Gesetzlos - Der Auftrag

  • in den Hauptrollen:


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    Mydon........Phaedon..... Hamilcar.....


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    Marcus Cluvius Rufo


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    Flavus Racilius Cato


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    Xeones



    in den Nebenrollen:
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    Artas......... Scopas........


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    Ianitor von Racilius Cato

  • Syracusae...


    Marcus Cluvius Rufo lag auf einer Kline im mit Bildern, Pflanzen und Statuen reich geschmückten Atrium seines Hauses und versuchte die erlesenen Meeresfrüchte zu genießen. Allerlei Fisch, Muscheln und Krebse zierten die Teller, die von hübschen ägyptischen Sklavinnen gereicht wurden. Doch Falten auf seiner Stirn deuteten dem Personal an, dass der Hausherr verstimmt war. Wie immer, wenn er die Listen seiner zahlreichen Schuldner durchging und feststellen musste, dass einige von ihnen es wagten, ihn auf die Zahlung warten zu lassen, war Cluvius Rufo schlechter Laune.


    Er würgte ein Stück von etwas, das wie ein Tentakel eines Tintenfisches aussah, hinunter und wandte sich seinem Verwalter zu.
    "Wo bleiben sie?"
    fragte er mürrisch. Der Verwalter schwieg, deutete stattdessen mit einer Kopfbewegung zur Tür, die in eben diesem Moment aufging. Hinein traten zwei seiner Leute. Zwei Halsabschneider, die seit Jahren für ihn arbeiteten und sich die Finger schmutzig machten, wenn es sein musste. Die beiden traten ein, grüßten Rufo und blieben in respektvollem Abstand stehen.
    "Wo sind die anderen?"
    Einer der beiden trat einen kleinen Schritt vor.
    "Ja, Herr. Sie müssten jeden Augenblick da sein"
    Kaum hatte er gesprochen, ging die Tür erneut auf und die nächsten drei Gestalten traten hinein. Allen voran ging Hamilcar, ein aus Africa stammender, recht schweigsamer Zeitgenosse. Er verstand sich ausgezeichnet im Umgang mit der Sica und seine ruhige Art schätzte Rufo durchaus, zumal Hamilcar ihm bislang gut gedient hatte.
    Als zweiter trat Mydon hinein. Mydon stammt aus Nicopolis, wo seine Mutter und die verwittwete Schwester lebten. Zumindest behauptete er das. Ob das stimmte, interessierte Rufo nicht wirklich. Mydon war sich für Drecksarbeit nicht zu schade und das allein zählte.
    Der letzte im Bunde war Phaedon. Manchmal fragte sich Rufo, warum er ihn überhaupt in seinem Gefolge duldete, aber bislang hatte Phaedon mit mehr Glück als Verstand es geschafft, ihn nicht zu enttäuschen.
    "Na endlich"
    brummte Rufo und stand auf. Sofort eilte eine Sklavin herbei, um seine Kleidung zu richten, die beim Liegen Falten abbekam. Doch Rufo winkte ab.
    "Hört mir mal ganz genau zu. Racilius Cato, dieser verdammte Hundesohn, hat immer noch nicht gazahlt, was er mir schuldet. Seit mehr als drei Wochen lässt dieser kleine Dreckssack mich auf mein Geld warten. Ich will, dass ihr diesem Bastard sofort einen kleinen Besuch abstattet und ihn mit allem nötigen... Nachdruck dazu überredet, zu zahlen. Sollte er sich weigern... nun, ihr wisst bescheid"
    sagte Rufo und ließ sich zurück auf die Kline fallen, während sich die kleine Schlägerbande entfernte.

