• Wie zum Ende jedes Jahres, feierte man auch in diesem Jahr wieder die Saturnalia in den letzten December-Wochen. Obwohl Tiberius Durus kein großer Freund ausschweifender Feierlichkeiten war, hatte die verkehrte Welt jedoch auch in der Villa Tiberia Einzug gehalten: Die Porta stand weit offen, sodass jeder Besucher ungehindert eindringen konnte, im Atrium hatte man Tische und Bänke aufgestellt, um Gäste wie Sklaven zu bewirten, und Zweige als Dekoration aufgehängt.


    So herrschte ein heiteres Treiben, in dessen Mitte Manius Tiberius Durus, angetan mit einer schlichten Tunica und einem Pileus, auf seinem Stuhl saß und hoffte, Besuch zu bekommen, mit dem er sich ein wenig über Philosophie und Religion unterhalten (und den einen oder anderen Becher warmen Würzwein leeren) konnte.


    An anderen Tischen saßen einfache Sklaven beim Würfelspiel, aber auch der ein oder andere Klient hatte sich in Türnähe postiert, um allzu aufdringliche Feierfreunde wieder hinauszugeleiten.


    Sim-Off:

    Alle Besucher während der Saturnalia können direkt hier eintreten!
    Insbesondere sind Bekannte und Freunde der Familie gebeten, sich für ein paar heitere Gespräche blicken zu lassen!

  • Io Saturnalia!


    Für Faustina das erstmal in Rom. Sie war gespannt auf das Treiben während dieser Feierlichkeiten. In Griechenland hatte sie sich immer köstlich amüsiert. Doch hier kannte sie kaum jemanden und hoffte dies ändern zu können.
    Die Eleganz in ihrer sonstigen Kleidung war einer eher einfachen Erscheinung gewichen. Keine Seide, sondern Wolle.


    Als sie eintrat, sah sie Durus auf einem Stuhl sitzen. Sah Sklaven beim würfeln und eine Menge Leute die nicht kannte. Langsam ging sie auf Durus zu. "Salvete Onkel.", sagte sie leise merkte, das er lieber nicht hier wäre.

  • "Io Saturnalia!"


    begrüßte Durus seine Nichte freundlich. Er hatte sie eigentlich schon zu dem traditionellen Bad erwartet, das die Familia am Morgen des ersten Tages der Saturnalia zu nehmen pflegte. Zum Ende hin war es allerdings ein wenig heiß geworden, sodass der alte Tiberier fast ein wenig erschöpft war.


    "Hast du dein Bad heute schon genommen?"


    fragte er, was an jedem anderen Tag wohl etwas kritisch geklungen hätte, heute aber wohl das normalste der Welt war.

  • Lepidus betrat heute in ungewohnt sehr legerer Kleidung das Anwesen der Tiberier. Lepidus eigentlich kein Anhänger solcher Festlichkeiten ließ es sich jedoch nicht nehmen, seinem Patron einen Besuch abzustatten.
    Lepidus betrat das eigens dafür hergerichtete Atrium, in welchem schon reges Treiben herschte. An eigens dafür aufgestellten Tischen waren Gesellschaftsspiele angesagt. Inmitten der Tischgruppen hatte es sich Durus gemütlich gemacht und schien das rege Treiben zu beobachten.
    Lepidus bahnte sich den Weg zu seinemPatron, welcher von weiteren Familienmitgliedern flankiert war.


    >Salvete und seid mir gegrüßt am Tage der verkehrten Welt!<


    Grüßte Lepidus schmunzelnd in die Runde.

