Ermittlungen - Vigiles

  • Zitat

    Original von Sarah
    Sarah folgte ihm und blickte sich nun wieder neugierig, aber auch etwas ehrfürchtig um. Hörte sie da irgendwo ein Schreien? Die Kaserne war zum Lebenerweckt und Sarah konnte nicht eraushören, ob es der grellende Schrei eines Mannes oder der laut gerufene Befehl eines Soldaten war.


    Als Strabo sich dann vorstellte, murmelte sie: »Strabo ... woher stammen Name?«


    Sie sah sich weiter um und einige Soldaten, die sie trafen grinsten wohl auch bei dem Anblick ihrer zu großen Tunika, aber sie ignorierte es und hielt sich lieber dich an dem Soldaten, dem sie folgte.


    "Woher mein Name stammt? Wenn ich ehrlich sein soll, muss ich gestehen, dass ich es nicht weiß. Es ist ein Name, eine Hülle, und für mich nicht weiter von Belang. Doch wo wir gerade dabei sind, woher stammt denn dein Name?"


    Die feixenden Soldaten ignorierte ich konsequent. Sie hatten sicher noch zu tun. Vor der Castra gingen Sarah und ich nun langsam weiter. Es war gerade mal Mittag und daher hatten wir noch viel Zeit.

  • »Nur sein Hülle?« fragte sie nach und grinste nun. »Ich finden Namen wichtig, besonders wenn haben bedeutung. Sarah sein hebräischer Name aus meiner Heimat und bedeuten Fürstin!« Dies sagte sie nun stolz und voller Inbrunst, doch dann wurde sie ein wenig ernster und murmelte: »Naja, nun haben keine Bedeutung mehr ... aber Vater nannten mich früher: Kleine stolze Fürstin ...«


    Während sie redete, glitten ihre wachen Augen überall hin. Rom war für sie ein wenig wie ein großes Ungeheuer, welches zum Sprung ansetzte, um sie zuverschlingen, weil sie einfach eine so große Stadt nicht kannte. Und doch war es auch interessant, was sie sah.


    Weiterhin folgte sie Strabo, bis sie schließlich an die Stelle kamen, wo die Vigiles Sarah letzte Nacht aufgegriffen hatten. Obwohl es dunkel gewesen war, erinnerte sie sich an diesen Ort ein wenig. Vor allem aber auch an die Angst, welche sie hatte.


    »Ich glauben, ich sein gekommen von da ...« sagte sie und deutete in eine Straße.

  • Ich ging weiter mit ihr und hörte lächelnd ihre Ausführung. Ich hatte es also mit einer stolzen Fürstin zu tun :D
    Nach einigen Minuten kamen wir an den ort, an dem wir auch schon in der letzten Nacht gestanden hatten.


    "Gut, du kamst also von dort..."


    Ich geleitete sie in die Straße, zu der sie gezeigt hatte. Dort gingen wir langsam und gemächlich weiter.


    "Sieh dich gründlich um. Wenn dir etwas einfällt, sag es gleich."


    Nebenbei machte ich mir auf der Wachstafel Notizen, die ich für meinen späteren Ermittlungsbericht benutzen würde.

  • Sarah sah sich gründlich um, aber in der Nacht hatte sie nicht besonders darauf geachtet, wo sie war, sondern hatte eher soetwas wie ein Versteck gesucht, ein altes, verfallendes Haus und ein Schuppen, irgendwtwas, aber sie hatte nichts gefunden.


    Auf einmal nieste sie. Dann noch mal. Und dann zog sie leise die Nase hoch. Sie hoffte, daß sie sich heute Nacht bei ihrer panischen Flucht nicht verkühlt hatte. Und doch merkte sie eine leichte Veränderung ihrer Körpertemperatur, nachdem sie die Kaserne verlassen hatten.


    Sie steuerte auf eine Kreuzung zu und blickte sich um.


    »Ich nicht genau wissen. ich kamen einmal an einem großen Brunnen vorbei ... « sagte sie nachdenklich und dann beschrieb sie ihn mit all den Figuren, welche wohl Gottheiten darstellten, was sie aber nicht wußte. Und dann sagte sie den Namen ihrer Besitzer, einer hochgestellten Familie, welche in einem recht vornehmen Viertel wohnte.

