Templum Mercurii - Merkurtempel

  • Er war seine Wahl gewesen. Er hatte den Merkur gewählt. So sei es!


    Dass auch das Schöne möcht verkäuflich sein,
    doch sich dabei nicht etwa prostituiere,
    dass es vermittle angenehmen Schein,
    als Ware tauge und sich doch geniere,
    mische Wahrhaftigkeit mit Nonchalance,
    verbinde Anmut mit des Aufruhrs Keim
    gebe dem Unerhörten eine Chance
    und flöße ein recht bittern Honigseim:
    Des Diamanten Härte, sie ist weich
    verglichen mit Merkurs Auflage, dass
    die Kunst nicht nur durch stille Winkel schleich,
    im Spiel des Markts erweise sich als As.
    O einmal möcht, Geflügelter, ich borgen
    von dir die Kraft und das Geschäft besorgen.

  • Mercurius - Sohn des Iuppiter, Bote der Götter, Gott der Redekunst, Erfinder der Lyra, Geber des Reichtums, Gott des Handels und der List, Führer der gestorbenen Seelen - vor allem du sollst verehrter Gott der Ostianer sein.


    Gleich morgen würde ich mich auf den Weg nach Rom machen und beim Officium des Rex Sacrorum um einen Priester für Ostia bitten.



    edit: Bezeichnung geändert

  • Er betrat das herrliche Gebäude, welches leer stand, er war offensichtlich alleine...ihn überkam es


    Oh Merkur, erhabener Merkur...
    dich sah ich im Traume, du wiesest mir den Weg, doch ist es der Richtige?
    Er ist es.
    Du kannst dich nicht irren oo edler Herrscher des Handels und der Reisenden, du fliegendes Wesen...


    Im Traume deine Flügelschuhe mir begegneten, sie haben dich verraten o Herrlicher! Du sollst bestimmen über mein Schicksal, du sollst mich beschützen, o du Erhabener sollst mein Patron sein und ich dein Diener.


    Er stand auf, strich sich den Staub von seiner Tracht
    Es ist staubig hier, eine schande im Tempel des Merkur. Das muss geändert werden.


    Drehte sich noch einmal um, schaute auf die Statue und zog von dannen seinen, von Merkur auferlegten Weg, zu beschreitem

  • Er kam rein, zündete Weihrauch an, küsste die Mercuriusstatue, die im Tempel stand und sprach


    "O heilliger Mercurius, ich habe deinen Rat befolgt, ich bin in die Dienste der Priester getreten. O Mercurius, nach meiner Ausbildung werde ich herher zurück kommen, aber nicht als Discipulus im Tempel des Mars, sondern als dein Diener und Wächter über diesen Tempel...O Mercurius, ich gebe dir mein Wort."


    Imperiosus, zu Tränen gerührt, stand auf, küsste noch einmal das Bildnis..


    Wandte sich ab und schritt hinaus nach Hause, um für seine Ausbildung zu lernen..

  • Es war schon dunkel, als ich mich auf den Weg zum Merkurtempel machte. Niemand schien mehr auf den Straßen zu sein und von den Seiten her drang das Licht der Kerzen aus den Fenstern in die Dunkelheit. Ein schwacher Wind wehte und brachte das Papier in meiner Hand zum Flattern. Schnell, sagte ich mir. Schnell dieses Papier an den verschlossenen Türen des Tempels befestigen und dann ab nach Hause. Ich stieg die Treppen des Tempels hinauf und verrichtete meine Arbeit:



    ACHTUNG Einsturzgefahr !!!!!


    Aufgrund der Einsturzgefahr ist der Tempel des Merkurs für unbestimmte Zeit geschlossen. Niemand, außer die Stadtverwaltung und von der Stadtverwaltung befugte Personen, darf den Tempel betreten.


