Patroullien

  • Zusammen mit einer Abteilung Milites marschierte Victor am Abend durch einige Straßen an der Grenze zur Subura. Einige Anwohner hatten sich öfter über immer schlimmere Zustände beschwert. Viele Jugendliche seien schon öfters dabei beobachtet worden, wie sie selbst am hellichten Tage Menschen zusammenschlugen und ausraubten.


    Der Abend war bis zu diesem Zeitpunkt relativ ruhig verlaufen und alle sehnten sich nach ihrem Lager im Castra Praetoriae zurück, als eine Straße vor der Patroullie lauter Lärm erscholl. Sofort eilten der Princeps Prior und seine Mannen los, um den Quell des Unfriedens zu finden.


    Als die Abteilung der CU um die Ecke kam, stockten sie ertsmal im vollen Lauf. Vor ihnen war eine regelrechte Strassenschlacht zwischen zwei Jugend-Banden entbrannt. Mit allen Arten von Waffen schlugen die Jugendlichen auf einander ein und einige von ihnen lagen auch schon reglos am Boden.


    Die Soldaten warfen sich jetzt in das Getümmel und versuchten die Rasenden zur Besinnung zu bringen. Die achteten aber gar nicht auf die Milites und ihren Anführer; im Gegenteil viele von ihnen wandten sich nun auch gegen Victor und er und die anderen der CU hatten grosse Mühe sich überhaupt noch aufrecht zu halten. In dem Moment wurde einem Miles von hinten ein Schwert in die Schulter. Bevor der Mann zusammnebrach konnten ihn Victor und ein zweiter Kollege gerade noch aus der Schlacht ziehen.


    Jetzt riss Victor der Geduldsfaden und er befahl seinen Leuten das Gladius zu ziehen und die Menge mit Gewalt zu zerstreuen. Es war ein schwerer Kampf, der mit vielen Verletzungen auf Seiten der CU-Truppen und einigen Toten und Bewusstlosen auf Seiten der Jugend-Gangs bezahlt werden musste.


    Die Jugendlichen, die das Pech hatten, am Ende des Kampfes noch anwesend zu sein, wurden von Victor samt Soldaten und einer zweiten Truppe der CU festgenommen und zum Gefängnis gebracht. Danach ging es zurück in das Castra, um die Wunden zu pflegen.


    Auch Victor hatte einige Wunden bekommen. Besonders seine Schwerthand hatte bei dem Kampf auf so einem engen Raum mehrere Stiche und Schnitte abbekommen und steckte für die nächsten paar Tage in einem leichten Verband.


    Den Schmerz konnte der Princeps Prior leicht ertragen, nur die leicht belustigten Blicke von Catus, waren manchmal zu viel.


    Der soll nur nicht denken, dass es so einfach ist gegen Jugendliche zu kämpfen. Nächstesmal kann er sich ja in so einen Mob stürzen, mal gucken was dann passiert.

  • Ich konnte mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.
    Ja, ja die Jugendbanden - Victor und die meisten anderen hatten sie nicht ernstgenommen.
    Jetzt würden sie es.


    Ich kam herbei um zu helfen.


    Es war nicht verwunderlich gewesen. Wenn ich sie nicht schon vorher erlebt hätte, hätte ich mir auch schwer getan diesen Haufen halber Kinder ernstzunehmen.


    Aber das musste man.
    Aber das konnte einem niemand erklären. Das musste man erleben.


    Ich brachte einen Kurg verdünnten Weines.


    "Hier Victor, ich glaube du kannst jetzt einen Schluck vertragen."


    Nachdem er einen kräftigen Schluck genommen hatte fuhr ich fort.


    "Ich hoffe du erholst dich schnell :)
    - ich vertraue dir und deinem Schwertarm.
    Ich habe vor nächste Woche ein paar, sagen wir, halboffizielle Ermittlungen in der Suburba anzustellen, in zivil.
    Und mit dir an meiner Seite wäre mir weitaus wohler."

  • Nach einigen Schlücken aus dem Weinkrug und einem befriedigtem Aufstoßen wandte sich Victor wieder an seinen Kollegen.


