Casa Germanica - Cubiculum Sabina

  • Elissa hatte Sabina mit recht viel Geduld hinauf in ihr Zimmer gebracht und nur bereitwillig zog sich das Mädchen aus, ließ das Kleid an Ort und Stelle fallen und krabbelte dann zwischen die Decken und Laken. Erwartungsvoll sah sie die Sklavin dann an.


    "Erzähl mir eine Geschichte", forderte sie Elissa dann auf. Sie war völlig überdreht. Die Aufregung des Tages hatten sich doch etwas überfordert. Sie würde wohl schneller einschlafen, als so mancher glauben wollte.

  • Auch kleine Mädchen konnten genauso zickig werden wie ihre großen Verwandten, dies bewies Sabina gerade. Da vergriff sich Mann einmal im Ton und das Ende des Liedes war, ein aufgelöstes kleines Mädchen, welches sich jetzt demonstrativ in ihrem Zimmer verkroch. Mit tränennassem Gesicht versteckte sie sich nun einfach unter ihrer Decke und sperrte somit die große böse Welt aus.
    Sabina verstand die Welt einfach nicht, die Erwachsenen führten sich vielleicht auf. Benahme sich ja schlimmer wie kleine Kinder und ließen dann ihren Frust an selbigen aus. Sicher, sie würde Ärger dafür bekommen, dass sie einfach wortlos gegangen war, aber ihr war im Augenblick alles Recht, nur weg von dem Theater.


    Vorsichtig tastete eine kleine Hand unter der Decke hervor und ergriff dann die Lieblingspuppe, nur um sie dann in die sichere Dunkelheit der Bettdecke zu ziehen. So eingeksuchelt wartete sie einfach ab, mit Tränen in den Augen.

  • Es gab eigentlich nur einen Ort, an dem sich Sabina nun erst mal verstecken würde, also lief sie zielstrebig nach oben und klopfte dann zumindest Höflichkeitshalber bei Sabina an, ehe sie das Kinderzimmer betrat.Kurz sah sie sich um und schmunzelte, an schlechten Tagen, wenn Elissa einmal anderweitig beschäftigt war, dann nahm ihr Zimmer ein ähnliches Bild an, welches sich ihr gerade bot. Geschnitzte Holztiere, Kreide, ein paar Kleidungstücke und andere Dinge lagen verstreut herum und boten das Bild des Chaos. Es war eben ein Kinderzimmer.
    Vorsichtig bahnte sie sich einen Weg durch das Chaos und setzte sich dann auf die Bettkante und wartete einen Moment lang ab, ehe sie dann über den kleinen Hügel strich.


    „Nicht gerade dein Tag, was?“ sagte sie vorsichtig und überließ es Sabina, wann sie wieder unter ihrer Decke hervor kommen wollte. „Und dann sind wir auch noch alle so doof...“, fügte sie hinzu. Es konnte nicht schaden, dies zu erwähnen. „Ich bin mir sicher, dein Vater hat es nicht so gemeint. Er war wohl nur etwas genervt!“ Vermutlich traf diese Einschätzung voll ins Schwarze.

  • Es war schön unter der Decke. Kurzzeitig hatte sie ihre Ruhe und konnte sich an ihre Puppe kuscheln. Sie vermisste Mama, diese hätte wohl sofort eingegriffen und für Ruhe gesorgt, da war sie sich ziemlich sicher. Denn Mama hatte ja alles gekonnt. Weitere Tränen liefen die Kinderwangen hinab. Sie vermisste Mama, ohne Mama war alles Doof. Sie schniefte und drückte ihre Nase ins Lacken. Es klopfte, doch sie ignorierte dies einfach, sie wollte in Ruhe gelassen werden. Wahrscheinlich war es eh Bia, diese wollte sie schon gar nicht sehen. Weitere Tränen kullerten in die Decke. Die Welt war ungerecht, verdammt ungerecht, besonders zu kleinen Mädchen.