  • Eine Einladung zur Saturnalia bei den Tiberiern? Bei Tiberius Durus? Piso war bass erstaunt gewesen, als er davon gehört hatte. Hmm. Er schien es geschafft zu haben. Sicher wurden zur Saturnalia beim Consular nicht die Gossenmenschen eingeladen. Sondern nur die Größen von Rom. Und dazu gehörte er nun? Nicht schlecht, überhaupt nicht schlecht. So machte er sich auf. Die Saturnalia bei den Flaviern konnte mal warten, er war eingeladen bei einer anderen! Bei einer anderen Gens, und zwar eine der Angesehnsten des Reiches – auch wenn sie, wie Piso sich dachte, wenn er daran dachte, nur einen Senator hatte. Wenn Durus starb, wen hätte die Tiberia dann, um sich aus der Bedeutungslosigkeit befreien zu können? Das war die Preisfrage des Tages.
    Und so machte Piso sich seinen Weg. Hindurch durch das Getümmel der Straßen Roms, in seiner Sänfte. Obwohl Piso das Gehen früher bevorzugt hatte, und es eigentlich noch immer tat, konnte er den Freuden der Sänfte immer mehr abgewinnen. Sie war fein. Sie schaukelte so ästhetisch. Ganz und gar wunderbar. Und er musste nicht einmal ein Ohrläppchen bewegen.
    Die Sänfte setzte sich vor der Villa Tiberia ab, und Piso entstieg ihr, eingehüllt in einer künstlerischen Aura – oder zumindest etwas, was er dafür hielt. Vor Kurzem hatte er das Rosenwasser für sich entdeckt, und es wohl ein bisschen damit übertrieben, denn er duftete ziemlich blumig. Dessen ungeachtet, trat er in die Villa ein mit seiner exquisiten Tunika und seinen frosch geölten Wildledersandalen.
    “Io Saturnalia!“, krähte er überschwänglich in die Gesellschaft hinein, die sich versammelt hatte mittlerweile. “Tiberius Durus, schön, dich zu sehen!“ Hatte er jemals schon ungezwungen mit dem Mann gequatscht? Nein? Zeit wurde es! Er wandte sich kurz zum Zweiten hin. “Ah, wenn das nicht Claudius Lepidus ist. Salve!“ Was für ein prächtiger Glatzkopf. So einen Schädel konnte man auch als Waffe verwenden.
    Erst jetzt aber bemerkte er die junge Dame. Konnte sie Prisca das Wasser reichen? Nein, auf keinen Fall. Keine konnte das. So Brünette, die waren eh nicht sein Jagdrevier. Trotzdem, man musste ein Kavalier sein dieser Tage, etwas anderes wäre barbarisch. Galant platzierte er ihr einen Kuss auf die Hand, allerdings so, dass der Mund nicht die Hand berührte. “Holdeste, salve! Aulus Flavius Piso mein Name, ich bin ent-zückt!“ Die beiden Silben des letzten Wortes besonders betont ausgesprochen, zusammen mit einer linken, schwurbeligen Handgeste, um den Inhalt seiner Worte zu betonen.

  • In der ersten Stunde des Tages war Lepidius zur Villa Tiberia aufgebrochen, Morrigan folgte ihm in einigem Abstand. Als sie die Villa betraten, sah Morrigan überall die fröhlichen Gesichter auch die der Sklaven; denn an diesem Tag arbeitete niemand, es waren die Festtage der Sklaven. Die einen grüßten sie freundlich. Die anderen sprachen untereinander: "Die Saturnalien, die besten aller Tage! Jetzt entfliehen wir der Arbeit und genießen die Ruhe; es gefällt uns, die Arbeit zu vergessen. Heute arbeitet niemand von uns. - Wenn ich Gott wäre, wären immer Saturnalien!" Morrigan wusste, dank Mansurie, genau, dass alle Sklaven diesen Tag mit großer Freude erwarten: Während der Saturnalien tauschen sie die Kleidung mit ihren Herren, dann können sie Weine und Speisen benutzen und genießen. Den ganzen Tag lang vernachlässigen sie ihre Aufgaben und gehorchen ihren Herren nicht; denn während der Saturnalien sind die Sklaven die Herren.
    Morrigan gefiel der Gedanke zwar, jedoch traute sie dem Frieden nicht.
    Sie erwiderte nickend die Grüße, blieb aber lieber in der Nähe von Mansuri, die auch mitgekommen war.

