• Ich lief bis zum Reitplatz neben Vitulus her, der auf meinem Pferd saß. Dort angekommen, stellte ich mich an den Rand und sah ihm bei seinen Runden zu. Klar, auch ich hatte Lust auf eine Reitstunde, aber zusehen war auch nicht schlecht.


    Ich griff nach einem Grashalm, kaute gedankenverloren darauf herum und gab mich Zukunftsvorstellungen hin. Es gab Legionäre, die sich spezialisierten, ob als Waffenmeister, Metzger, Sanitäter, Pferdezureiter. Diese Spezialisierungen waren sehr begehrt, boten sie doch eine Abwechslung zum täglichen Dienst. Ich war gespannt, wie mein Werdegang in der Legio einmal sein würde.


    Das Prusten meines Pferdes holte mich in die Wirklichkeit zurück. Ich grinste Vitulus zu.

  • Nach einigen Runden die das Pferd problemlos Vitulus Kommandos folgte schien ihm sein Reitstil nun doch nicht mehr zu behagen. Es blieb plötzlich stehen und gab nur noch ein genervtes Prusten von sich. Als Vitulus hilfesuchend in Claudius Richtung blickte, sah er dort nur wie dieser grinste und sich anscheinend hart verkniff laut zu lachen.


    "Nun, er scheint mich nicht mehr zu mögen. :D
    Am Besten du übernimmst einmal und ich schaue dir zu, wie du es machst."


    Vitulus stieg vom Pferd ab und führte es bis hin zu Claudius.

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • „Du meinst, er ist auf mich fixiert?“


    Ich schmunzelte. Sicher, mich und mein Pferd verbanden bereits einige Erlebnisse. Ich klopfte dem Schimmel den Hals, griff in den Mähnenansatz am Widerist und schwang mich auf seinen Rücken. Die Zügel aufgenommen, den Hengst wenden und lostraben war eines. Da seine Muskeln bereits erwärmt waren, trieb ich ihn sofort in den Galopp.


    Nach einigen schnellen Runden stoppte ich abrupt vor Vitulus. Staub stob durch die Luft, als der Hengst die Hinterläufe in den Sandboden stemmte.


    „Wann hast du vor, nach Rom zu reisen? Gern begleite ich dich.“

  • "Wenn die Legio nichts dagegen hat, können wir gerne gleich nach dem Essen losziehen. Ich denke, wir müssten genau rechtzeitig zum Abendessen dort anlangen."


    Es freute Vitulus, dass er seinem Freund seine Villa zeigen könnte und auch, dass er selbst sie nun wieder von innen sieht. Einige Annehmlichkeiten waren mittlerweile arg vermisst.


    Sim-Off:

    Ich würde sagen, dass wir das dann gleich am Montag starten, ich bin dann jetzt gleich weg, bis dann :)

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  • Kaum hatte ich meinen Gedanken vorhin ausgesprochen, wurde mir klar, dass das nicht so einfach geht.


    „Um die Legio verlassen zu können, müssen wir einen offiziellen Antrag stellen, wobei wir nicht einmal einen triftigen Grund vorweisen können. Hast du schon mal nachgefragt?“


    Sim-Off:

    PN

  • Vitulus machte auch erst einmal ein nachdenkliches Gesicht.


    "Nein... Einen Antrag habe ich bisher nicht gestellt, nur für mich liese sich das vielleicht mit den ausserordentlichen Verpflichtungen meines Betriebes erklären um den ich mich kümmern müsste. Für dich wäre dies jedoch wohl nicht so einfach."


    Vitulus konnte sich noch an eine Diskussion mit Claudius erinnern, in der er davon sprach, dass sie eventuell bald beim Bau einer Strasse bis nach Ostia helfen sollten. Und fuhr mit diesem Gedanken fort.


    "Wie wäre es, wenn wir den Straßenbau gen Ostia für einen kleinen Abstecher nutzen? Dabei kämen mir mit Sicherheit sehr nahe an Rom heran."


    Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck blickte Vitulus in Claudius Richtung.

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  • "Ostia wäre die perfekte Lösung, wobei nicht sicher ist, dass wir zu den Straßenbauern zählen werden. Ganz sicher entscheidet sich das aber in den nächsten Tagen. Warten wir es einfach ab."


    Ich sprang vom Pferd und führte es zu den Stallungen zurück. Währendessen dachte ich über den Besuch in Vitulus' Villa nach.


    "Hast du sonst noch Familie?"

  • "Ohja, das habe ich. Da wäre zum einen eine bereits alte Mutter, die ihren Lebensabend in Aegypten verbringt. Dort habe ich auch eine jüngere Schwester, sie wollte mich eigentlich auch noch besuchen, denn sie wird auf der Durchreise nach Germanien sein. Da ich nun allerdings hier bin, kann ich das aber nicht überprüfen, sicher jedoch würden ihr die Haussklaven sagen wo ich mich befinde. Nun, dann wäre noch ein Bruder. Er dient leider in Hispania und ich habe ihn schon sehr lange nicht gesehen...