  • "Was ist?"
    fragte Mydon, als Phaedon ihn mit dem Ellbogen leicht in den Arm schubste. Sie waren nun seit mehreren Minuten unterwegs zu einem der Schuldner ihres 'Arbeitgebers', um ihn zur Zahlung zu überreden.
    "Schau dir die an"
    sagte Phaedon, auf eine hübsche Sklavin deutend, die einen Korb mit frischem Gemüse trug, den sie offenbar vor kurzem erst auf dem Markt gekauft hatte.
    "Nicht schlecht, hä?"
    Mydon musterte die junge Frau.
    "Na ja, nicht übel. Aber etwas zu dünn, die Kleine"
    sagte er.
    "Ihr Herr muss ein sehr geiziger Mann sein"
    kommentierte Hamilcar mit seiner monotonen, trockenen Art, das "r" dabei jedoch etwas rollend.
    "Ach wirrrrklich?"
    äffte Phaedon ihn nach.
    "Ruhe... wir sind da"
    sagte Artas und zeigte mit einer leichten Bewegung mit den Augen, dass sie vor dem Haus des Racilius Cato angekommen waren.
    "Geht rein und baut keinen Mist"
    sagte er.
    "Wir halten hier die Stellung"
    "Ja Herrrr"
    sagte Phaedon, immer noch Hamilcar nachäffend. Er merkte nicht, dass beim zweiten Mal die Pointe bekannt und das Komischen eher lächerlich wirkte. Hamilcar sah ihn streng an, sagte jedoch nichts und klopfte an. Ein gut gekleideter Sklave öffnete die Tür.
    "Die Herren wünschen?"
    fragte er.
    "Die Herren kommen von Marcus Cluvius und wünschen deinen Herr zu sprechen, verdammt nochmal"
    sagte Mydon in herablassendem Tonfall, schob den Sklaven beiseite und trat hinein, gefolgt von Phaedon und Hamilcar.

  • Racilius Cato saß in einem geflochtenen Sessel im Atrium seines bescheidenen Hauses. Vor ihm stand ein kleiner runder, dreibeiniger Tisch aus Holz, auf dem eine Schale mit Früchten stand, von der aus er ab und zu etwas nahm. Vertieft in ein Gespräch mit einem Besucher - an dessen Kleidung man erkennen konnte, dass es sich um einen Seemann und damit um einen der Kapitäne handeln musste, die für Cato fuhren - hob er den Blick, als Mydon und seine zwei Begleiter hereintraten, ohne angekündugt worden zu sein.
    "Salve, meine Herren..."
    begann Racilius Cato, doch Mydon unterbrach ihn barsch.
    "Halt's Maul, Racilius. Und du..."
    er blickte finster zum Seemann
    "... verzieh dich"
    sagte er drohend, worauf dieser einen Blick zu Cato warf. Cato blieb gelassen und nickte.
    "Schon gut, Marcus. Die Herren bevorzugen ein Gespräch unter vier Augen. Lass uns bitte allein"
    Mydon setzte sich unaufgefordert hin, gedeckt durch Phaedon und Hamilcar.
    "Du kannst dir denken, warum man uns geschickt hat. Heute ist Zahltag"
    er grinste, dabei sein lückenhaftes, gelbes Gebiß präsentierend.
    "Aber so wie es aussieht, hast du nicht vor, deine Schulden zu begleichen..."
    begann er, doch Cato hob abwehrend den Arm und unterbrach ihn.
    "Ganz im Gegenteil"
    sagte er selbstbewusst und mit einem Lächeln. Mydon war ob seiner Gelasenheit etwas überrascht und wusste nichts darauf zu erwiedern ausser steigender Wut. Irgendwie konnte er diesen in seinen Augen arroganten und selbstherrlichen Mistkerl Racilius nicht ausstehen.
    "Du sagtest es doch selbst, dass heute Zahltag ist"
    er rief nach einem Sklaven. Einige Sekunden Stille vergingen und Mydon spürte, wie Phaedon bereits fieberhaft überlegte, um irgendeinen blöden Spruch von sich zu geben, doch wurde in seinen Überlegungen dann durch den Sklaven gestört. Fast war Mydon zufrieden, dass Phaedon keine Gelegenheit bekommen hatte, sein dummes Maul aufzureißen und damit die bedrohliche Aura, die Mydon so sehr aufzubauen versuchte, ins Lächerliche umzukehren. Der Sklave trug eine Kiste, die er mit einem Knall auf den Boden vor Mydons Füßen abstellte.
    "Damit ist meine Schuld beglichen... oder wollt ihr nachzählen?"
    sagte Cato. Mit seiner Frage hatte er Mydon überrascht, so dass diesem nichts übrig blieb, als irgendwas zu brummen, dass sich nach so etwas wie einem 'nicht nötig' anhörte.
    "Und nun, wenn es nichts mehr zu besprechen gibt, erlaube ich mir, euch zu bitten, mein Haus zu verlassen"
    trotz seiner Abscheu vor den 'Besuchern' behielt Cato die Fassung und blieb höflich. Ohne eine Reaktion abzuwarten, erhob er sich und verließ sein Atrium, dem Sklaven die Anweisung gebend, seinen Kapitän, der vorhin 'hinausgebeten' worden war, wieder reinzuholen und ihn in den Arbeitsraum zu geleiten.

