• Trygve schwitzte in der Hitze Roms. Seine Kleidung war definitiv zu warm für diese Stadt. Er ging zum Tiber, um den Anblick des Wassers zu genießen. Seinen Umhang zog er aus und legte ihn über seinen linken Arm. Das, und der Effekt des verdunstenden Wassers des tibers, gab zumindest etwas Abkühlung. Irgendwann würde er sich ein dünneres Hemd zulegen... Aber das hatte Zeit. Er beobachtete das Wasser des Tibers. Die Wellen und Strudel, die der Fluss warf. Gedankenverloren stand er da und dachte an seine Heimat weit im Norden.

  • Während ich an meinem ersten Tag in Rom wieder einmal am Tiber entlang schlenderte dachte ich über meinen letzten Aufenthalt in Rom nach. Da hatte es geheißen, meinen Vater zu Grabe zu tragen.


    Da plötzlich fiel mir jemand auf, der mir noch sehr bekannt vorkam. Lächelnd stellte ich mich hinter ihn.


    "Hallo!"

  • Trygve erschrak fürchterlich und ließ seinen Umhang fallen. Wo war nur seine Aufmerksamkeit geblieben? Er fluchte kurz auf norwegisch, und drehte sich um.


    "Wer... ach, Ihr... wir sind uns begegnet... in Tarraco, richtig?"

  • "Ich danke Euch vielmals!"


    Lächelnd hob ich leicht die Stola an, während ich mich setzte.


    "Wie lautet eigentlich Euer Name? Wir hatten noch keine Gelegenheit uns vorzustellen. Ich bin Helena!"

  • Ich schmunzelte...


    "Ein außergewöhnlicher Name... Ihr seid nicht von hier?"


    Ich sah ihn ob dieser Frage äußerst überrascht an.


    "Nun, ich wurde in Rom geboren... Aber weshalb ich momentan hier bin, ich habe mich zu den Wahlen in der Politik aufstellen lassen um Aedilis Curules zu werden, falls Euch das ein Begriff ist!"

  • Trygve lachte.


    "Ich dachte, man sieht schon meiner Kleidung an, dass ich nicht von hier bin. Ich komme weit aus dem Norden. von der elbe aus immer nach Norden, bis hinter dem Wendekreis. Dann zur Küste und man ist schon fast da.
    Aedilis Cu... was? Nein, sagt mir nichts, aber mit römischer politik muss ich mich ja auch nicht auskennen. Ich bin ja kein Römer. Aber möglicherweise könnt Ihr mir helfen. Ich könnte einen Patron gebrauchen. Als Gegenleistung biete ich meine Dienste als Seefahrer an."

  • Ich sah ihn interessiert an.


    "Also weiter als so manch einer von uns überhaupt nur denkt... Meinen Respekt habt Ihr, Trygve.."


    Ich dachte kurz nach.


    "Tatsächlich würde ich vermuten, dass ich Euch helfen könnte. Wir sind eine patrizische Gens und so durchaus imstande Klientel aufzunehmen... Dies wäre allerdings die Sache des Pater Familias, ich könnte nur zeitweilige Entscheidungen treffen, die nur während seiner Abwesenheit gelten und schon damit sind mir viele Reche zugesprochen"

  • "Nun, ich habe Zeit. Es wird mich wohl noch eine ganze Weile im Imperium Romanum halten. In meine Heimat kann ich ja nicht mehr zurück... Mich, mein Schiff und den erbärmlichen Rest meiner Besatzung könnt Ihr gebrauchen?"

  • Ich nickte.


    "Mir persönlich wäret ihr sogar äußerst nützlich, denn ich betreibe einen Fernhandel, wo die Händler allerdings ziemlich unzuverlässig sind... Denen fallen immer neue Sachen ein, weshalb sie nicht ablegen..."


    Doch ich war hellhörig geworden...


    "Doch sagt, warum könnt Ihr nicht mehr zurückkehren...?"

  • 'Oh, ich habe das wohl nicht nur gedacht, sondern auch gesagt.' ging es Trygve durch den Kopf.


    "Man sollte niemals reicher werden als sein Fürst. Man könnte ihm sonst zu mächtig erscheinen. Darum kann ich nicht mehr zurück.
    Würdet Ihr mich einstellen? Mein Schiff ist garantiert das schnellste in römischen Gewässern. Ich möchte ja nicht arrogant erscheinen, aber Schiffe bauen könnt ihr Römer echt nicht! Und ich lege bei fast jedem Wetter ab. Mein Schiff ist für das Nordmeer gebaut. Da stürmt es recht oft."

  • Ich lachte leise.


    "Ja, besonders erfahren sind wir wahrlich noch nicht im Schiffebau. Das können die nordischen Völker vermutlich wirklich besser, auch wenn ich mich erst recht nicht besonders auskenne..."


    Ich sah ihn an.


    "Wieviel würdet Ihr denn verlangen?"

  • Ich war ein wenig unsicher.


    "Ich würde einen unüblichen Lohn vorschlagen, so wie es mir zumindest bekannt ist. Zu Beginn würde ich 50 Sesterzen bieten, solltet Ihr über langen Zeitraum zufriedenstellende Arbeit leisten, könnte es gesteigert werden!"

  • Ich nickte dankbar, in Gedanken noch einmal überschlagend wie die Verhältnisse aussahen. Bei dem Gedanken, wieviel Geld dieser Betrieb eigentlich schluckte, war die Bezahlung womöglich sogar wesentlich kostengünstiger.


    "Ich danke Euch, doch es würde mir schon reichen, wenn Ihr vernünftige Arbeit leistet und den gewöhnlichen Standard haltet, wozu andere Seeleute nicht tauglich waren!"

  • Ich sah ihn prüfend an.


    "Und vermutlich hast du auch eine Idee, wie du an solche heran kommen könntest? Ich weiß es leider nicht, du müsstest dich ansonsten mit den Händlern auseinandersetzen. Die Karten würde selbstverständlich ich bezahlen..."

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