~ Chez Pollux ~ Beste gallische Küche

  • Sie hatte mit ihren Worten wahrlich nicht übertrieben und so standen sie nach geringfügigem Suchen vor einem kleinen Lokal. Hier sollte also Pollux ein Gallier kochen und das nach jenen feinen Gerichten, die einem beim Lesen der Acta immerzu das Wasser im Munde zusammen laufen ließen.


    Avarus war gespannt darauf und er fühlte sich in der warmen römischen Luft wohl, drum fragte er nach einen Terassentisch bei der Bedienung nach.

  • Von Außen macht das Lokal nicht wirklich viel her, auch wenn das Schild vor der Tür einen soliden und ordentlichen Eindruck macht. Der Koch scheint sich sehr sicher zu sein, dass sein Name allein reicht um Gäste anzulocken. Lucilla folgt Avarus ins Innere und kaum sind sie über die Schwelle getreten, scheinen sie in einer anderen Welt zu sein. Etwas belustig begutachtet Lucilla den Bediensteten, der in karierten Hosen und mit einem lustigen geflügelten, gallischen Helm auf dem Kopf vor ihnen steht. Die karierten Hosen kennt sie schon von Pollux Küchenmannschaft aus der Gladiatorenschule, dass sich jedoch in Rom jemand finden lässt, der bereit ist zu solchen Bedingungen zu arbeiten, hätte sie nicht gedacht.

  • Der geflügelte Bdienstete wandte sich in schwerem Dialektlatein an die beiden Gäste.


    "Salvete! Es tut mir leid, aber wir haben noch nicht geöffnet. Wir befinden uns in der letzten Phase der Renovierung für die Neueröffnung ..."



    Der Bedienstete wurde durch eine gewaltige Stimme unterbrochen, die aus der Küche durch den Raum schallte.


    "LUCILLA? BEIM TEUTATES! Die kleine Decima Lucilla? Mädchen, was bist du hübsch geworden. Da möchte ich glatt noch mal 20 Jahre jünger sein. Nein, sagen wir 10 Jahre. Oder 5 reichen auch. Was verschlägt dich denn aus Tarraco nach Roma? Aber komm doch erst mal richtig ein mit deinem Begleiter."


    Pollux watschelte schnell mit einem gewaltigem Kochlöffel und Schürze aus der Küche in den eigentlichen Tavernenraum.

  • Als der gewaltige Gallier seine noch gewaltigere Stimme durch den Raum schleudert und sie auf so freundschaftliche Art begrüßt und mit Komplimenten um sich wirft, steigt Lucilla augenblicklich die Röte in die Wangen. Zum Glück ist sie von der zurückliegenden Reise so braun, da fällt es hoffentlich nicht allzusehr auf.


    "Salve, Pollux!" begrüßt sie ihn mit einem breiten Lächeln. "Wie geht es dir? Wir hatten ja kaum Zeit im Redaktionsgebäude einige Worte zu wechseln." Sie denkt schmunzelnd daran, wie eilig er durch das Gebäude gerannt ist und alle nur im Vorbeilaufen mit einer Einladung in seine neue Taverne bedeckt hat und es wundert sie überhaupt nicht, dass er sie dort noch gar nicht zur Kenntnis genommen hatte. "Ich war nicht in Tarraco, ich war auf einer Dienstreise in den africanischen Provinzen." Sie deutet auf Avarus. "Darf ich dir meinen Verlobten vorstellen, Senator Germanicus Avarus. Wir kommen gerade vom Finalrennen der Ludi Apollinaris und sind auf der Suche nach etwas wirklich Besonderem zu Essen. Dabei habe ich natürlich sofort an dich gedacht, denn ich ging davon aus, dass du schon geöffnet hast."

  • "Mir geht es gut. Ich verspüre so etwas wie ein Prickeln, wenn ich mal wieder richtig an der Herdstelle stehen kann.
    Africanische Provinzen? Syrien, Damaskus, Ägypten, Mauretanien und so? Pah! Mach mal eine Dienstreise nach Lutetia und Gallien, wenn du was Gescheites sehen willst."


    Er musterte den Senator freundlich.


    "Angenehm Senator! Ich bin Pollux der Gallier, bester Koch des ganzen Imperiums, berühmter Acta-Koch und freier Gallier. Aber keine Sorge, ich koche auch für Senatoren und meine Dienste sind trotzdem noch bezahlbar."


    Er wandte sich wieder an Lucilla.

