Inventurreise der PV des CP Italia

  • Nachdem die Sänfte bei der wartenden Kutsche angelangt ist, wird Livias Gepäck dort aufgeladen und sie selbst wechselt von der Sänfte in die Kutsche. Seufzend malt sie sich schon jetzt die Strapazen dieser Reise aus und fügt sich in ihr Schicksal.


    Sobald das Gepäck fest verstaut ist, gibt sie das Signal zum Aufbruch. Gemächlich lässt der Kutscher das Gefährt anfahren und die Reise geht los...

  • Corvus war froh, endlich einmal wieder aus der engen, hektischen Stadt heraus zu kommen. Er genoss den Wind, der ihn sanft und kühl umwehte. Er spürte die Kraft seines Pferdes unter sich, die Ferne des Horizonts vor sich und ein Gefühl von Freiheit machte sich in ihm breit.

  • Gelangweilt sieht Livia nach draußen und betrachtet die vorbeiziehende Landschaft. Das Geruckel der Kutsche zehrt stark an ihren Nerven. Wie viel lieber wäre sie nun doch trotz allem auf einem Pferd geritten. Doch das ziemt sich in ihren Augen einfach beim besten Willen nicht. Seufzend ergibt sie sich in ihr Schicksal. Bald müssten sie bei ihrer ersten Zwischenstation in einer der Mansiones ankommen. Bevor sie mit den dortigen Beamten spricht, nimmt Livia sich jedoch noch ein geruhsames Mahl vor...

  • Nach mehreren Reisetagen auf der Via Appia erreichten sie Capua. Es war eine alte Stadt, älter als Rom und rebellisch dazu, wie sich Corvus in Erinnerung rief. Während des zweiten Krieges gegen die Punier hatte sie Rom verraten und sich den Feinden angeschlossen. Später war hier der Ursprung des großen Sklavenaufstandes gewesen. Der Anführer hieß damals Spartacus, ein Gladiator, wenn er sich richtig erinnerte. Man sprach unter Römern nicht nicht gerne davon.


    Sie kamen an das Stadttor, vor dem sich einige Bauernkarren stauten. Ein grober Kerl verhandelte laut und sichtlich aufgebracht mit den Torwächtern.

  • Einige Mansiones und viele Mutationes später kommt die kleine Reisegesellschaft in Cosentia an. Livia entsteigt der Kutsche und sieht sich seufzend um. Die Landschaft ist wunderschön und man kann weit sehen. Ein kleines Lächeln schleicht sich doch noch in ihr Gesicht. Die Strapazen der Reise sind schon deutlich zu spüren. Die Fahrt in der Kutsche ist alles andere als angenehm und Livia spielt schon ernsthaft mit dem Gedanken, auf ein Pferd umzusteigen, so ungern sie auch reitet. Die Sonne brennt heiß vom Himmel herab und sie beeilt sich, in den Schatten der Mansio zu gelangen.


    Livia hat ihre Rundreise durch die Provinz natürlich rechtzeitig angekündigt. Über den genauen Termin ihrer Ankunft ist der Praepositus somit zwar nicht informiert, doch im Groben dürften die Praepositi aller Mansiones bescheid wissen. Livia lässt anklopfen und tritt ein, als die Aufforderung dazu von innen zu hören ist.


    "Salve. Ich bin Tiberia Livia, die Praefectus Vehiculorum..." begrüßt sie lächelnd den älteren Herrn, der hinter einem kleinen Schreibtisch mit einem Dokument beschäftigt zu sein scheint. Dieser blickt sie zunächst überrascht und ein wenig entsetzt an, erinnert sich dann jedoch an den angekündigten Besuch seiner Vorgesetzten.


    "Oh! Salve, Praefectus. Ich bin Entiacos, der Praepositus dieser Mansio. Herzlich willkommen!"


    Eilig erhebt er sich von seinem Platz und geht auf Livia zu um sie zu begrüßen.


    "Ich danke dir." lächelt diese und nickt.
    "Meine Ankunft hatte ich ja bereits angekündigt. Konntet ihr die geforderten Unterlagen zusammenstellen?"


    "Aber gewiss doch! Setz dich und trinke einen Schluck Wasser. Ich werde die Dokumente umgehend herbeiholen..."


    Er bietet ihr einen Platz an, den sie dankbar annimmt. Dann verschwindet Entiacos wieder hinter seinem Schreibtisch und durchsucht nervös eine ganze Menge Papyri. Livia sieht sich derweilen nachdenklich in dem einfachen Raum um...