    Ein Sanierungsprojekt ist bereits in Planung.



    http://mitglied.lycos.de/fcsauftirol/hpbimg/Siegel-Ostia.gif gez. Die Stadtverwaltung


  • Fassungslos stand Decius vor dem Merkurtempel. Er konnte es noch immer nicht glauben, das der Tempel seit einem halben Jahr geschlossen war. Ihm fröstelte. Wie sollte man Merkur besänftigen? Er fand keine Antwort auf diese Frage. Schweigend verharrte er vor dem Tempel und schickte Merkur ein Stoßgebet.

  • Kopfschüttelnd am Aushang vorbeigehend, betrat Decius das Innere des Tempels. Er sah sich um und wieder fröstelte ihn. Die Baufälligkeit des Tempels schockierte ihn immer mehr, je mehr er sah. Schließlich verließ er das Gebäude.



    Edit: Rechtschreibung

  • Neptun verfolgte das Aufsehen um diesen Tempel. Er sah wirklich nicht gerade ansehnlich aus und was nutzte den Menschen dieser Ort noch, wenn sich niemand mehr dort versammeln konnte um die Götter zu ehren. Dennoch war es ein ziemlich gewaltiges Bauwerk und es würde einige Zeit dauern, bis man ihn Stein für Stein abgetragen hatte.


    Kurzer Hand entschloss Neptun sich, den Menschen zu helfen. Er vergewisserte sich, dass niemand in Gefahr war und erwirkte mit seinem Dreizack ein leichtes Erdbeben, das nur die Stelle des Tempels ergriff. Mit einem lauten und tosenden Krach brach der Tempel in sich zusammen und ließ eine riesige Staubwolke aufsteigen. Als dieser sich verzogen und die Erde sich wieder beruhigt hatte, war nur noch ein riesiger Haufen Schutt von diesem einst so imposanten Bauwerk übrig geblieben.

  • Nur Schutt und Asche, dachte die Iulierin, als sie den ehemaligen Tempel des Merkur erreicht hatte. Einige Bürger hatten ihr diesen gewiesen, und so war sie gekommen, um sich selbst ein Bild zu machen. Man würde den Abtransport des Schutts organisieren müssen, und was genau damit geschehen konnte, hatte sie auch schon eine Idee. Letztendlich wurden Hausteile immer gebraucht, um neue Häuser zu errichten - die Steine hier waren zu zerstört, um für einen neuen Prachtbau dienen zu können, aber vielleicht konnte man sie den Bürgern Ostias schmackhaft machen und ihnen damit auch den Hang zu leicht entzündlichen Schutthäusern abgewöhnen.


    Sinnierend umschritt sie das Areal des Tempels, auf dem sich seit langem wohl nichts getan hatte, und legte sich ihren Plan zurecht, den Bürgern Ostias zu erlauben, die Schuttberge für ihren eigenen Hausbau abzutragen - nur wem sollte sie diese Idee nun vorstellen? Der Duumvir schien abwesend, und ihren Ansprechpartner in Ostia hatte sie noch nicht getroffen, einen Magistraten gab es ebenfalls nicht ... es würde wohl der Comes wieder herhalten müssen.

  • Die dunklen Wolken zogen gerade Richtung Osten ab, als etwas Sonnenschein hervorbrach und die Ruinen des Merkurtempels von Ostia beschien. Corvinus war kein sehr abergläubischer Mann, aber er achtete die Götter. In Roma selbst war ihm zuviel los, bei den großen Tempeln, darum nahm er den Karren der Familia und fuhr hier her. In den Morgenstunden hatten sie seinen Weinkelter errichtet, in einem der großen freien Räume der Casa Artoria. Er kaufte viele Trauben ein und und wies seinen Sklaven an, mit der Arbeit zu beginnen. In den Abendstunden legte er sogar selbst Hand bei der Arbeit an, es machte ihm durchaus Spaß.
    Hinten auf dem Karren lagen zwei Amphoren, eine griechische, die er mit ein paar anderen in Athenae erstanden hatte, mit griechischem Wein. Sie sollte bei seinem Opfer die Vergangenheit symbolisieren. Und eine neuere Amphore, bemalt von seiner Gattin, seiner Liebsten, mit dem frisch gepressten Traubenmost. Der Most sollte den Neubeginn kennzeichnen. Er zügelte das alte Pferd und stieg ab, den Tempel begutachtend. Seufzend nahm er den Verfall zur Kenntnis, dann ging er das Areal ab. Konnte es wirklich sein, dass man die Kultstätte Merkurs so verkommen hat lassen? Es war schließlich Ostia!