    "Also unsere Eröffnung ist erst nach der nächsten Ausgabe der Acta, aber hungrig geht mir niemand aus dieser Taberna. Ich werde schon ein Häppchen für Euch hinbekommen. Wollt Ihr ein lauschiges Hinterzimmer für 2 Personen für Euch? Oder lieber einen Tisch hier im Hauptraum? Als einzige Gäste habt ihr freie Wahl. Alternativ haben wir auch noch Tische im Innenhof. Die sind halt draussen, aber unter den Sonnensegeln ist es angenehm schattig und es geht ein leichter Wind. Der Nachteil ist, daß Euch keine Schilde schützen und der Himmel Euch auf den Kopf fallen kann."


    Pollux wies mit der Hand auf die großen gallischen Schilde, die überall an der Decke angebracht waren und Teil der Innenausstattung waren.

  • "Salve Pollux." grüßte er und nahm Lucilla gleich die Entscheidung ab, denn ihm war es nicht nach einer dunklen Höhle.


    "Wir werden draußen im Hof unter dem Sonnensegel Platz nehmen."


    Avarus blickte den Händen des Pollux nach und war sich sicher, die richtige Wahl getroffen zu haben, denn wer wußte schon ob diese Schilde hielten. Danach traf sein Blick den Gallier. Doch so ansehnlich war er nicht, weswegen er seine Augen lieber wieder auf Lucilla ruhen ließ. :D

  • Gerade will Lucilla antworten, dass sie lieber in den Innenhof gehen, da antwortet Avarus auch schon. Typisch, wenn sie einmal eine Entscheidung getroffen hat, kommt er ihr zuvor (:P). Die Schilde an der Decke scheinen ihr auch nicht ganz geheuer zu sein.


    "Um den Himmel brauchen wir uns nicht zu sorgen, das Sonnensegel wird es schon aushalten." grinst sie Pollux zu. "Und wenn nicht haben wir ja auch unsere eigenen Götter, die dafür sorgen, dass der Himmel auf andere Teile der Welt fällt." Sie versucht, so ernsthaft wie möglich zu bleiben. Pollux Angst davor, dass ihm der Himmel eines Tages auf den Kopf fallen würde, war manchmal recht amüsant, wenn sie auch manchmal recht bizarre Auswüchse nehmen konnte. Dennoch, im Angesicht der Tatsache, dass sie irgendwann an diesem Tag noch Essen und nicht stundenlang über Götter und Weltbilder diskutieren wollen, ist es besser, nicht näher darauf einzugehen.


    Gemeinsam mit Avarus folgt sie Pollux nach draußen, wo es gleich alles etwas freundlicher wirkt.

  • Pollux scheuchte 4 Angestellte weg, welche im Innenhof mit Gladius, Keulen, Dolchen und kleinen Rundschilden übten. Diese verschwanden schnell durch eine Türöffnung.


    "Keine Sorge. Alles Verwandschaft von mir. Die Sicherheit meiner Gäste liegt mir am Herzen. Roma ist eine schlimme Stadt. Ich treffe halt Vorsorge. Hier werden Frauen auf der Rostra niedergestochen, weil sie als Quaestorinnen arbeiten wollen anstatt einfach nur den Haushalt zu führen. Die Wahl der Mittel gewährt ja tiefe Einblicke auf die römische Einstellung zu diesem Thema." erklärte Pollux und machte eine einladende Geste zur Platzwahl.


    Der Innenhof besteht aus etlichen Klienen und kleinen Tischen, welche durch Pergolas mit Schlingpflanzen und einer Vielzahl von Topfpflanzen, wie auch geflochtenen Trennwänden, optisch und akkustisch voneinander getrennt waren. Die Trennwände harmonisieren mit den Pflanzen und den Sonnensegeln, welche die Klienen überspannen und so die Gäste vor Sonnen und Regen schützen. Räucherbecken sorgen für angenehme, aber dezente Wohlgerüche.
    Dabei sind die Klienen allesamt so positioniert, daß man zwar eine gewisse Intimität genießt, aber dennoch einen Blick auf einen kleinen Runden Platz in der Mitte des Innenhofes hat. Dieser Platz ist etwas vertieft, wie eine Mulde, und hat einen Durchmesser von gut 3 1/2 Schritt.


    "Eine Art Miniaturarena für Hunde- und Hahnenkämpfe, die wir zu veranstalten gedenken. Wenn ihr es wünscht, kann ich auf die Schnelle etwas organisieren." erklärte Pollux bereitwillig.


    Er wartete bis die Gäste sich einen Platz ausgesucht hatten.