  • Es dauerte nicht lange, bis auch schon die Gäste erschienen. Zwar hatte er diese noch nicht so früh erwartet, da noch nicht einmal das Opfer vollzogen worden war, aber andererseits war ein Opfer ja umso feierlicher, je mehr Zuschauer anwesend waren. Mit einem kleinen Seufzer erhob er sich und begrüßte dann einen nach dem anderen - auch die Sklaven, die ihre Herren begleiteten.


    Mit einem Lächeln ging er sogar auf Morrigan zu und klopfte ihr auf die Schulter. Den Rest des Jahres blickte er auf diese sprechenden Gegenstände herab und würdigte sie kaum eines Blickes, doch in dieser fünften Jahreszeit verlangten die Maiores nun einmal, dass sie


    "Nur nicht so schüchtern, sucht euch einen Platz und seid meine Gäste! Dort hinten gibt es Wein!"


    Er deutete in eine Ecke, wo einige Sklaven einen "Weinstand" eröffnet hatten. Dann sah er wieder zu Piso und Lepidus.


    "Das gilt natürlich auch für euch - oder warten wir vielleicht lieber noch bis nach dem Opfer!"


    Die Vorstellung kultischer Reinheit vertrug sich in Durus' Augen irgendwie nicht mit der, dass alle Anwesenden einen Becher Wein in der Hand hielten! Aber dementsprechend war es wohl besser, diesen formalen Teil möglichst zügig zu vollziehen.

  • Was machte ein Consul, wenn er an den Saturnalia morgens früh seinem Hauspersonal das Frühstück gemacht hatte und ihm anschließend für den Rest des Tages frei gegeben hatte? Er ging woanders feiern, damit seine Leute tatsächlich frei hatten und sich zumindest für einen Tag als die Herrschaften des Hauses fühlen konnten. Da kam Macer die Einladung von Tiberius Durus gerade Recht und zusammen mit Tiberia Albina an seiner Seite war das ja außerdem auch sowas wie ein Familienbesuch. "Io Saturnalia!" grüßte er daher laut und freundlich, als er das Atrium betrat. Es schienen schon einige Gäste da zu sein, unter anderem auch Flavius Piso. So musste das sein - an den Saturnalia waren selbst die Klienten vor dem Patron dran. Die Höflichkeit erforderte es aber weiterhin, zunächst den Gastgeber zu begrüßen. "Tiberius Durus, wir danken für deine Einladung, den Beginn der Saturnalia mit dir feiern zu dürfen!"

  • Seitdem ich wusste, was mit Aretas passiert war, hatte ich mir mein Hirn zermartert, wie ich in die Villa der Tiberier kam, ohne großes Aufsehen zu erregen. Dann kam Saturnalia immer näher und mit einem Schlag war mir klar geworden, wie ich´s machen konnte, Aretas zu sehen oder wenigstens von ihm zu hören.
    Unglücklicherweise hatten sich die Ereignisse überschlagen. Dieses Jahr würde es kein fröhliches Saturnalia geben. Nicht für mich und für Aretas?
    Die Türen zur Villa standen weit auf. Ich musste einfach nur reingehen. Es war schon einiges los. Neben etlichen Togaträgern, die ihre Toga heute zu Hause gelassen hatten, die man allerdings auch an ihren albernen Filzhüten erkannte, die sie nur an Saturnalia zu tragen pflegten, erkannte ich auch einige Sklaven, die sich auf die eine oder andere Weise amüsierten. Nach amüsieren war mir nicht zumute. Auch nicht nach essen oder Wein, oder sonst was. Obwohl es verdammt gut roch!
    Ich suchte nur den einen, den Vater meines ungeborenen Kindes.


