• Gemeinsam landeten der Senator und sein neuer Bekannter, der offenbar mit Tiberius Durus einiges zu schaffen hatte. Das weckte in der Tat die Neugier des Tiberiers. Da das, was der Iulier zu berichten hatte, wohl nicht für fremde Ohren bestimmt war, ließ er sogar die Sklaven, die ihn sonst immer mit Trauben versorgten wegschicken während seine Leibwächter sich nur in Sicht- aber nicht in Hörweite postieren sollten. Er glaubte zwar kaum, dass auch nur irgendeiner von diesen streng gezüchtigten irgendetwas ausplaudern konnte, aber man wusste ja bekanntlich nie. "Nun Iulius, du musst wissen, dass mir sehr viel daran liegt, etwas mehr über den Consular Tiberius Durus zu erfahren, das helle Licht meiner Familie. Leider habe ich ihn nicht wirklich gut kennenlernen können, insbesondere ist mir von seiner letzten Lebenszeit kaum etwas bekannt, von daher bin ich sehr gespannt, welcher Art denn diese delikate Angelegenheit war, welche du für ihn erledigtest" Was auch immer der Iulier zu sagen hatte, es würde wohl wieder ein wenig mehr zu den einzelnen Puzzle-Teilen hinzufügen, die er von seinem Verwandten bereits hatte. "Selbstverständlich werde ich jede gebotene Diskretion wahren", fügte er dann noch an, damit sich der Iulier sich hoffentlich frei genug fühlte, um zu sprechen.

  • Antoninus folgte dem Tiberius als in den Garten. Auch dieser war natürlich wie der Rest der Villa ein Fest für die Augen. Aber Antoninus war natürlich nicht hier um sich zu ergötzen.
    Hm hm der junge Senator hatte als Durus nicht wirklich gut gekannt. Das war schade denn Antoninuns hatte Durus immer für einen sehr integeren Mann gehalten. Und wäre sein Vater auch dessen Klient und nicht nur sein Schreiber gewesen hätte er das Patronat sicher auch übernommen. Aber am Ende war er recht froh darüber denn der Claudius war ein guter Patron. „Du hast einen großen Mann verpasst edler Tiberius. Und natürlich steht deine Verschwiegenheit nicht zur Debatte.“ Lobte Antoninus noch mal den Consular und gab an das er Lepidus glaubte nichts zu verraten. Dann aber als auch die Sklaven sich verkrümelt hatten nahm er Platz. „Edler Tiberius ich schwöre auf den Stein des Jupiter das das was ich jetzt sagen werden die Wahrheit ist.“ Legte er nochmals nach und hatte sogar zwei Finger zum Schwur gehoben. „Nach dem Frevel von Nemi die Entsühnung hatte noch nicht stattgefunden. Habe ich in einer Taverne einen Mann belauscht wie er das Verbrechen gestand. Es war so ein ehrloser Ausländer ein Skythe. Ich habe ihn festgenommen und in den Carcer verfrachte nach dem er Betrunken eingeschlafen war. Da der Nemi Frevel aber ein Religiöses Verbrechen war, war ich nicht sicher was ich tun sollte. Da ich Tiberius Durus aber kannte weil mein Vater sein Schreiber war, war er für mich die Instanz. Also holte ich ihn zu Befragung dazu. Wir verhörten den elenden Verbrecher. Ein Auftrags Mörder war er und er gestand das Heiligtum mit seiner Tat entweiht zu haben. Aber das war nicht das schlimmste, denn das wusste ich schon. Ernannte auch seinen Auftraggeber.“ Antoninus schwieg einen Moment. Denn auch wenn dies hier ein ernstes Gespräch war wollte er etwas Spannung aufbauen. Denn immer hin wollte Lepidus eine gute Geschichte hören. „Es war kein geringer als der Pontifex Marcus Aurelius Corvinus.“ Diese Worte ließ er einen Moment in der Luft hängen.
    "Aber um zu revidieren er hatte nicht den Frevel in Auftrag gegeben sonder den Mord an dem Sklaven seiner Frau weil sie ein Verhältnis mit ihm hatte. Aber das Ergebnis war das Selbe. Flavia Celerina hat sich mit ihrem Sklaven im Hein der jungfräulichen Dina geliebt. Und ihr Mann ein ehrenwertes Mitglied des Colleg der Pontifex hatte einen Mörder geschickt um den Sklaven im Hein der Diana zu erstechen.
    Du verstehst welche Sprengkraft das hatte. Nicht nur das Aurelius Corvinus ein Pontifex war, nein er war auch Patrizier genau wie seine Frau. Und das wär ein gefundenes Fressen für den damaligen Stadtpräfekten gewesen.
    Denn wie Du weist hat Salinator Patrizier gehasst! Zeter und Mordio hätte er gerufen und das Volk gegen die Patrizier aufgewiegelt. Die Patrizier sind Schuld am Frevel und solche Dinge. Da das nicht im Interesse von Tiberius Durus sein konnte und auch nicht in meinem Lag, da mein Patron gleichsam Patrizier ist.
    Haben wir alles vertuscht und ich hab das Protokoll der Vernehmung gefälscht und sogar dafür gesorgt das der Mann auch sicher gekreuzigt wird. Doch ging mir dafür natürlich die Belohnung durch die Lappen. Du kannst Dir sicher denken dass mich Salinator bei solch einem Ergebnis sicher mit Gold überschüttet hätte.“
    Das war zumindest Antoninus Vermutung und da lag er sicher nicht falsch den Pontius Salinator hatte die Patrizier wirklich gehasst. „Tibierius Durus bot mir Geld doch Geld ist nichts ohne Einfluss und ein Mann wie ich hatte da nicht so viele Möglichkeiten. Also bat ich ihn darum sich gegeben falls für mich zu verwenden das ist für einen Mann wie mich mehr wert als ein Beutel voll Geld.“ Denn der war im Zweifel schell ausgeben und einflussreiche Freunde hatte man länger. „Das edler Tiberius ist die Wahrheit mein Parton soll mir Bürge für meine Worte sein.“