    "Ein festes Tages- bzw. Wochenmenue habe ich heute nicht vorbereitet. Nach was gelüstet es Euch denn? Vielleicht bekomme ich ja was ohne Vorbereitung gezaubert, wobei besondere Extrawünsche wie "Strauss a la Imperator" oder "gegrillter Elefant auf Savannengras mit Preiselbeeren und Rüben" vorab angemeldet werden sollten."


    Pollux lachte schallend.

  • Avarus wartet bis Lucila Platz genommen hat und setzt sich dann in angemessenen Abstand zu ihr auf eine der Klinen. Die Mulde im Boden hatte er als Einlauf für eine kleine Zisterne gesehen, doch das man hier Hahnenkämpfe veranstaltete überraschte ihn. Aus eben jenen Grund wollte er auch kein Hühnchen wählen.


    So durchforstete er seinen Geist nach einem Getier, das zum einen schmackhaft war und zum zweiten nicht sonderlich einfach zubereitbar war. Immerhin wollten sie diese Lokalität nicht nur besuchen, sondern auch testen. Wer weiß vielleicht konnte sich ein Gallier schon bald rühmen bekannte Persönlcihkeiten Roms zu seinen Stammgästen zu zählen.


    "Ich denke eine kleine Auswahl deiner Kust wird uns ausreichen um sowohl den Abend genießen zu können, als auch satt die Lokalität zu verlassen.


    Hm ich denke wir beginnen mit einer Erbsensuppa a la Vitellinus, bereichern unseren Gaumen dann mit einer Vorspeise zum Beispiel Ringel- und Turteltaube in Gewürzsud.
    Danach sollte es etwas herzhafter werden. Waldschaf ist dazu bestens geeignet, was man aber auch süß-sauer einlegen kann.
    Mit jenem Gang ist der Magen eingestimmt und bereit die Geschenke des Meeres aufzunehmen. Ich denke da an gepögelte Meerbarbe oder gegrillte Muräne.
    Zum Abschluß vielleicht noch etwas süßes a la Wildkirschen im Honigmandel. Und dazu natürlich frisches Quellwasser und Falerner Wein."

  • Pollux zückte eine Wachstafel und begann zu schreiben. "Also Puls, trockenes Brot und Ziegenmilch. Keine Sorge, Senator, bei mir ist noch jeder satt aufgestanden und wenn Ihr 4x die Woche zu mir essen kommt, dann werdet auch Ihr bald einen anständigen Bauch Euer Eigen nennen können. Und nicht so einen mickrigen Ansatz."


    Plooux klopfte sich auf seinen eigenen Bauch und die Massen kamen ins Schwabbeln.


    "Ich werde mal sehen, was die Küche hergibt, aber richtet Euch beide mal darauf ein, daß ich heute eher für gallische Freunde koche. Das Zeug für die Gäste könnt ihr auch ein anderes Mal essen. Und was den Wein betrifft, so bringe ich Euch erst mal einen Tropfen aus der Gegend um Massalia. Nach dem Tropfen aus dem Weinberg meines Vetters leckt sich selbst euer Bachus die Lippen. Wenn der nicht zusagt, dann versteht ihr nichts von Wein und ich kann euch immer noch die Falerner Brühe bringen."


    Pollux watschelte weg und begann die Küchengehilfen auf Gallisch zu motivieren, indem er herum brüllte und mit dem Kochlöffel drohte.


    Wenig später brachte ein Bediensteter frisches Quellwasser und den angekündigten Wein aus Massalia.

  • Lucilla muss sich während Pollux Rede die ganze Zeit das Lachen verkneifen und als er endlich in der Taverne verschwindet, beginnt sie verlegen zu kichern. "Ist er nicht herrlich? Ein wirkliches Original. Lässt sich nichts sagen, von keinem Senator und keinem Legaten, und lebt irgendwie in seiner eigenen kleinen freien Welt. Er erinnert mich immer so an die Provinz. An... Zuhause." Das letzte Wort kommt ihr nur sehr leise über die Lippen und sie betrachtet dabei sehnsüchtig eine Pflanze hinter Avarus, auf der ein Käfer von einem Blatt aufs nächste wandert.


    Als der Käfer seine Flügel ausbreitet und surrend davonfliegt, wird sie aus ihren Gedanken gerissen und blickt lächelnd wieder zu ihrem Zukünftigen. "Du solltest ihn erleben, wenn er im Gebäude der Acta seine Leserbriefe bearbeitet." Wieder kichert sie. "Die Scribae schieben sich gegenseitig die Schicht zu und versuchen dann möglichst weit weg von seinem kleinen Officium zu sein. Wenn man nicht gerade zu Arbeiten hat, dann kann man sich köstlich dabei amüsieren. Aber im Grunde ist er wirklich ein netter Kerl und ein fantastischer Koch. Allerdings sollten wir nicht zu oft kommen, ich finde nicht, dass du unbedingt einen anständigen Bauch brauchst und außerdem wird er vor meinem auch nicht halt machen!"