  • Wahhhhhhh Morrigan hätte am liebsten einen Satz nach hinten gemacht. Wie hat er sie? Sonst übersah man sie doch auch immer. Warum die Beachtung? Jetzt sprach er sie auch noch an. Was wo wie, warum klopft er ihr auf die .... Och mano können die sich nicht normal verhalten? Immer wieder wurde sie mit derartigen Aktionen von den Römern hier überrascht. Bevor sie etwas falsches machte versteckte sie sich lieber hinter Mansuri und nickte dem Kerl, wer auch immer das war zu und antwortete leise. “Danke.” Zu Mansuri gewand. “Ich brauch was zu trinken, ganz dringend.” schon zog sie die ältere Freundin hinter sich her zu dem “Weinstand”.


    Dort angekommen, orderte sie erstmal zwei Becher Wein, nachdem sie Mansuri eines gereicht hat kippet sie ihres regelrecht hinter. Die Stimme in ihrem Kopf die sie ermahnte langsam zu trinken hörte sie nicht, sie wusste selbst das sie das Zeugs nicht vertrug, aber auf den Schreck brauchte sie erstmal einen Wein. Den leeren Becher in der Hand drehend, unsicher über ihr Kleid streichend, ja sie hatte ein eigenes Kleid an, rot - persisch, schön bestickt - was man sich halt so leisten konnte, wenn man die Kleinigkeiten zusammenhielt, die einem ab und an zu gesteckt wurden.


    Sich den Becher neu füllen lassend schaute sie auf die ankommenden Gäste, alle schienen fröhlich bis auf eine, die einfach nur traurig aussah....

  • Da standen sie nun. Mansuri unschlüssig wohin sie gehen sollten. Der Hausherr begrüßte sie. Morrigan versteckte sich hinter ihr. Hallo ? Er hatte sie doch nur begrüßt. Morrigan war komisch drauf. Sie hatte ihr erklärt was das für Tage waren und jetzt drehte sie an der Tür schon durch. Das konnte was werden. Mansuri fühlte sich weg gezogen, ihre Begrüßung war daher nur kurz. „ Huch, Io Saturnalia, Dominus, Danke. Entschuldigung.“ Sagte sie im Davon-gezogen-werden. Keine Zeit zum Nachdenken, schon hielt sie einen Becher Wein in der Hand. „ He, trink langsam. Du verträgst keinen Wein und nervös musst du nicht sein. Dein Kleid sitzt gut. Also ganz ruhig und entspannt.“ Mansuri nippte am Becher. Der Wein schmeckte. Erst einmal umsehen, wer hier alles zugegen war. Viele kannte sie nicht. Sie folgte Morrigan‘s Blick. „ Wo du schon wieder deine Augen hast. Sehr fröhlich sieht sie nicht aus. “ Fröhlich sah die junge Frau wirklich nicht aus. Das wollte zu Saturnalien was heißen. „ Lass uns dort drüben hinsetzen.“

  • Nicht so schnell trinken? Leichter gesagt als getan. Morrigan war nervös verdammt nervös. Ihr erschloss sich der Sinn dieses Festes nicht und vor allem, warum hieß es verkehrte Welt, warum machten die das überhaupt? Das die Römer spinnen, war ihr ja schon länger klar, aber heute schienen sie völlig durch zu drehen. Komische Hüte, alle benahmen sich seltsam, man beachtete die Sklaven, was auch immer die genommen hatten, Morrigan wollte es lieber nicht wissen.
    Ja setzen war wohl eine gute Idee, aber schnell noch ein Becherchen Wein mitnehmen, vielleicht verflog dann die Nervosität. Zwar trank sie etwas langsamer, aber irgendwer hatte wohl einen Loch in den Becher... Sie betrachte ihn von unten. Nö schien alles in Ordnung, Aber wo war der Wein dann hin, der eben noch in jenem war? Eine leichte Röte überzog ihre Wangen, so ganz langsam zeigte der Wein seine Wirkung. Morrigan wurde etwas lockerer. Sie kicherte vor sich hin.”Mansuri, die sehen komisch aus mit ihren Hüten findest du nicht auch?”