    Gewicht drückte die Matratze neben ihr etwas herunter und sie erwartete eigentlich schon, dass Bia ihr die Decke weg zog und ihr dann Vorwürfe machte. Aber zu ihrer Überraschung geschah nichts dergleichen. Stattdessen legte sich eine warme Hand auf ihren Rücken. Sie regte sich nicht, sondern wartete einfach ab. Ihr Papa konnte es nicht sein, der hätte sicherlich erst einmal geschimpft. Zu ihrer Überraschung war es ihre Base, welche sich zu ihr gesellt hatte. Kurz nickte sie, als diese meinte, dass sie alle doof gewesen waren. Ganz vorsichtig steckte sie ihre Nasenspitze heraus und und hob die Ecke ein winziges Stückchen an.

  • Elissa sah zu wie Sabina alles brav in Erwartung auf die Geschichte erledigte. Sie konnte so ein liebes Kind sein Elissa verstand nicht wie die Kinderfrau Bia immer wieder schimpfen konnte. Immer wen sie bei der Kleinen war tat sie wie ihr geheißen. Natürlich forderte sie die Geschichte ein nach dem sie sich brav ins Bett gelegt hatte. Elissa zog ihr die Decke bis kurz unters Gesicht und streichelte liebevoll die Wange der Kleinen. Auch wenn der Anblick von Sabina in ihr noch so sehr den Wunsch nach einem Eigenen Kind weckte. Sie war bereits 25 zwei Jahre jünger als ihre Mutter als man sie ihr mit 12 geraubt hatte. Sie würde niemals Ein `Sklavenkind´ bekommen ehr würde sie sich ertränken oder sich in einen Doch stürzen. Dann lächelte sie die Kleine an um die Gedanken zu verscheuchen. „Also du weist wie eine gute Geschichte anfängt? Meistens mit es war ein mal und so ist es auch hier. Vor langer, langer Zeit gab es eine König er hatte eine Tochter sich war die Schönste aller Frauen und viel Männer kam um, um sie zu werben. Dann waren noch 4 wahren übrig in einem Wettstreit alle 4 Könige und einer schlug vor sich nicht weiter im Wettstreit um sie zu bemühen. Und so Losten sie die Prinzessin untereinander aus. Und so fiel die Prinzessin an Menelaos dem König von Sparta. Die anderen die waren neidisch auf denn Sieger aber Akzeptierten das Los das ihm durch die Götter zu gefallen war.“ Elissa hatte es sich schon gedachte die Kleine war so erschlagen von alldem das sie schon am Anfang der Geschichte ein geschlafen war. Elissa strich Sabina noch mal über das Kinn und lauschte noch einen Augenblick den Ruhigen Atemzügen der schlafenden. Dann rückte sie die Bettdecke zu recht nahm das Öllicht und ging so leise wie möglich aus dem Kinderzimmer. Um ihren Aufgaben weiter nach zu kommen das Fest war sicher schon weit fort geschritten. Und sie mußte ja später noch denn Sklaven aus der Casa schaffen.

  • Lautlos stieß sie einen Seufz der Erleichterung aus, eigentlich hatte sie befürchtet, das Sabina sich nun den restlichen Abend unter ihrer Bettdecke verstecken würde und sie einfach ignorierte, wenn sie versuchte mit ihr zu reden. Aber anscheinend wollte Sabina einfach nur etwas Zuneigung bekommen. Nicht das sie nicht geliebt werden würde, aber hin und wieder war die Aufmerksamkeit der engsten Verwandten doch eher rar und Bia war ein Sauertopf, zwar wirklich zuverlässig, aber wohl eher auch etwas überfordert und nicht gerade eine Frohnatur. Sabina hingegen lachte gern, aber ihr Vater hatte leider immer nur bedingt Zeit für sie und war wohl auch froh ihre Erziehung jemand anderem zu überlassen. Wenn Calvena hingegen an ihre eigene Kindheit dachte, war diese völlig anders gewesen. Sie war mit Zuneigung und Aufmerksamkeit überschüttet worden, immer war jemand da gewesen, wenn sie getröstet werden wollte, selten war sie abgewiesen worden.


    Sacht streichelte sie über Sabinas Kopf. „Glaub mir, ich hab mir diesen Abend auch anders vorgestellt, aber… nun ja, Laevina ist ein gehässiges Biest. Ich weiß nicht warum, aber wirklich mögen tut sie mich nicht und ich traue ihr nicht über den Weg. Weißt du das sie bei mir im Zimmer herum geschnüffelt hat?“ erzählte sie der Kleinen.

