• Es war noch in der Dämmerung und die meisten Bewohner Mogontiacums lagen noch im Schlaf, als in einer kleinen Scheune plötzlich eingebrochen wurde und der Übetäter mitten in eine kleine Herde Schafe hineinplatzte. Da er kein Vegetarier war und besonders auf Lammfleisch stand, riß er ein paar Tiere, verbreitete ansonsten Panik, so dass die Herde reißaus nahm und sich wild blöckend in den umliegenden Gärten zerstreute. Ein Hofhund schlug schließlich an, und als die ersten Lichter angingen und mit Knüppel bewaffnete Männer auftauchten, brüllte er ihnen grimmig entgegen und trottete gemütlich in den Wald davon. Seine Spur verlor sich an der Straßenbiegung nach Norden.


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    Der Bauer indess schrie Zeter und Mordio und fluchte, weil er fast ruiniert war und nicht wusste, wie er die diesjährigen Steuern begleichen sollte...

  • Er kam, nachdem man ihn benachrichtigt hatte, mit ein paar Leuten vom Regionarius hier an, die das Ganze untersuchen sollten, während er sich mit dem Bauer unterhielt. Es war nicht ungewöhnlich, dass die Tiere hier sich das holten, was sie wollten, doch so nahe an der Stadt schon eher.

  • Ich kam nachdem mich der Regionarius nur spärlich über das geschehene Informiert hatte am Hof an. Ich wusste nur etwas von einem Einbruch, und dass einem Bauern anscheinend das ganze Vieh gestohlen wurde.
    Als ich ankam sah ich auch schon den Duumvirn mit einem sehr aufgebrachten Mann sprechen, welcher anscheindend der Bauer sein musste.

    Salve! Was haben wir hier?

  • "Salve Centurio," grüßte er den Mann. "So wie es aussieht hat irgendwer oder irgendwas einige der Lämmer des Mannes gerissen und viele sind verschütt gegangen. Er meint das seien bestimmtwilde Tiere oder," er sah einen Moment säuerlich drein, "wilde Germanen gewesen."

  • Ich konnte mir bei diesem Komentar einen kleinen Grinser nicht unterdrücken, wurde aber sofort wieder ernst.
    Ich schaute den Bauer an, und du hast nichts erkennen können, keine Stimmen oder Laute gehört? keine Umrisse gar nichts?

  • Der war immer noch völlig aufgelöst und stocksauer. "Nein, nur das Blöken der Lämmer und Schafe und hin und wieder ein komisches Geräusch. Aber als ich endlich nachsehen konnte, lagen da nur noch die Leichen und die Meisten der Viecher waren wech. Ich sach Euch, dat waren sicherlich Diebe!"

  • Was waren das für Laute? wie sie ein Tier macht, oder doch eher stimmen? Nun wenn kadaver der Tiere hier liegen geblieben sind, würde ich Diebe schon einmal ausschließen, denn welchen sinn hätte es seine Beute zu töten! Hast du in letzter Zeit irgendwelche Streitigkeiten mit einem anderen?

  • "Meine Güte, ich weiss nicht, was für Laute es waren," kam es ein wenig gereizt von dem Bauern, der vor Allem gerade das Problem sah, dass er wahrlich ruiniert war. "Können Tiere gewesen sein und nein, hatte ich nicht!"

  • Gut dann werde ich mir mal den Tatort ansehen! Ich nickte dem Duumvir und dem Bauern zu und machte mich auf zum Stall.
    Schon von weitem wurde das Ausmaß sichtbar, und dass es höchstwahrscheinlich kein mensch gewesen war. Man konnte einige Schafskadaver sehen, über welche sich schon die Fliegen hermachten. Die beiden Soldaten die mich begleiteten schauten gleich nach ersten Spuren, und in der Einstreu vor dem Tor konnte man zwei- drei sehr gute Abdrücke sehen. Es war also ein Bär.
    Nachdem ich mir die Kadaver mit den Bißspuren und die Fußspuren angesehen hatte, war kein Zweifel mehr vorhanden, und somit ging ich wieder zu den anderen.

    Also es waren keine wilden Germanen, und auch keine Diebe, sondern einfach nur ein Bär, welcher hier umherstreift, obwohl es mich schon wundert, dass er sich so nahe an die Stadt wagt!

  • Interessiert hörte er zu und nickte dann nachdenklich, auch wenn der Bauer von der Bärtheorie nicht überzeugt zu sein schien. "Und was gedenkst Du dagegen tun? Beziehungsweise was kann man tun? So nahe an der Stadt bedeutet er ja auch Gefahr für den Menschen. Es ist Sommer und er sollte genug Nahrung im Wald finden. Meinst Du, er ist Krank?"

  • Nun eigentlich fällt dieses Problem nicht mehr in meine Zuständigkeit, da hier ja kein Verbrechen begangen wurde. Dann überlegte ich einen kleinen Moment. Nun es könnte sein, dass er gerade auf einer Wanderung war und rein zufällig hier vorbeigekommen ist, ansonsten wüsste ich nicht warum er wie du schon sagtest im Sommer so nahe an die Stadt kommen sollte. Ich würde jetzt noch ein wenig abwarten, wenn sich übergriffe dieser Art mehren, muss jagd auf ihn gemacht werden, wenn nicht war es wohl eher ein bedauerlicher Zufall! Recht viel mehr wüsste ich nicht was tun!