  • Nachdem nach und nach alle erschienen waren, gab Durus Lukios das Zeichen. Ehe der wirklich gemütliche Teil losging, war noch dem Saturn zu opfern. Der Vorhang zum Lararium wurde beiseitegeschoben und einige Sklaven machten sich daran, ihre Utensilien für das nun folgende Opfer zusammenzusuchen. Unterdessen begrüßte Durus auch den Consul, der heute ausnahmsweise ohne Liktoren unterwegs war.


    "Bona Saturnalia, Macer und Albina! Wie schön, dass ihr kommen konntet!"


    Er sah zum Lararium, wo sich die Opferndenschar bereits versammelt hatte.


    "Ihr kommt gerade recht zum Opfer! Entschuldigt mich also einen Augenblick!"


    Er ging nun ebenfalls in Richtung des Hausaltars und nahm dabei seinen Pileus ab. Stattdessen reichte man ihm einen Lorbeerkranz, wie er traditionell bei Saturn-Opfern getragen wurde.


    "Favete Linguis!"


    erscholl es dann schließlich durch das Atrium und die Gespräche verstummten. Der Großteil der Anwesenden kam sogar näher und bildete einen Halbkreis um die Zimmerflucht, in der der Hausaltar stand und an deren Wände die Imagines Maiorum der Familia Tiberia befestigt waren.


    Lukios, der heute als Herold fungierte, begann eine kurze, einstudierte Ansprache (die sehr genau der glich, die die Priester bei der offiziellen Saturnalien-Eröffnung verwendeten):


    "Der Kreis des Jahres teilt sich in vier Teile,
    und in den Ländern unserer Heimat und unserer Provinzen
    ist die dunkle Zeit von der Sommersonnenwende
    zur Wintersonnenwende die Zeit zu pflügen
    und den Boden zu bestellen und den Samen auszustreuen.
    Wenn dies getan ist ruhen die Menschen aus
    in der Winterzeit, bis zur Rückkehr der Sonne.
    Drei alte Götter werden in dieser Zeit geehrt:
    Saturnus, Ops und Consus sind ihre Namen.


    Nun hört den Mythos von Saturnus' Herrschaft:
    Bevor die mächtigen Götter, die die Erde
    Von des Olympus schneebdeckten Gipfeln beherrschten, geboren wurden,
    war Saturnus der König aller Götter
    und Ops, seine Schwester, war seine Frau und Königin.
    Aber als die Zeit kam und er seinen Thron abgeben sollte
    an einen jungen Gott, seinen Sohn Iuppiter,
    wollte Vater Saturnus nicht beiseite treten.
    Ein Kampf entbrannte zwischen Alt und Jung,
    bis Iuppiter siegte und Saturnus aus dem Himmel auf die Erde verbannte.
    Saturnus stürzte auf die Erde, und mit seiner Frau
    baute er ein Schiff und segelte hierher, in unser Land.


    Er brachte den Menschen nützliche Künste,
    er lehrte sie die Saat zu bewahren und in den Boden zu säen,
    so dass wir nicht mehr mühsam nach Nahrung suchen mussten.
    Er zeigte uns die Tiere zu jagen und zu braten,
    so dass wir allezeit ihr Fleisch und Fell hatten,
    er zeigte uns die Tiere zu zähmen und mit ihnen die fruchtbare Erde zu pflügen.
    Saturnus lehrte die Menschen Münzen zu schlagen
    von schimmerndem Silber, glänzendem Gold und Bronze.
    Er lehrte uns das Geld zu bewahren und anzuwenden.
    In diesen und anderen Dingen machte Saturnus
    unsere Leben viel einfacher und frei.