    Einen belaubten Ast missbrauchte er als Besen und strich mit ihm über den Altarstein, um ihn zu säubern. Doch er war damit nicht wirklich zufrieden, sondern säuberte auch im Radius von drei Metern den ganzen Umkreis des Altarsteins, versuchte Marmorbrocken und dergleichen von der Stelle zu schaffen. Als er schließlich mit seinem Ergebnis fertig war, stellte er die alte, griechische Amphore, gefüllt mit Wein, auf den Altar und bedeutete eine Verneigung vor dem Stein. Dann stellte er neben die alte die neue Amphore und bewunderte insgeheim noch das Werk seiner Frau. Bevor er zu sprechen begann, verneigte er sich leicht vor dem Altar und streckte die Hände in seine Richtung.


    "Merkur, Hüter der Kaufleute und Unternehmenden, Götterbote. Ich trete vor dich, um dich zu sprechen. Ich mag vielleicht kein Sacerdos sein, doch will ich dir mein Opfer darbringen, auf dass du vielleicht ein wachendes Auge auf mein Geschäft werfen mögest. Ebenso möchte ich mich bedanken für deinen Segen, den du mir bisher hast zukommen lassen."

  • Gelangweilt beobachtete Mercurius den Mann, der sich an seinem Tempel zu schaffen machte. Erst als Mercurius die Amphoren erblickte, stieg sein Interesse für das, was nun folgen würde.

  • Einer ihrer vielen Streifzüge durch Ostia - während der Arbeitszeit, aber sie hielt es für klüger, sich umzusehen und das Ohr bei den Menschen zu halten, anstatt darauf zu warten, dass die Probleme wohlgeordnet in die Curie Ostias spazierten - führte die neue Scriba der Stadt in die Richtung der Tempelruinen. Es war wirklich eine Schande, dass noch immer überall Gesteinsgeröll herumlag und man nirgends wirklich beten konnte - wieso dauerte es so lange, sich um einen Tempel zu kümmern, der für die Händler in Ostia so wichtig war? Dass es hier noch kein Murren gegeben hatte, erstaunte sie immer wieder - oder aber die Menschen waren zu beschäftigt, um sich zu sehr um all dies zu kümmern. Dennoch ... Merkur verdiente einen neuen Tempel, gerade hier. Sie fasste den Entschluss, die Sache in die Hand zu nehmen, sie in die Hand nehmen zu müssen, denn es schien niemand sonst zu tun ...


    Während die Gedanken durcheinander wirbelten, fiel ihr Blick schließlich auch auf eine einsame Gestalt, die sich bis zum Altar vorgekämpft hatte und dort etwas zu opfern schien - vom Mut dieses Mannes angesteckt, trat sie an einen der kleineren Marktstände hin und erstand dort ein großes Brot und eine kleine Tonamphore Oliven, bevor sie sich ebenfalls anschickte, über das Geröll- und Steinefeld zu klettern, immer darauf bedacht, nicht zu stürzen und sich die Stola nicht zu sehr zu ruinieren. Mit einiger Überraschung erkannte sie Corvinus, aber anstatt ihn zu begrüßen - er betete, und sie wollte ihn darin nicht unterbrechen - trat sie an den rudimentär gesäuberten Altar und legte ihr Brot und die Olivenamphore neben die Amphoren des Corvinus, ihre bescheidenen Gaben ebenso dem Gott anbietend. Doch noch blieb sie stumm, denn sie ging davon aus, dass er mit seinen Worten noch nicht an ein Ende gekommen war.

