann ist das morgige Opfer geplant?"


    Als der Statthalter ihn so unvermittelt ansprach, erschrak Victor ein wenig und zuckte zusammen. Als er dann aber feststellte, wer ihn da angesprochen hatte, errötete er ein wenig (was man aufgrund der Dunkelheit glücklicherweise nicht sehen konnte) und antwortete


    "Ähm...morgens, denke ich. Es wird eine Prozession vom Grabmal des Drusus zum Theater geben, dann dort das Opfer und danach Spiele, wenn ich mich recht erinnere. Wirst du eine Rede halten?"


    fragte er dann, obwohl er sich wunderte, dass der Statthalter ausgerechnet ihn fragte - er war immerhin erst gestern angereist und hatte sich kaum mit der Planung aufgehalten. Das durften die Stadtväter Mogontiacums unter sich ausmachen. Denn das Opfer war ja jedes Jahr gleich...




  • Corvinus marschierte in den Reihen seiner Centurie inmitten der Parade mit. Es war ein einfach erhabenes Gefühl zusammen mit über 5000 Legionären zu marschieren und das rthmische Geräusch das ihre Caligae machten hörte sich wirklich wie Musik an. Etliche tausend Zuschauer verfolgten ihre Parade und Corvinus fühlte sich schon wie ein Feldherr auf einem Triumphzug. Erst der strenge Blick seines Vaters den er in jeder Menschenmenge erkennen würde brachte ihn zurück in die Wirklichkeit. Er zeigte keinerelei Regung das er ihn gesehen hatte und marschierte an ihm vorbei. Aus dem Augenwinkel erkannte er ein minimales zufriedenes Nicken von ihm. Für seinen Vater schon fast ein Gefühlsausbruch. Jedenfalls wenn es um die eigenen Kinder ging. Zu anderen war er sehr freundlich aber bei seinen Kindern und deren Erziehung zählte für ihn nur äußerste Strenge und Disziplin.


    Ob diesen Gedanken wäre Corvinus bei einer der großen, engen Wendungen fast aus dem Takt gekommen und trat seinem Vordermann mal wieder in die Hacken was dieser mit einem Knurren kommentierte.
    `Verdammt das würde also wieder bedeuten das er heute Abend das Essen machen musste. Ich muss endlich das marschieren in Formation hinkriegen´ ging Corvinus anschließend durch den Kopf.

  • Die Stadtmauern lagen hinter ihnen, als die Marschspitze sich dem Drususstein und dem neben ihm entfachten Scheiterhaufen näherte. Das Pferd an der Spitze tänzelte, als es den Rauch in die Nüstern bekam und die Flammen zwischen den Holzscheiten züngelten und scheinbar die niedrigen Wolken leckten. Die Marschgeräusche gehörten zur Normalität im Alltag der Legionspferde, diese Militärparade nicht. Erfahrene Hände gaben jedoch Sicherheit, keines der Tiere gefährdete die Akkuratesse der Marschformation.
    Neben dem Scheiterhaufen ragte das 4 Meter hohe Ehrenmal, das Steingrab, aus dem Boden. In einer eleganten Wendung umritten die Stabsoffiziere das Steingrab und lenkten damit die nachfolgenden Centurien wieder Richtung Westen - dem Castellum zu. Vielleicht schenkte der eine oder andere Legionär dem Grabmal am heutigen Tag einen besonderen Blick, aber den Kopf wandte er deswegen nicht. Der Blick nach vorn sollte nicht nur der korrekten Optik dienen, sondern symbolisierte das Vorwärtsschreiten und den Blick in die Zukunft.
    Teile der Einheit würden am heutigen und dem Folgetag dienstfrei erhalten, um an den weiteren Festlichkeiten teilnehmen zu können. Die Gedenkfeier zu Ehren des Drusus gab es jedes Jahr nur ein einziges Mal.

  • Aculeo selbst stand ebenfalls in der Menge, nahe der Regia an einer der Strassenecken zu einer Nebenstrasse hin. Er wusste nicht so recht ob er miteinstimmen, in die jubelnden Rufe der gaffenden Menge, oder sich gleich wieder aus dem Staub machen sollte. Weder das eine noch das andere wäre angebracht denn er selbst hatte keinen Bezug zu den Legionen hier in Germanien. Er müsste persönlich Kontakt zu den Personen haben um sich dann ein Bild machen zu können.


    Er stand nun da und blickte den Legionären nach die im Schritt an seinem Standort vorbeimaschierten. Auch die Reiter der ALA waren dabei und es machte noch mehr Eindruck. Stolz saßen die Equites auf den Rössern und blickten ausdruckslos Richtung der Regia wo Aculeo den Statthalter vermutete.


    Irgendwann zog der letzte Soldat an ihm vorüber und für Augenblicke blieb der junge Germanicer regungslos, in Gedanken versunken, stehen um dann den anderen zu folgen. Wohin wusste er nicht da seine Kenntnisse über die Stadt noch sehr minder waren. Er folgte einfach den anderen.

  • Primus führte seine Turmae ebenfalls im Paradeschritt um den Stein herum.
    Das Flackern der Flammen wischte wie Irrlichter über die Brünnen und Gesichtsmasken der waffenstarrenden Equites.
    Es gab ihnen etwas unwirkliches und manch einer der Zuschauer erschauderte, als die starren Masken durch den Schein der Flammen dämonisches Leben zu bekommen schienen.
    Primus sah und erkannte den einen oder anderen Zuschauer und auch wenn sie ihm verhalten zuwinkten oder nur zum Gruß mit dem Kopf nickten war sein Blick geradeaus gerichtet...genau wie der seiner Männer die innerlich sicher schon auf dem Heimweg waren udn den Moment herbeisehnten die Masken von den Helmen zu nehmen...das Einatmen sorgte hinter der Maske für einen unangenehmen metallischen Geschmack der fast schon an den Zähnen wehtat.

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