    Seine glückliche Herrschaft wurde das Goldene Zeitalter genannt,
    als genug Nahrung war für jedermann
    und die Menschen den Reichtum teilten, den sie besaßen,
    und keiner jemals stahl oder kämpfte oder log.
    Aber als das Ende der Herrschaft Saturnus' kam,
    entschied er weise, seine Krone beiseite zu legen.
    Er segelte mit dem Wind weit gen Norden,
    nach Hyperborea, wo er jetzt schläft,
    in einem versteckten Eiland am Ende der Welt,
    wo er auf ein anderes Goldenes Zeitalter wartet.


    Aber bis diese glückliche Zeit kommt,
    in dieser, der kältesten Zeit des Jahres,
    begeben wir uns in Gedanken in Saturnus' kaltes Reich
    um zu erwecken den alten freundlichen König,
    und ihn zu bitten, erneut mit uns zu gehen
    und für diese kurze Zeit mit uns zu leben,
    und mit uns zu feiern und zu Ehren das Goldene Zeitalter."


    Das Spiel der Tibiae setzte ein und schuf eine geradezu mystische Atmosphäre, während der bekränzte Hausherr, gestützt auf einen Sklaven, vortrat. Zugleich begann Lukios, die Anwesenden mit Wasser zu besprengen, während Durus selbst die Hände gewaschen bekam.


    Anschließend begann das Voropfer:


    "O Saturnus, Friedensfürst, Lehrer der Menschen,


    vor Urzeiten brachtest Du uns die Kunst den Äckern Früchte der Erde abzuringen,
    dank Dir reift auf unseren Feldern das Korn, quellen unsere Kelter über von der Frucht des Weinstocks!
    Deine Herrschaft verheißt Frieden und Gerechtigkeit für alle!
    Dir zum Dank begehen wir diese Festtage, an denen wir Deiner Huld gedenken und bringen Dir gerechte Opfer dar, wie sie Dir gefällig sein mögen.
    Nimm gnädig an diesen köstlichen Wein, die Frucht des Weinstocks und der menschlichen Arbeit, aufdass unsere Weinberge im kommenden Jahr reiche Frucht bringen mögen!"


    Er nahm die Patera entgegen und goss den Wein an die dafür vorgesehene Stelle des Hausaltares. Dann reichte man ihm eine Kupfermünze.


    "Nimm gnädig an dieses Erz, dem harten Fels abgerungen und geläutert im glühenden Ofen, aufdass diesem Hause kein Mangel entstehe im kommenden Jahr!"


    Durus wandte sich nach rechts und beendete damit das Gebet. Nun wurde das Ferkel geweiht, das, getragen von einem weiteren Sklaven, bereits etwas nervös zappelte - doch dies würde ihm nicht nützen, denn sein Tod stand so fest wie die Mauern der Villa Tiberia.


    "Nimm gnädig an dies makellose Ferkel, das Junge eines Schweines, aufdass Du dieses Haus segnest im kommenden Jahr und wir auch im nächsten Jahr die Tage Deiner Herrschaft begehen können!"


    Der darauffolgende Opferritus war wenig spektakulär: Das Ferkel bemerkte zu spät, dass das große Messer des Cultrarius für es bestimmt waren, sodass sein schriller Schrei sofort abbrach, als die Klinge die Kehle durchtrennte. Blut spritzte, dann hörte es auf zu zappeln. Die Innereien wurden entnommen und Durus präsentiert, der sie nur kurz musterte, ehe er die Litatio verkündete:


    "Meine Gäste, Saturnus gefällt unser Opfer! Sein goldenes Zeitalter ist damit angebrochen in diesem Haus! Feiert, esst und trinkt, es ist genug für alle da!"


    Die Flötenspieler begannen plötzlich eine heitere Melodie zu spielen, während Durus zu einer der Klinen humpelte, um sich hinzulegen. Das Essen würde allerdings noch etwas warten müssen, denn man wollte das geopferte Ferkel ebenfalls integrieren (während die "Abfälle" für Saturn übrig blieben und auf dem Altar zusammen mit Weihrauch verbrannt wurden).

  • Zitat von Morrigan

    Zitat

    ........Morrigan wurde etwas lockerer. Sie kicherte vor sich hin.”Mansuri, die sehen komisch aus mit ihren Hüten findest du nicht auch?” ..