  • Nach einiger Zeit flaute das Interesse wieder ab. Dieser Mann schien es fürwahr nicht eilig zu haben; wenn er sein Gewerbe mit denselbem Elan führen würde, wäre er wohl ein armer Mann.
    An diesem Tage würde an diesem Ort niemand mehr ein Zeichen erhalten.

  • Die größte Mittagshitze war vorüber und ich entschloss die freie Zeit zu nutzen, um den Tempel des Mercurius aufzusuchen. Ich kannte mich in Ostia noch nicht gut aus und musste mich durchfragen. 'Ich muss endlich mal eine kleine Stadtbesichtigung machen', dachte ich und schmunzelte bei dem Gedanken, das ich zwar schon seit Tagen in der Stadt war, aber noch nicht die Zeit gefunden habe um das Herz dieser Stadt - den Hafen zu besichtigen.


    Ich schob alle Gedanken beiseite, als der Tempel in mein Blickfeld gelangte. Die Passanten hatten mich schon 'vorgewarnt' und ich betrachtete die Trümmer. Ich stellte mich an die Stufen des Eingangs und verharrte. Still dankte ich Merkur für die geglückte Reise zurück nach Rom und bat um seinen Beistand für meinen restlichen Lebensweg.

  • Lange nachdem der Merkurtempel eingestürzt war, lange nachdem dieser auch wieder aufgebaut wurde, machte sich Macer auf nach Ostia, um den Tempel zu begutachten. Er hatte das Projekt als Duumvir geleitet und seitdem regelmäßig aufgesucht.


    An diesem Tag jedoch wollte er nicht nur den üblichen Stadtrundgang machen, sondern er wollte auch ein Opfer darbringen, ein Opfer für Merkur, dem Gott des Handels. Er sollte auch weiterhin für Ostia die Geschäfte zum Blühen bringen und die Seewege aufrecht erhalten.


    Im Tempel hatte er sich bereits angekündigt, sodass alles und alle bereit standen, damit dieses Opfer glatt über die Bühne ging. Zunächst wusch sich Macer seine Hände und nahm die Kapuze seiner Toga, um sich diese über den Kopf zu legen.


    Als Opfer war ein Schaf vorgesehen, dessen Hörner und Hufen Gold gefärbt waren, das Fell glänzte und machte einen ordentlichen Eindruck.
    Da es nur ein kleines Opfer war, begab sich Macer gleich zum Tier, um sein Gebet zu sprechen.


    Das Tier wurde mit mola salsa bestrichen, anschließend reichte der cultrarius Macer das Messer, mit dem er über den Rücken des Schafes entlang fuhr. Dann sprach er:


    Oh Mercurius, du Gott des Handels und Gewerbes, Gott des Reichtums, Gott des Gewinns. Oh Merkur, der stets wachsam über Ostia blickt, höre mich an.
    Ich habe als Duumvir der Stadt deinen Tempel in dieser Stadt wieder aufgebaut, ich habe die Verehrung deiner Gottheit hier in Ostia wieder möglich gemacht, denn die Stadt braucht dich.
    Ostia lebt vom Handel, das blühende Gewerbe der letzten Zeit hast du möglich gemacht. Nimm dieses Opfer an und sorge für weitere Jahre voller blühenden Handels. Nimm dieses Opfer als Dank deiner Hilfe und als Bitte für die Zukunft an.


    Als er geendigt hat, wartete er ab, bis der Schlächter fragte Agone?. Ein kurzen Augenblick später antwortete Macer Age!. Der Schlächter duchschnitt die Kehle des Schafs, worauf ein großer Spritzer Blut herausschoss. Insgesamt schien es genug Blut gegeben zu haben, weshalb das Tier auf den Rücken gelegt wurde und der Bauch aufgeschlitzt wurde.