  • Consentia. Eine von den Bruttiern gegründete Stadt. Aber seit mehr als dreihundert Jahren war sie nun römisch.
    Die Bruttier hatten sich lange Zeit als äußerst wankelmütig und unzuverlässig erwiesen, doch in den letzten Jahrzehnten war in dieser Region Ruhe eingekehrt.
    Das alles ging Corvus durch den Kopf, als er sich unter das Marktvolk mischte, dass an diesem Tag in Consentia zusammen kam. Er schnappte hie und da ein Gespräch auf, doch immer ging es um Preise für Oliven, die Hochzeit eines Bekannten oder die Unzucht einer stadtbekannten Schlampe. Typischer, ländlicher Tratsch und nicht das, was ihn wirklich interessierte.
    Dieser Ort war wohl genau das, was er zu sein schien: Ein unbedeutendes, verschlafenen Provinznest.

  • Nachdem Entiacos die Unterlagen doch noch gefunden hat, verbringen sie lange Zeit mit deren Studium. Fehler um Fehler müssen sie entdecken und einen nach dem anderen korrigieren. Als sie schließlich mit dem letzten Papyrus abgeschlossen hat, lehnt Livia sich erleichtert in ihrem Korbsessel zurück. Sie nickt dem Praepositus der Mansio zu.


    "Lass die Listen nun noch einmal ins Reine schreiben. Ich werde heute wohl in diesem Ort übernachten. Morgen früh haben sie spätestens in meiner Kutsche zu liegen. Gib die Schriftrollen meiner Sklavin, sobald du damit fertig bist. Ich werde mich nun nach einem Abendmahl und einer angemessenen Unterkunft umsehen."


    "Sehr wohl..."


    Sie hat keine Lust, das sorgenvolle Gesicht dieses Beamten noch länger als nötig ertragen zu müssen. Fast beneidet sie ihre Bewacher um den sicherlich gemütlichen Spaziergang, den diese absolviert haben müssen. Livia erhebt sich und verlässt mit ihrer Sklavin die Mansio. Von den Prätorianern ist noch keine Spur wieder zu sehen. Vermutlich sind sie noch mit ihren 'Erkundungen' beschäftigt. Livia interessiert das nicht wirklich. Sie macht sich umgehend auf den Weg zu einer recht anständig anmutenden Taverne, welche sie schon bei ihrer Ankunft ausgemacht hat. Gemeinsam mit ihrer Sklavin tritt sie ein und bestellt Unkunft und Essen für diese Nacht. Die beiden Soldaten würden schon irgendwann auftauchen. Immerhin ist derartige Informationsbeschaffung deren alltägliche Arbeit. Entspannt lässt Livia sich den stark verdünnten italienischen Wein schmecken, während sie den Blick aus dem Fenster über die schöne Landschaft schweifen lässt...

  • Wieder ein Tag ohne besondere Vorkommnisse! Corvus und sein Miles hatten sich eingehend umgehört und den einfachen Menschen Informationen zu entlocken versucht, doch außer belanglosem Geschwätz war nichts Brauchbares dabie heraus gekommen. Der Süden Italias schien ruhig zu sein, die Menschen waren zufrieden und kein Anzeichen von Unruhe oder Aufruhr lag in der Luft. Corvus war es schon fast zu friedlich in dieser Gegend und das machte ihn schon wieder misstrauisch.


    Er und der zweite Prätorianer waren in einer kleinen, muffigen Kammer des Gasthofs untergekommen, deren kleines Fenster zu einer schmuddeligen Nebengasse hinaus führte.
    Nachdem Corvus seine Kleidung gewechselt und eine kleines Abendessen zu sich genommen hatte, suchte er die Dame Livia auf.
    Er stieg hinauf in den ersten Stock der Taverne und klopfte an ihre Tür.

  • Livia hat sich gerade gründlich gewaschen und eine frische Tunika angelegt, da klopft es an die Tür. Eilig steckt sie ihre Haare wieder zu einer anständigen Frisur hoch und bindet die Tunika mit einer schlichten Kordel zusammen. Noch darüber nachdenkend, wer das wohl sein mag, geht sie in Ermangelung ihrer Sklavin selbst zur Tür und schließt diese auf. Nachdem sie geöffnet hat, erblickt sie ein wenig überrascht den Prätorianer. Bislang hat er sie stets gemieden, so weit es ging.


    "Oh... Salve. Was führt dich her?"


    Sie tritt einen Schritt zur Seite, damit er eintreten kann.

  • Livia lächelt und deutet einladend zu einer glücklicherweise im Raum befindlichen :] Sitzgelegenheit.


    "Natürlich. Gerne. Setz dich doch..."


    Sie stellt fest, dass sie über etwas Abwechslung, was ihre Gesellschaft angeht, ganz froh ist. Mit der Sklavin kann Livia sich nicht wirklich unterhalten. Immerhin redet sie auch nicht mit der Tür, der Wand, ihrer Tunika...
    Sie wartet, biss Corvus sich gesetzt hat und nimmt dann selbst gegenüber Platz.


