Nach Norden über den Brenner

  • Die berittene Eskorte zog langsam davon, über die Straße, die schon die Legionen des Augustus über den Brenner nach Norden geführt hatte. Macer ritt in der Mitte, begleitet von einigen wenigen Soldaten, die er aus der LEGIO I mitgenommen hatte in der Erwartung, dass in Germania nach den blutigen Kämpfen sicher noch der eine oder andere Posten unbesetzt war. Er reiste mit sparsamen Gepäck, wie er es in all den Jahren gewohnt war. Er hatte es geschätzt, Soldat zu bleiben, auch als Legat.
    Praetorianer ritten voran und hinterher, wie es nun einmal üblich war. Wirklich gebraucht wurden sie nicht auf dieser alten Strecke.


    Macer dachte nach. Ob er auf Wegen ritt, die sein Großvater gebaut hatte? Sein Urgroßvater mütterlicherseits hatte als Auxiliarreiter noch unter Augustus mehrfach die Alpen überquert, das wusste er. Sein Sohn war zur Legion gegangen. Ob er an dieser Alpenstraße mitgearbeitet hatte? Den Weg in den Felsen gehauen hatte? Macer wusste es nicht. Beschritt er neue Wege, oder hatten seine Ahnen ihm diese Wege bereitet?


    Die Raststation des heutigen Tagesziels kam in Sicht. Etwas Warmes würde ihm gut tun. Bald würde er in Germanien sein.

  • Die Reisekutsche, in der ich mit meinem Sklaven saß, nahm ebenfalls den Weg über den Brenner, als sie Richtung Germania aufbrach. Ob es mir nur so vorkam oder es wirklich bereits kälter wurde, wusste ich nicht zu sagen. Jedenfalls frohr ich. Gut möglich aus der Anspannung heraus, weil ich erstmalig meine Heimatprovinc verließ. Ich freute mich bereits jetzt auf die Heimkehr, aber erst einmal lagen eine lange Reise und ein paar wichtige Gesprächstermine vor mir.

  • In Begleitung von Assindius, dem Leibsklaven meiner ehemaligen Herrin und jetzigen Patronin Aurelia Deandra, ritt ich die Straße entlang, die uns nach Germanien führen sollte. Eine Zeit der Erholung und Entspannung lag vor mir. Ich würde das arbeitsfreie Leben in vollen Zügen genießen. Vermutlich würde ich danach erneut ein Amt bekleiden, aber darüber dachte ich derzeit nicht nach. Also hing ich meinen Gedanken nach, mich drängte nichts. Der Spaß würde wohl erst in Germanien losgehen. Bis dahin sollte ich alle Verpflichtungen und andere hinderliche Gedanken von mir gestreift haben.

  • Wer kommt bloß auf die Idee im Winter in die Berge zu fahren und Eis zu Besorgen. Auf so beknackte Ideen kommen auch nur Römer. Wir ritten also in die Berge um Eis zu besorgen, ein germanischer Sklave und ein abenteuerlustiger römischer Politiker. Das kann ja was werden :D

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