• Mein nächtlicher Streifzug tags zuvor war am Ende noch vom Erfolg gekrönt, ich konnte endlich einige konkrete Informationen zur Gladiatorenschule erlangen. Offensichtlich musste diese erst gebaut werden und die Initiatoren derselben waren dieser Tage selbst allesamt in der Arena vertreten, bzw. in deren Nähe. Froh über diese Informationen beschloss ich mich auf den hiesigen Markt zu begeben und mir eine Abwechslung zu Brot und Wasser zu ergattern.
    Auf meinem Streifzug über das von Menschen gesäumte Forum machte ich immer wieder in dunklen Ecken halt, um in Ruhe meine Zielobjekte ausmachen zu können. Als ich in eine dieser Seitengasse huschte, bemerkte ich, daß ich dort nicht alleine war. Zwei Männer schienen sich gerade noch unterhalten zu haben, der eine empfing augenscheinlich gerade einen Beutel Geld. Meine Anwesenheit schreckte sie kaum auf, dennoch verschwand der Geldgeber so schnell er konnte. Verdutzt stand ich nun da und beobachtete den verbliebenen Mann der den Beutel in einer Tasche verstaute. Als er sich anschickte sich ebenfalls zu entfernen, erkannte ich ihn.


    "Du bist doch ein Gladiator? Warte, ich muß.."


    Kaum vernahm der Gladiator meine Worte machte er sich eiligst davon und ließ mich reichlich verwirrt zurück. Ein Gladiator, der in einer dunklen Ecke der Stadt einen Beutel Geld erhält? Ich witterte Wettbetrug, wenn mir der Name des Gladiators bekannt gewesen wäre, hätte ich mein gesamtes Hab und Gut gegen ihn gesetzt.

  • Als dieser neugierige Kerl ihn ansprechen wollte, nahm Quintus die Beine in die Hand und eilte durch die engsten Gassen der Stadt. An einer dunklen Ecke machte er Halt und lauschte ob ihm jemand gefolgt war. Als er sich sicher war, daß er nicht verfolgt wurde, machte er sich auf den Weg zum Amphitheatrum. Dort in den Katakomben wurde er schon erwartet...



    >>> In den Katakomben

  • >>> In den Katakomben



    Bevor Quintus seinen Sieg feiern konnte, begab er sich noch wie vereinbart zu einem Treffen mit seinem Auftraggeber. So ging er also zu einem Barbier nahe dem Markt und setzte sich neben einen Mann, welcher offensichtlich gerade fertig rasiert worden war. Der Barbier begann ihn einzuseifen.


    Der Mann begann zu sprechen.


    "Ich bin sehr zufrieden mit Dir. Alles ist so verlaufen, wie ich es geplant habe. Ach und keine Sorge, dieser Barbier hier ist stumm und genießt mein vertrauen. Wir sind also unter uns."


    Quintus wandte sich ihm zu, grinste und erwiderte:


    "Das Gift hat gut gewirkt, Lagos war mir ausgeliefert."


    "Ich bin zufrieden. Hier ist deine Belohnung. Der Rest folgt, sobald die Wetten ausgezahlt sind."


    Er übergab Quintus einen dicken Beutel mit Sesterzen.


    "Mögen die Götter mit dir sein."


    Sprachs und verließ den kleinen Laden des Barbiers.


    Quintus entspannte sich. Er war reich. Nur ein Kampf und schon war er ein reicher Mann. Der Barbier setzte gerade sein Messer an und Quintus wurde mit diesem Moment klar, daß er reingelegt worden war. Aber da zog der "Barbier" bereits die Klinge durch. Das Blut spritzte. Quintus wollte sich an die aufgeschlitzte Kehle fassen und aufspringen, aber 2 kräftige Arme packten ihn und hielten ihn fest bis er verblutet war.


    Der "Barbier" ließ den Toten los und nahm das Geld. Dann ging er in einen Nebenraum, wo der echte Barbier gefesselt und geknebelt lag. Er warf ihm das Geld hin.


    "Für den Dreck in deiner Stube und die unbequemen Umstände. Ich lasse die Tür auf. Jemand wird dich bald finden. Und du hast mich niemals gesehen und weißt nicht, was hier und heute passiert ist oder gesprochen wurde. Sonst komme ich wieder. Eigentlich würde ich dich auch töten, aber du hast irgendwie so nette Augen, alter Mann. Wie bei meinem Onkel Tiberius."