  • Das Atrium stand leer und Mydon, Phaedon und Hamilcar warfen einen neugierigen Blick auf die kleine Truhe, von der irgendetwas beinahe schon Magisches auszugehen schien. Wie eine Gottheit das innere eines Tempels dominiert, so dominierte diese kleine Truhe den Raum.
    "Was meint ihr?"
    begann Phaedon.
    "Wieviel ist da wohl drin?"
    Dass Cato bezahlt hatte, hatte Mydon und seinen Begleitern nicht nur ihren Auftritt verdorben, sondern auch den ganzen Plan durcheinandergebracht. Seit Wochen hatte dieser Mann auszuweichen versucht. Wer hätte auch denken können, dass er tatsächlich zahlen würde.
    "Sie doch nach"
    sagte Mydon leise. Beim Anblick einer Truhe, die bis zum Rand mit Goldmünzen gefüllt sein konnte, vergass er sogar zu fluchen. Selbst Hamilcar verlor seine Fassung beinahe und starrte auf die Truhe, wie ein kleines Kind ein neues, interessantes Spielzeug erblickt.
    "Mach das doch selbst"
    antwortete Phaedon. Trotz der Geldgier, trotz seiner... bescheidenen Intelligenz fürchtete sich Phaedon vor Cluvius Rufo.
    "Rufo bringt uns um, wenn er..."
    "Einen Scheißdreck wird er"
    unterbrach ihn Mydon.
    "Rufo hat nicht einmal damit gerechnet, dass Cato zahlt. Wir sagen einfach, wir haben nachgezählt, ob auch alles da war"
    sagte er.
    "Los jetzt, sie nach. Wir... wir müssen sicher gehen, ob dieser Hundesohn Cato nicht vielleicht eine Schlange reingelegt hat"
    "Na, die würde ich Rufo sogar gönnen"
    Phaedon lachte auf.
    "Ich sehe nach"
    sagte Hamilcar und legte die Hand auf den Deckel. Langsam öffnete er den Deckel und seine Augen weiteten sich, als er erblickte, was sich darin befand. Die Truhe war zu drei Viertel mit goldenen Münzen gefüllt. Gold.
    "Das... das ist ja..."
    mehr konnte Phaedon nicht rausbringen, als er sah, welch ungeheuren Reichtum sie da in ihren Händen hielten. Mydon warf einen Blick in Richtung des Ausgangs, wo Artas und Scopas warteten. Langsam, ganz langsam, während Phaedon und Hamilcar sich an dem Anblick des Goldes erfreuten, reifte in ihm ein Plan. Noch sehr vega, aber dies minderte nicht seine Entschlossenheit. Sie arbeiteten nun schon seit Monaten für Cluvius Rufo. Zum ersten Mal haben sie einen Auftrag bekommen, der groß zu sein schien, auch wenn eher zufällig... zum ersten Mal in ihrem Leben, hielten sie Geld in ihren Händen. Reichtum und Wohlstand. Die Erfüllung ihrer Träume. Das hier war eine einmalige Gelegenheit und Mydon dachte nicht daran, sie tatenlos an sich vorbeiziehen zu lassen. Er klappte den Deckel wieder zu und sah Phaedon und Hamilcar scharf an.
    "Ihr seid entweder dabei..."
    wobei, das war den drei auch ohne große Worte klar
    "... oder ich lege euch um"

  • Cluvius Rufo widmete sich seinen alltäglichen Pflichten zu. Es war bereits nachmittag, aber er empfing einen seiner Klienten, der ihm wie immer Lobgesänge vortrug. Gelangweilt saß Rufo in einem bequemen Sessel, hörte sich die Ausführungen des Klienten an und war froh, wenn die Salutatio vorbei wäre, auf dass er sich auf einen Besuch in den Thermen vorbereiten konnte, wo er einige alte Bekannte treffen und seine müden alten Knochen bei leichtem Sport mal bewegen konnte.


    Seine Langeweile, sowie die Rede des Klienten, wurde jäh unterbrochen, als ein Sklave reinschritt, sich Rufo näherte und ihm irgendetwas ins Ohr flüsterte. Der Sklave hatte emotionslos gewirkt, aber als Rufo hörte, was ihm berichtet wurde, verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck. Er nickte leicht und entließ damit den Sklaven. Den Klienten, der sich durch diese Szene unterbrochen gefühlt hatte, bedachte Rufo mit einem gespielten Lächeln, sicherte ihm Unterstützung zu, dankte ihm für die seine und bat ihn zu gehen, mit der Ausrede, dass ausserplanmäßige Ereignisse von großer Wichtigkeit nun seine volle Aufmerksamkeit verlangten.