    "Du kannst frei über mich verfügen, Catus. Aber was meinst du mit 'halboffiziell'?"

  • Wenn das so weiter geht, muss ich mit Hungaricus über eine spezielle Kampfausbildung für die CU sprechen. So dilletantistisch gegenüber einen Haufen junger Fratzen habe ich die CU noch nie kämpfen gesehen........


    PRAEFECTUS CLASSIS PRAETORIAE MISSINENSIS
    PATER FAMILIAS GENTIS CLAVDIA
    NOMEN HONORES "RESTITUTOR"

  • "Ich glaube kaum, oh werter Praefectus Praetorio, dass man ein Getümmel mit zwei Banden voller Kinder mit dem Kampf auf offenem Felde vergleichen kann. Wir waren 9 Mann gegen 30 aufgebrachte Halbwüchsige und kämpften in einer engen Strasse. Ausserdem versuchte jeder von uns, verletzungen bei unserem Gegner zu vermeiden, oder macht es euch soviel Spass Kindern den Bauch, oder die Kehle aufzuschlitzen?"

  • Nimm zuerst Haltung ein, wenn ein Praefectus zu Dir spricht...! Ich habe von keiner offenen Feldschlacht gesprochen. Und wenn ein Kind mit einem Dolch nach meinem oder meiner Männer Leben trachtet, dann ist es für mich kein Kind mehr, das mit einer Kreisel oder mit Würfeln spielt.


    PRAEFECTUS CLASSIS PRAETORIAE MISSINENSIS
    PATER FAMILIAS GENTIS CLAVDIA
    NOMEN HONORES "RESTITUTOR"

  • Victor stellte sich noch strammer auf als eben gerade. Er stand nun schon fast auf den Zehenspitzen und sein Rücken bildete schon ein kleines Hohlkreuz.


    Ave, o Praefectus Praetoriae! Ein Kind bleibt für mich ein Kind, auch wenn ihm irgend jemand ein Schwert in die Hand gegeben hat. Aber ich glaube kaum, dass diese Kinder von alleine so gewaltätig geworden sind, da steht jemand hinter ihnen und missbraucht sie. Ich möchte euch noch daraufhinweisen, dass wir ja mit dem gezückten Gladius zwischen sie gegangen sind, aber erst NACHDEM wir versucht haben sie ohne Gewalt zu zerstreuen. Wir handeln nämlich nicht nach dem Motto "Erst schlagen, dann fragen"."

  • Der Cäsar prescht mit seinem Kampfwagen durch die engen Gassen und sieht ein Trupp CU und seinen Lehrer und Kommandanten Macrinius...dabei hört er die letzten Sätze des Victors.....


    "Den letzten Spruch übersehe ich aufgrund des ironischen Tons ;) Habt ihr schon Hinweise, wer die Hintermänner sind?"

  • Hätte sich Victor noch strammer stellen wollen, hätte er es jetzt getan, aber rein vom praktischen her war das nicht mehr möglich; schließlich kam es nicht alle Tage vor, dass der Cäsar zu einem sprach und sich nach dem Verlauf einer ermitlung erkundigte.


    "Ave, oh Cäsar! Leider wissen wir noch nicht viel, nicht einmal, ob es mehrere Hintermänner, oder ob es nur einen einzelnen Kopf gibt, können wir im Moment nicht genau sagen. Es mehren sich jedoch die Hinweise, dass die von den Jugend-Banden verursachten Überfälle und eine Vielzahl von anderen Verbrechen von der Subura aus gesteuert werden.
    Die weiteren Ermittlungen gestalten sich allerdings etwas schwierig... Nunja, wir können halt schlecht in Uniform in die Subura gehen und fragen stellen, diejenigen, die etwas wissen verschwinden ja sofort, wenn sie nur unsere Schritte hören.
    Unsere üblichen Informanten wissen aaangeblich von gar nichts, oder schweigen wie ein Grab, im wortwörtlichen Sinne. Einzige Möglichkeit mehr heraus zu bekommen, wäre es wohl jemanden in die Bande einzuschleusen, aber wen? Der passende Mann dafür, Gaius Flavius Catus, ist für unbestimmbare Zeit an anderer Stelle gebunden und nun....hmm."

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