  • Zutraulich kam Sabina nun zur Gänze aus der Decke heraus und kuschelte sich auf ihren Schoß. Sie genoss es das Calvena nur hier war, um mit ihr zu reden und nach zusehen wie es ihr ging. Nur wegen ihr nicht, weil ihr Vater sie geschickt hatte. Denn sonst wäre Bia hier gewesen und die hätte sie einfach wieder nach unten gezerrt. Das Schönste aber war, das Calvena mit ihr redete als sei sie schon groß, das freute sie wirklich.


    Sie machte große Augen, als Calvena ihr dann erzählte was Laevina gemacht hat. „Sie hat doch nicht in meinem Zimmer herumgeschnüffelt, oder?“ fragte sie ängstlich. „Ich mag sie nicht… sie ist so alt“, flüsterte Sabina, sah sich kurz verstohlen um und kicherte. Ihre Tränen versiegten so langsam.

  • Calvena musste über die ängstliche Frage ihrer Base schmunzeln. „Nein, sicherlich nicht. Mach dir keine Sorge!“ versicherte sie ihr. Es gab in diesem Zimmer mit Sicherheit nichts, was die Aufmerksamkeit der Alten erregt hätte. Dann stimmte sie in das Kichern von Sabina ein. „Nur weil ich sie nicht mag, solltest du dich nicht gezwungen fühlen, ebenso empfinden. Gib ihr eine Möglichkeit. Vielleicht ist sie doch ganz nett!“ meinte sie und wunderte sich selbst, dass sie Sabina nicht gegen diese entfernte Großtante aufwiegelte. Es lag wohl auch daran, dass Sabina jemanden brauchte mit dem sie reden konnte, vor allem, wenn sie bald heiratete und dann auszog. Es würde wohl Sabina nicht jeden Tag erlaubt sein, sie zu besuchen und auch würde sie nicht immer Zeit für das Kind haben. Vielleicht wäre Laevina sogar netter zu Sabina, als sie es zu ihrer eigenen Enkelin gewesen war.


    „Weißt du, es wird sich jetzt bald einiges Ändern und ich will nicht, dass du unglücklich bist!“ begann sie erklärend. „Bisher hat es dir wohl noch keiner erzählt, aber ich werden heiraten und dann werde ich hier nicht mehr wohnen. Ich will nicht, dass du dich dann wieder einsperrst!“ Sie sah Sabina an und hoffte dass diese verstand. „Natürlich wirst du mich besuchen können, aber womöglich nicht täglich und dann will ich auch dass du dich an Laevina wenden kannst, wenn du Kummer hast. Dein Vater ist nicht immer in der Lage zu verstehen, was kleine Mädchen wollen“, fügte sie hinzu.

  • Das Mädchen war erleichtert, als Calvena meinte, das Laevina in ihrem Zimmer nicht herum geschnüffelt hatte. Das war gut so, nicht das ihre Lieblingsspielzeuge plötzlich weg waren. Kurz drückte sie ihre Puppe an sich.


    Sabina sah Calvena mit großen runden Augen an und nickte dann vorsichtig. Es würde ihr ganz furchtbar schwer fallen auf Laevina zuzugehen. Sie war schließlich alt und auch ein wenig hässlich. Aber so war sie nun einmal, sie sah die Welt eben mit anderen Augen.
    „Ich kann mich ja mal mit ihr unterhalten“, sagte sie vorsichtig und genoss es sichtlich das sie gerade so viele kleine Zärtlichkeiten erfuhr. Nur ihre Mama war genauso lieb zu ihr gewesen.


    Als Calvena dann davon redete, das sie heiratete, hob sie den Kopf und sah ihre Cousine an. Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie erfuhr, dass diese sie nun auch würde verlassen. Sie schniefte und war auch ein Klein wenig wütend. Doch beruhigte sie sich sogleich, als Calvena dann meinte, sie könne sie dann aber besuchen beruhigte sie sich. „Wen heiratest du denn?“ fragte sie ganz in der Art kleiner Kinder, direkt und offen.

  • Für den Moment befürchtete sie, dass Sabina nun wieder in Tränen ausbrechen würde, oder schlimmer, sie auch gleich noch wütend auf sie sein würde. Aber Sabina zeigte eine gewisse Reife und beruhigte sich schnell, nachdem sie kurz überlegt hatte. Sie lächelte breit, als dann die kleine Germanica danach fragte wen, sie heiraten würden.


