Cubiculum | Sklavenunterkünfte


  • SKLAVENUNTERKÜNFTE


    Im Obergeschoss der Villa befinden sich die Unterkünfte für die Sklaven. Die meisten von ihnen besitzen ein einfaches Lager und einen Haken an der Wand.

  • Man hatte Jakobus in die Sklavenunterkünfte gebracht, wo ein alter Grieche ihn kurz untersucht hatte. Ihm waren ein paar Tage Ruhe verordnet worden - dabei würde sein Herr doch nach Misenum müssen! Warum war das ausgerechnet jetzt passiert? Sein Herr war doch ohne ihn völlig hilflos!


    So lag er den ganzen, sonnigen Tag auf seinem Lager, nur einige Male von Mitsklavinnen besucht, die ihm ab und zu etwas zu trinken, sowie ein Linsengericht brachten...

  • Durus marschierte in die Sklavenunterkünfte, wo bereits einige Sklaven schlafen gegangen waren. Als er eintrat, standen die noch wachen Sklaven auf und sahen ihn erwartungsvoll an.
    Der Patrizier ließ seinen suchenden Blick über die Sklaven schweifen, bis er Jakobus unter den Schlafenden entdeckte. Er ging auf ihn zu und rüttelte ihn wach.
    "Jakobus! Ich fahre jetzt nach Misenum. Wie geht es dir?"

  • Jakobus hatte gerade von den Weiten Iudas geträumt, als die Stimme seines Herrn zu ihm drang. Schlagartig war er wach und wollte sich aufrichten, was jedoch nur zur Folge hatte, dass sein Kopf heftig pochte.
    "Herr! Mir geht es gut, nimm mich mit!"
    Er wollte nicht hier bleiben! Die Sklaven hier kannte er kaum und er konnte Durus doch nicht allein zu diesem Milo lassen! Und überhaupt! Was sollte er hier?

  • Ruhig antwortete Durus
    "Der Medicus hat gesagt, dass du noch liegen musst. Bleib hier und pass gut auf das Haus auf. Livia ist ja nicht mehr da und Flaccus wohnt ja halb im Tempel! Ich komme bald zurück und nehme dich dann wieder mit!"
    Er hatte sich schon gedacht, dass Jakobus mitwollte. Seitdem er verliebt war, hatte er auch ein viel freundlicheres Verhältnis zu Jakobus gewonnen, der ihm schon seit Jahren wie ein Schatten folgte...er bedauerte es richtig, wie er so hilflos da lag. Trotzdem erhob er sich wieder und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    "So, mein Schiff wird nicht warten! Wir sehen uns! Vale bene!"
    Dann wandte er sich zum Gehen.

  • Jakobus sah, dass sein Herr tatsächlich vor hatte, ihn allein zu lassen. Es würde furchtbar langweilig werden ohne ihn. Als er aufstand und sich verabschiedete, sagte Jakobus noch
    "Herr, lass mich nicht zurück!"
    Aber der Herr ging hinaus und von dort aus nach Misenum...
    Jakobus lag noch etwas wach und bedauerte seinen bedauernswerten Zustand, bis er endlich wieder einschlief...

  • Jakobus war nun endlich wieder fit. Er durfte aufstehen und beteiligte sich an der Hausarbeit, bis sein Herr wieder zurück sein würde. So hatte er vor allem dem Vilicus auf die Finger geschaut - wenn sich der Herr bald vielleicht doch ein Anwesen in Misenum bauen würde, würde er so etwas brauchen - denn wem vertraute er mehr?
    So saß er nach einem langen Tag, den er vor allem mit dem Durchrechnen des Hausverbrauchs an Feuerholz zugebracht hatte, in der Unterkunft auf seinem Lager und überlegte, ob der Herr ihn nicht mehr brauchte...