    Ein Haruspex kam herbei und durchsuchte die Eingeweihte, insbesondere die Leber. Er konnte nichts außergewöhnliches entdecken weshalb er nach einer Weile Litatio! rief und das Opfer damit beendete. Das Tier wurde auseinander genommen und das Fleisch später an die vorbeigehenden Einwohner von Ostia verteilt.

  • Heute war es soweit. Ocella würde seinen Wahlkampf mit einem Opfer an jenen Gott beginnen, dem er sich immer irgendwie besonders verbunden fühlte. Schließlich hatte der Helvetier ja lange unter Händlern gearbeitet und wusste, dass Mercurius immer ein Auge auf die Händler gerichtet hatte. Sie standen unter seinem besonderen Schutz. Jetzt, als Aedilis Mercatuum, und vielleicht später als Duumvir der Stadt der Händler und Reisenden, war es umso wichtiger, dass Mercurius ihm wohlgesonnen war, damit in Ocellas Amtszeit kein unschönes Ereignis fiel und sie dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden würde.


    Daher war Ocella nun mit seiner Mutter Pinnia Postumia, dem Maiordomus der Casa Helvetia, Promachos, sowie seinem Wahlkampfleiter Lutatus Frugi von der Casa Helvetia zum Tempel des Mercurius gekommen, gefolgt von einigen Klienten des Helvetiers, und einer Handvoll Musiker, die von Frugi organisiert wurden und dafür sorgten, dass die kleine Prozession auch auffiel. Als Opfertiere hatte Ocella persönlich gemeinsam mit dem Aedituus des Tempels zwei weiße Lammböcke ausgesucht, die äußerlich einen ganz hervorragenden Eindruck gemacht hatten und für das Opfer nun festlich geschmückt ebenfalls in der Prozession mitgeführt wurden.


    Vor dem Tempel erwartete ihn schon der Aedituus des Tempels, begrüßte den Aedil freundlich und führte ihn dann hinauf zum Tempeleingang. Dort bedeckte Ocella seinHaupt mit seiner Toga und nahm dann die rituelle Reinigung an dem dafür vorgesehenen Waschbecken vor. Sodann trat Ocella gemeinsam mit dem Aedituus ins Tempelinnere ein und ging zielstrebig auf das eindrucksvolle Kultbild zu. Es erschienen noch zwei Opferhelfer, die die von Ocella zur Verfügung gestellten zusätzlichen Opfergaben, darunter einen Beutel voller Münzen und etwas Gebäck, zum Kultbild trugen.


    Ocella hielt einen Augenblick inne und ließ sich dann von einem der Opferhelfer Weihrauch reichen, dass er in einer dafür vorgesehenen Schale verbrannt. Sogleich erfüllte der wohlriechende Nebel das Tempelinnere.
    Bis ins Innere des Tempels waren dabei noch immer die Musiker zu hören, die vor dem Tempel ihre Musik spielten. Doch beruhigte dies Ocella deutlich. Er ließ sich sich zuerst das Gebäck und den Wein reichen, die er vor das Kultbild legte und stellte und ließ dann die Münzen einzeln in eine Truhe vor dem Kultbild fallen. Diese erzeugten dabei ein Klimpern, das an den Wänden des Tempels wiederhallte. So nickte Ocella dem Aedituus zu, der soufflieren würde, wenn der Helvetier ins Stocken geriete, streckte seine Hände mit den Handflächen nach oben aus und begann laut und deutlich das Gebet.