    "Nun... Ich selbst hatte einen weiteren Verlauf der Reise so geplant, dass wir zunächst gen Küste reisen und bald bei Messana übersetzen..."

  • “Wenn wir bei der Meerenge von Messana übersetzen, ist mir das sehr recht. Man sagt, die See sei dort kaum breiter als ein großer Fluss.“
    Möglichst unauffällig musterte er die Dame, die sich ihm gegenüber gesetzt hatte und ihn ihrerseits aufmerksam zu beobachten schien. Seit ihrer Abreise aus Rom hatten sie nur wenig miteinander gesprochen und es war das erste mal, dass er mit ihr alleine in einem Raum war.

  • "Gut. Ich denke, dass wir nach Sizilien am besten gleich weiter nach Sardinien übersetzen, dann Korsika und im Anschluss in Norditalien weitermachen... Was meinst du?"


    Livia sieht ihn neugierig an. Die Meinung eines Prätorianers kann ihr hier wohl nur von Nutzen sein. Sie sieht plötzlich, dass er sie unauffällig zu mustern scheint und errötet leicht. Bislang hat sie einen sehr guten Eindruck von ihm bekommen, obwohl er ein Plebejer ist. Er scheint immer korrekt zu sein und von vorbildlichen Manieren. Livia lächelt verlegen und senkt den Blick.


    "Und wie steht es um euren Auftrag? Kommt ihr voran?"

  • Er räusperte sich. Irgendwie war die Luft in diesem Raum sehr trocken.
    “Ja und Nein. Bislang gibt es wenig, was ich in Rom berichten könnte. Ich hoffe das es daran liegt, dass es einfach nichts zu berichten gibt. Dieser Landstrich scheint sehr friedlich und kaisertreu zu sein.“
    Das Licht der tief stehenden Sonne fiel durch das Fenster und tauchte das Zimmer in weiches Goldgelb. Erhaben wie eine ägyptische Statue saß sie vor ihm, stolz und unnahbar.
    “Sicilia, dann Sardinia und Corsica. Gut.“

  • Livia lächelt und sieht wieder auf.


    "Vermutlich liegt es daran. Vielleicht hast du in Sicilia oder Corsica ja mehr Glück, wenn du ein wenig Nervenkitzel brauchst. Ich bin mir sicher, dass ihr aufmerksam genug seid, um derartige Aktivitäten zu entdecken. Aber wen du meinst, kann ich meinerseits aber auch gerne die Augen und Ohren offen halten..."


    Sie lächelt ein wenig verschmitzt.


    "Vielleicht ergibt sich ja etwas Interessantes oder irgendwelche Hinweise in meinen Gesprächen mit den Praepositi..."


    Nachdenklich betrachtet sie das warme Licht der Sonne, welches seine ebenmäßigen Gesichtszüge in ein weiches Licht taucht und weniger ernst und gewissenhaft erscheinen lässt. Sie muss unwillkürlich lächeln.

  • "Oh... Natürlich. Verzeih, dass ich dich so lange aufgehalten habe. Falls sich etwas ergibt, wirst du auf mich zählen können. Ich wünsche dir eine gute Nacht..."


    Livia sieht ihm noch einmal in die Augen und erhebt sich dann eilig, um ihn hinaus zu geleiten.

  • Er stand auf und ließ sich zur Tür geleiten.
    “Ja, danke. Das wünsche ich dir auch.“
    Dann verließ er ihr Zimmer und begab sich in seine Kammer, wo der Miles bereits laut schnarchend schlief. Verdrießlich legte er sich auch hin und dachte noch lange über das eben geführte, scheinbar belanglose Gespräch nach. Morgen würden sie in aller Frühe aufbrechen.

  • Viel zu früh am Morgen wird Livia von ihrer Sklavin geweckt. Seufzend, doch schicksalsergeben erhebt sie sich und kleidet sich eilig an. 'Ihre' Prätorianer will sie nicht warten lassen. Neidisch sieht sie den beiden zu, wie sie auf ihre Pferde aufsitzen. Selbst jedoch steigt sie brav in ihre grässliche Kutsche und schon setzen sie ihre Reise fort. Livia schaut nachdenklich aus dem Fenster und betrachtet die vorbeiziehende Landschaft. Sie denkt noch häufig an das Gespräch mit Corvus. Wann immer er neben der Kutsche her reitet, lässt sie ihren Blick unbemerkt und tief in Gedanken versunken auf seinen breiten Schultern ruhen, ohne groß darüber nachzudenken.


    Die Fahrt zur Küste verläuft ohne besondere Vorkommnisse. Am Hafen angekommen begeben sie sich nach einiger Wartezeit auf ein kleines Schiff, welches sie nach Messana übersetzt.

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