  • "So da wären wir!" Ilias stand mit dem Rücken an die so eben geöffnete Tür und hatte den linken Arm ausgestreckt in Richtung der vielen Betten.
    "Es ist nicht besonders, aber immerhin hat jeder sein eigenes Bett und seinen eigenen Haken." grimmig schaute er Lucius an, er solle jetzt bloß seine Klappe halten.
    "Dort sind ein paar Krüge mit Wasser und ein paar Schalen, hier liegen ein paar Tücher, wir werden uns jetzt unseren Aufgaben widmen, ruhe dich ein wenig aus, Herrin Arvinia wird dich rufen lassen wenn sie zu Hause ist." jetzt konnte Lucius es sich aber nicht mehr verkneifen "Sie bekommt doch eh ihr eigenes Reich bei Arvinia, sowie Crista damals ..." tiefe Eifersucht und Neid waren in seinem Unterton zu hören. Er und Ilias hatten keine Zimmer, sie schliefen zusammen in den Sklavenunterkünften und bekamen sonst auch keine weiteren Sonderbehandlungen.. dennoch waren die beiden ihrer domina treu, der eine mehr, der andere etwas weniger.
    "Nimm ihn nicht ernst Esther .., er ist einfach schlecht gelaunt." seine letzten Worte sprach er mit zusammengebissenen Zähnen und in Lucius Richtung, am liebsten hätte er ihm einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf verpasst.
    Als er sich beruhigt hatte schaute Ilias die Neue an. "Hast du noch irgendwelche Fragen?"

  • Äußerst positiv überrascht betrat Esther die Unterkünfte. Sie waren - auch wenn sie mittlerweile eigentlich nichts anderes mehr erwartet hatte - sehr sauber und ordentlich. Natürlich nicht das Paradies auf Erden, aber ein Sklave konnte sich glücklich schätzen, so zu leben - da wollte sie auch gar nichts von der Hoffnung auf ein scheinbar eigenes Zimmer hören, also ignorierte sie den Kommentar des Miesepeters einfach, der offensichtlich einfach nur neidisch war.
    Zurückhaltend schüttelte Esther den Kopf, um dem anderen zu bedeuten, dass sie soweit alles verstanden hatte. Obwohl die letzten Tage nicht wirklich anstrengend gewesen waren, überkam sie doch ein Gefühl der Müdigkeit, so dass sie sich zügig nach einem leeren Bett umsah - erstaunt war sie generell von der Vielzahl jener, vermutlich ein Mehrfaches verglichen zur Anzahl der Bewohner. Hier kam wieder der leichte Unmut über die Dekadenz der ›Oberschicht‹, doch darum wollte sich Esther nicht soviele Gedanken machen.


    Als die beiden anderen verschwunden waren, um sie alleine zu lassen, hatte sie bereits ein scheibar nicht belegtes Bett gefunden und wusste aber nicht so richtig, was sie denn an den Haken hängen sollte. Sie hatte faktisch nichts außer dem, was sie momentan am Leib trug. Um dennoch ihr Bett zu markieren, aus Angst vor einer Konfrontation, sollte die neue Herrin noch weitere Sklaven einkaufen, die sich ebenfalls eine leere Schlafstelle suchen würden, hängte sie kurzerhand ein Tuch auf, wie sie es auch bei anderen Betten gesehen hatte.
    Befreit von diesem - für sie doch recht wichtigem - Problem, setzte sie sich hin und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, und versuchte der Versuchung einzuschlafen zu widerstehen - schließlich könnte sie Herrin jeden Augenblick eintreffen und nach ihr rufen.

  • Langsam wurde es Abend, draußen wurde es kälter und die Sonne neigte sich dem Horizont immer mehr, bis er sie bald vollends verschlingen würde. Ein Sklave, den Arvinia geschickt hatte, kam in die Unterkünfte und fand die Neue vor, wie sie auf ihrem Bett hockte und mit der Müdigkeit kämpfte.


    "Herrin Arvinia will dich sehen, komm ich bringe dich zu ihrem Cubiculum." ohne auf Esther zu warten lief er schon los in Richtung des Gemaches.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!