    " Die gehören dazu,die Hüte. Man muss noch unterscheiden können, wer wer ist. Es ist sehr gewöhnungsbedürftig." Mansuri hatte schwer zu kämpfen, sie sah auf ihren Becher um nicht von Morrigans Gekicher angesteckt zu werden. Ein Schluck Wein und ein Blick zur Seite sollten ablenken, es half nicht. Ein Rippenstoß in Richtung Morrigan und Mansuri prustete los. Sie hielt sich kichernd die Hand vor den Mund, verschluckte sich am Wein. Hustend und lachend saß sie da. Ihr standen die Tränen in den Augen.


    Das Zeichen für das Opfer. Mansuri riss sich zusammen. Es hatte sich alle um den Hausaltar versammelt. Der Hausherr brachte Saturn ein Ferkel dar. Angenommen ! Jetzt konnte gefeiert werden.
    Mansuri zog Morrigan zum Tisch, ihre Becher waren nachgefüllt. Die Flötenmusik ging in die Füße, sie bewegten sich unterm Tisch im Takt mit. Ein Blick in die Runde, langsam wurden es mehr. Vielleicht kamen noch ein paar zur Unterhaltung und zum Tanzen dazu.


  • Albina befand sich, wie häufig, an der Seite ihres Mannes. Als Frau des Consuls war ihre Anwesenheit oft noch wichtiger als sie es vorher gewesen war. Deshalb bemühte sie sich auch, trotz ihrer zur Zeit etwas niedergeschlagenen Stimmung, so oft es irgend möglich war, Macer zu begleiten. Am liebsten jedoch zog sie sich momentan in ihre Gemächer zurück und hang diversen Gedanken nach. Nicht jedoch heute. Mit ihrem heutigen Besuch wollte sie nämlich gleichermaßen ihren Gatten wie ihren Schwager erfreuen, den sie wie so viele andere in letzter Zeit zu selten gesehen hatte.


    "Bona Saturnalia!" erwiderte sie daher und lächelte. Sie nickte kurz, bevor Durus auch schon zum Opfer verschwand, das er daraufhin abhielt und welches sie interessiert beobachtete. Durus war nicht umsonst Pontifex.


    Als das Opfer angenommen und damit beendet worden war blickte Albina zu ihrem Ehemann. "Wollen wir?", fragte sie dann und deutete auf die Klinen, zu denen sich Durus bereits begab.

  • Ein Lachanfall jagte den nächsten. Gerade noch rechtzeitig schaffte es Morrigan sich so lange wie die Zeremonie dauerte zusammen zu reißen.
    Ein Schwein, nein ein Ferkel gab es für den Gott oder dioe Götter, ach Morrigan war es gleichgültig, dankte aber dennoch demjenigen, der diesen freien Tag zu verantwprten hatte.
    Oh es gab was zu naschen. Ja das war jetzt wohl das richtige, drei Becher Wein auf nüchternen Magen, waren nicht unbedingt das richtige.
    Sie stopfte alles was in ihrer Reichweite lag Häppchenweise ein sich hinein, mit der freien Hand trommelte sie den Takt der Melodie mit, die gespielt wurde, ihre Füße tanzten unterm Tisch.
    “Mansuri? Ich glaub ich find die Sanaturalien oder wie die dollen Tage auch immer heißen toll.”
    Morrigan grinste ihre Freundin an. Jap ihr gefiel es hier.

  • Macer freute sich, dass Albina und er offenbar noch rechtzeitig vor dem Opfer gekommen waren. Genau während des Opfers zu erscheinen hätte nur für unnötige Störungen gesorgt und das Opfer ganz zu verpassen war auch nur die zweitbeste Alternative.