  • Wenig später gab es die erste Vorspeise: Erbsenpüree in einfachem Keramikgeschirr. Das Geschirr war so einfaches Tongeschirr, daß man es fast schon wieder als dekadent bezeichnen konnte. Natürlich war es absolut sauber.


    Gekochte Erbsen waren püriert worden. Pollux hatte Pfeffer, Liebstöckel, Ingwer, Trüffeln, hartgekochtes Eigelb, Honig, ganz wenig Liquamen und einen Schuss milden Weinessig mittels bestem Olivenöl zu einer Marinade gemischt, welche er kurz erhitzte. Dazu gab er nach längerem Überlegen noch etwas Bärlauch und etwas zerriebenen, getrockneten Steinpilz.


    Den Püree füllte er in eine Tonform, welche einmal einen fliegenden Adler und einmal ein laufendes Pferd darstellte. Dann stürzte er beide Tonformen auf einen Teller, so daß der Püree in Tierform zu sehen war. Darüber goss er die Marinade und verteilte diese mit einem feinen Pinsel auf dem Tier. Dann zerrieb er auf einer Reibe noch einmal eine weisse Trüffel und puderte damit abschließend den Püree.


    Dann wurde die Vorspeise serviert. Als Getränk servierte er zusätzlich ein kühles Wasser mit einem Stengel frischer Zitronenmelisse.

  • "Oh wahrlich ein komischer Kautz. Ich frage mich, ob er auch seine Stammgäste noch derart dekadent bewirtet. Dann muß sein Essen eine einzige Bravor sein, denn kaum ein Senator läßt sich dies von eienm Ausländer lange gefallen. Doch keine Angst Lucilla ich sehe mich als Gemütsmensch."


    Dann wurde die Vorspeise gebracht und das Wasser mit Zitronenmelisse fand sich in Avarus Kategorie Sarkassmus wieder, doch er schwieg und machte sich an die Speise.

  • Lucilla kichert nur leise in sich hinein und betrachtet dann sinnierend ihren Teller. Sie greift nach dem Löffel und verharrt unschlüssig über dem Püree. Ihr Gesicht nimmt einen besorgten Ausdruck an, als die Löffelspitze dem Kopf des Pferdes näher kommt. Ihre Hand wandert ein Stück nach rechts, doch auch das Hinterteil des Tieres scheint sich nicht dazu zu eignen, dort mit dem Essen zu beginnen. Der Löffel schiebt sich bedenklich nahe über die Hufe, dann ein Stück weiter nach oben. Es ist nicht so, dass Lucilla Pferde sehr gerne mögen würde. Sie sind nett anzusehen, aber das wars auch schon, zum Reiten findet sie die Tiere schon wieder ungeeignet, da Lucilla eh nicht gerne reitet. Es macht ihr auch nichts aus, Pferdefleisch zu essen, im Gegenteil, doch dabei sieht man das Pferd nicht mehr. Dieses Essen in Pferdeform jedoch fordert ihr alles ab. Mit äußerst verkniffenem Gesicht sticht Lucilla schließlich den Löffel mitten ins Herz des Erbsen-Pferdes und verrührt das Püree, so dass es letztendlich zu einer formlosen Masse auf dem Teller wird. Sie seufzt erleichtert und beginnt mit dem Essen.


    "Nicht schlecht." bringt sie nach einigen Löffeln kauend hervor. "Könnte zu einem Renner werden, wenn er es in anderen Formen serviert. Aber wenn hier Hochbetrieb ist, dann hat er für solche Spielereien sicher eh keine Zeit." Sie zieht die Zitronenmelisse aus dem Wasser und beschaut den Stengel neugierig, bevor sie ihn zurück ins Wasser gibt. "Merkwürdig." Sie erinnert sich daran, dass Großtante Drusilla Zitronenmelisse immer bei Blähungen einsetzt und hofft nur, dass das keine Folge des Essens sein wird. :D

  • Pollux wartete bis die Gäste den Erbsenpüree "verschnabuliert" hatten. Dann bog er um die Ecke, während eine blonde, vollbusige Bedienstete die leeren Teller abdeckte.


    "Und hier kommt die nächste Vorspeise: Ordinäre Stadttaube vom Dach der Basilica Ulpia auf einem Bett aus zarten Spargelspitzen und gewürfelter Zucchetti. Als Beilage gibt es einen kleinen Teller einfacher Weizengrütze mit einer Spur Muskatnuss und Pfeffer abgeschmeckt.”


