Südlich von Confluentes

  • Die beiden Reiter rasten am Rand der Strasse. Beide Männer sprechen kaum etwas. Beide tragen Rüstungen der Legion, dabei ist der kleinere der beiden leicht als Stabsoffizier zu erkennen, der andere nur einfacher Legionär.
    Doch selbst der kleinere ist hochgewachsen, er hat seinen Helm angenommen, während er etwas von dem Proviant verspeisst, den sie eingepackt haben.


    Beide Männer erwarten das Eintreffen eines dritten.

  • Balbus und Aquilia erreichten den Punkt, kurz vor Confluentes, an dem sich ihre Wege zumindest vorrübergehend trennen würden.


    Balbus liess die kleine Reisegruppe anhalten und wandte sich an seine junge Verwandte. "Hier werden wir uns ersteinmal trennen müssen. Ich werde von hier aus direkt zum Castellum reiten. Dir würde ich vorschlagen, dass du in die Stadt reitest. Dort ist ein kleines Haus, dass unserer Familie gehört. Dort kannst du dich ausruhen, bevor du den Rest der Reise antrittst."

  • Sie war wieder ein wenig eingedöst. Anfangs hatte sie noch, von der Umgebung vollkommen eingenommen, nur hinausgeschaut und die fremden und doch so vertrauten Düfte eingeatmet. Aber nach einiger Zeit war sie dessen müde geworden und die Reise ging weiter, wie noch zu Anfang, da sie sich noch in der verhältnismäßig trockenen Gegend von Italien befanden. Als sie Balbus Stimme vernahm, schreckte sie hoch, war aber auch sofort hellwach. Fast sehnsüchtig sah sie auf die Pferde. Sie würde viel lieber nicht mehr in der Kutsche sitzen, wenn da nicht die Angst vor den Tieren wäre. Und der neue Stand. Zumal dieser hier in Germanien nicht so wichtig gehandhabt wurde. Hier kannte sicherlich niemand den Consul. Oh wie sehr sich das junge Mädchen doch irrte.
    >Nein, ich werde durchreisen. Ich möchte endlich ans Ziel kommen. Ich hoffe, du verstehst das. Allzu weit ist es ja nicht mehr und ich bin froh, wenn ich die Beine endlich entspannt hochlegen kann, ohne an den weiteren Verlauf der Route zu denken.< lächelte sie.

  • >Ich werde es versuchen, aber versprechen kann ich es nicht.< erklärte sie. Sie spürte wieder die Schwermut in sich aufsteigen, die sie auch beim Abschied von Prudentius Commodus verspürt hatte. Dabei war doch dieser Abschied noch schwerer, denn ihn verabschiedete sie zum Militär und ohne baldiges Wiedersehen. Sie stand auf und lehnte sich so weit aus der Kutche heraus, wie es nur irgend ging, um ihn einen Wangenkuss mit auf den Weg zu geben.
    >Pass gut auf dich auf. Ich werde stets an dich denken.< erklärte sie mit einem leichten Lächeln, wie so häufig und zog sich wieder in das Fuhrwerk zurück. Von nun an würde sie mehr oder weniger auf sich allein gestellt sein. Rat konnte sie sich nur noch von Angestellten holen, aber nicht mehr von der Familie. Sie seufzte leise und sah zu Balbus.

  • "Pass auch du auf dich auf, kleine Aquilia." sagte Balbus und lächelte sie aufmunternd an. "Kopf hoch. Wenn du Probleme hast, weisst du wo du mich finden kannst."


    Er gab zwei der Leibwächter, die die Gruppe begleitet hatte, ein Zeichen und sie setzen sich von der Hauptgruppe ab. So trennte sich der kleine Tross nun in zwei Gruppen. Eine, die aus Aquilia, ihren Angelegenheiten und Dingen und den übrigen Leibwächtern bestand, und die anderen, bestehend aus Balbus, den beiden Leibwächtern und den beiden Wägen, die seine Dinge transportierten.


    "Vale Aquilia. Möge Hermes dich auf deinem Weg geleiten." sagte er noch, bevor er mit seinen Begleitern davon ritt.

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