  • Ich hörte sie niesen.


    "Gesundheit. Nach dem Spaziergang werde ich dich wieder ins Bett bringen."


    Ich berührte kurz ihre Stirn.


    "Ja, du hast etwas Temperatur."


    Besorgt, aber beflissen, die Untersuchungen zuende zu bringen, folgte ich ihren Ausführungen. Kurz dachte ich nach. Diesen Brunnen hatte ich schon einmal gesehen, er stand im Villenviertel. Als sie die Familie nannte, war für mich klar, dass es dort sein musste.


    "Gut, dann gehen wir erst einmal dorthin. Erzähle mir auf dem Weg, was am Haus beziehungsweise darin passiert ist. Ich möchte eine möglichst genaue Darstellung. Und keine Angst, deine Aussage wird vertraulich behandelt. Ich brauche sie nur für meinen Bericht."


    Die Sonne schien warm und freundlich. Der Tag schien mir besser denn je. Irgendwann sah ich es nicht mehr als Dienst, sondern als selbst gewählte Aufgabe.

  • Das er ihr nun an die Stirn fasste, störte sie nicht weiter, denn er tat dies mit einer so selbstverständlich scon fast besorgten Geste, daß sie es als Kompliment auffasste.
    Zwar kannte sie das Wort Temperatur nicht, aber sie ahnte, was er meinte.


    Sarah blieb stehen und sah den Mann nun direkt an und schenkte ihm ein Lächeln. Mehr und mehr gewann er ihr Vertrauen, ja, er war wirklich ganz anders als bei dem Verhör, viel freundlicher und sogar unkompliziert.
    »Danke. Du sein wirklich freundlich! Aber mir gehen gut.«


    Und dann blickte sie ihn fragend an: »Sagen, du wissen, was passieren mit mir werden? Und ich werden mich versuchen zu kon ... konzen ... mich ... « Ihr fiel nicht das richtige Wort ein. » ... ich versuchen zu denken, erinnern, was sein passiert in Nacht! Versprochen. Ich wollen nun helfen, aber ...« Sie senkte nun besorgt den Blick. »Ich haben Angst vor dem, was nun passieren.«

  • Ich sah sie beruhigend an.


    "Ich weiß. Im Moment bist du in Sicherheit, und das ist alles was zählt. Ich werde mich dafür einsetzen, dass du in der Castra bleibst. Dann wahrscheinlich aber bei meinem Praefecten."


    Ich wollte das Wort "besitzen" nicht gebrauchen, denn ich sah sie nicht als Sklavin an. Hoffentlich würde Falco sie zu sich nehmen.


    "Ich weiß, dass du uns helfen willst. Und ich danke dir sehr dafür. Versuch, dich genau zu erinnern. Lass dir ruhig Zeit, ich hetze nicht."


    Wir standen nun in der Villengegend in der Nähe des Hauses, aus dem Sarah wahrscheinlich stammte. Es rauchte noch immer. Ich setzte mich an die Seite auf einen hohen Stein und sah sie dann freundlich an.


    "Setz dich ruhig."


    Ich bot ihr neben mir einen Platz an.

  • Als sie schliesslich ins Villenviertel kamen, verspannte sich Sarah mehr und mehr und fast schien es, als würde sie hinter Strabos breiten Schultern Schutz suchen. Je mehr sie sich dem halb abgebrannten Haus näherten, destomehr überkam sie die Angst. Auch wenn sie nicht wirklich ermitteln konnte, wovor. Vielleicht davor, daß jemand aus dem alten Haushalt auf sie zukam, mit dem Finger auf sie zeigte und schrie: 'Das ist die Brandstifterin.'


    Und dann nahm sie neben Strabo Platz und blickte zu dem Haus, aus dem noch etwas Rauch aufstieg. Es war kein Mensch zu sehen.


    »Es waren Nacht und irgendwann ich erwachten, weil ich hörten Schreie in Ferne und als ich atmen wollen, ich mussten husten. Überall war Rauch. Ich bekamen Panik. Und dann ich suchten Ausgang aus Zimmer ... ich lebten mit anderen Sklaven in Raum, aber ich sahen, daß alle schon waren fort. Warum sie mich nicht hatten geweckt? Warum sie verließen Raum ohne mich?« Wieder nieste sie.