    Ausserdem wäre da noch ein ähmm.. Onkel. Er bewohnt derzeit unsere Villa in Roma und plant unserem Reich politisch zu helfen."


    Sim-Off:

    Wir wissen noch nicht genau was wir zueinander sind, klären das aber noch ;)


    Interessiert zu Claudius blickend.


    [I]" Und wie ist es mit dir, hast du noch ausser deiner Schwester jemanden?"[I]

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  • „Schwester?“ Ich musste grinsen. „Ne, meine Schwester ist das nicht. Hier in Mantua wohnt meine Cousine. Hm, Moment, davon gab es ja zwei.“


    Dunkel erinnerte ich mich, die Bekanntschaft zweier Vesuvierinnen gemacht zu haben.


    „Es gab wohl viele Todesfälle in der Familie. Anders kann ich mir die schmale Verwandtschaft auch nicht erklären. Deswegen bat mich meine Cousine vor kurzem, die Augen und Ohren offen zu halten. Sie glaubt daran, dass im Reich verteilt noch ein paar Vesuvier wohnen und ich soll sie nun finden...“

    Sim-Off:

    ... in Anmeldethreads. :D


    „Ich würde es schön finden, einen Bruder zu haben, der vielleicht meine Leidenschaft für das Militär teilt. Andererseits, was will ich mehr? Ich habe einen guten Freund.“


    Ich zwinkerte Vitulus zu, dann fiel mir plötzlich ein, dass er ja einmal mitten aus der Formalausbildung herausgerufen wurde.


    „Du führst deine eigene Gens, stimmt’s?“

  • "Ja, seit dem dahinscheiden meines Vaters tue ich das. Bisher war dazu auch noch nicht allzuviel Geschick und Können von mir gefragt. Unserer Gens ist auch nicht sonderlich groß. Aber natürlich kann es immer sein, dass da noch der eine oder andere Verwandte auftaucht, von dem ich vielleicht noch nichts wusste. Solange es nicht Brüder sind, die ich bislang noch nicht kannte soll es mir Recht sein :D."


    Plötzlich fiel Vitulus auf, dass er noch gar nichts über Claudius Gens wusste. Dabei kannten sie sich doch mittlerweile so lange und gut.


    "Aber erzähle mir, wer ist dann euer Pater Familias, wenn du nur zwei Schwestern hast. Müsstest dass nicht du sein?"

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  • „Du kannst es nicht lassen. Ständig willst du mir Schwestern andichten.“ :D


    Ich lachte aus vollem Halse.


    „Ne, lass mal. Schwestern habe ich keine und will sie auch nicht haben. Es sind Cousinen, die Töchter des ehemaligen Pater Familias. Ich bin nur sein Neffe.


    Die Familiengeschichte der Vesuvier ist kompliziert oder wenigstens ungewöhnlich. Da Vibius Vesuvius Vindex selbst über keinen leiblichen oder adoptierten Sohn verfügte, bestimmte er, dass der Erstgeborene einer seiner Töchter Pflicht und Aufgabe des Pater Familias der Gens erhalten soll. Der Sohn der Vesuvia Crispina wurde inzwischen zum Sohn des verblichenen Vesuvius Vindex ernannt. Er soll einmal die Gens führen.“


    Offenbar war er noch ein Kind. Ich traf ihn noch nie, wusste nicht, wie alt der Junge war.


    „Ungewöhnlich, hm? Aber ich hätte auch kein Interesse, Pater Familias zu sein.“

  • Vitulus machte einen erstaunten Gesichtsausdruck. Von so etwas hatte er noch nie gehört.


    "Oh ja, das ist wahrlich ungewöhnlich. Dass du keine Schwestern hast weiss ich nun, nur irgendwie schwirrt mir anscheinend ständig ein Vögelchen um den Kopf dass mir dies in den Mund legen will." :D


    Vitulus streichelte noch einmal über Claudius Pferd, es war mit ein wenig Schweiss bedeckt.


    "Wollen wir den kleinen nun zurückbringen?"

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  • "So, so. Ein Vögelchen.“ Ich grinste breit. "Nichts geschieht ohne den Willen der Götter. Was mir das jetzt wohl sagen soll? Entweder, dass bald etwas Weibliches meinen Weg kreuzt oder dass dir nichts anderes im Kopf herumschwirrt. Was hättest du lieber?“ :D


    Während der letzten Worte bogen wir in die Stallgasse ein. Ich führte mein Pferd zu seinem Ständer und beauftragte einen Knecht, es trocken zu reiben und mit Futter zu versorgen.

  • "Am Liebsten hätte ich, wenn auch mir etwas weibliches wieder über dem Weg laufen würde. :D"


    Dabei grinste er Claudius ins Gesicht.


    "Ich glaube um die Aussichten zu erhöhen gehe ich so bald es geht auch noch etwas in die Stadt, du auch?"


    Inzwischen waren sie an den Stallungen angelangt und Claudius übergab das Pferd an einen Knecht.

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