    „Du hast ihn bereits kennen gelernt!“ erklärte sie. „Es ist Valerian, ihn magst du doch, oder? Er sollte doch dein Kindermädchen werden“, berichtete sie. Sabina hatte sich ja bei den Fontinalien mit Valerian negfreudet. Sehr zu ihrer anfänglcihe Verunderung. Aber am End ehatte er ihr dann irgendwie bewiesen, dass er gut mit Kindern umgehen konnte, eine Tatsache, die sie nicht nur erfreute sondern regelrecht begeisterte. Mit jedem Tag liebte sie ihn ein wenig mehr und freute sich immer mehr, auf eine gemeinsame Zukunft mit ihm.


    „Mhm… was denkst du? Gehen wir wieder runter?“ fragte sie dann Sabina. „Ich denke es ist besser, wenn wir runter gehen. Sonst bekommst du noch Ärger!“ meinte sie dann und strich Sabina noch einmal über den Kopf. „Aber wir werden einen Abstecher ins Bad machen, so verweint können wir dich doch nicht an den Tisch lassen.“

  • Sabina machte große Augen, als Calvena ihr erzählte, wen sie heiraten würde. Plötzlich strahlte das Kind über das ganze Gesicht. Sie hatte in der Tat Valerian richtig ins Herz geschlossen. Er war nett zu ihr gewesen und hatte sie auch vor Bia versteckt. „Ohja, er ist ganz nett!“ Kurz klatschte sie in die Hände. „Ich mag ihn!“ beteuerte sie und fand es nun gar nicht mehr schlimm, das Calvena heiraten würde.


    Kurz wischte sie sich mit dem Ärmel über das Gesicht. Gern würde sie hier oben in ihrem Zimmer bleiben und mit Calvena reden, aber es war wohl wirklich besser, wenn sie wieder nach unten gingen. Außerdem hatte sie Hunger. Sie nickte nur und krappelte aus dem Bett. „Lass uns wieder nach unten gehen!“ meinte sie recht fröhlich. So schnell änderte sich ihre Stimmung.

  • Gesagt getan. Nachdem sich Sabina vollständig von ihrer Bettdecke befreit hatte, gingen sie wieder hinunter. Vorher gingen sie aber noch ins Bad und wuschen sich die Gesichter und richteten ihre Kleider. Lächelnd sah sie dabei auf die kleine Germanica herunter. Wenn das Kind erwachsen war, würde es sicher eine gut erzogene junge Frau sein. Aber noch war es etwas zu früh darüber zu spekulieren, noch sollte sich Sabina austoben und ihre Kindheit genießen. Die Verantwortung würde schon früh genug kommen. Wenig später fanden sie sich dann wieder im Triclinium ein.

  • Kaum war Calvena nach Haus gekommen, hatte ihr bereits einer der Sklaven einen Brief in ihre Hand gedrückt. Etwas verwundert, wer ihr denn geschrieben hatte, hatte sie die Zeilen überflogen und war dann mit einem Lächeln hinauf zum Zimmer ihrer Cousine gegangen. Romana hatte ihr Versprechen nicht vergessen und die beiden Mädchen der Germanica eingeladen. Sabina würde sich darüber freuen an diesen kalten Tagen einmal wieder aus dem Haus zu kommen. Kurz klopfte sie an und öffnete dann die Tür.


    "Sabina!" sagte sie und wedelte mit dem Brief herum. "Wir haben Post bekommen!" berichtete sie dann auich sogleich. "Romana lädt uns für Morgen ins Atrium Vestae ein!"