    »Dann ich schafften durch Rauch hinaus zu Ausgang. Ich halfen weiterreichen Eimer mit Wasser und wir versuchten löschen Haus. Teil des Hauses, wo schlafen Herrschaften sein aber schon in ... hohen Flammen und ich nicht sahen Herrschaften. Bald sein uns allen klar, das sie nicht geschafft.«


    Und dann sah Sarah Strabo an. Ihr fiel plötzlich etwas auf. Etwas seltsames. »Warum ich wachen auf durch Schreie und Rauch? Warum nicht Herrschaften?« Sie sah ihn entsetzt an. Sarah war nicht dumm und es machte sich eine Idee in ihrem Kopf breit ...

  • Ich hörte ihren Ausführungen genau zu und machte mir nebenbei Notizen. Dieser Fall wurde wirklich interessant. Vor meinem geistigen Auge spielte sich diese Nacht noch einmal ab. Natürlich kannte ich nur Sarahs Gesicht, aber ich konnte mir trotzdem ein gutes Bild machen.
    Als sie eine Vermutung anstellte, ließ ich fast meine Schreibutensilien fallen.


    "Du meinst doch nicht etwa...?"


    Das konnte doch nicht sein.


    "Aber warum sollten sie das getan haben?"


    Reiche Bürger steckten soviel Geld in ihre Häuser, dass es mir unvorstellbar schien, dass man dieses einfach niederbrannte. Mir schwirrte soviel durch den Kopf. Welchen Nutzen konnten sie daraus gezogen haben? Vielleicht wollten sie die Versicherung einstreichen oder sonst was.

  • Sarah verstand zuerst nicht, was Strabo nun meinte und es war sicherlich nicht das, was sie vermutete. Sie blickte ihn an, doch ihr Blick war nicht wirklich auf ihn gerichtet, sondern war eher nachdenklich, in sich gekehrt.


    »Sie? Ich dachten daran eher, ob ... ob sie wurden vorher betäubt, vergiftet ...?«


    Nun legte sie ihre Hand auf ihren Mund, weil ihr immer klarer war, daß der Brand wohl kein Zufall war ...

  • Mir wurde schlagartig klar, dass ich sie missverstanden hatte. So meinte sie es also.


    "Ach so meinst du es!"


    Und genauso schlagartig, einige Zehntelsekunden später, wurde mir bewusst, was das bedeutete. Wir hatten wahrscheinlich einen Brandteufel unter uns. Und er hatte es so geschickt angestellt, dass Sarah nun als Brandstifterin da stand.


    "Nun, dem sollten wir weiter nachgehen. Ich hoffe nur, dass dir bewusst ist, wie die Beweislage ist. Du hast vermutlich keine Zeugen dafür, dass du.... Nein, warte. Du sagtest doch, du hättest beim Löschen geholfen. Wer hat das gesehen? Ich brauche Zeugen."


    Ich sah sie neugierig an. In mir brannte plötzlich ein Feuer. Es war in dem Augenblick entfacht worden, als ich diesen Fall in die Finger bekam. Ich brannte im Feuer...der Neugierde. Und das Feuer würde erst gelöscht werden, wenn ich diesen Brandverursacher gefunden hatte.

  • Sarah senkte den Kopf. Das waren vielleicht Zeugen, aber dennoch war das kein Beweis, daß nicht sie es war. Außer vielleicht die anderen Sklaven in der Unterkunft ...


    Also erklärte sie dies Strabo und nannte ein paar Namen.


    »Gehören ich nun nicht Verwandten von Besitzer?« fragte sie schließlich etwas traurig.


    Sim-Off:

    Muss jetzt leider off für heute. Komme erst Nachts zurück, dann denke ich mir mal was aus ;) Hab da schon eine Idee.

  • Ich vermerkte die Namen auf dem kleinen Wachstäfelchen, das ich mitgenommen hatte. So langsam hatte sich einiges dort angesammelt. Der Fall ging in die letzte und entscheidende Runde. Als sie mich fragte, wer denn nun ihr Besitzer sei, erwiderte ich:


    "Du gehört im Moment niemandem."


    Die Antwort, die ich gegeben hatte, war extra so knapp, da ich es ehrlich gesagt selbst nicht wusste und eigentlich auch nicht wissen wollte. So, wie es jetzt war, fand ich es annehmbar.