    Wie im Haus eines Pontifex nicht anders zu erwarten, lief das Opfer zügig und dennoch stilvoll ab und natürlich wurde es angenommen. Nahtlos ging es dann zum lockeren Teil des Festes über und die Klinen luden zum bequemen Liegen ein. "Natürlich. Nach dir", antwortete Macer seiner Frau und folgte ihr zu den Plätzen, zu denen der Gastgeber eingeladen hatte.

  • Er hatte sich an die Seite gestellt und sah in die Runde. Vielleicht war sie.... da war sie! Er drängte sich an der Wand entlang nach vorn. Sie war hierher gekommen. Anders hätten sie sich wahrscheinlich nicht wieder gesehen.
    Caelyn sah traurig aus. Er ging zu ihr, stellte sich neben sie und griff nach ihrer Hand. " Hallo und io Saturnalia Caelyn." Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. " Setzen wir uns? Was möchtest du trinken? Möchtest du was zu Essen? Wie geht es dir?" Ihre Augen waren so traurig. " Was ist mit dir? Hat er dich schlecht behandelt? ich knöpfe ihn mir vor. Sag es mir." Er hielt ihre Hand fest, streichelte sie. Der heutige Tag war nur für Caelyn.

  • Saturnalia war ein Fest, das sie schon immer gerne gefeiert hatte, zuhause, mit Freunden. Hier kannte sie kaum jemanden, vielleicht würde sich das heute ändern. Unschlüssig stand sie an der Wand, beobachtete die eintrudelnden Gäste. Viele Hochrangige und Angesehene waren darunter und auch einige Sklaven. Die Stimmung war teilweise schon sehr ausgelassen, als der Hausherr mit dem Opfer begann. Gebannt stand Chio da und verfolgte das Geschehen, besonders den Moment, als die Frage war, ob das Opfer angenommen wurde. Ein banger Augenblick, dann die Erleichterung... das Fest konnte nun richtig beginnen. Chiomara holte sich einen Becher Wein und mischte sich ein wenig unter die Gäste, stellte sich an einen der Tische und verfolgte das Würfelspiel einiger Sklaven. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie eine bekannte Gestalt. Aretas. Er ging zielstrebig auf ein Mädchen zu, nahm auch noch ihre Hand, gab ihr einen Kuss. War das der Grund, weshalb er zurückgekommen war? Aber er hätte sie doch einfach mitnehmen können... Doch noch mehr, als diese Fragen, beschäftigte sie nun etwas anderes. Es tat weh, ihn so zu sehen, und sie wurde schon wieder so unglaublich wütend auf ihn. Tief luftholend, suchte sie in der Menge nach Faustina, aber auch ihr Anblick konnte sie im Moment nicht ablenken. Also setzte sie sich an einen Tisch und beteiligte sich an einem dieser Würfelspiele. Das war ein fröhlicher Tag und sollte es auch bleiben. Die Ablenkung half, trotzdem warf sie immer wieder einen neugierigen Blick in Richtung der beiden.

  • In der Zwischenzeit hatte man mit der Opferzeremonie begonnen. Aber das ließ mich ziemlich kalt. Von einer schlimmen Vorahnung getrieben, suchte ich alle Ecken und Nischen ab, aber ich fand ihn nicht. Dementsprechend erschrocken war ich, als Aretas plötzlich vor mir stand und meine Hand ergriff. „Aretas!“ Etwas anderes wusste ich nicht zu erwidern auf seinen Gruß. Er gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich setzte mich, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Essen? Trinken? Ich konnte jetzt nicht an essen und trinken denken. "Nein…", sagte ich und schüttelte verneinend den Kopf. Irgendwie war ich sprachlos. Das, was er mich fragte, hätte auch ich ihn fragen können. Ich musterte ihn, als hätte ich noch nie vorher gesehen. Er sah ganz passabel aus. Keine Spuren einer Misshandlung. Allerdings sah ich nicht, wie´s unter seiner Tunika aussah.
    "Was ist passiert, als du zurückgegangen bist? Haben sie dich bestraft? In den Stallungen haben sie mir gesagt, ich würde dich hier finden?"

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