  • Er nickte nachdenklich. "Gut, dann sehen wir mal, was noch passiert. Und ich kümmere mich mal um den Bauern, damit wir eine mögliche Entschädigung regeln können." Er sah noch mal kurz in Richtung des Desasters und seufzte. "Naja, mal sehen," murmelte er, ehe er sich wieder an Scipio wandte. "Ach übrigens, ich hätte noch eine persönliche Bitte an Dich. Wäre es möglich noch einmal mit Hedda zu sprechen?"

  • Zahlt die Stadt in so einem Fall eine Entschädigung? fragte ich ihn sichtlich überrascht, denn soetwas war mir neu.
    Dann schaute ich ihn noch fragender an, kratzte mich unter meinem Helm am Hinterkopf.
    Mit Hedda? Hmm... um was gehts denn?

  • "Nein, zahlt sie nicht unbedingt und wahrscheinlich wird es auch eher nur der Duumvir tragen. Das Problem ist, dass der Mann wohl weitesgehend ruiniert ist, wenn er nicht etwas Unterstützung bekommt und somit ist es bedenkenswert. Ich werde mich da später in einer ruhigen Stunde mit ihm unterhalten."
    Als er fragte, worum es ging, musste er leicht lächelnd die Schultern zucken. "Nun, eigentlich um nichts Besonderes. Das Problem ist, letztlich kann ich ihr irgendwie nicht wirklich Gram sein, trotz Allem, was sie angestellt hat, aber ich denke, auch sie ist nur ein Opfer. Ich würde mich gerne mit ihr unterhalten und sehen, ob ich ihr helfen kann, so sie die Hilfe denn annehmen würde."

  • Ich dachte mir schon, dass das eher eine Idee von ihm war, weil ich solche Entschädigungszahlungen sonst nocht nie gehört hatte. Ich nickte ihm bei diesen Worten zu.
    Dann musste auch ich lächeln. Gab es irgendetwas das diesen Mann eigentlich so richtig aus der Spur werfen konnte, wenn es eine solche Geschichte nicht vermochte?
    Nun ich denke das müsste sich schon irgendwie ausgehen! Dann dachte ich noch ein bisschen nach.
    ja sie musste einiges lernen, einiges über das römische Recht, und auch noch einiges im Leben! sagte ich dann eher mehr zu mir selbst als zu ihm, aber er dürfte es dennoch verstanden haben!

  • Er nickte dankbar. "Ich weiss nicht, ob Du sie nicht auch vielleicht vorher fragen solltest. Falls sie es nicht will. Kann ja sein." Er wusste auch nicht so recht, wieso er das sagte. "Wenn sie keine Hilfe haben will.."

  • Ich musste wieder lächeln. er vergass wirklich bei keinem Menschen die Manieren, auch nicht bei einer Gefangenen welche ihn töten wollte.
    Das werde ich machen! sagte ich, dann wurde ich wieder ernster, Nur die Frage ist nicht ob sie deine Hilfe will oder nicht, sondern eher ob ihr deine Hilfe noch was bringt oder nicht!

  • Er nickte und sah einen Moment nachdenklich drein. "Ich denke, sie braucht eine Chance und die hat sie im Moment nicht. Ich möchte sie ihr geben. Vielleicht, wenn ein Gespräch mich überzeugt, kann ich ein Wort für sie einlegen. Ich weiss, meine Familie wird darüber nicht erfreut sein, aber sie werden es verstehen." Er sah Scipio an und lächelte matt und nicht gerade freudig.
    "Wir haben alle schon viel durchgemacht und irgendwie hat jeder von uns eine Chance auf einen Neuanfang bekommen, die einen Früher, die anderen Später. Warum sollte sie nicht auch diese Möglichkeit erhalten? Nur wenige Menschen sind von Grund auf Schlecht und selbst die werden es erst mit der Zeit. Und ich glaube, dass in ihr auch noch genügend Gutes steckt."

  • Ich nickte ihm wieder zu.
    Da hast du vielleicht recht! Sie ist einfach zu früh an die falschen Leute geraten, aber das letzte Wort hat immer noch der Legatus, und auch er hat schon einmal versucht sich mit ihr zu unterhalten, aber sie hat diese Chance nicht genutzt! Sie war stur, und bockig und der Legatus ist ein vielbeschäftigter Mann! Aber wir werden sehen!

  • Der Legatus! Er seufzte. "Nun, zur Not werde ich in den sauren Apfel beissen und ihn um Gnade vor Recht bitten und wenn er sich nicht erweichen lässt, gäbe es noch eine höhere Instanz, auch wenn ich diese nicht dazu mißbrauchen möchte. Sehen wir erst einmal, was ein mögliches Gespräch ergibt. Danach entscheide ich, ob und wie ich ihr helfen kann und will."

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