    In der Tat waren die Ereignisse ausserplanmäßig. Und Rufo hatte nicht untertrieben, als er sagte, dass sie von großer Wichtigkeit gewesen waren. Er begab sich, sobald der Klient gegangen war, in den hinteren Teil seiner Domus, wo sich ihm ein blutiges Szenario darbot. Auf einer Liege lag Artas, blutüberströmt, mit dem Tode ringend. Daneben sah Rufo Scopas, der regungslos dalag, die Kehle aufgeschlitzt. Von Mydon, Phaedon und Hamilcar war keine Spur. Über Artas saß Xeones, einer seiner besten Leute, und fragte Artas aus. Dieser röchelte, offenbar wurde versucht, auch ihm die Kehle durchzuschneiden. Dies mislang zwar, dennoch blutete er stark. Xeones warf einen Blick zu Rufo und schüttelte leicht den Kopf, zu verstehen gebend, dass Artas es nicht schaffen würde.


    Rufo ging rüber, beugte sich vor und sah Artas in die Augen.
    "Wer war das? Wo sind Mydon und die anderen beiden?"
    Doch Artas konnte nicht sprechen, zu schwach und benommen war er, als dass er ihnen eine vernünftige Antwort geben konnte. Zu sehr mit dem - aussichtslosen - Kampf gegen den nahenden Tod beschäftigt. So lag er noch einige Sekunden dar, blaß werdend, zitternd und röchelnd, während die dunkle Blutlache unter ihm immer größer wurde.
    "Schon gut, Artas. Schon gut. Lass los"
    sagte Xeones.
    "Lass los, mein Freund"


    Dann erstarrte Artas. Seine Augen wurden leer, alles Leben entschwand seinem Körper. Das Zittern hörte auf. Er hatte den Kampf verloren und der Tod hatte sich seiner bemächtigt.
    "Holt mir Cato her?"
    sagte Rufo kalt. Während diesem Befehl Folge geleistet wurde, wurden die Leichen der beiden gesäubert und aufgebahrt, das Blut weggewischt. Einehalbe Stunde später wurde Racilius Cato von zwei von Rufo's Männern zu seinem Haus gebracht.
    "Salve, Marcus Cluvius..."
    begann er, wie immer höflich, aber Rufo unterbrach ihn.
    "Spar dir dieses Theater, du mieser Hundesohn. Du hast wohl den Verstand verloren, meine Leute anzugreifen"
    Rufo zitterte vor Wut.
    "Nichts dergleichen"
    Wie immer, wirkte Racilius Cato sehr gefasst.
    "Ich habe deinen Leuten das Geld gegeben. Meine Schulden bei dir sind beglichen. Was mit deinen Leuten geschieht, geht nur dich und deine Leute an"
    "Du wagst es?"
    schrie Rufo, doch Xeones ging dazwischen.
    "Wem genau hast du das Geld gegeben?"
    fragte er, worauf hin Cato auf die zwei Leichen schaute.
    "Den anderen drei..."


    Das schlug ein, wie ein Blitz. Rufo winkte, seinen Männern zu verstehen gebend, dass sie Cato entlassen konnten. Wenn er gelogen hätte, wusste Rufo ohnehin, wo er ihn finden könnte. Cato hatte viel zu verliren, müsste viel zu viel zurücklassen, als dass er sich wegen etwas Gold auf solche Dummheiten einlassen würde. So sehr Rufo ihn auch nicht mochte, wusste er doch um die Intelligenz dieses Mannes. Schweigend verließ Cato den Schauplatz und Rufo winkte Xeones heran.
    "Findet sie. Bringt sie mir, tot oder lebend... es spielt keine Rolle. Niemand bestiehlt Cluvius Rufo und überlebt..."
    sagte er leise. Langsam zog sich Xeones zurück. Sie mussten sofort aufbrechen. Mydon und seine Freunde hatten ohnehin schon einen halben Tag Vorsprung und da Xeones nicht wusste, in welche Richtung sie fliehen würden, durften sie nicht noch mehr Zeit verlieren. Die Jagd begann...

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