    Der Meuchler verließ die Barbierstube.

  • Vic war endlich in Hispania gelandet. Das Schiff war eine wackelnde Nußschale gewesen, aber Vic ist ja ein harter Kerl. Ein bisschen gewundert hatte er sich schon, warum das so lang gedauert hat mit der Überfahrt, aber so oft ist er ja noch nicht von Italia nach Hispania gesegelt, dass er davon eine Ahnung hätte. Genau genommen nämlich noch nie.


    Seinen Reisesack über der Schulter ist er vom Hafen direkt in die Stadt gelaufen. Sein Bart is immerhin ganz schön gewachsen während der langen Überfahrt. Und wenn er hier rumläuft wie ein Grieche hat er schließlich keine Chance bei den schönen Damen der Stadt. Und erst recht nicht bei Tiberia Claudia.


    Da er sich in der Stadt nicht wirklich auskennt, geht er beim ersten Barbier zur Tür herein, immerhin steht diese einlandend weit offen.


    "Ach du Scheiße!" Fast wäre er über den Kerl mit der aufgeschlitzten Kehle drübergefallen.
    "Wat für ne Sauerei!" Er kniet sich nieder und prüft fachmännisch ob der Junge noch Leben in sich hat. Als alter Kriegsveteran erkennt er jedoch sofort, dass da nichmal mehr der Gnadenstoß notwendig ist.


    Vic steht wieder auf und geht zur Tür.
    "Stadtwachen!" brüllt er durch die Straße. "Hier is einer abgenippelt!"


    Gut, dass er hier in der Großstadt is. Da laufen die Stadwachen ja noch Patroullie. 'Nich auszudenken, wat dat fürn Akt wär in Malaca. Da würd sich kein Schwein für Zuständig fühlen...'

  • Ich flanierte wieder mal auf dem Markt und besah mir zum wiederholten Male die Waren die dort feilgeboten wurden. Ein plötzlicher Schrei nach den Stadtwachen schreckte mich auf und neugierig wie ich war, ging ich in Richtung des Schreis. Eine kleine Menschentraube hatte sich vor einem Barbierladen gebildet, lauter Schaulustige die einen Blick auf das Innere des Ladens werfen wollten. Ich zwängte mich hindurch und sah den Gladiator von gestern in einer großen Blutlache liegen. Offensichtlich tot..


    Neben mir hörte ich wie einem Jungen aufgetragen wurde, zur Regia zu eilen. Da die meisten Stadtwachen während der Spiele rund um das Amphitheatrum gebraucht wurden, sollten die Legionäre informiert werden.

  • Der Junge brachte uns zu einem kleinen Geschäft eines Barbiers.


    Mit meinen 5 Mann betrat ich es und sah auch gleich die Leiche. Die Kehle war ihm durchgeschnitten worden und die Blutlache unter ihm warichtig groß. Ebson anwesend war ein Mann.


    "Soldaten. Sichern!!!"


    Dann wandte ich mich an den Anwesenden. Sein Gesicht kam mir bekammt vor.


    "Ich bin Gaius Decimus Proximus. Optio Legio IX. Wie ist dein Name? Was machst du hier? Ich hoffe du hast nichts mit dieser Schweinerei zu tun?"

  • Vic ist ein wenig sauer darüber, dass der Kerl überhaupt über so was nachdenkt. Man sieht ihm schließlich an, dass er dem Cultus Deorum angehört und zu glauben, dass er auch noch so blöd wäre an Ort und Stelle zu bleiben, wenn er mit dieser Schweinerei zu tun hätte... Andererseits musste der Decurio das natürlich fragen. Und nachdem er seinen Namen nennt ist Vic sogar ein wenig erleichtert. Die Decima sind schließlich kompetente Männer, das hat er auf dem Feldzug gelernt.