  • Ein wenig zweifelte Sarah an seiner Antwort, aber sie selber wußte es auch nicht wirklich besser und ließ es dabei erst einmal ein wenig erleichtert bleiben, denn Strabo war so freundlich zu ihr, daß sie es mal ein wenig genoß, ihr Sklavendasein abzusprechen und sich wie ein freier Mensch zu fühlen.


    »Du sollten befragen andere Personen in Haus. Und vielleicht Sohn des Besitzers. Sie sich nicht haben gut verstanden. So wie ich haben mitbekommen, sein Frau von Herr nicht sein leibliche Mutter ... und es gaben manchmal Streit zwischen Vater und Sohn ...«


    Ein wenig streckte sie stolz das Kinn hervor.

  • "Das werde ich tun."


    Ich stand auf und besah mir die Casa. Sie war fast bis auf die Grundmauern niedergebrannt.


    "Lass uns also gehen. Zuerst möchte ich dann mit dem Sohn sprechen."


    Ich vertraute Sarah, dass sie mich richtig führen würde. Geduldig wartete ich, bis sie aufstand.


    Sim-Off:

    Mach du dann einfach den Sohn :)

  • Aber Sarah sah ihn nun mit großen Augen an. »Ich nicht wissen, wo Sohn wohnen ... !«
    Fast hatte sie ein schlechtes Gewissen. »Sein Namen sein Gaius, aber mehr ich nicht wissen. Er wollten Geld von seinem Vater, da er haben Schulden, das ich noch wissen ...«


    Sim-Off:

    Ja, ich spiele dann den Sohn ;) Und auch die anderen Zeugen

  • "Gut, wir werden ihn schon finden."


    Wir beide gingen weiter auf das Haus zu. Meine Uniform und mein Rang gaben mir freien Durchlass. Da das heruntergebrannte Haus bereits von Vigiles abgesperrt worden war, kam man nicht ohne Weiteres durch. Ich sah mir die Balken genau an. Plötzlich fiel mir ein komischer Geruch auf. Es roch nach Lampenöl. Eigentlich nichts ungewöhnliches, aber es war sehr konzentriert an dieser Stelle. Hier hatte der Brandstifter also sein Schundwerk begonnen. Ich war etwas länger in meiner Untersuchungen vertieft, als ein Mann schnellen Schrittes auf die Schutthalde kam und von den Vigiles zurückgehalten wurde.


    "Ist das Gaius?"


    Ich sah Sarah fragend an.

  • Sarah versuchte sich zu erinnern. Und ja, es war der Sohn der Herrschaften. Gaius.


    Er schien sehr besorgt und kam nun auf Strabo zu, wollte ihn etwas fragen, als er Sarah sah und sich nun förmlich auf sie stürzte: »Du verdammte Schlampe, du Brandstifterin! Du bist Schuld ...« Er kam nicht weiter, denn voller Angst wich Sarah von ihm weg, doch dann war er schon halbwegs über ihr und schlug auf sie ein. Alles ging so schnell, daß selbst der Vigilm der sicherlich flink war, nicht so schnell reagieren konnte.


    Sarah aber schrie nur vollkommen panisch auf, als sie die Schläge traf »NEIN!!«

  • So schnell, wie der Mann hinter mich kam, konnte ich garnicht reagieren. Doch jetzt blieb er stehen, um auf Sarah einzuschlagen. Erstaunt, dass er sich einer solchen Respektlosigkeit hingegeben hatte, nahm ich seinen rechten Arm und drehte ihn schnell hinter seinem Rücken nach oben. Während der Mann sich wandt, zog ich ihn von Sarah weg. Als wir weit genug weg waren, gab ich ihm weit ausgeholt eine Ohrfeige.


    "Civis, was fällt dir ein, eine Schutzbefohlene der Vigiles zu schlagen?"


    Ich war drauf und dran, die anderen Vigiles, die schon bereit standen, zu informieren, ihn festzunehmen.


    "Benimm dich gefälligst oder ich überstelle dich den Cohortes Urbanae. Und die sind nicht halbwegs so nett im Umgang wie ich."


    Noch einmal gab ich ihm zum Abschluss eine Ohrfeige. Er würde schon zur Besinnung kommen.

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