    Oh, Mercurius, Gott des Handels und des Gewinns. Du, der du die Wege beschützt und jene, die auf ihnen wandeln.
    Ich, Titus Helvetius Ocella, Sohn des Marcus Helvetius Cato, trete heute vor dich. Du hast die große Stadt der Händler beschützt und deine wachsamen Augen auf die Händlern dieser Stadt gerichtet, damit ihnen kein Leid geschah. Auch hast du mir das Amt des Aedilis Mercatuum dieser Stadt zufallen lassen. Dafür bringe ich dir mit aller Ergebenheit diese Gaben zum Dank dar: den Weihrauch, der deinen Tempel mit seinem Duft erfüllt, diese wertvollen Münzen, das beste Gebäck von den Bäckern dieser Stadt und den besten Wein von den Weinhängen vor Ostia, wie es dir gebührt.


    Ocella wandte sich nach dem Gebet nach rechts ab, um das erste Gebet zu beenden. Und hielt dann noch einige Momente inne, bevor er zum Hauptopfer Richtung Opferaltar schritt.

  • Danach machte sich Ocella gemeinsam mit dem Aedituus und den beiden Opferhelfern auf den Weg zum Opferaltar auf dem Tempelvorplatz, wo bereits der Schlachter wartetet. Gemessenen Schrittes gingen sie sowohl an der Bewohnern der Casa, als auch an seinen Klienten vorbei, während die Musiker weiterhin ihre Musik spielten. Vor dem Opfer wurden die Beteiligten nochmal mit Wasser besprengt und die Opferdiener führten die beiden Lammböcke nach oben zum Altar. Sie waren - nach Ocellas Einschätzung noch relativ ruhig - was wohl auch an der Musik lag, die immer noch laut gespielt wurde. Danach war es ein Opferdiener, der mit lauter Stimme ausrief:


    FAVETE LINGUIS!


    und sofort beendeten die Musiker ihr Spiel und es wurde ruhiger auf dem Vorplatz ein. Die Opferdiener nahmen den Tieren den Schmuch ab, besprengten die drei Tiere mit Mola Salsa und Ocella ließ sich das Opfermesser reichen. Er ließ es bei denbeiden Lammböcken vom Kopf bis zum Schwanz wandern. Dabei merkte er, dass das Aussetzen der Musik die Tiere langsam nervös machte, sodass er sich beeilen musste. So machte er keine Umschweife mehr, streckte die Arme wieder mit den Handflächen nach oben aus und begann dann das Opfergebet.


    Oh, Mercurius, Gott der Händler und des Gewinns. Du, der du die Wege beschützt und jene, die auf ihnen wandeln.
    Ich, Titus Helvetius Ocella, Sohn des Marcus Helvetius Cato, danke dir für deine Güte der Stadt, ihren Einwohnern und mir persönlich gegenüber und bringe dir daher diese zwei Lammböcke dar. Ich habe sie persönlich für dich ausgesucht und dabei die besten ausgesucht, um sie dir darzubringen.
    Beschütze auch weiterhin diese Stadt der Händler und begleite mich auf meinem weiteren politischen Weg, damit ich auch weiterhin meine ganze Kraft in den Dienst der Stadt stellen kann. Dann werde ich dir auch weiterhin Opfer darbringen, wie es dir gebührt.


    Zum Abschluss wandte er sich nach rechts ab, der Schlachter trat an die Tiere heran und blickte zum Helvetier. Die tiefe Stimme des Schlachters ertönte:


    Agone?


    Ocella nickte und sprach wieder laut und deutlich:


    Age!


    Mit geübten Hand schnitt der Schlachter den beiden Lammböcken die Halsschlagader auf, beide zuckten noch einmal und brachen dann zusammen. Es floss reichlich Blut und Ocella konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sofort danach begann die Fleichbeschau und die Priester untersuchten die Eingeweide der Tiere. Das war jetzt der zentrale Moment, dachte Ocella und beobachtete, wie die Händer des Priersters im Bauchraum der Tiere wühlte. Ocella selbst hatte natürlich keine Ahnung, worauf er zu achten hatte. Daher richtete er seinen Blick ins Weite und wartete auf das Urteil des Priesters.

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