    Pollux zwinkerte den Gästen zu.


    Die Tauben waren gebraten und mit einer fruchtig-scharfen Sauce übergossen worden. Pollux hatte sich für eine ganz einfache Sauce entschieden. Etwas Pfeffer, gerösteter Kümmel, Minze, etwas Liebstöckel. Desweiteren Rosinen, kleinen Stückcken von Aprikosen, Datteln, Pflaumen. Die Zutaten hatte er mit einem hervorragenden germanischen Honigwein, Liquamen und etwas Essig übergossen und heiß erhitzt.
    Die Taube plazierte Pollux auf in Wasser gekochten Spargelspitzen und kleingewürfelter, gekochter Zucchetti. Dann übergoss er die Taube mit der Sauce. Dazu servierte er einen leichten Rotwein aus Burdigala.




    Sim-Off:

    Zucchetti ist eine Kürbisart aus Italia. Bei uns unter dem Namen “Schmorgurke” oder “Landgurke” bekannt. Man sollte sie nicht mit der uns bekannten Zuchini verwechseln. Sie ist klein, recht dick, ca. 15-20 cm lang. Die Schale ist meist heller als bei einer Zuchini und geht in Richtung Grün-Gelb und ist recht dick. Bei uns wird sie heutzutage meist klein geschnitten und sauer eingelegt.

  • Der Senator hatte die Vorspeise als recht nett empfunden und freute sich bereits auf mehr fleischige Kost, als ihm diese in Form einer netten Bedienung geboten wurde. Natürlich war sein Blick so unauffällig, das ihn nicht einmal die Götter bemerken sollten.


    Dann gab es endlich Fleisch. Zwar tat er es als Scherz ab, wo das Getier herunter gefallen sein sollte, doch war er sich dann doch nicht gänzlich sicher und stocherte etwas planlos im Essen herum.


    "Von welcher Taubenzucht bezieht dein Gallier jene Tiere?" fragte er leicht verdattert Lucilla und versuchte dabei so neutral wie möglich zu klingen.

  • Lucilla zuckt die Schultern. "Du hast doch gehört, dass sie von der Basilica gefallen sind." antwortet sie ihm völlig ernsthaft und beißt voller Genuss in das zarte Taubenfleisch. "Wirklich fein. Außerdem gibt es sowieso zu viele Tauben in Rom." Sie probiert den Wein und befindet ihn für gut, auch wenn sie nicht wirklich viel Ahnung von Wein hat.


    "Da fällt mir ein, ich sollte Pollux darauf hinweisen, dass ich hier in Italia auch einen Hühnerhof habe. Von meinem Hof in Tarraco hat er immer Hendln und Eier für die Gladiatorenschule gekauft. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was für einen enormen Bedarf an Eiern die haben. Möglicherweise könnte ich ihm auch Hähne für die Kämpfe bieten. Immerhin sind es gallische Hühner." Ein paar Spargelspitzen finden den Weg in Lucillas Mund und sie verdreht genießerisch die Augen. "Mhmm... bei Großtante Drusilla gab es an besonderen Tagen auch Spargel. Ihre Köchin hat ihn so zart zubereitet, dass er im Mund zerfallen ist." Die Grütze lässt Lucilla nach wenigen Löffeln links liegen, das macht nur dick.


    "Hast du eigentlich schon mit Crassus gesprochen?" fragt sie ganz beiläufig. Wenn sie jetzt auf den Cursus Publicus zu sprechen kommen, dann könnten sie das Essen hinterher als Geschäftsessen absetzen. :D

  • "Ja aber...." er versteht es nicht weiter zu reden undnimmt sich statt dessen vom zarten Fleisch, was nach einigen probierten Happen auch wirklich bestens vom Besteck fällt.


    So hört er ihren Worten zu und zertrennt die Spargelspitzen, bevor er sie wohl portioniert in den Mund einfährt. Es schmeckt wirklich lecker, trotzdem gehen ihm die Herkunftsangaben für dei Tauben nicht aus dem Kopf.


    "Crassus war mal kurz in meinem Officium, hat sich aber nicht weiter für unsere Reise intressiert, ich muß zugeben das es mich weder überraschte noch ich mich sonderlich bemühte ihn mehr zu informieren."


    Dem Senator war nicht klar, warum sie gerade jetzt wieder von der Arbeit begann, aber ihm war es Recht, das Lucilla somit vom Taubenflug ablenkte. 8)

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