  • Der Winter konnte ein furchtbar langweilige Zeit sein, vor allem dann, wenn Kinder wie Sabina, das Haus nur dann verlassen durften, wenn es nicht regnete, oder stürmte oder grau war. Also so gut wie nie. Deswegen war die Laune der kleinen Germanica mit jedem Tag zunehmend schlechter geworden. Ihr Kindermädchen hatte ihre liebe Mühe das Mädchen bei Laune zu halten und war meist die Leid tragende, wenn Sabina einen Wutanfall bekam, oder schlecht gelaunt sie angrollte oder einfach in tränen ausbrach. Sie konnte es dem Kind nicht verübeln, denn den ganzen Tag eingesperrt zu sein, war kein schönes Gefühl, zumal ja im Haus alles verboten war, was Lärm machte oder was Gegenstände in Gefahr brachte. Dabei brauchte das Kind eigentlich die frische Luft, wie sollte denn Sabina sonst robust werden? Wenn sie ständig im Haus blieb, würde das Mädchen nur krank werden. Aus diesem Grund hatte sich Bia hin und wieder einfach über die Anweisungen des Vaters hinweg gesetzt und war mit Sabina hinaus gegangen. Zwar würde sie jede Menge ärger bekommen, wenn dominus Sedulus dies erfahren würde, aber das war ihr allemal lieber, als die schlechte Laune ihres Schützlings über sich ergehen zu lassen. Die Erlösung kam dann in Form von Calvena. Sie klopfte nur kurz an und verkündete dann der verblüfften Sabina, dass sie eingeladen worden waren. Mit einem Jubelschrei sprang das Mädchen auf und fiel dann ihrer Cousine einfach um den Hals.


    „Ins Atrium Vestae?“ fragte Bia misstrauisch. Die wollten doch aus ihrer kleinen Sabina keine Vestalin machen. Das wäre eine Strafe für das Kind.


    „Romana wollte mir zeigen wo sie lebt und arbeitet!“ erklärte das Mädchen begeistert.


    „Wir müssen deinen Vater fragen ob du Claudia Romana besuchen darfst!“ sagte Bia. Mit einem seufzen gab sie nach. Es war besser, wenn Sabina aus dem Haus kam und wenn sie eben das Atrium Vestae sich ansah, es war besser, als wenn das Mädchen nur im Haus blieb.


    Sabina zog einen Schmollmund, warum immer musste sie ihren Vater fragen, ob sie etwas durfte. Schließlich nickte sie.

  • Fast wurde Calvena von den Füßen gerissen, als Sabina wie ein Äffchen sich an ihren Hals hängte und ihre Begeisterung über den Brief kundtat. Lachend befreite sie sich von dem Kind und setze es dann wieder auf dem Boden ab.
    „Immer langsam“, lachte sie, war ihr aber nicht bös.


    „Ja, ins Atrium Vestae. Sabina hat Claudia Romana bei den Fontinalien kennen gelernt und uns dann eingeladen sie einmal zu besuchen. Es spricht nichts dagegen, wenn Sabina sich im Atrium Vestae einmal um sieht. Ich hab nicht vor aus ihr eine Vestalin zu machen, nur ein Besuch, zur Erweiterung ihres Horizonts und auch weil, ich meine Freundin gern wieder sehen würde!“ erklärte sie der Sklavin. Sie konnte deren Sorge durchaus verstehen, wollte diese aber zerstreuen. Bia gab jedoch nach, noch ehe sie mit ihrer Erklärung fertig war. Verwundert sah sie die Sklavin an, sie wirkte etwas müde und auch um einige Jahre älter, als sie war. Setzte Sabina ihr so sehr zu? Das wollte so gar nicht zu ihrer kleinen Cousine passen.


    „Natürlich werden wir Sedulus fragen“, versicherte sie dann Bia noch. „Wir machen das zusammen Sabina. Ich bin sicher, er sagt 'Ja'!“ lächelte sie zuversichtlich. "Bia, du brauchst nicht mitkommen. Ich werde auf Sabina gut aufpassen!" schlug sie vor.

  • Kaum stand Sabina wieder auf ihren eigenen Füßen, schnappte sie sich den Brief aus den Händen ihrer Cousine und betrachtete mit einem angestrengtem Stirnrunzeln die Zeilen auf dem Papier. Zwar lernte sie fleißig in der Schule, doch sie beherrschte erst wenige Buchstaben. Nur einige wenige einfache Worte konnte sie entziffern, doch der Rest war ihr unbekannt.


    „Lass uns gleich zu Papa gehen!“ Sabina wollte so schnell wie möglich wissen ob sie nun mit durfte oder nicht. Sie nahm sich vor, dass wenn sie nicht durfte, dass sie dann ziemlich Böse auf ihren Vater sein würde und ihn dann ein paar Tage nicht sehen wollen würde. Sie konnte ja immer noch mit Tränen ihren Wünschen Nachdruck verleihen.