    "Salve Optio. Mein Name is Vibius Valerius Victor und ich bin Discipulus des Cultus Deorum. Ich bin vor wenigen Stunden erst wieder nach Hispania gekommen und wollt nur ne Rasur bevor ich meiner Ausbilderin unter die Nase tret." Erklärend weist er auf die wuchernden Bartstoppeln in seinem Gesicht. "Und als ich hier reinlatsch fall ich fast über den Kerl. Ich hab geschaut ob er noch am Leben is, aber mich würds fast wundern, wenn in dem überhaupt noch Blut is. Dann nab ich nach euch Jungs gerufen und bis dahin nix mehr angefasst."


    Er hofft, dass diese Aussage ausreicht. Er braucht schließlich immer noch ne Rasur und hat schon zu viel Zeit hier vertrödelt. Die Tiberia Claudia wird ihn bestimmt schon anmeckern, weil die Überfahrt so lang gedauert hat. Blöd, dass er erst Discipulus is, n bisschen Beistand von den Göttern wär jetzt nich schlecht.



    /edit: der Rang war falsch... kaum ne Weile nich mehr beim Militär, schon zu blöd für so wat 8)

  • "Sehr gut das du nichts angefasst hast. Ich halte dich natürlich ungerne auf aber ich denke du verstehst, dass du hier bleiben musst bis der Centruio Statorum hier ist."


    Ich wandte mich an einen Soldaten.


    "Lauf zum Officium des Centurio Statorum und erstatte Bericht. Beeil dich!"


    Jawohl Optio!



    "Ist ja wirklich eine Sauerei hier."


    Ich fing an mich etwas im Raum umzusehen ob ich eventuell etwas verdächtiges entdecken konnte...

  • Auch das noch. Hoffentlich würd es nicht zu lange dauern. Die Tiberia Claudia is sicher nicht angenehm, wenn sie wütend is. Nich, dass Vic sich vor ihr fürchten würd, aber wer weiß schon, was sie für Aufgaben an ihn delegieren würde. Tempelputzen oder so nen Mist.


    "Jo, is recht."


    Vic schaut auf den Toten herab. Sah nicht gerade aus, als hätte sich der Typ gewehrt und wäre im Kampf gestorben. Trotzdem sieht er natürlich nicht besser aus als eine Kampfleiche. Vic geht etwas zur Seite um nicht im Weg rumzustehen. Sein Blick folgt Proximus, der gerade nach Spuren sucht.

  • Der gefesselte und geknebelte Barbier hörte den aufkeimenden Tumult in seinem Laden und versuchte sich bemerkbar zu machen. Er wollte schreien, aber der Knebel hinderte ihn daran. Sein Gesicht wurde knallrot von der Anstrengung. Verzweifelt robbte er den Boden entlang bis er nah genug an der den Nebenraum vom Laden abtrennende Tür war, um auf dem Rücken liegend mit beiden Beinen dagegen zu stoßen.

  • Ich schlendere gemütlich über das Forum.


    Sicher, man hat mich mit einem Aufftrag betraut,... aber so eilig hab ich es nicht....


    Vielleicht findet sich auf dem Weg ja irgendeine gelegenheit ?


    Mitten im Treiben bemerke ich einen grösseren Pulk Menschen und Soldaten um einen Stand herum...


    Langsam gehe ich näher...

  • 'Mann, hoffentlich geht dat bald vorwärts. Die Claudia erwürgt mich noch.' denkt Vic bei sich, während er seinen Blick durch den Raum schweifen lässt.
    Zwar hatte er bisher noch nicht allzuviel mit seiner Ausbilderin zu tun, aber er ist sich sicher, dass sie Verzögerungen nicht duldet. Naja, ne Leiche is hoffentlich ne gute Ausrede für zu spät kommen.


    Gedankenverloren blickt er auf seine Hände, an denen etwas Blut klebt.


    'So ne Sauerei. Ich hätt warten solln, bis einer von der Stadtwache prüft, ob der Kerl noch lebt. Mann, Mann...'


    Schließlich wischt er sie an seiner Tunika ab und wird sich im nächsten Moment bewusst, dass das keine gute Idee war.


    'Ah, verdammt! Dat war schlau, Vic, jetzt haste die Siffe auch noch anne Klamotten...'


    Seine Gedankengänge werden jäh unterbrochen, als es auf einmal rumpelt. Victor schaut zu der Tür, von der das Klopfen kommt, dann zu Proximus. Er widersteht dem Drang, einfach zur Tür zu gehen und sie zu öffnen. Das hier ist nicht seine Aufgabe.