  • Der Tiberier war in der Tat recht angetan von der Erzählweise. Den Spanungsbogen hatte er gut geschlagen. Ein Aurelier also, der sich bei seinem Auftragsmord wohl den falschen Mann ausgesucht hatte. Scheint so, als hätte auch schon Durus mit dem ein oder anderen Problemfall zu kämpfen, welcher den Namen Aurelius trug. Welche nette Parallele zu seiner eigenen Situation. Nach dem Ende der Erzählung drückte er dem Iulier das Empfehlungsschreiben in die Hand. "Du hast es dir wahrlich verdient. Du hast durch dein Verhalten Schaden vom Consular Tiberius Durus wie auch vom gesamten Collegium Pontificum abgewandt. Dafür ist dir großer Dank zu zollen, besonders, wenn man bedenkt wie viel du wahrscheinlich von diesem dicken Monster hättest einstreichen können, welches auf so eine Gelegenheit sicher nur gewartet hat." Letztlich fand der Vescularier andere Wege seine patrizischen Widersacher zu beseitigen, doch um dies zu verhindern hätte es wohl noch mehr ehrenhafte Bürger benötigt. "Ich blicke erneut mit Stolz auf meinen teuren Verwandten" Und dies natürlich trotz der Tatsache, dass man Durus hier auch sehr negtiv auslegen konnte, aber dafür hatte der Tiberier wahrlich kein Gefühl. Aus seiner Sicht standen höhere Werte auf dem Spiel, als irgendeinen Aurelier ans Messer zu liefern. "So sage ich dir gern, wenn du irgendwann erneut etwas brauchen solltest, scheu dich nicht, dich an mich zu wenden und ich werde sehen, wei ich dir helfen kann. Ich denke ein Empehlungsschreiben kann deine mutige Tat kaum aufwiegen. Halte mich gern über deinen weiteren Weg auf dem Laufenden" Das meinte der Tiberier durchaus ernst. Hätte er von dieser Geschichte gewusst, er hätte wohl weit weniger gezögert. "Intessehalber würde mich noch interessieren, ob du in dieser Angelegenheit auch einmal mit diesem Marcus Aurelius Corvinus persönlich in Kontakt standest?"

  • Der Tiberius reichte ihm unmittelbar die Tabula als er geendet hatte wie in einer stoischen Geste nach dem Motte hier du hast es verdient. Erst nach dem der Tiberius sich einen Moment Sortiert hatte richtet er wieder das Wort an ihn. Auch wenn die Geschichte lange her war ging der Dank dafür runter wie Balsam. „Ich danke dir edler Tiberius für deine freundlichen Worte, ich werde sie nicht vergessen.“ Nein ganz sicher nicht. Dann versicherte er ihm, ihn gegebenenfalls auch weiter zu unterstützen. Na das war wirklich besser gelaufen als Antoninus gedacht hatte. „Das werde ich gern tun.“ Dann aber fragte er ob er mit dem Pontifex Aurelius gesprochen hatte. Wusste er denn nicht??? Nein scheinbar nicht. „Edler Tiberius Flavia Celerina hat sich kurz nach dem Nemi Frevel vergiftet und bald darauf hat sich der Pontifex Aurelius erstochen. Ich Konnte ihn also nicht mehr befragen. Aber im Nachhinein muss man sagen wenn man von dem Gassenmörder weiß, ist ihr tot nicht mehr so nebulös wie er damals erschien.“ Ja sie hatten sich getötet und das war aus der Sicht eines Römers sehr Ehrenhaft. Auch Antoninius fand keinen Anstoß daran. War es doch gute römische Sitte in Notlagen die letzte Konsequenz zu ziehen.

  • "Ah, so lief das also ab". Das war natürlich einleuchtend, auch wenn Tiberius die Chronologie dieser Ereignisse kaum kannte. Erstens wer er in jener Zeit nicht in Rom und zweitens lagen die Ereignisse auch schon ein wenig zurück, so dass er für die Aktualisierung dieses Standes sehr dankbar war. Seine Frage war vor allem dahingehend gerichtet, ob irgendeine Gefahr bestand, dass diese Geschichte auf andere Weise einmal ans Licht kommen würde, aber hier schien es Entwarnung zu geben. "Danke für deine Aufklärung. Falls du dann kein weiteres Anliegen hast, so steht es dir frei zu gehen, wobei dir selbstverständlich überlassen bleibt dich im Anschluss an meine Salutationes wieder hier einzufinden, wo du in Anbetracht der Erlangung meines Vertrauens deine Bitten auch weiterhin vortragen darfst."

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