    „Domina, es ist sehr freundlich von Dir, auf Sabina auf zu passen!“ lächelte Bia. Es war ein erleichtertes Lächeln. „Und ich danke Dir, dass Du mit ihr zu ihrem Vater gehst!“ So würde sie nun wieder einmal Luft haben. Zwar würde sie damit beschäftigt sein, das Zimmer aufzuräumen, aber das quirlige Kind wäre in guter Obhut und vor allem aus dem Haus.

  • Anscheinend war sabina zu einem richtigen Quälgeist geworden, denn Bia sah man ihre Erleichterung an, als Calvena sich erbot, ihr das Kind für einige Zeit abzunehmen. Es wäre wohl auch besser, wenn sie sich heute auch noch mit dem Mädchen zusammen setzte. Sie konnten ja etwas Flöte üben. „Ja, Sabina, wir gehen gleich zu ihm!“ versicherte sie dem Mädchen, welches ungeduldig an ihrem Kleid zupfte. Kein Wunder, dass die Sklaven am Ende ihrer Kräfte war.


    „Nichts zu danken, Bia!“ lächelte sie der Sklavin zu und streckte dann dem Mädchen die Hand entgegen. „Gib mir den Brief und dann gehen wir jetzt zu deinem Vater!“ erklärte sie ihr und nahm den Brief an sich, ehe sie dann Hand in Hand in Richtung Arbeitszimmer gingen. Kurz hatte Calvena den Eindruck, dass Bia erleichtert auf atmete und sich über die Stirn strich. Nachdenklich betrachtete sie den Schopf ihrer Cousine. An sich war Sabina ein liebes Mädchen, aber hin und wieder war das Kind doch unerträglich. In der Regel mischte sie sich nicht bei der Erziehung Sabinas ein, denn sie hatte oft andere Ansichten als Sedulus, aber Sabina schien sich so langsam in ein verzogenes Gör zu entwickeln.

  • Es war ein erneuter schwerer Gang den Sedulus diese Tage zu gehen hatte. Irgendwie kam er sich schon wie ein Büser vor und dabei wollte er ja eigentlich nur Serrana heiraten. Aber du mußte er wohl durch.
    Am Zimmer seiner Tochter angekommen klopfte er an die Türe und betrat es gleich danach.
    Sie spielte mit Bia dem Kindermädchen.


    Salve ihr Beiden. Bia, könntest du uns bitte alleine lassen!


    Mit ernster Miene sah er die Sklavin an und wartete bis sie geganen war.


    Sabina mein Engel, mein liebster Wirbelwind ich muß mit dir reden.


    Er ging zu dem Stuhl der da im Zimmer stand und setze sich.
    Dann klopfte er sich auf die Oberschenkel.


    Komm bitte zu mir und setzt dich auf mein Schos Kleines.

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    Bia, Sklavin und Kindermädchen


    Sabina saß auf dem Boden und beugte sich über eine Wachstafel. In ihren Fingern hatte sie einen Griffel und angestrengt malte sie ihre ersten Buchstaben. Ihr Lehrer hatte ihr diese Aufgabe gegeben und mit Feuereifer stürzte sie sich auf diese Aufgabe. So gab sie Bia die Zeit ein wenig zu Atem zu kommen und sich auch einen Moment der Ruhe zu gönnen. Immer wieder warf sie kurz einen Blick auf die ersten Versuche ihres Schützlinges. „Das machst du gut!“ lobte sie das Mädchen sanft und räumte einige Spielsachen in eine der Truhen. Als es klopfte hoben Kindermädchen und Kind synchron den Kopf.


    „Natürlich, domine!“ sagte Bia, erhob sich und ging dann leise hinaus. Hinter sich verschloss sie die Tür und wunderte sich.


    Sabina legte den Griffel beiseite und kam auf die Beine, wobei sie sich kurz über das Kleid strich und die Falten glättete. „Was gibt es denn, Papa?“ fragte sie und folgte seinem Wunsch in dem sie es sich auf seinem Schoss gemütlich machte. Kurz drückte sie ihm noch einen Kuss auf die Wange.

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