  • "Soldaten vertreibt die Leute von hier! Wir brauchen keine Zuschauer!"


    Plötzlich hörte ich ein klopfen aus einem Nebenraum.


    Ich ging zur Türe und öffnete. Warum hat ich nicht sofort überall nachgesehen?! Ein geknebelter und gefesselter Mann.


    Ich beugte mich zu ihm runter und enfernte seine Fesseln und den Knebel.


    "Ich bin Gaius Decimus Proximus! Optio der Legio IX. Keine Angst. Es ist alles in Ordnung. Geht es euch gut?"

  • Victor macht einen Schritt zu der Tür zum Nebenraum und wirft einen Blick rein. Er zieht die Stirn kraus, als er den Kerl sieht, der gerade von Proximus ausgepackt wird.


    'Dat wird ja immer bunter hier. Naja, so wie der zittert taugt er auf jeden Fall auch nich mehr für ne Rasur. Ma später den Optio fragen, vielleicht kennt der noch nen andern Barbier.' denkt er und schaut wieder zur Eingangstür.

  • Der Barbier spuckte und wischte seinen Mund am rechten Arm ab.


    "Wie soll es mir schon gehen. Ausgeraubt und gedemütigt wurde ich und dann werde ich noch gefragt ob es mir gut gehe.. Pah..."


    Seine Blickte schweiften durch den Raum und machten den Geldbeutel aus, welchen die Kerle die ihn überfallen hatten zurückliessen. Hastig griff er danach und klemmte ihn sich in seinem Riemen fest.

  • "Du sei mal lieber froh das wir dich gefunden haben und das du noch am Leben bist!"


    Er griff nach einem Beutel am Boden.


    "Und was hast du dir jetzt jetzt gegrabscht? Erzähl mir was hier passiert ist bzw. was du hier mitbekommen hast?"

  • "Ich bin ein ehrbarer Bürger dieser Stadt und habe mir nichts zuschulden kommen lassen. Der Hohn in Deinen Worten beleidigt mich.."


    So gut es ging verdechte der Barbier den Beutel mit einer Falte seiner Tunika und schlängelte sich an den Legionären vorbei in den Laden. Er sah wie die Legionäre denselben vor der Menge an Schaulustigen abschotteten.


    "3 oder 4 Männer trafen vor ein paar Stunden hier ein. Ich begrüßte sie überschwänglich, war ich doch der Meinung heute guten Profit erwirtschaften zu können. Doch es kam anders, sie packten mich rüde und warfen mich auf den Boden der Kammer in welcher ihr mich gefunden habt. Sie sprachen kaum.. Und sie sind mir unbekannt.. Nunja, jedenfalls hörte ich dann wie einige Zeit später dieser Mann hier.."


    Der Barbier zeigte auf den toten Gladiator.


    "eintraf und mit den Männern zu sprechen begann. Eigentlich nur mit einem von ihnen... dem Anführer, würde ich meinen. Sie sprachen leise, ich konnte kaum etwas verstehen. Ich konnte nur verstehen, daß sie von Geld und Wetten oder so redeten.."


    Der Barbier biss sich auf die Lippe. Er hätte nicht von Geld reden dürfen, am Ende wird dieser Offizier noch misstrauisch.

  • Es war ein riesiger Massenauflauf an dem Ort des Geschehens, als ich von der Regia kommen dort eintraf. Nicht nur, dass wir gerade die Spiele in Tarraco hatten und die Stadt rappelvoll war, nein, auch der Imperator war in der Stadt und es wimmelte von Praetorianern und anderen Soldaten. Und dann sowas. Ich trat näher und wies die Stadtwachen an, die Gaffer etwas zurückzudrängen.


    "Salve, meine Herren. Was liegt genau vor?
    Wer war als erster am Tatort?"


    Ich blickte fragend in die Runde der anwesenden Soldaten.

  • Als das Wort Geld fiel wurde ich hellhörig...


    das geschwätz des Pulks interressiert mich nicht mehr.. noch etwas näher dringe ich vor..


    Und als dann noch der Beamte auftaucht spitze ich ganz und gar meine Ohren..

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